Re: Deutschland im Mai 2014

von: veloträumer

Re: Deutschland im Mai 2014 - 08.09.14 15:15

In Antwort auf: Keine Ahnung
In Antwort auf: uwee


Bekanntlich kommt an der deutschen Nordseeküste der Wind immer kräftig aus dem Westen. Deshalb haben wir das Meer auch im äußersten Westen erreicht um dann gemütlich nach Osten zu radeln. Leider hält sich der Wind nicht an die Vorgaben. Ein alter Kapitän meinte, er hätte in seinem ganzen Leben hier noch nie drei Wochen am Stück kräftigen Ostwind erlebt.
Na da sind wir aber stolz und kämpfen gegen ihn an...



Ich wohne ja jetzt im Norden. Meine Erfahrung ist, dass der Wind immer von vorne kommt. Die Himmelsrichtung spielt dabei eine geringere Rolle. Ausnahmen bestätigen diese Regel. Ich persönlich ziehe jeden Berg dem Gegenwind vor.

Das kann ich voll unterschreiben, mit dem Unterschied, dass diese Erkenntnis sich zwischen Nord und Süd nicht unterscheidet. Auch die Winde hier im Südwesten kommen immer von vorne. verärgert Der Gott des Windes hat es auf die Radfahrer besonders herb abgesehen. Da sieht er den Erfolg, wie der Pedalritter in den Sattel gedrückt wird und der Verweiflung nahe kommt. Beim Autofahrer bleibt die sichtbare Wirkung aus.

Über die Veränderungen der Windverhältnissen habe ich hier ja schon ein paar Mal was geschrieben. Zum einen glaube ich zu erkennen, dass der Wind insgesamt im deutschen Binnenland zugenommen hat (ca. die letzten 5-7 Jahre). Ein anderes Phänomen glaube ich auch zu beobachten: Gerade auch im Westen haben die Windrichtungen sich auch häufiger geändert, Ostwind ist gar nicht mehr so selten. Dieses Jahr hatten wir auch wieder sehr viel Wind bis dato (inbesondere gab es keine echte Sommerpause, August war als traditionell eher ruhiger Monat sehr windbewegt), allerdings mal wieder eher ein klassisches Westwind-Jahr seit langer Zeit. Die Wetterlagen zwischen Süd und Nord waren dieses Jahr besonders stark verschieden, sodass es durchaus auch dort andere Winde gegeben haben kann. Ebenso haben sich die Windjahreszeiten verschoben - mehr durchgängig das Jahr über Wind, Sommer- und Winterstürme sind häufiger, während die Übergangszeiten manchmal ausgeglichener sind (ruhige Herbsttage). Dass alles halte ich auch nicht für Zufall, sondern für Anzeichen des vermuteten Klimawandels. Die instabilen Wetterlagen und die Temperaturen nehmen zu und damit auch die Winde, die neuartigen Turbulenzen führen zu veränderten Windrichtungen und Luftströmungen als man gewohnt war. Die Beobachtung des Kapitäns fügt sich letztlich in das Bild dieser Gesamtveränderung.