Re: Sri Lanka 2015

von: uwee

Re: Sri Lanka 2015 - 30.04.15 20:50







Die Gegend rings um Polonnaruwa mit Anuradhapura, Sigiriya, Dambulla, Mihintale usw. bezeichnet man als das "Cultural Triangle". 2 1/2 Jahrtausende Geschichte und Kultur sind hier auf engem Raum zu erkunden und zu bestaunen. Ärgerlicherweise hat die alte- jetzt zum Glück abgewählte- Regierung die Touristen als Milchkühe entdeckt, die schamlos gemolken werden können. Ich verstehe durchaus, dass wir reichen Touristen mehr Eintritt zahlen sollen als die Einheimischen, die sich sonst zum größten Teil ihre eigene Kultur nicht leisten könnten. Das sollte aber Grenzen haben. Diese wurden aber weit in den letzten Jahren weit überschritten. Die Eintrittspreise sind horrend. Und der Besucher bekommt noch nicht einmal einen kleinen Prospekt oder eine Karte in die Hand gedrückt. Das verbilligte Ticket für das gesamte Kulturdreieck wurde abgeschafft. Sehr ärgerlich. Wir hoffen auch hier auf die neue Regierung!





















Das Anlegen von Stauseen für die Bewässerung der Reisfelder war das Erfolgsrezept der antiken Herrscher. Tausende wurden angelegt. Etliche bestehen bereits seit mehr als 2.000 Jahren. Und hübsch sind diese Wewa genannten z.T. riesigen Seen allemal.








Wie immer brechen wir am nächsten Morgen bereits vor Sonnenaufgang auf, um die kühlen Stunden zu nutzen. Gleichzeitig auch das phänomenale Licht. Nach 9:00 Uhr verblassen die Farben und kehren erst kurz vor Sonnenuntergang wieder zurück.






























Wir hätten auch auf ruhigen Teerstraßen bleiben können. Google Maps fand für uns aber diese malerische Naturpiste.



































Nach neun Uhr!
Solche beschatteten Alleen sind bei dem tropischen Klima ein Segen.
In wenigen Wochen (in der Trockenzeit) ist die ganze Gegend grau, braun, staubig und mörderisch heiß. Keine Erinnerung mehr an diese lieblichen Landschaften.




















In der Nähe von Mahiyangana besuchen wir die letzten Ureinwohner der Insel: Die Veddahs.
Ihr Schicksal ist das gleiche wie das vieler indigener Völker. Sie werden mehr und mehr zurückgedrängt und sind wohl in wenigen Jahrzehnten verschwunden, zusammen mit ihrer jahrtausende alten Kultur. Wir haben das Glück vom König der Veddahs und seinem Thronfolger empfangen zu werden.

Zuerst einmal aber ein Besuch im kleinen, aber sehenswerten Museum mit uralten Fotos.















Der König











Der Thronfolger. Übrigens trennt sich ein Veddah nie von seiner Axt. Fast wäre der König nicht zu einem UN- Treffen der indigenen Völker angereist. Am Flughafen wollte er die Axt nicht hergeben- und setzte sich durch...





Es ist ein hartes Stück Arbeit von Mahiyangana nach Kandy zu gelanegen. Auch nach dem "18- Bend- Pass" sammeln wir noch weiterhin reichlich Höhenmeter (fast 2.000 auf 75 Kilometer) und erreichen erst bei Einbruch der Dunkelheit Kandy.
















































In diesem Tempel befindet sich der obere linke Eckzahn Buddhas.
Rings um den Temple Of The Tooth , dem heiligsten Ort der Buddhisten auf der Insel, befinden sich aber auch hinduistische Tempel und eine große Kirche. Nur die muslimische Moschee ist ein paar hundert Meter entfernt.




























































Abends noch ein wenig Kultur mit den berühmten Kandy Dancern.

















...und mal wieder Abschied nehmen von meinen ältesten Freunden Michael und Arifeen. Hoffentlich nicht wieder so lange wie beim letzten Mal...






Natürlich gab es an diesem Abend viel zu viel Bier und Arrack. Zur Strafe Ausnüchtern auf den Rädern auf dem Weg zum heiligen Berg- dem Adams Peak. Die Srilankaner nennen ihn Sri Pada ("Heiliger Fuß").
Oben ist ein fast zwei Meter langer "Fußabdruck" zu sehen.
Die Besteigung des heiligen Berges ist eine religiöse Pflicht für alle Einwohner der Insel. Er ist für Buddhisten, Hindus, Moslems und Christen eine Kultstätte.
Mindesten einmal im Leben- besser einmal im Jahr. Oder auch mehr.
Es ist ein wunderschöner Berg.
Lange galt er als der höchste der Insel, da die wirklich höchsten nur sehr unspektakulär das Hochland überragen.
Auch Marco Polo, Ibn Battuta und Hermann Hesse sollen den Berg schon bestiegen haben.
Vielleicht treten wir wieder einmal in Marco Polos Fußstapfen.

























Und da liegt er in seiner ganzen Pracht vor uns.












Der Aufstieg dauert etwa 3-4 Stunden.
Da man bei Sonnenaufgang oben sein möchte, startet man so gegen 2:00 Uhr in der Nacht.
Man sollte genügend warme Kleidung mitführen und auf keinen Fall zu früh starten.
In der Höhe ist es empfindlich kalt. In klaren Nächten erreichen die Temperaturen den Gefrierpunkt.






In der Pilgersaison (Dezember bis Mai) ist der Weg auf der gesamten Länge beleuchtet.






Verpflegung gibt es reichlich.






Die Glocke darf ich fünf Male schlagen. Einmal für jeden Aufstieg.





In dem Tempel auf der Spitze des Berges befindet sich der überdimensionierte Fußabdruck. Je nach Religion sieht man darin den Abdruck des Fusses von Buddha, Shiva, Mohammed, Apostel Thomas oder Adam, weshalb die Engländer den Berg dann auch Adams Peak nannten.
















Die Strafe für das vorangegengene Besäufnis war hart. Erst 100km und 2.000 Höhenmeter von Kandy per Rad bis zum Aufstiegsort in Dalhousie. Dann nach wenigen Stunden Schlaf 1.000m Aufstieg über mehr als 5.000 Stufen bis zum Gipfel auf 2243m Höhe. Und genausoviele Stufen mit Gummiknien wieder herunter.

Wir erholen uns danach feudal in einer hundert Jahre alten Villa eines frühen Teebarons umgeben von Teeplantagen. Wunderschön und durchaus bezahlbar.
Nur die Fotos davon sind in den Tiefen des Internets verschwunden...







Das war jetzt der vorletzte Teil...

Grüße
Uwe



.