mein Plan ist der "Grünen Strasse" zu folgen. Colmar - Munster - Col de la Schöucht - Gerardmer - Tendon - Epinal .
Dein Betreff hat mich vom Anklicken zunächst gehindert. Zum zweiten Teil deiner Reise kann ich nämlich nichts beitragen. Den ersten Teil hast du verheimlicht.
"Grün" sind eigentlich die ganzen Vogesen, "Grüne Straße" ist da ein Nebelwort. Zudem hat der Col de la Schlucht oben eine Felskantenerscheinung, die sonst untypisch für die "grünen" Vogesen sind. Du hast dir dabei eine der verkehrsreichste Straßen ausgesucht. Den Col de la Schlucht hoch mit deinen Motorradfreunden ist begrenzt lustig. An Werktagen musst du mit Transitverkehr rechnen. Es gibt aber auch gute Zeiten, gegen Abend etwa oder Frühstart im Tal. Die Straße weiter über Tendon ist ebenfalls sehr voll. Westlich Tendon gibt es wenig abseits der Straße reizvolle Wasserfälle. Für eine Gesamtempfehlung der Strecke reicht das aber nicht aus. Der See von Gerardmer verspricht vielleicht mehr als er dem Radler bietet. Lohnenswert ist dort das Narzissenfest, aber das ist weit jenseits eurer Reisezeit.
Alternativen gibt es in den Vogesen natürlich sehr viele. Gemäß einiger deiner Textstellen solllte es wohl nicht zu anspruchsvoll sein. Ein der einfachsten Querungen wäre über Thann und Bussang im Moseltal. Ab Moselquelle gibt es autobefreiten Radweg. Der Col de Bussang ist deutlich niedriger als der Col de la Schlucht und die Strecke unangenehmer Autopassagen deutlich kürzer. Dafür ist das Munstertal mit dem Col de la Schlucht insgesamt landschaftlich höher zu bewerten als die Ostanfahrt zum Bussang-Pass.
Alternative mit Munstertal (Radweg), aber ohne Col de la Schlucht: In Munster via Muhlbach, Sondernach und Col du Platzerwasel zur Route des Crêtes nach Le Markstein (weiter s.u.). Nachteil: Steiler als Col de la Schlucht, auch eintöniger. Vorteile: Deutlich weniger Verkehr. Deswegen ggf. ohne Munstertal weiter südlich bei Guebwiller ins Lauchtal über Lautenbach. Es geht oben dann am Lac de Lauch vorbei nach Le Markstein. Die Route ist auch eher gemäßigt befahren, hübscher als die Platzerwasel-Route und insgesamt auch leichter. Ein weitere, noch einsamere Route wäre bei Soultz-au-Rhin (Storchenpark) über den Col Amic hinüber zur Thur (Willer), wo man auf die Moselroute stößt (s.o.).
Wie weiter ab Le Markstein? - Es geht hinunter zum See Kruth/Wildenstein. Bei Kruth besteht eine Anschlussmöglichkeit wiederum zur Moselroute oder einsamer über den Col d'Oderen nach Cornimont. In Cornimont der Moselotte zur Mosel bei Remiremont folgen. Recht leicht wäre hier auch der Übergang von Travexin nahe Cornimont nach Le Thillot, wenn es mehr Mosel sein soll ohne Moselotte.
Was bietet sich noch an? - Wenn die Prämisse heißt, Städte müssen es nicht sein, dann muss ja auch nicht Freiburg und/oder Colmar sein. Deswegen empfehle ich folgende Route eigentlich noch mehr, weil es verschiedene Landschaftstypen mit wenig befahrenen Routen verbindet, zudem die beiden Pässe zusammengenommen auch nicht so schwer sind. Entweder von Colmar oder gleichvom nördlichen Kaiserstuhlgebiet via Marckolsheim nach Ribeauville (sehr sehenswert). Über den Col de Ribeauville nach Ste-Marie-aux-Mines, weiter über den Col de Ste-Marie Richtung St-Die. Die Stadt aber meiden und vorher nach Saulcy-s-Meurthe abzweigen. Dort sehr sanfter Pass nach Taintrux und leichte Hochebene nach Corcieux. Von Corcieux dann leichtes Spiel nach Bruyères und nach Jarmenil an der Mosel, nicht mehr weit bis Epinal.
Ich weiß nicht, wie gut du dich als Böblinger mit den Schwarzwaldquerungen auskennst. Ich hoffe, mit Donaueschingen - Freiburg ist nicht die B31 gemeint? Für meine letzte Variante würde sich anbieten, Freiburg erst gar nicht anzusteuern, sondern über Glottertal und Denzlingen in die Rheinebene zu rollen. Ggf. weiter Infos, wenn gewünscht. Im Profil finden sich auch viele Anregungen mit Berichten zu Schwarzwald und Vogesen. Geht die Reise über Freiburg, sei darauf verwiesen, dass es nebst regulärer Jugendherberge auch ein privat geführtes Hostel (mit Wellnessanlage; separat auch Camping) am Möslepark gibt. Ein überlaufenes Colmar würde ich als Übernachtungsort meiden, eher ins Munstertal rein, schon Turckheim ist sehr klein, aber auch sehr hübsch. Günstiger wird es aber erst etwas höher in den Bergen mit den Ferme Auberge, wo man ggf. Bett mit Melkermahlzeit noch erschwinglich bekommt, zumindest uriger.