Re: Jura oder "Zwei Patriarchen im Intensivkurs"

von: Juergen

Re: Jura oder "Zwei Patriarchen im Intensivkurs" - 07.11.15 14:39

Tag 8: Bourg-en-Bresse . Besançon (mit dem Zug)
..........oder: zurück in den Jura. Wir haben noch nicht genug gelernt schmunzel

Es gibt täglich mehrere direkte Verbindungen mit dem Regionalzug nach Besançon-Viotte. Wir nehmen den Zug um 10:21 Uhr und erreichen die Stadt am Doubs nach knapp zwei Stunden. Das geht alles völlig problemlos. Es ist auch möglich die Fahrt zu unterbrechen und am nächsten Tag wieder aufzunehmen.

In Besançon kenn ich mich ein wenig aus und kann quasi als Jura-Repetitor fungieren. Die JuHe hat leider nur noch die teuren Zimmer zur Verfügung. Wir machen Sightseeing und wählen den Camping de la Plage außerhalb der Stadt am Doubs, der mit einer sensationellen Neuigkeit aufwartet. Es gibt von hier eine neue Straßenbahn in die City. Die Endstation befindet sich 215m westlich vom Carrefour Markt, ist aber auf Google noch nicht eingetragen. Karte der Linie 1 nach Chalezeule
Der Abend ist gerettet. party

1. Es gibt viele Brücken in Besancon



2. Ein schönes Schiff im Tunnel de La Citadelle



3. Blick vom Doubs zur Zitadelle



4. Ich hab keine Ahnung mehr, warum ich auf der Rue Bersot meine Hände in Unschuld waschen möchte. Vielleicht liegt der Gedächtnisverlust am grandiosen Ossobuco, vielleicht auch am Primitivo.
Jedenfalls gibt es keine verwertbaren Beweise. Hoffe ich mal……………. wein




Tag 9: Besançon . Mulhouse (mit dem Zug)
..........oder: eine schöne Reise geht zu Ende traurig

Es gibt auch täglich mehrere Verbindungen mit dem Regionalzug nach Mulhouse. Wir müssen in Belfort umsteigen.

Wieder am Doubs entlang radeln wir in die Stadt, trinken Kaffee und lassen es uns in der Sonne mit bester Laune so richtig gut gehen.










Die gute Laune ändert sich schlagartig, als wir im Zug sind.
Wir müssen in einen anderen Wagen umsteigen. Da passen wir aber nicht rein. teuflisch

„Nehmen Sie den nächsten Zug,“ sagt der Uniformierte.
Non! Ich halte das Vorderrad vor den Wagen, sodass sich die Türen nicht schließen lassen. Wir haben Zeit........... omm

„Nehmen Sie den nächsten Zug,“ sagt der Uniformierte schon wieder.
Non! Ich fange an zu schimpfen, denn im Zug steht so viel Volks rum, dass zwar eigentlich genügend Platz für uns wäre, aber in dieser Unordnung nun gar nichts mehr rein geht. schockiert

„Nehmen Sie den nächsten Zug,“ sagt der Uniformierte nicht zum letzten Mal.
Non! Mein Terra in der Tür ist und bleibt die schärfere Waffe. Die Zeiger der Bahnhofsuhr drehen sich weiter............ omm

Ingo macht den guten Jungen und verhandelt charmant mit der Zugführerin. Sie begreift das Dilemma umgehend, pfeift die sturen Passagiere im Zug zusammen und bietet uns freundlich ein anderes Abteil an. Die Ordnung im Chaos-Abteil stellt sie persönlich her.

Wie sagte der junge Franzose am Abend noch in der Straßenbahn: „Deutschland gefällt mir richtig gut. Bei euch ist alles geregelt. Hier macht doch jeder, was er will!“ Er muss es wissen, studierte er doch in Göttingen.

Beim verspäteten Umstieg in Belfort lernten wir noch eine sympathische Reiseradlerin mit Kind kennen. Auch sie wählte die Regionalzüge von Südfrankreich aus. Sie wirkte sehr entspannt.

Im Zug riecht es irgendwie nach Chemie, und ich frage Ingo, was das sein könne. Er zeigt nur mit der Hand auf meine linke Seite.
Dort lackiert sich meine Sitznachbarin gerade die Fingernägel. lach

Gelernt ist gelernt: „Madame, was ist das für eine schöne Farbe! Könnten Sie mir bitte den rechten kleinen Fingernagel lackieren? Darüber würde ich mich doch sehr freuen!“
Zwei Minuten später sitzen wir einträchtig nebeneinander und wedeln die Hände im Gleichtakt. unschuldig

Das Ergebnis: Ich brauche neue Radhandschuhe. teuflisch
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Mulhouse hat uns zurück. Voller neuer Eindrücke verabschieden wir uns voneinander. traurig traurig
Ingo fährt mit dem Rad nach Basel und erreicht den Nachtzug nach Hamburg pünktlich. Ich radle zum Campingplatz, lade mein Terra ins Auto und fahre zum SuperU, um ausreichende Vorräte für ein Wochenende in Lothringen einzukaufen. wein




Lieber Ingo,

wir hatten eine richtig gute Zeit miteinander, und mit großer Begeisterung denke ich dankbar an unsere formidable Reise zurück.
Es wäre mir Ehre und Freude zugleich, mit dir im nächsten Jahr wieder auf Entdeckungstour zu gehen!
Ich hätte da schon eine Idee für zwei Patriarchen ....................... lach

Dankeschön
Jürgen


~ Ende der Berichterstattung ~