Ich vermute, daß ein Riemenspanner einen erheblich höhere Spannung aufbauen muß als ein herkömmlicher Kettenspanner. Wenn man es genau nähme könnte man das unter Röllchen des Kettenspanners sogar weglassen, schalten würde das System trotzdem. Lediglich die Kette würde auf dem Boden schleifen. Anders der Riemenspanner. Die Zähne sind - zumindest bei Industrieriemen - konstruktionsbedingt viel kleiner (dafür breiter). Der Zug auf den Riemen muß groß sein sonst fangen die Riemenzähne allmählich an ihre Lücken zu verfehlen; dann verschleißt der Riemen sehr schnell. Um das zu vermeiden muß bei hoher Riemenspannung Walkarbeit erbracht werden - zusätzliche Arbeit die der Fahrer eines Kettenantriebes nicht erbringen muß.
Durch den Anpressdruck am Zahn wird Schmutz in der Zahnlücke geradezu verfestigt; anders als bei der Kombination Kettenlücke/Zahn kann der Schmutz nicht ausweichen.
Bei Temperaturen zwischen 0°C im Winter (erhöhte Walkarbeit und Belastung durch das steife Material) und +50°C im Hochsommmer (bei einem schwarzen Zahnriemen) dehnt sich das Aramid aus. Das muß der Spanner ebenfalls zuverlässig abfangen, sonst hast Du wieder den eingangs erwähnten Verschleiß an den Zahnkanten.
Zahnriemen sind für gleichbleibende, schmutzarme Umgebungsbedingungen bei entsprechender mechanischer Ausführung (Breite) gut für die Übertragung ungleichmäßiger mechanischer Kräfte bei langer Lebensdauer geeignet. Für das Fahrrad habe ich aber noch nirgendwo einen 10.000km Langzeit-Praxistest finden können.
Und noch etwas (traurig aber leider wahr): Solange sich die namhafte Firma S. aus O. nicht für dieses Thema interessiert wird eine ernstzunehmende Marktdurchdringung nicht stattfinden. Technik reicht nicht, man braucht auch gutes Marketing...