Re: Radtour Slowakei

von: Radreisender

Re: Radtour Slowakei - 04.07.11 05:16

Hallo Barbara,

vielleicht zuerst ein Hinweis, der dir vielleicht schon bekannt sein dürfte: Die Slowakei hat die Helmpflicht.

Die Altstadt von Bratislava ist klein und übersichtlich. Wie wäre es hier noch mit einem Abstecher zur Burgruine Devin? Mir hat`s gefallen. Man kann mit dem Rad hinfahren, mit dem Schiff der Donau entlang oder günstig mit dem Bus fahren (Bushaltestelle unter der Autobahnbrücke). Die Burg in Bratislava ist jetzt auch renoviert und ohne Baugerüst.

Über den Westen der Slowakei kann ich weiter nicht viel sagen, ich war mehr im Osten unterwegs. Auf meiner Tour durch die Slowakei hatte ich meist verkehrsarme Straßen oder einen Seitenstreifen. Die Steigungen waren moderat. Verkehrsreich war bei meiner Tour lediglich die Strecke von Poprad nach Levoca.

Wenn du in Poprad bist, fahre doch in den schönen Stadtteil Spisska Sobota (ich schreib die Namen jetzt mal ohne Häkchen und Striche, Falk ^^). Dort findest du auch viele Unterkünfte. Von dort aus bin ich nach Levoca gefahren. Die ersten Kilometer waren angenehm, verkehrsarm und auf einem Seitenstreifen zu fahren. Allerdings endet nach wenigen Kilometern die parallel verlaufende Autobahn und der Verkehr ist dann ganz nah bei dir, während der Seitenstreifen verschwindet. Diesen Streckenabschnitt kann ich definitiv nicht empfehlen.

Mein Reiseführer vergleicht Levoca mit der Altstadt von Rothenburg ob der Tauber. Von der historischen Bausubstanz mag das stimmen. Ich war trotzdem enttäuscht, da ich Rothenburg sehr gut kenne. Aber mit Zeit und Geld mag sich das mit der Zeit ändern. Der gotische Altar von Meister Paul war letzen Herbst nicht zu sehen (wegen Renovierung eingehüllt, wird aber beim Verkauf der Eintrittskarte nicht darauf hingewiesen).

Vor Spissky Podhradie ist der Seitenstreifen wieder da und der Verkehr weg. Dafür sprudelt direkt an der Straße (bei einer kleinen Kapelle) ein „kleiner Geysir“, der allerdings das letzte mal vor einigen Jahrzehnten über die 20-30 cm die er jetzt sprudelt hinaus kam. In Spissky Podhradie gibt es schöne Wohnungen/Zimmer direkt mit Blick auf die beeindruckende Burgruine. Wenn der Vermieter fleißig war, kannst du jetzt im Garten grillen und hast einen schönen Blick auf die Zipser Burg (Adresse müsste ich jetzt suchen). Man kann schön hinlaufen. Die Räder sind sicher im Gebäude. Sehr schön ist der Blick auf die Burganlage im Abendrot oder nachts, wenn sie angeleuchtet wird.

Um die Burg ist kein Verkehr. In Zehra lohnt ein Blick in die Kirche (Malereien, wie die Burg Weltkulturerbe, man muss nach dem Schlüssel fragen). Wenn man die Runde weiter nach Podhradie fährt kommt man durch eine Zigeunersiedlung, an die ich keine gute Erinnerung habe.

Ich bin dann auf ruhigen Nebenstraßen weiter über Spisska Nova Ves (schön, auch ein gotischer Altar von Meister Paul) und von Hrabusice eine ruhige Straße - ein Auto und ein Bus kamen mir entgegen - durch das Slowakische Paradies nach Stratena (Dobsinska-Eishöhle).

Wenig Verkehr war auch auf der 67 nach Poprad und auf der 66 nach Brezno. Hier waren entlang der Straße auch noch einige Dörfer mit den schönen alten typischen Holzhäusern. Da kommt schon mal ne Frau mit ner Kuh einem auf der Straße entgegen.

Ich mag die Slowaken und die ländliche Seite der Slowakei, die Natur, die Höhenzüge und Höhlen. Weniger die Städte. Unbedingt auch mal einen Wandertag einlegen. Wenn dann die Zeit nicht mehr reicht, kann man mit Eurobusse und der Bahn das eine oder andere weiter entfernte Ziel noch anfahren.

Dovidenia

Thomas