Re: Minsk- Tromsö / Teil 2: Helsinki und Russland

von: uwee

Re: Minsk- Tromsö / Teil 2: Helsinki und Russland - 25.08.15 15:15







Es sind noch etwa 650km bis Murmansk.
Der Wetterbericht hatte gelogen.
Es regnet den ganzen Tag heftig.
Es gibt nur wenige Bilder.
Die Kamera bleibt normalerweise gut verstaut in den Gepäcktaschen.





Wir sind verwöhnt.
Bisher kam der Wind grundsätzlich von hinten.
Jetzt haben wir einen kräftigen Nordwind.
Und Murmansk liegt genau im Norden.





Und auch die Straße ist nicht wirklich prickelnd.
Viel Verkehr, und die Fahrzeuge fahren sehr schnell und (zu) dicht an uns vorbei.
Der 20 cm breite Seitenstreifen hilft uns auch nicht viel.
Nach 100 km können wir uns im Restaurant einer Tankstelle aufwärmen.
Bei Regen, Sturm und Kälte sind wir total durchgefroren.
Der vorgesehene Ausflug ans Weiße Meer wird gestrichen, auch wenn es nur ein paar Kilometer bis dorthin sind.
Der Wetterbericht für die nächsten acht Tage meint, der Nordwind bleibt erhalten und die Temperaturen in Murmansk kommen im gesamten Zeitraum nicht in den zweistelligen Bereich.
Müssen wir uns das antun?





Die nächste Möglichkeit biegen wir nach links ab- Richtung Finnland, von dem wir uns eigentlich schon in Helsinki verabschiedet hatten.
Die Straßen sind gut. Der Wind lässt nach. Der Verkehr auch.










Gut, bald hört der Asphalt auf.
Aber Anfangs ist die Straße noch sehr passabel.

















... und schöne Plätze für das Zelt gibt es auch.
Und angeblich wäre es direkt am See ein wenig bärensicherer meinten die Einheimischen...














Schwer beladene Holzlaster begegnen uns hier immer wieder. Wohl die einzige Einnahmequelle. Meist geht das Holz nach Finnland.










Tagelang geht es durch dichte Wälder und Moore. Das Wasser der Flüsse ist dunkelbraun.



















In Kalevala finden wir nach mehreren Tagen auch mal wieder eine Unterkunft- mückenfrei.
Kalevala heißt auch das finnische Nationalepos.
So schmerzt es die Finnen noch mehr, dass die Stadt Kalevala heute in Russland liegt.














In Kalevala erleben wir mal wieder die Fliederblüte.











...und einkaufen können wir auch gut.
Es gibt vieles, was wir aus deutschen Supermärkten kennen.
Käse, Joghurt, Butter, Bier, Schnaps etc.











Es sind zwei Straßen Richtung Finnland in unserer Karte eingezeichnet.
Man bedeutet uns aber für Ausländer käme nur der Weg über Pyaozerski in Betracht.
Wir hatten Hoffnung die Straße sei so dicht an Finnland vielleicht asphaltiert.






Damit hatten wir kein Glück.
















Schlimmer wurde es dann allerdings am nächsten Tag.
In der Karte war diese Straße zur Grenze asphaltiert eingetragen, aber es sah 80 Kilometer lang so aus.
Und es ließ sich auch so schlecht fahren wie man bei diesem Bild annimmt.
Das verbessert die Laune nicht.





















In ganz Russland sahen wir nicht einen anderen Reiseradler.
Allerdings waren etliche Leute mit Kanus auf den Flüssen und Seen unterwegs.







Kurz vor der Grenze querte noch einmal ein kapitaler Bär unseren Weg.
Diesmal reichte aber die Zeit nicht für ein Foto.

15 Kilometer vor der Grenze dann der Grenzzaun, wie man ihn noch von der ehemaligen innerdeutschen Grenze kennt.
Hoher Zaun, breiter geharkter Sandstreifen, ein weiterer Zaun mit viel Stacheldraht.

Die Grenzer sind freundlich und mehr als erstaunt uns zu sehen.
So lange sie Dienst tun wäre noch kein Radler hier vorbei gekommen.
Es sei ihnen auch unverständlich wie man allein 60 Kilometer über solche Pisten bis ins nächste Städtchen kommen könne.
Und Minsk....
Na ja. Alles würden sie uns aber nicht glauben...















Willkommen in Finnland!



Uwe


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