Re: Jura oder "Zwei Patriarchen im Intensivkurs"

von: Juergen

Re: Jura oder "Zwei Patriarchen im Intensivkurs" - 07.11.15 09:42

In Antwort auf: Keine Ahnung
Wenn ich meiner Mutter erzähle, was ich als nächste Radtour plane, kommt zunächst einmal die Frage, ob das nicht gefährlich sei ...
Ich bin ganz froh, dass ich ihr über den 7. Tag nichts vormachen musste................. träller
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


Tag 7: Matafelon-Granges . Thoirette . Bolozon . Pont-d’Ain . Bourg-en-Bresse
..........oder: nach der letzten Zwischenprüfung ist noch lange nicht Schluss dafür

Nebel umhüllt den L’Oignin zum Sonnenaufgang. Eine der schönsten Landschaften, die ich je auf dem Rad gesehen habe, erwartet uns. Allein von heute haben wir dutzende Photos gesammelt. Wir haben die Räder über alte Römerpfade hochgezerrt, fühlten uns sauwohl und erwarteten Winnetou mit einer Horde wilder Gesellen hinterm nächsten Silbersee.
Ein Wahnsinn! party

Beim Frühstück neben der Rezeption sind wir noch völlig ahnungslos. Nebenbei steht die dritte Prüfung an. Mir schwant Übles.



Es gibt von Thoirette bis Poncin eine ausgeschilderte Radroute über die D91 auf der Ostseite des Ain. Wir lassen sie links liegen und überlassen die Straße den Autofahrern.

Während der Abfahrt nach Thoirette fliegen die Gedanken der Auffahrt einfach so weg, lösen sich auf im Reich der Winde. Wir bleiben auf der westlichen Seite des L‘Ain. Die D59 und die D59b führen direkt am Fluss entlang und begeistern uns bis zum Viadukt von Bolozon, das wir auf das ausgiebigste befahren, bestaunen, erkunden und photographieren.













Ich konnte auf Google Maps den Anfang und das Ende der nächsten 10 Kilometer erkennen. Auf der Michelin Karte ist nichts und auf den OFM ist ein Pfad eingezeichnet. In meiner Fragerunde konnte mir keiner helfen.
Auch hier gilt: "Wenn’s nicht geht, dann müssen wir halt zurück und die D91 nehmen."

Im Nachhinein löst sich auch dieses Kopfkino wieder auf. Wäre ich alleine unterwegs gewesen, hätte ich mir vielleicht die Strecke gespart. Zu zweit fällt es mir jedenfalls leichter, unbekannte Wege zu gehen. zwinker

Die Bilder zur Einschätzung des Weges möchte ich unkommentiert lassen. Wir hatten jedenfalls eine Menge Spaß auf unseren Rössern dafür













Dass ich anfangs Winnetou erwähnte, resultiert daraus, dass wir zeitgleich mal wieder die gleichen Empfindungen hatten. schmunzel

Nach erfolgreichem Abschluss der dritten Zwischenprüfung ist der Rest unserer kleinen Exkursion schnell erzählt:
1. Die getrocknete Wäsche ist keines Photos wert. grins

2. Direkt am Ufer ist der Ain am schönsten.



3. Asphalt ist langweilig. Nur die Qual führt zur Erleuchtung. teuflisch



4. Männer dürfen auch Blumen liebhaben. verliebt



5. Falschparker werden nicht abgeschleppt. omm



6. Der Bahnhof in Pont-d’Ain kommt ohne Treppen aus



Pont-d’Ain gefällt uns verwöhnten Juristen nicht als Etappenziel. Weiterhin sind wir beide der Meinung, dass die geplante Fahrt auf der schnurgeraden D1075 nach Bourg-en-Bresse nur öde und platt sein kann. Darauf haben wir keine Lust und erreichen Bresse mit dem Zug. Der geschlossene Campingplatz beschert uns ein kleines Hotel mitten in der Stadt. Ingo fällt im Keller beim Radtransport die Decke und der Dreck vergangener Jahre auf den Kopf, und Bresse Hühner werden nur in Viertelportionen für mehr als 22,- Euro serviert.

Bei Steak, Gänsebrust mit Polenta und Feigensauce und anderen Leckereien beraten wir, wie es mit uns beiden weitergeht. Die Beratungen beim Côtes du Rhône ziehen sich in die Länge, denn wir haben ja auch einiges zu feiern...................... wein

(ich bitte die Unschärfe zu entschuldigen!) grins






Bis bald unschuldig
Jürgen