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#1245331 - 28.10.16 12:36 Rund um Deutschland
fabianovic
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Beiträge: 198
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Zeitraum:
Entfernung:3800 Kilometer
Bereiste Länder:beBelgien
dkDänemark
deDeutschland
frFrankreich
nlNiederlande
atÖsterreich
plPolen
chSchweiz
czTschechische Republik

Meine Deutschlandumrundung ist ein „Projekt“, das auf einen längeren Zeitraum angelegt ist. Ich fahre diese Tour in vielen mehrtägigen Abschnitten, immer wenn ich Zeit dazu finde. Im Moment ist die Tour noch lange nicht abgeschlossen, aber ich stelle jetzt schon mal einen Bericht über die ersten Abschnitte, hier ins Radforum. Die Berichte der kommenden Etappen werden dann folgen.
Ich habe die Deutschlandumrundung in Venlo in den Niederlanden begonnen und fahre gegen den Uhrzeigersinn. Mal fahre ich auf deutscher Seite und mal im Ausland, meistens grenznah, aber es geht mir jetzt nicht darum möglichst genau die Grenze abzufahren. Worum es mir überhaupt dabei geht kann ich auch nicht sagen. Eigentlich geht es nur darum schöne Touren zu fahren, die nicht zu weit entfernt sind und dabei auch die angrenzenden Länder etwas zu erkunden. Ich bin gespannt wann ich wieder in Venlo ankomme.


1. Abschnitt: Venlo-Aachen, 14. + 15.02.2015, ca. 120 km

Schon Mitte Februar bin ich die erste Etappe angegangen. Es war auch eine Flucht vor dem Karneval im Rheinland in, wie sich dann herausstellte, eine holländische Karnevalshochburg.




Bei, für Februar, ganz angenehmen Temperaturen fuhr ich von Venlo aus die Maas aufwärts Richtung Roermond.






Bei Kessel setzte ich nach Beesel mit der Fähre über, was schon das aufregendste an meiner Tour entlang der Maas war.









Immerhin sah es dann schon mal richtig holländisch aus.
In Roermond kehrte ich mittags ein, wärmte mich auf und gönnte mir ein paar Frikandels und zwei kleine Bierchen, ohne die man die Frikandel kaum runterbekommt.



Weiter ging es bei immer sonnigerem Wetter die Maas entlang, bis ich am Nachmittag mein heutiges Ziel Sittard erreichte.



Das Oranje-Hotel, am Rande der Innenstadt gelegen, war von Außen schicker als von Innen, hatte aber an diesem Abend den enormen Vorteil nicht im Stadtzentrum zu liegen. Im Hotel am zentralen Platz in der Stadtmitte hat in dieser Nacht wahrscheinlich niemand ein Auge zubekommen. Hier tobte eine riesige Karnevalsparty. Die gesamte Innenstadt war abgesperrt und man kam nur an bestimmten Zugängen hinein, wo man nach Flaschen durchsucht wurde. Ich ging in einem Steakhaus in der Innenstadt essen und stürzte mich danach noch ganz kurz in den Trubel.



Der Frühstücksraum des Hotels am nächsten Morgen war dann an Trostlosigkeit kaum zu überbieten.



Schnell machte ich mich bei kaltem, klaren und sonnigen Wetter auf den Weg und schaute mir erst einmal in der Innenstadt das Schlachtfeld der letzten Nacht an.

Eine Spur von Plastikbechern zog sich durch die Straßen bis auf den zentralen Platz.








Schnell verließ ich die Stadt und genoss bei schönem Wetter die hügelige Tour über Valkenburg, Gulpen und Mechelen Richtung Aachen. Der heutige Tagesabschnitt war landschaftlich deutlich reizvoller als der Weg an der Maas entlang.
















Kurz streifte ich noch Belgien, bevor ich vom hoch über Aachen liegenden Dreiländereck hinunter in die Aachener Innenstadt rauschte.

img]https://up.picr.de/36476281tz.jpg[/img]







Dort hatte mich der Karneval wieder. Schnell fuhr ich zum Bahnhof und setzte mich in den Zug nach Wuppertal.


2. Abschnitt: Aachen – Trier, 17. - 19. April 2015, ca. 240 km

Ich starte da, wo ich das letzte mal aufgehört habe, am Aachener Hauptbahnhof.



Von dort fahre ich zum Bahnhof Rothe Erde, wo die Vennbahntrasse beginnt.
Den ganzen Tag fahre ich nun auf dieser Trasse, fast immer bergauf, ins Venn.



Über Raeren, was schon in Belgien liegt...



...weiter ins Venn, wo schon die wilden Osterglocken blühen..



...durch die ansonsten noch wenig frühlingshafte Landschaft...





...an alten Bahnanlagen in Sourbrodt vorbei...








...bis ich nach gut 80 km am Nachmittag das kleine Städtchen Waimes erreiche.







Hier habe ich mich im En Chanteraine, direkt an der Trasse, einquartiert. Es ist eine einfache und günstige Bleibe, in der ich der einzige Gast bin. Es gibt eine Küche, die man nutzen könnte, ein großes Wohnzimmer und im Sommer sogar einen kleinen Pool.
Ich gönne mir im Retaurant gegenüber ein ganz ordentliches Steak.



Den eher nichtssagenden Ort hat man schnell erkundet.
Ich gehe früh ins Bett.

Am nächsten Morgen sind es frostige -2° C. Erst einmal fahre ich zur Bäckerei im Ortszentrum, um dort zu frühstücken. Danach geht es, bei kaltem sonnigen Wetter, weiter auf der Vennbahntrasse. Jetzt ging es aber tendenziell bergab.











Über Saint-Vith geht es ins Tal der Our und bei Burg Reuland verlasse ich die Vennbahntrasse um weiter dem schönen Ourtal abwärts zu folgen.













Kurz hinter Ouren am Dreiländereck Belgien/Luxemburg/Dutschland endet der Fahrradweg im Tal. Eigentlich müsste man hier mit dem Fahrrad aus dem Tal auf die Höhe. Ich beschließe jedoch den Wanderweg entlang der Our auf luxemburgischer Seite zu fahren.



Für diese etwa acht Kilometer benötige ich dann etwa 1,5 Stunden. Einmal muss ich sogar das Gepäck abladen, es einen Hang hochtragen und danach das Fahrrad hochtragen. Eine anstrengende aber wunderschöne Teilstrecke, die eher was fürs Mountainbike ohne Gepäck ist.









Bei Dasburg gelangt man wieder auf die Straße, die ich dann weiter bergab gen Vianden radele.





In Vianden habe ich mein Tagesziel erreicht. Dort steige ich noch auf die Burg hoch und genieße die Sonne und den Blick auf die Stadt.










Sonntag morgens geht es dann weiter entlang der Our bis die Our bei Wallendorf in die Sauer mündet.



Die Sauer fahre ich abwärts über Echternach bis an die Mosel.







Von Oberbillig fahre ich die letzten 15 Kilometer bei ordentlichem Gegenwind moselabwärts bis Trier.



Zum Abschluß ging es noch schnell an der Porta Nigra vorbei und dann mit der Eifelbahn über Köln wieder ins heimatliche Wuppertal.


3. Abschnitt: Aachen – Wissembourg, 22.-25.05.2015, ca. 330 km

Im Mai 2015 ging es dann weiter von Trier nach Wissembourg. Der Mai ist natürlich ein deutlich angenehmerer Monat zum Fahrradfahren. Die ersten beiden Abschnitte im Februar und April waren von der Natur her noch ein wenig karg.

Jetzt ging es bei feinstem Mai-Wetter in Trier weiter. Zum Startfoto fuhr ich wieder an der Porta Nigra vorbei.



Anschließend wechselte ich auf die andere Seite der Mosel hinüber, um nicht den gleichen Weg wie bei der letzten Etappe zu fahren, und radelte flußaufwärts.

Der Weg an der oberen Mosel ist nicht ganz so lieblich wie weiter flußabwärts, aber auch ganz schön und nicht so überlaufen.



Bald kam ich an das nächste Dreiländereck, nämlich Frankreich/Luxemburg/Deutschland. Und hier liegt einer der berühmtesten unbedeutenden Orte ganz Europas, das kleine Örtchen Schengen.
Der gesamte Ort lebt quasi von der Erinnerung an das gleichnahmige Abkommen, welches mir ermöglicht so schön unkompliziert rund um Deutschland zu radeln.







Nun ging es weiter durch Frankreich weiter an der Mosel entlang.
Das Landschaftsbild wird geprägt von den vier riesigen Kühltürmen des Kernkraftwerkes in Cattenom.



In Thionville gibt es auf der schönen Uferpromenade erst einmal ein Bierchen.





Ich hatte diesmal mein Zelt mitgenommen und ging auf den Camping Municipal, der am Rande eines Parkes direkt am Moselufer liegt.



Von dort ins Stadtzentrum ist es auch nicht weit und so ging ich zu Fuß dorthin. Ich war positiv überrascht, da ich ein runtergekommenes Industriestädtchen erwartet hatte. Aber es gibt ein paar schöne Plätze mit vielen Cafes und Restaurants. Und so flanierte ich auf das ein oder andere Bierchen durch die Stadt. Eine Pizza gab es dazwischen auch noch.










Trotz ordentlicher Bettschwere habe ich im Zelt sehr schlecht geschlafen.

Mit Café au Lait und Croissant im Bauch ging es dann weiter noch ein Stück die Mosel entlang.











Ein paar Kilometer vor Metz verließ ich dann die Mosel, die hier ja schon lange kein Grenzfluss mehr ist, um wieder näher an die Deutsche Grenze zu kommen. Es folgte eine hügelige, nicht sehr reizvolle Strecke durch landwirtschaftlich geprägte Landschaft.

An an einem kleine Tümpel machte ich Rast.



Dann ging es weiter bis nach Saint Avold, einer hässlichen runtergekommenen Kleinstadt in Lothringen. Hier nahm ich mir ein Zimmer auf dem Camping Municipal „Le Felsberg“, der oberhalb der Stadt auf dem gleichnamigen Berg gelegen ist.



Schlicht und preiswert.

Dafür ging ich dann unten in der Stadt teuer und schlecht essen.



Anschließend machte ich noch einen kleinen Abendspaziergang durch diese Perle Lothringens.









Die Nacht war ruhig und angenehm. Das Frühstück am Morgen auf dem Camping Municipal war ein echtes petit dejeuner vom Feinsten.



Also nichts wie weg hier.
Weiter ging es nun durch jetzt schönere Landschaft, in der immer wieder Teile der Maginot-Linie auftauchten.



Ein Stückchen ging es den Canal des Houillères de la Sarre entlang,



..bevor es dann langsam in die Nord-Vogesen hineinging.

Auf einer rasanten Abfahrt fuhr ich nach Bitche hinein. Die Stadt wird von der riesigen, oberhalb gelegenen Festungsanlage dominiert.



Von hier ging es weiter auf einer Straße durch militärisches Sperrgebiet und dann auf kleinen Sträßchen durch dichten Wald bei Ludwigswinkel wieder mal nach Deutschland hinüber.
In Ludwigswinkel quartierte ich mich, in der am Mühlteich gelegenen Zwickmühle ein.







Das Zimmer war wieder mal echter deutscher Einzelzimmerstandard.

Am Pfingstmontag früh machte ich dann noch einen Abstecher hoch zur Burg Fleckenstein und weiter zum Gimbelhof, wo ich als Kind oft auf Ausflügen mit meinen Eltern gewesen bin.



Früher waren die Schilder kleiner und der Parkplatz nicht so groß.

Am Gimbelhof wurde inzwischen ein großes Selbstbedienungslokal für die Busladungen angebaut,
wo mir eine unfreundliche Bedienung nur missmutig schon um kurz vor zehn eine Orangina verkaufte.



Auf sehr schönen Wegen fuhr ich hinab ins deutsche Nothweiler und weiter im Lautertal bis ins französiche Wissembourg, was mein Ziel für diesen Abschnitt war.



In Weißenburg fand gerade ein folkloristisches Fest statt, dem ich mich durch frühzeitige Abreise entzog. Über Neustadt und Mannheim ging es zurück nach Wuppertal.

Geändert von fabianovic (19.11.19 14:02)
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#1245335 - 28.10.16 12:53 Re: Rund um Deutschland [Re: fabianovic]
fabianovic
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Beiträge: 198
4. Abschnitt: Wissembourg – Radolfzell; 13.-16.07.2016, ca. 400 km

Nun hat es über ein Jahr gedauert, bis ich zum nächsten Abschnitt meiner Deutschlandumrundung starten konnte. Dazwischen liegt aber eine 6-wöchige Italientour, von der es hier auch einen Bericht zu lesen gibt.

Los ging es also in Weißenburg im Elsass. Ich war mit dem Auto zu meinem Vater nach Karlsruhe gefahren und von dort mit dem Zug nach Weißenburg.
Schon auf der Zugfahrt dorthin hingen Regenwolken tief über dem Pfälzer Wald.





Schon kurz hinter Weißenburg musste ich das Regenzeug rausholen. An diesem Tag blieb es ein Wechsel von etwas Regen, vielen Wolken und ab und zu einem Sonnenstrahl.



Ich fuhr auf französischer Seite entlang der Grenze bis an den Rhein den ich bei Mothern erreichte.
Hier musste ich wieder eine Regenpause einlegen und dann ging es den Rhein entlang bis Straßburg.





Auf Großstadt hatte ich heute kein Lust und so fuhr ich durch das Hafengebiet direkt zur Fußgängerbrücke, die hinüber nach Kehl führt. In dem Park vor der Brücke wurden die Feierlichkeiten für den am nächsten Tag anstehenden französischen Nationalfeiertag vorbereitet und ich musste bei einer Sicherheitskontrolle meine Packtaschen öffnen. In der Nacht geschah dann in Nizza der fürchterliche Anschlag mit einem LKW, der in die Menschenmenge raste.





Ab Kehl fuhr ich wieder auf der deutschen Seite den Rhein aufwärts. In Goldscheuer rettete ich mich vor dem nächsten heftigen Regenguss in eine Aral-Tankstelle und machte eine längere Pause im Tankstellenbistro. Von dort buchte ich mir dann ein Zimmer im Schwanen in Neuried, etwa zehn Kilometer entfernt.





Auch wieder so ein kaputtsanierter deutscher Gasthof. Aber das Essen war ganz ordentlich.

Am nächsten Tag machte ich ein paar Schlenker durch die Altrheinauen und das Taubergiessengebiet. Das Wetter war zumindest trocken und ich sprang sogar mal kurz in einen Baggersee.







Der Rhein führte so viel Wasser, dass auch die Altrheinarme schon über die Ufer traten.
So musste ich das Rad auch mal durch eine Furt schieben.



Später sah ich die Schilder, auf denen das Betreten der Rheinauen wegen Hochwasser verboten wurde.
Es ging dann am Kaiserstuhl vorbei nach Breisach.
In Breisach fuhr ich hoch zum Münster und schaute mir die Stadt von oben an.







Von Breisach ging es hinüber nach Neuf-Brisach und dann weiter Richtung Süden nicht mehr am Rheinufer sondern schnurgerade die D468 entlang. Ich hatte echtes Glück mit dem Wetter. Um mich herum waren überall Regengebiete zu sehen, aber ich bekam den ganzen Tag keinen Tropfen ab.





Hier auf dem platten Land gibt es kaum Unterkünfte uns so fuhr ich bis Bantzenheim und nahm ein Zimmer im Gasthof La Poste. Der Laden hatte auch schon bessere Tage gesehen und ich war gespannt auf das Essen im dazugehörigen Restaurant. Das entpuppte sich dann als recht gut. Hier im Elsass und in Baden ist die Versorgungslage doch deutlich besser als in weiter nördlichen Gefilden.



Heute ging es am Rhein-Rhone-Kanal entlang nach Basel. Eine sehr schöne Strecke, die unter anderem durch die Elsässische Carmargue führt. Da ich noch nie in der Carmargue war, kann ich keinen Vergleich anstellen, er hinkt aber wahrscheinlich. Aber auch eine Gedenkstätte für eine heftige Schlacht im zweiten Weltkrieg mit tausenden von Toten findet man in dieser oft umkämpften Gegend.









In Basel ginge es zum Einkaufen erst noch mal von Frankreich hinüber nach Deutschland, bevor ich dann die Schweiz erreichte.









Toll war es, jetzt von Basel aus den extrem vollen Hochrhein hinaufzufahren. Immer wieder wechselte ich die Seiten und die Länder.













Interessant hier ist, zu sehen, dass auf deutscher Seite in den Orten viel mehr los ist. Auf Schweizer Seite gibt es kaum Cafés oder Restaurants. Das Preisgefälle treibt auch fast alle Schweizer nach Deutschland zum konsumieren. Dabei ist es auf der Schweizer Seite viel schöner. Die historischen Orte sind dort deutlich liebevoller restauriert, was sicherlich nicht nur am höheren Wohlstand in der Schweiz liegt. Zum übernachten fuhr aber auch ich wieder hinüber nach Deutschland und erreichte nach etwa 130 km Tagesleistung in Lienheim den Gasthof zum Hirschen. Dort habe ich hervorragend gespeist und getrunken. Es waren noch zwei andere Radler da, ein älteres Paar, das auch auf einer Deutschlandumrundung ist. Die beiden machen das auch in mehreren Abschnitten, die allerdings länger als meine sind. Sie sind in Hamburg gestartet und fahren im Uhrzeigersinn. Der Mann meinte, dass es insgesamt etwa 3.800 km sind. Ich hab nun ca. 1000 km auf dem Buckel.

Beim Frühstück hörte ich dann im Radio vom Putsch in der Türkei. Ganz schöne :zensiert:, was gerade so alles abläuft.
Im Morgennebel ging es weiter den Hochrhein hinauf.



Schnell setzte sich die Sonne durch und es wurde ein wunderschöner Sommertag.
Beim schönen Ort Kaiserstuhl wechselte ich wieder in die Schweiz.






Ein paar Kilometer hinter Kaiserstuhl ist der Fahrradweg für ein Stück ganz allein mit dem Fluss im engen Tal, bevor man den Fluss verlässt und über die Höhe muss. Das war bisher das schönste Teilstück am Rhein.









Weiter ging es nach Schaffhausen. Vom Rheinfall habe ich außer großen Menschenmengen nichts mitbekommen. Der linksrheinische Weg führt einen geschickt daran vorbei. Vor einigen Jahren war ich aber schon einmal auf dem anderen Ufer gefahren und habe den Rheinfall bewundert.

In der deutschen Exklave Büsingen habe ich direkt am Rheinufer eine sehr gute Pasta (zu schweizer Preisen) gegessen.




In Stein am Rhein erreichte ich dann den Bodensee, um genau zu sein den Untersee.



Am Untersee entlang ging es nach Iznang, wo ich auf einem Volksfest mir noch Bratwurst und Bier gönnte, bevor ich die letzten Kilometer nach Radolfzell radelte. Von dort brachte mich der Schwarzwaldexpress direkt zurück nach Karlsruhe.





Hier endet nun erst einmal der Bericht meiner Deutschlandumrundung.
Ich hoffe im nächsten Jahr das nächste Teilstück in Angriff nehmen zu können und werde dann meinen Bericht hier fortführen.


Geändert von fabianovic (19.11.19 14:08)
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#1245568 - 30.10.16 04:33 Re: Rund um Deutschland [Re: fabianovic]
Reiseleiter1
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abwesend abwesend
Beiträge: 29
Hallo, Fabian,
Eine interessante Tour, die du dir da vorgenommen hast. Gut Ding will Weile haben und so drücke ich die Daumen, dass du Deutschland in zwei oder drei Jahren tatsächlich umrundet hast.

Grüße RL
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#1245576 - 30.10.16 06:55 Re: Rund um Deutschland [Re: fabianovic]
cyclerps
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.210
Toller Bericht. Auf dem letzten Bild sieht man das die Mischung stimmt.
Viel Spaß weiterhin auf deiner Tour.....
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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#1245577 - 30.10.16 07:18 Re: Rund um Deutschland [Re: Reiseleiter1]
fabianovic
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 198
Danke, aber das kann sich wohl auch noch über vier bis fünf Jahre hinziehen.
Gruß
Fabian
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#1245611 - 30.10.16 10:25 Re: Rund um Deutschland [Re: fabianovic]
grenzenlos
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 906
In Antwort auf: fabianovic
Danke, aber das kann sich wohl auch noch über vier bis fünf Jahre hinziehen.
Gruß
Fabian


Dann wünsche ich viele schöne Touren über die vier bis fünf Jahre zwinker
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#1300228 - 30.08.17 18:49 Re: Rund um Deutschland [Re: fabianovic]
fabianovic
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 198
5. Abschnitt; Radolfzell – Passau, 20. bis 29. Mai 2017; ca. 700 km


20.05.2017; Radolfzell - Grasbeuren
Ab Karlsruhe fuhr ich wieder die schöne Strecke mit dem Schwarzwaldexpress nach Radolfzell.
Von hier stand heute nur eine Kurzetappe zu meiner Cousine in Grasbeuren an.
Grasbeuren ist ein kleiner Ortsteil von Salem und liegt etwa 5 km vom Bodensee entfernt.
Kurz hinter Radolfzell verließ ich erst einmal das Seeufer und fuhr hinüber zum Überlinger See.



Von Wallhausen nahm ich die Fähre nach Überlingen.



In Überlingen herrschte am Samstag Nachmittag ziemlicher Trubel, so dass ich nach einem Eis auf die Hand schnell weiter nach Grasbeuren radelte.
Bei meiner Cousine wurde am Abend lecker gegrillt und ein paar Gläschen Wein getrunken.

21.05.2017; Grasbeuren – Eglofs

Nach ausgiebigem Familienfrühstück ging es dann am Sonntag Morgen weiter. Leider hatte ich mir ein Erkältung eingefangen und fuhr mit Halsschmerzen los. Unterwegs kam dann noch etwas Heuschnupfen dazu. So dass diese Etappe kein richtiges Vergnügen war.
Da ich keine Lust hatte am überlaufenden Seeufer entlang zu fahren, hatte ich mir eine Route durch das Hinterland über Meckenbeuren und Wangen nach Eglofs ausgesucht. Landschaftlich sehr schön.







Ich hatte schon vorab ein Zimmer im Gasthaus Rose gebucht. Hier hatten wir auch vor zwei Jahren bei unserer Bodensee-Konigssee-Tour übernachtet.
Wie damals ging ich zum Essen aber hinüber in den Löwen. Hier kann man sehr schön auf dem Dorfplatz sitzen und gut essen. Wegen meiner Erkältung und dem etwas kühlen Wetter bin ich diesmal aber hineingegangen.





22.05.2017; Eglofs - Mittelberg

Nach einem guten Frühstück im Gasthaus Rose ging es erst einmal steil hinunter ins Argental und weiter durch die wunderschöne Voralpenlandschaft.







Meine Erkältung hielt sich leider hartnäckig. In einer Bäckerei holte ich mit eine Tüte Hustenbonbons, die ich die nächsten Tage während des Fahrens fast ständig lutschte.
Da auf fast allen Weiden wegen des trockenen Wetters das Heu gewendet wurde, kam dann noch ein ordentlicher Heuschnupfen dazu. So richtig Spaß machte das nicht.
Am großen Alpsee machte ich dann Rast auf einer FKK-Wiese, vor zwei Jahren im September bei 30° waren wir da natürlich sofort in den See gesprungen. Jetzt war das Wasser noch kühl und ich erkältet.









Über Immenstadt ging es weiter hoch zum Rottachsee und dann in das auf etwa 1000 m gelegene Mittelberg. Ziemlich erschöpft kam ich dort an und fand zum Glück sofort ein Zimmer im Gasthof Krone. Bevor ich das Zimmer bezog kippte ich im Biergarten erst einmal zwei große Radler in mich hinein. Am Nachbartisch traf sich der Dorfstammtisch und so hielt ich mit den Männern des Dorfes ein Schwätzchen. Einer der Männer meinte, es sei bei Ihnen so schön sei, dass der Herrgott im Himmel ganz schön was bieten müsste, dass er da hoch wollte.
Ja es ist schon sehr idyllisch hier.
Am Abend habe ich dort noch gut gegessen und einen kleinen Spaziergang durch das Dorf gemacht.





23.05.2017; Mittelberg - Nassereith

Meine Erkältung ließ langsam nach, so dass ich mich heute etwa fitter fühlte und die Etappe mehr geniessen konnte.

Über Nesselwang ging es hinüber ins Vilstal und dieses hinab ins Lechtal.
So langsam ging es aus dem lieblichen Allgäu hinein in die Alpen. Kurz hinter Pfronten überquerte ich die österreichische Grenze. Das sechste Land meiner Deutschlandumrundung.









Das Lechtal fuhr ich bis Reutte und erreichte dort die Via Claudia Augusta. Jetzt ging es dem Fernpass entgegen.







Vor elf Jahren hatten wir von der anderen Seite kommend den Shuttle-Service von Nasserreith nach Leermoss genommen. Die Fernpassstraße ist mit dem Fahrrad wegen des starken LKW-Verkehrs nicht zu empfehlen. Es gibt aber eine Mountain-Bike-Piste über den Fernpass. Die hab ich diesmal genommen. Das war eine ganz schön anstrengende Geschichte. Der Weg ist eine steile grob geschotterte Piste hinauf. Und wenn man denkt, ah jetzt bin ich endlich oben geht’s erst noch mal runter und dann wieder hoch zum Pass. Oben an der Raststätte gab es erst mal Cola und Snickers um die Zuckerakkus wieder aufzuladen. Landschaftlich ist die Strecke toll, aber oft hört man den Lärm der Passstraße.







Die Abfahrt vom Fernpass nach Nassereith war dann auch auf der MB-Piste gut zu fahren. Zum Teil ging es über an den Felsen montierte Holzwege.





In Nassereith hatte ich mich im Hotel zur Post eingemietet. Ehemals das erste Haus am Platze und inzwischen ziemlich kaputtsaniert. Der ganze Ort wirkt ziemlich runtergekommen. Es gibt ein paar hübsche Ecken rund um einen kleinen See, auf dem zwei künstliche Schwäne schwimmen.











24.05.2017; Nassereith – Innsbruck

Kurz hinter Nassereith verließ ich dann die Via Claudia Augusta schon wieder und fuhr steil hinauf auf das Sonnenplateau. Hier erwischte mich dann allerdings der einzige Regen auf dieser Tour. Trotzdem war es einer der schönsten Abschnitte auf einsamen Wegen und kleinen Sträßchen.
Vor dem Regen flüchtete ich mich in ein Supermarktcafé, wo es, wie fast überall in Österreich leckere Mehlspeisen gab.









In Telfs kam ich dann hinunter ins Inntal. Ab hier wurde die Strecke eher langweilig und führte oft direkt neben der Autobahn her. Die letzten Kilometer nach Innsbruck hab ich auf der gut ausgebauten Strecke dann schnell hinter mich gebracht.



In Innsbruck kam ich schon um die Mittagszeit an. Da ich hier noch nie gewesen waer, habe ich mir ein Zimmer genommen und mir den Rest des Tages Innsbruck angesehen.
Die Touristenströme stauen sich in der Altstadt vorm Goldenen Dacherl. Jeder schaut da hoch und denkt, ah das ist also das goldene Dacherl. Ich hielt mich mal wieder mehr an die zeitgenössische Kunst und ging in ein sehr schönes kleines Museum (Galerie im Taxispalais), dass ich zufällig entdeckte. Ansonsten bin ich durch die Stadt geschlendert, im Botanischen Garten abgehangen, in Cafés gesessen und hab mir einen schönen Tag gemacht.

















Am Abend war ich noch sehr gut essen im Restaurant „die Wilderin“. Ich ergatterte noch einen Platz an der Bar und es gab ein köstliches Einkorn-Risotto mit Mangold und Bergkäse und dazu leckeren österreichischen Weißwein, von mir unbekannten Rebsorten. Der sehr freundliche Service rundete das ganze ab. Eine echte Empfehlung für Innsbruck. http://www.diewilderin.at/.

25.05.2017; Innsbruck – Gerlos

Erst einmal ging es am Morgen noch gut dreißig Kilometer das Inntal abwärts. Wieder ging die Strecke nahe der Autobahn entlang. Ich schaute mit aber auch das schöne Städtchen Schwaz an.







Hinter Jenbach konnte ich dann endlich ins Zillertal abbiegen, wo die Strecke gemütlich auf kleinen Wegen hinaufging. Hier sind viele Radler, meist mit elektrischer Unterstützung unterwegs.





Das Zillertal fuhr ich bis Zell am Ziller hinauf. Zell ist ein vom Tourismus und damit einhergehenden Alpenkitsch erschlagen. Ich finds gruselig und Radel nach kurzer Rast weiter.
Nun ging es die Passstraße Richtung Gerlospass hinauf. Da Feiertag und gutes Wetter war, waren hunderte von Motorradfahrern und Autos auf dieser schönen Bergstrecke unterwegs. Ich konnte in den unübersichtlichen Kurven immer nur hoffen, dass die mich rechtzeitig sehen. Das war der bisher unangenehmste Teil der Strecke, ganz davon abgesehen dass es bis Gerlos fast 700 Höhenmeter hoch ging.







In Zell hatte ich mir über Booking.com ein Zimmer in Gerlos gebucht. Booking.com sagte mir, dass dort 97% aller Zimmer ausgebucht seien und ich war froh noch ein günstiges Zimmer buchen zu können.
Gerlos entpuppte sich dann fast als Geisterstadt. Es besteht quasi nur aus Hotels und Restaurants, die aber alle noch geschlossen hatten. Der Ort ist Skiort mit all seinen unschönen Begleiterscheinungen. In meiner eher privaten Unterkunft hatte man meine Buchung gar nicht registriert, weil man damit nicht gerechnet hatte. So musste ich noch ein Weilchen warten bis das Zimmer gemacht war. Ich legte mich solange erschöpft aufs Sofa vor den Fernseher und schaute Fußball. Die Wirtin spendierte mir später noch zwei Biere, weil es Ihr etwas peinlich war. Sie erzählte, dass sie das zuerst für einen Witz gehalten hatte, als ihr Mann zu ihr hochkam und sagte, dass da ein Gast vor der Tür steht. Nach einem Alpenburger im einzigen geöffneten Restaurant, macht ich noch eine kleine Ortsbesichtigung. (Die Bilder sind leider mit dem Handy gemacht)











26.05.2017; Gerlos – Maria Alm

Nach einem schnellen Frühstück beim Bäcker ging es früh weiter auf der Passstraße hinauf. Jetzt war so gut wie kein Verkehr auf der Straße und es war schön zu fahren.
Unterhalb der Staumauer des Speichersees Durlaßboden bog ich von der Straße ab und fuhr steil hoch zum Stausee und dann weiter auf einem Wanderweg oberhalb des Sees. Hier hatte ich tolle Ausblicke auf die hohen Tauern (glaube ich).
Den Pass überquere ich unbemerkt etwas unterhalb der Straße auf etwa 1500 m Höhe und erreiche damit auch den höchsten Punkt der gesamten Deutschlandumrundung.







Eigentlich wollte ich hinunter nach Krimmel fahren, mir die Wasserfälle anschauen und dort auf dem Tauernradweg weiterfahren. Hinter dem Gerlospass wäre es dann aber noch mal 100 Meter hoch gegangen. Ich entschied mich das schöne kleine Sträßchen direkt hinüber ins Salzachtal zu nehmen. Das war eine tolle Fahrt hinunter ins Pinzgau.













Ich folgte der Salzach bis Zell am See. Der Ort liegt wunderschön am Zeller See und ich genoss die sommerliche Atmosphäre am Seeufer. Das Grandhotel habe ich mir dann doch nicht geleistet und bin nach einem Eis weitergeradelt.
Ich habe mich dazu entschieden nicht weiter der Salzach zu folgen sondern fahre hinüber zur Saalach.







Am späten Nachmittag erreiche ich Maria Alm einem auch sehr touristischen aber noch ganz hübschen Ort. Beim Moserwirt gehe ich nach ein kurzen Ortsbesichtigung einen sehr guten Tafelspitz essen.







27.05.2017; Maria Alm – Bad Reichenhall

Das Saalachtal entlang zu fahren entpuppt sich als richtiger Entschluss. Es wird heute eine wunderschöne Etappe bei herrlichem Wetter. Das Salzachtal war ich vor einigen Jahren schon einmal gefahren und fand es nicht so schön.









Mitten im Wald überquere ich auf einem kleinen Weg die Deutsche Grenze und erreiche direkt dahinter den urigen Haiderhof mit seinem Brotzeitgarten. Da gibt’s erst einmal ein ordentliches Speckplatterl!



Leider ist kein Zimmer frei, sonst hätte ich mich hier einquartiert.
So geht es dann doch noch weiter nach Bad Reichenhall. Hier verbringe ich den restlichen Nachmittag wie ein Kurgast mit Schlendern durch den Kurpark und im Café mit Zeitungslektüre.
Später gehe ich noch in einem Biergarten ein paar bayerische Schmankerln essen.
Untergekommen bin ich in der Villa Rein, einer ruhig gelegenen Pension, die ich auch sehr empfehlen kann.



28.05.2017; Bad Reichenhall – Simbach am Inn

Der Tauernradweg hätte mich jetzt wieder an die Salzach geführt. Aber weiterhin habe ich keine Lust an dem schnurgeraden kanalisierten Fluss entlangzufahren. Ich radele nun eine Stück den Bodensse-Königsee-Radweg in entgegengesetzter Richtung und komme durch schöne bayerische Orte und herrliche Landschaft. Die Route führt über Aufham und Anger weiter zum Höglwörther See. In diesen springe ich erst einmal hinein und schwimme eine kleine Runde. Endlich ist Badewetter!











Auch das alte Kloster in Höglwörth ist sehenswert.







Dann geht es weiter am Waginger See vorbei. Eine weitere Badepause verkneife ich mir und komme am Mittag bei Tittmoning an die Salzach. Tittmoning ist ein beeindruckendes Städtchen mit imposantem Schloß und einem großen langezogenen Stadtplatz mit schönen barocken und klassizistischen Fassaden. Auch der gute Herr Ratzinger hat hier einige Jahre seiner Kindheit verbracht.











Nun geht es auf österreichischer Seite erst einmal von der Salzach weg hinauf, bis man kurz vor Burghausen wieder hinunter an den Fluss gelangt.
Burghausen ist dann die nächste positive Überraschung. Hier gefiel es mir so gut, dass ich eine längere Rast einlegte und ein spätes Mittagsmahl in einer Studentenkneipe zu mir nahm. Hier muss ich noch einmal herkommen und mir die Stadt etwas genauer anschauen.
So ging es dann aber doch noch weiter bis Simbach.







Simbach am Inn liegt gegenüber von Braunau und ist noch stark von der letztjährigen Hochwasserkatastrophe gezeichnet, die viele Häuser zerstört und einige Menschenleben gekostet hat. Ich habe mich im höher gelegenen Ortsteil Antersdorf im Gasthof Murauer einquartiert. Hier wird hervorragend gekocht und ich sitze bei sommerlichen Temperaturen im schattigen Biergarten.
Außer mein Zimmer zu fotografieren habe ich dann aber wohl das Knipsen vergessen an diesem Nachmittag.




Geändert von fabianovic (10.08.19 18:47)
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#1300229 - 30.08.17 18:50 Re: Rund um Deutschland [Re: fabianovic]
fabianovic
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29.05.2017; Simbach – Passau

Am morgen machte ich noch eine schnelle Stadtrundfahrt in Braunau und komme auch am Geburtshaus des berühmtesten Sprössling der Stadt vorbei. Hier ist also Adolf Hitler geboren, das wirkt auf mich sehr unwirklich, aber irgendwo muss er ja geboren sein.



Schnell geht’s weiter. Der Inn wird hier zum Teil sehr breit und fließt gemächlich dahin. Das Fahren am Fluss entlang ist dann eher langweilig. Aber ich fahre auch durch schöne Auenwälder und quere den ein oder anderen sehenswerten Ort, wovon Schärding der schönste war.























Es ist eine gemütliche Etappe bei feinstem Radlwetter.
Am Nachmittag komm ich dann in Passau an. Hier endet das Teilstück meiner Deutschlandumrundung. Ich bleibe aber noch über Nacht und habe genug Zeit mir die Stadt anzuschauen. In Passau sind keine Schäden vom Hochwasser mehr zu erkennen und es wirkt richtig herausgeputzt.











Am Abend gibt es in einem kleinen Lokal (Kreuzweis) in einer Altstadtgasse das beste Schnitzel der Stadt, wie mein Tischnachbar versichert. Es ist zwar nicht vom Kalb, aber trotzdem sehr lecker und sicher das beste meiner Reise. Später kehre ich noch in einer coolen Cocktailbar (journey) ein und gönne mit einen guten Single Malt. So endet eine beeindruckende Tour genußvoll. Das dürfte landschaftlich mit das beste meiner Deutschlandumrundung gewesen sein. Aber ich freue mich jetzt auch schon auf den bayerischen Wald und Tschechien. Aber das wird wohl erst im nächsten Jahr anstehen.



Am nächsten Morgen geht es dann mit dem Zug nach Ulm, wo ich mich mit meiner Freundin treffe und mit ihr noch ein paar Tage an Donau, Romantischer Straße, Tauber,Jagst und Neckar entlangradel.
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#1349220 - 02.08.18 11:12 Re: Rund um Deutschland [Re: fabianovic]
fabianovic
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6. Abschnitt; Passau – Schwarzenberg i. Erzgebirge, 22. bis 30. Juni 2018; ca. 500 km

Am 22. Juni ging es erst einmal mit der IC-Direktverbindung von Wuppertal nach Passau. Auf diesem Abschnitt der Tour war ich zum ersten mal nicht alleine unterwegs, sondern mein Freund Christian aus Köln begleitete mich.
Im Intercity haben wir uns ein erste Klasse Ticket gegönnt, was den Nachteil hatte, das Gepäck vom Fahrradabteil bis ans andere Zugende schleppen zu müssen. Dafür hatten wir auf der ganzen Fahrt ein Abteil für uns.

In Passau hatte ich uns im Rotel-Inn einquartiert.



Hier gibt es kleine Kojen für 35,00 € die Nacht. Ich habe dort gut geschlafen.

23.06.2018, Passau – Sumarsky Most



Nach einem Frühstück in der historischen Altstadt von Passau fuhren wir wenige Kilometer donauabwärts, wie die meisten anderen Radler auch, und bogen dann aber ab Richtung Waldmünchen, um dort auf die ehemalige Bahntrasse zu kommen, die bis zur tschechischen Grenze bei Haidmühle führt.





Bei immer trüber werdendem Wetter ging es stetig bergauf. In den wenigen Ortschaften entlang des Weges war es nicht besonders einladend, so dass wir mit unserem ersten Bierchen bis zur tschechischen Grenze warten mussten.
Hier gibt es einen Kiosk und ein kleines Museum in alten Bahnwaggons.





Nun ging es weiter auf einsamen Sträßchen und Wegen zum Campingplatz in Sumarsky Most.
Sumarsky Most besteht nur aus einer Bahnstation drei Häusern und dem Campingplatz und liegt direkt an der Moldau.







Der Campingplatz ist sehr einfach ausgestattet und kostet auch nur drei Euro pro Nase. Als ich nach den Duschen fragte, zeigt die Inhaberin nur auf den Fluss. Hab´s zuerst gar nicht kapiert und meinte, sie hätte mich nicht verstanden, aber es war tatsächlich so. Als Toiletten gibt es nur Plumpsklos. Trotzdem ein sehr schöner Campingplatz, allein durch die tolle Lage am Fluss.

Einen Fernseher gab es natürlich auch nicht, auch nicht im nahegelegenen Gasthof, so dass wir Toni Kroos´ Kunstschuss gegen die Schweden leider verpassten.





Die Nacht wurde mit etwa 6° für Ende Juni relativ kühl und etwa Regen fiel auch.

24.06.2018, Sumarsky Most – Zelezna Ruda

Ohne Frühstück ging es bei kühlem leicht regnerischem Wetter weiter.
Nun folgten wird der Route 33 (Sumavska Magistrala) durch den Böhmer Wald. In Horni Vltavice gab es dann an der Tankstelle einen schlechten Automatenkaffee. Die Versorgungslage war, da es Sonntag war, unterwegs sehr schlecht. Die Strecke war aber wunderschön, wir fuhren durch einsame Wälder und Feuchtgebiete.
In Kvilda kehrten wir dann leicht verfroren im gemütlichen Sumava Inn ein. Hier gab es ein erstaunlich gutes Mittagessen.









In Zelezna Ruda wollten wir eigentlich auch auf den Campingplatz, aber das kühle feuchte Wetter ließ uns einfach am Campingplatz in die Innenstadt vorbeirollen. Dort quartierten wir uns im Hotel Ostry ein. Wir genossen die Wärme im Hotelzimmer. Dort konnten wir auch die noch nassen Zelte trocknen. In der Nacht regnete es kräftig.





25.06.2018, Zelezna Ruda – Waldmünchen

Diesmal mit ordentlichem Frühstück im Bauch ging es erst einmal hoch nach Spicak. Von dort gibt es dann eine herrliche Abfahrt nach Nyrsko am Nyrsko-Stausee vorbei.







In Nyrsko gab es tschechischen Kaffee (erst setzen lassen!) und Limo in einer Arbeiterkneipe, wo schon am frühen Mittag ordentlich Bier getrunken wurde. Für uns war das noch zu früh. Wir fuhren weiter auf kleinen Sträßchen durch einsame Orte Richtung Deutsche Grenze. Die letzten paar hundert Meter waren dann eine ziemliche Holperpiste.







Auf deutscher Seite ist die landwirtschaftliche Nutzung deutlich intensiver. Es roch die nächsten Kilometer überall nach Gülle. Dafür war es nach 13.00 Uhr nicht mehr möglich ein Wirtshaus zu finden in dem wir etwas zu Essen bekommen hätten.
In Eschlkam fanden wir dann zum Glück einen Bäcker, der keine Mittagspause machte, und bekamen belegte Brötchen und Kuchen.





Weiter ging es nach Furth im Wald. Es folgte dann der unangenehmste Teil des diesjährigen Teilstückes. Richtung Waldmüchen mussten wir jetzt noch 400 Höhenmeter überwinden. Die Stecke führte auf einer gut ausgebauten Straße steil bergauf. Es war nicht unbedingt besonders viel Verkehr, aber die meisten Autos rasten mit hoher Geschwindigkeit an uns vorbei. Da wäre ich doch lieber eine holprige Piste im Wals gefahren. Oben in Altmühle wurden wir dann in einer Art Berghütte mit Radler auf der Terrasse entschädigt. Der Laden hatte eigentlich noch gar nicht auf, aber die Wirtin hatte uns auf der Fahrt da hoch mit Ihrem Auto überholt und jetzt etwa Mitleid mit uns.







Mit über 60 km/h brausten wir anschließend hinab nach Waldmünchen und weiter auf den am Perlsee gelegenen Campingplatz. Hier gab es sogar Duschen, die wir aber nicht nutzten, da ein Sprung in den See viel verlockender war.







In der Campingkneipe wurde dann zu Abend gegessen und anschließend Fußball-WM geguckt. Ich habe keine Ahnung mehr welches Spiel es war.

26.06.2018, Waldmünchen – Flossenbürg



Hinter Waldmünchen geht erst einmal wieder hinüber nach Tschechien. Auch hier gibt es diverse Läden, die alle von Vietnamesen betrieben werden. Hier kann man sich günstig mit Schnaps, Zigaretten und Medikamenten aber auch Sonnenbrillen uns allem möglichen anderen Krimskrams eindecken. Das Angebot an wirklichen Lebensmitteln ist eher begrenzt. Trotzdem decken wir uns hier mit etwas Proviant ein.

In Tschechien gefällt es uns deutlich besser. Die Landschaft ist wilder und weniger besiedelt. Die Straßen sind weniger befahren. Alles wirkt etwas ursprünglicher.

















Zum Übernachten fahren wir dann wieder nach Deutschland hinüber, da es auf tschechischer Seite kaum Campingplätze gibt. Wieder kommen wir auf einem Campingplatz am See, dem Großen Geisweiher, unter. Dies ist ein von der Stadt Flossenbürg betriebener Platz. Hier gibt es fast nur Dauercamper und Wohnmobile, aber wir bekommen eine eigene Wiese, allerdings weit ab von Dusche und WC. So reicht uns heute wieder der Sprung in den See.





27.06.2018, Flossenbürg – Cheb

Heute fahren wir mal hauptsächlich durch Deutschland. Es ist die kürzere und einfachere Route. Die vielen Höhenmeter der letzten Tage stecken uns ein bisschen in den Beinen.
Aber direkt hinter dem Campingplatz geht es erst einmal wieder steil bergauf zum Mittelpunkt Mitteleuropas.





Immer mal wieder fahren wir auf dem Eurovelo 13, dem Iron Curtain Trail. Dieser Weg hält sich anscheinend sehr nah am Grenzverlauf und führt ein immer wieder über sehr unwegsame Pfade. Das ist schön aber anstrengend, so dass wir immer wieder andere Routen fahren.
Ab Bärnau fahren wir dann auf dem Vizinalbahnradweg bis kurz hinter Tirschenreuth. Danach geht es dann durch ein kleines Seengebiet nach Waldsassen.









Waldsassen besteht hauptsächlich aus einem großen Barockkloster. In der Ferne braut sich ein Gewitter zusammen wir sitzen aber noch bei sommerlichem Wetter im Eiscafé. Das Gewitter ist dann zum Glück an uns vorbeigezogen.









Von Waldsassen radeln wir wieder zur tschechischen Grenze. Kurz vor der Grenze bei Egerteich gelangt man wieder auf eine alte Bahntrasse die einen bis Cheb führt.





Da gestern schon das Dreissig-Euro-Zelt von Christian den Geist aufgegeben hatte (Zeltstange gebrochen), haben wir uns in Cheb ein Hotelzimmer gebucht. Es stand für die Deutschen ja auch das „Endspiel“ gegen Südkorea an. Auf die erste Halbzeit verzichtete ich klugerweise und schaute mir lieber die Altstadt an.

















Nach dem kläglichen Ausscheiden von „die Mannschaft“ gingen wir in einer urigen Kneipe essen. Es gab gebratenen Zander leckeres Bier und Palatschinken hinterher.











Anschließend war ein ausgiebiger Verdauungsspaziergang nötig. Die Stadt wirkte in der Abendsonne noch malerischer.















28.06.2018, Cheb – Karlovy Vary

Heute stand nur eine relativ kurze Flachetappe auf dem Egerradweg nach Karlsbad an.
Weitgehend ohne Autoverkehr fuhren wir mit nur wenigen Steigungen an der Eger, die auf tschechisch Ohre heißt, entlang.

















Mittags kehrten wir im schönen Städtchen Loket, auf deutsch Ellenbogen, ein. Loket liegt an einer Flussschleife der Ohre und ist bei Touristen sehr beliebt.







Hinter Loket kam der schönste Abschnitt an der Eger. Das Tal wird dort sehr eng und man kann schöne Felsformationen sehen.







In Karlsbad haben wir uns dann zwei Einzelzimmer in einem schönen alten Hotel im Kurviertel gegönnt. Da es nur noch ein Einzelzimmer gab, bekam ich ein fast schon herrschaftliches Doppelzimmer. Preislich lag das exakt beim Preis für die Kabine ganz am Anfang in Passau. Hier aber inkl. Frühstück.





Nach einem erholsamen Bad machten wir einen Spaziergang durch das mondäne Kurviertel. Es war der Vorabend der Filmfestspiele und wir schauten uns natürlich auch den roten Teppich und das Drumherum an.













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#1349221 - 02.08.18 11:14 Re: Rund um Deutschland [Re: fabianovic]
fabianovic
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29.06.2018, Karlovy Vary – Schwarzenberg

In stilvollem Ambiente nahmen wir unser Frühstück ein.





Nun stand für dieses mal die Abschlussetappe an. Noch einmal mussten wir auf fast 1000 m hoch, um hinüber nach Deutschland zu kommen. Wir folgten bis zur Grenze der Radroute 2009 über Nejdek nach Johangeorgenstadt. Wieder eine sehr schöne Strecke bei wunderbarem Sommerwetter.















Der tschechische Grenzort ist mal wieder an Schönheit kaum zu überbieten.





Von hier führt eine stark befahrene Straße nach Schwarzenberg. Kurze abschnitte konnten wir auf Waldwegen fahren, aber ansonsten war das doch unangenehm.







In Schwarzenberg kamen wir am frühen Nachmittag an und schlenderten vollkommen entspannt durch die einstmals Freie Republik Schwarzenberg.







Den Abend verbrachten wir dann in dieser wunderschönen Kneipe bei Cider, Bier und Gin Tonic:

https://freie-republik-schwarzenberg.de/kunst-kneipe/









Am nächsten Morgen ging es dann mit dem Zug von Schwarzenberg über Zwickau und Leipzig wieder heim nach Wuppertal.








Vom Streckenprofil her war das wohl der heftigste Teilabschnitt der Deutschlandumrundung, aber auch einer der schönsten. Der Böhmerwald ist einfach eine tolle Fahrradgegend.
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#1349259 - 02.08.18 13:26 Re: Rund um Deutschland [Re: fabianovic]
Juergen
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bravo bravo bravo
Ich muss gestehen, dass ich den Bericht soeben das erste Mal durchgehend gelesen habe, weil mich das ein odere andere Flußufer sehr interessiert.
Vieles kenne ich, vieles reizt, dort noch einmal hinzufahren. Schade nur, dass zwischen Böhmerwald und der Our soviele Kilometer liegen. grins

Vielen Dank für den schönen Bericht
Jürgen
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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#1349268 - 02.08.18 14:08 Re: Rund um Deutschland [Re: fabianovic]
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Interessante Reise - rund um Deutschland ist sicher einiges an Interessantem zu entdecken, was Dein Bericht ja schon zeigt. Bzgl. Deiner Einschätzung des Gebiets entlang der tschechisch-deutschen Grenze kann ich Dir nur beipflichten und ich bin sicher, dass es schon alleine unter den Moderatoren andere gibt, die der gleichen Meinung sind.

Ich werde die Deutschlandumrundung auf jeden Fall näher in Augenschein nehmen lach .
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1394803 - 02.08.19 20:44 Re: Rund um Deutschland [Re: fabianovic]
fabianovic
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7. Abschnitt: 16.06. - 21.06.2019; Schwarzenberg im Erzgebirge – Eisenhüttenstadt; ca. 450 km

Am 16. Juni erfolgte erst einmal die weite Anreise mit dem Zug von Karlsruhe nach Schwarzenberg. Zum erstenmal fuhr ich, zwischen Frankfurt und Leipzig in einem ICE mit Fahrrradmitnahme. Wäre schön, wenn das mit allen ICE´s ginge. In diesem Jahr war ich wieder alleine unterwegs und hatte auch kein Zelt dabei.



Für die Nacht hatte ich mich im selben Hotel, wie am Ende des letzten Abschnittes einquartiert. Leider hatte die wunderschöne Kneipe in der wir im letzten Jahr so schön unseren Tourabschluss begossen hatten, am Sonntag Abend zu. So aß ich in meinem Hotel ganz passabel zu Abend und ging nach einem kurzen Verdauungsspaziergang früh ins Bett.

17.06.2019; Schwarzenberg – Deutscheinsiedel

Bei wunderbarem Sommerwetter ging es erst einmal noch auf deutscher Seite durch hügelige Landschaft langsam hoch zur tschechischen Grenze.


Dadung dadung, die guten alten DDR-Betonwege







Im tschechischen Bergland wurde es dann einsamer, schöner und wilder. So liebe ich das Radeln, wenn mich plötzlich die Glückgefühle überkommen und ich kurz vorher noch über den Sinn der Quälerei nachgedacht habe oder zumindest die üblen Anstiege verflucht habe.













Bei Satzung ging es noch mal kurz über die grüne Grnze nach Deutschland, um kurz später in Tschechien wieder auf die Route 23 zu gelangen.





Zum Übernachten fuhr ich in Deutscheinsiedel wieder über die Grenze, wo ich mir im im Hotel „zum Einsiedler“ ein Zimmer gebucht hatte. Hier ist man eher auf Wintersport eingestellt und ausser mir sind wohl hauptsächlich Handwerker einquartiert.


Postsozialistische Styropor-Holzimitat-Kassettendecke des ausgehenden 20. Jahrhunderts

Leider habe ich dann auch noch da gegessen. Erstaunlich hohe Preise für nicht so erstaunlich mässiges Essen. Anschliessend machte ich noch einen Verdauungsspaziergang hinüber nach Tschechien. Dort an der modernen Grenzstation (Tankstelle,
Duty-Free-Shop, Restaurant) trank ich noch ein Bier. Das Essen, das die Tischnachbarn serviert bekamen, sah deutlich besser aus und kostete vermutlich weniger als die Hälfte.





18.06.2019; Deutscheinsiedel – Snežník

Am morgen musste ich dann auch noch auf den Wirt warten, bis es dann endlich Frühstück gab.
Dann ging es schnell wieder nach Tschechien hinüber, dass ich heute nicht mehr verliess.

Den ganzen Tag folgte ich der Route 23, die mich über einsame Strässchen und Waldwege durch die schöne Landschaft führte.









Am Mittag kehrte ich im Golfhotel in Cinoves ein, wo es einen leckeren Hirschburger gab.



Weiter ging das muntere Auf und Ab durch die weiterhin hügelige aber nun offenere Landschaft.













Bei Tisa fuhr ich durch interessante Felsfornationen...



...bevor ich am Nachmittag ziemlich erschöpft in Snežník ankam. Eigentlich hatte ich ja geplant heute bis Decin zu kommen. Aber das schöne kleine Guest-House www.chaloupka-sneznik.cz hier oben in den Bergen war zu verlockend.
Die Pension ist in einem alten Umgebindehaus untergebracht, dass der Inhaber mit viel Aufwand saniert hat. Es gibt dort keinen Alkohol nicht eimal Kaffee, aber ein exzelentes vegetraisches Frühstück. Das ganze für etwa 25 €. Der Inhaber ist gleichzeitig Masseur, Yoga-, Tauch- und Kletterlehrer, also ein sehr aussergewöhnlicher Typ. Er sagte, er hätte seit zehn Jahren keine Nachrichten geguckt und keine Zeitung gelesen.









Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt.
Am Abend machte ich noch eine kleine Wanderung auf den Decinsky.









19.06.2019; Snežník – Waltersdorf

Nach dem wunderbaren Frühstück sauste ich die etwa zehn Kilometer durch den Wald nach Decín hinab und überquerte dort die Elbe.





Decín hatte ich schon auf meiner Tour 2006 von Prag kommend durchquert und sogar hier übernachtet. Ich fuhr die steile Rampe zum Schloss hinauf.



und besichtigte den Schlosshof. Vor dreizehn Jahren war ein Großteil des Schlosses noch nicht saniert gewesen. Jetzt alles picobelleo.





Von Decín fuhr ich dann weiter das hübsche Ploucnice-Tal und dann weiter das Bystra-Tal nach Ceská Kamenice hinauf.







Dort kehrte ich in ein gut besuchtes Wirtshaus ein, wo schon ordentlich Bier gertrunken wurde. Ich begnügte mich mit einer Cola und einer Forelle.




Von hier fuhr ich dann weiter das Kamenice-Tal hinauf den Zittauer Bergen entgegen. Ein Großteil der Strecke war wegen Baurbeiten gesperrt, so dass ich fast alleine diese wunderschöne Tal hinauffuhr.
















Herrliche Abkühlung im Hranicni-See.

Und in Dolni Svetla kehrte ich noch auf eine wirklich köstliche Gurken-Limo ein. Eiskalt und erfrischend.



Das war das kulinarische Highlight auf dieser Etappe. Ich trank gleich zwei Stück davon.

Anschliessend ging es auf Schotterpiste hoch zur Grenze...



...und dann noch ein kurzes Stück hinab nach Waltersdorf. Hier hatte ich mich im oberen Ortsteil im Wanderhotel Sonnebergbaude einquartiert. Auch diese Unterkunft war in einem schönen Umgebindehaus untergebracht. Hier im Oberdorf stehen eine paar besonders schöne Exemplare dieses Bautyps herum, die ich mir bei einem abendlichen Spaziergang noch anschaute.













20.06.2019, Waltersdorf – Bad Muskau

Nach drei „Bergetappen“, die bei meiner mässigen Fitness doch ganz schön anstrengend waren, sollte es nun endgültig hinab und raus aus den Bergen gehen.
Erst einmal ging es aber die ersten paar hundert Meter zurück hoch an die tschechische Grenze.
Ich blieb aber in Deutschland und fuhr einen schönen Waldweg hinüber in den Kurort Jonsdorf. Hier hatte ich schon mal vor Jahren ein paar Ruhetage eingelegt und war in den Zittauer Bergen wandern. Nach ein paar Einkäufen ging es aber schnell weiter zum Drei-Länder-Eck Deutschland/Polen/Tschechien.





Von nun an ging es meistens flach entlang der Neisse.






Bei Radomiezrycie fuhr ich zum erstenmal hinüber nach Polen. Die ersten Polen den ich dort begegnete liefen mir auch gleich beinahe ins Rad, weil Sie alle drei sturzbetrunken waren.



Von Radomierzycie führt auf auf polnischer Seite ein gut ausgebauter Fahrradweg entlang der Neiße.

Bei Görlitz überquerte ich wieder die Grenze und ging in der Görlitzer Altstadt Mittagessen.



Seit meinem letzten Besuch in Görlitz vor 11 Jahren hat sich hier doch einiges getan. Auch damals schon war die Altstadt komplett saniert, wirkte aber ziemlich unbelebt. Wir fanden damals kein Café, was uns einladend genug erschien. Jetzt ist es geradezu schick in der Altstadt. Im Café Herzstück wurde mir ein leckeres Nudelgericht mit Zucchini und Zitronen serviert.

Am Nachmittag fuhr und fuhr ich. Manchmal wars ein wenig langweilig, manchmal auch sehr schön und die meiste Zeit blies der Wind von hinten.









Da ich vorher keine mir genehme Unterkunft fand, radelte ich dann durch bis Bad Muskau, was für mich an diesem Tag rekordverdächtige 138 km waren. In Bad Muskau musste ich dann das beste (und vermutlich teuerste) Haus am Platze nehmen.



Das Kulturhotel Fürst-Pückler-Park liegt direkt am Eingang desselben. Und ich genoss es sehr durch diesen wirklch wunderschönen Park zu flanieren.











Im Hotel habe ich dann für das gehobene Preisniveau zu schlecht gegessen.




Deshalb nur ein Bild vom Aperitf.

21.06.2019; Bad-Muskau – Eisenhüttenstadt

Beim Frühstück im Hotel war ich umringt von Polizisten, die auch hier einquartiert waren und anschliessend zum Einsatz aufs Nazi-Konzert fuhren.

Ich fuhr noch ein Ründchen durch den Park, der sich auch nach Polen hinüber erstreckt.











Auf ponischer Seite ging es weiter, über zum Teil sandige Pisten. Das scheint ja eine polnische Spezialität zu sein. Aber die Gegend war schön und verträumt.











Bei Zelz wechselte ich mal wieder die Seite. Heute blies mir der Wind leider entgegen, so dass es deutlich zäher war als gestern.

In Forst kam ich am Rosengarten vorbei..




...fuhr kurz in die Innenstadt, die noch genau so wenig einladend wie vor elf Jahren ist. Also schnell weiter, nun ging es hauptsächlich auf dem Deich entlang der Neisse und später der Oder weiter gegen den Wind.





In Guben machte ich noch einen Zwischenstopp und kam am Eiscafé Venezia vorbei. Ich liebe es ja auf Radtouren mir mit Eiscreme die nötigen Kalorien zuzuführen.
Ich bestellte drei Kugeln Eis, Pistazie, Haselnuss und Amarena.

„Ham wa nich“

„Ja, welches nicht?“

„Keins davon“

„Welche Sorten haben Sie denn?“

„Äh..Maracuja-Sahne und .. ääh, ach gehnse doch rein und gucken selber!“

„Ach ja, ich nehm dann doch nur einen Cappuccino und ein Wasser“

Für den Cappuccino wäre man in Venezia im Kanal versenkt worden, kostete aber satte 3,50 €.
Kein Wunder, dass hier alle nach Polen rüber gehen zum konsumieren.

Kurz vor Eisenhüttenstadt, die Beine taten mir schon weh, liess ich mich von einem Einheimischen tastächlich noch überreden einen Umweg über Neuzelle zu fahren, um mir das Zisterzienserkloster anzuschauen.

Der Umweg hat sich gelohnt. So eine barocke Pracht habe ich selten gesehen!









In Eisenhüttenstadt habe ich leider nichts mehr von der Stadt gesehen, sondern bin direkt zum Bahnhof. Da hatte ich dann auch schon wieder 100 km in den Beinen.



Von dort nahm ich den Zug über Frankfurt (Oder) nach Köpenick, wo ich noch einen schönen Sommerabend mit Döner, Bier und Live-Musik am Seeufer verbrachte.







Es war wieder ein schönes Teilstück meiner Deutschlandumrundung . Am schönsten fand ich es im deutsch-tschechischen Grenzgebiet. An Oder und Neisse wurde es mir manchmal etwas langweilig. Die Gegend an der polnischen Grenze wirkt wirklich etwas abgehängt und die Menschen oft frustriert.
Ich befürchte, dass der schönste Tel meiner Runde nun vorbei ist.

Aber bald komme ich ja ans Meer (so in etwa 400 km). Das wird dann wohl erst im nächsten Jahr sein.

Geändert von fabianovic (12.08.19 11:50)
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#1395328 - 06.08.19 17:55 Re: Rund um Deutschland [Re: fabianovic]
fabianovic
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Mist, ich sehe gerade, dass die älteren Fotos in diesem Bericht und auch in anderen älteren Berichten von mit nicht mehr zu sehen sind.

Ich hatte diese Bilder mit www.fotos-hochladen.net hochgeladen.

Gibt es irgendwie die Möglichkeit, die Bilder wieder einzustellen?

So die Fotos sind alle wieder da!!

Geändert von fabianovic (10.08.19 18:48)
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#1496261 - 01.04.22 16:34 Re: Rund um Deutschland [Re: fabianovic]
fabianovic
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8. Abschnitt: 15.03. - 20.03.2022; Eisenhüttenstadt - Greifswald; ca. 425 km

Es hat dann doch etwas länger gedauert bis ich meine Deutschlandumrundung fortgesetzt habe. Mal war es Corona, dann familiäre Gründe und auch einfach andere Tourpläne, die mich in den letzten zwei Jahren davon abgehalten haben. Nun habe ich relativ früh im Jahr ein paar Tage Zeit gefunden, um die Tour in Eisenhüttenstadt fortzusetzen.

15.03.2022, Eisenhüttenstadt – Golzow

https://www.komoot.de/tour/704047538?ref=wtd

Am Tag zuvor war ich am Nachmittag mit dem ICE von Wuppertal nach Berlin-Ostbahnhof angereist. Mein Fahrrad war das einzige im Fahrradabteil und der Transport damit angenehm problemlos. Nur mein Gepäck musste ich durch den ganzen Zug schleppen, da ich mir relativ günstig ein 1. Klasse-Ticket gegönnt hatte.



In Berlin hatte ich mich direkt am Bahnhof im IBIS-Hotel einquartiert. Hier gibt es extra Fahrradstellplätze in der Tiefgarage.

Am nächsten Morgen nahm ich in der Frühe den Regionalexpress mit Umsteigen in Frankfurt (Oder) nach Eisenhüttenstadt. Berlin hing noch im Nebel, aber während der Fahrt klarte es auf und ich konnte gegen neun Uhr bei Sonnenschein in Eisenhüttenstatd losradeln.



Hauptsächlich auf oder neben dem Oderdeich fuhr ich bis Frankfurt (Oder) am Fluß entlang.











In Frankfurt machte ich eine kleine Stadtrundfahrt und kehrte zu Mittag in einem Café ein, wo kurz nach mir Axel Schulz Kuchen einkaufte. In der Sonne war es so warm, dass man angenehm draußen sitzen konnte. Der Cappuccino war für seine 3,30 € leider erstaunlich schlecht.







Von Frankfurt aus führt der Oder-Neisse-Radweg weg von der Oder und an der Straße entlang.
Ich nahm aber eine Route weiter entlang des Flusses auf einem Wanderweg. Wegen des trockenen Wetters ließ sich der Weg sehr gut fahren und es war ein sehr schöner Abschnitt durch die Oderauen.


Auch die Industrieruinen sind sehenswert.








Entlang der Oder ist ein Zaun aufgestellt, um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinegrippe zu verhindern.

In Lebus verließ ich dann die Oder und fuhr auf kleinen Sträßchen über Mallnow und Alt Tucheband meinem heutigen Etappenziel Golzow entgegen.
In Mallnow kann man sich die Ruine der Dorfkirche anschauen. Der Kirchenbau stammt wohl aus dem frühen 13. Jahrhundert und wurde in den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs zerstört. Erst in den neunziger Jahren wurde die Ruine vor dem weiteren Verfall bewahrt.







Die Dörfer, die ich nun querte, strahlten einen eher morbiden Charme aus. Mir gefällt es ja, wenn Dörfer nicht kaputt saniert werden und sich in scheußlichen Neubaugebieten ausbreiten. Dies fehlt hier alles, weil vermutlich auch das Geld dazu fehlt. Bleibt zu hoffen, dass die vorhandene Substanz irgendwann behutsam saniert wird, bevor es zu spät ist.









Am späten Nachmittag kam ich in Golzow an. Golzow ist bekannt für die Dokumentarfilm Reihe „Die Kinder von Golzow“. Die Dokumentarfilmer Barbara und Winfried Junge haben von 1961 bis 2001 den Lebensweg von 18 Menschen aus Golzow der Jahrgänge 1953 bis 1955 verfolgt. Vor Ort gibt es dazu auch ein Museum. Ich hatte davon vorher noch nie gehört und ließ mich vom Wirt des Gasthofes Wagner aufklären. Der Gasthof war ausgebucht und so wurde ich in einer privaten Unterkunft einquartiert, bekam Abendessen und Frühstück aber im Gasthof.

16.03.2022, Golzow – Angermünde

https://www.komoot.de/tour/705071776?ref=wtd

Am Morgen begrüßte mich eher trübes Wetter. Es blieb aber den ganzen Tag trocken und am Nachmittag kam dann doch noch die Sonne raus.


Start in Golzow.

Von Golzow ging es erst mal wieder hinüber an die Oder.






Panzerdenkmal in Kienitz.
Hier wurde den Russen nach dem Krieg ein Denkmal als Befreier gesetzt. In diesen Tagen hat man beim Anblick eines russichen Panzers leider ganz andere Assoziationen.

Bei dem trüben Wetter war das Fahren auf dem Damm doch etwas langweilig.




Entlang der Oder haben mich in den letzten zwei Tagen sicherlich tausende Wildgänse auf Ihrem Weg nach Norden überholt

Am Mittag hatte ich Glück, dass die Gaststätte Fuchsbau in Neuglietzen offen hatte. Dort konnte ich mich aufwärmen und bekam eine Scholle kredenzt. Von dieser hatte ich noch einige Tage eine Gräte im Hals stecken. Ansonsten muss man froh sein um diese Jahreszeit geöffnete Gaststätten oder Cafés zu finden. Viele Cafés entlang des Oder-Neisse-Radweges machen erst im April oder Mai auf.



Bis Stolpe fuhr ich dann noch an der Oder bzw. der Alten Oder entlang. Nach und nach kam dann auch die Sonne hervor.









Hinter Stolpe musste ich die einzige ernstzunehmende Steigung des Tages erklimmen. Na ja es waren wohl so ca. 70 Höhenmeter von der Oder hinauf in die Uckermark.







Bei sonnigem Wetter erreichte ich am Nachmittag das hübsche Angermünde.










Alte Mälzerei

In der alten Mälzerei hatte ich ein sehr schönes Zimmer gebucht.



Hier hatte ich sogar eine kleine Küche, so dass ich mir am Abend ein Curry aus dem Bioladen warm machen konnte und nicht auf das auch eher überschaubare gastronomische Angebot angewiesen war.



17.03.2022; Angermünde - Pasewalk

https://www.komoot.de/tour/706066089?ref=wtd

Leider wieder trübes Wetter am Morgen und so sollte es auch den ganzen Tag bleiben. Der zähe Hochnebel ließ sich von der Sonne nicht vertreiben.

Von Angermünde ging es in das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin hinein. Eine schöne Landschaft aus Seen, Teichen und Wäldern. Im Frühling und Sommer ist es bestimmt richtig toll hier.







Nacht der Strecke entlang der Oder empfand ich die Uckermark erstaunlich hügelig, wobei die Anstiege meist kurz und nicht sehr steil waren.

In einem Waldstück war der Weg gesperrt. Aber da man bei gesperrten Wegen meist ja doch mit dem Fahrrad durchkommt, bin ich einfach weitergefahren. Dann lagen da ein paar vom Sturm gefällt Bäume auf dem Weg. O.k. Gepäck also runter und Fahrrad und Gepäck nacheinander rübertragen.




Geschafft, oder?

Ich hätte es mir ja denken können, dass das nicht die einzigen umgekippten Bäume auf diesem Weg sein würden. Es kamen dann noch auf den nächsten drei Kilometern etwa dreissig weitere Bäume, die im Weg lagen. Zum Teil bekam ich das Fahrrad mit Gepäck drübergetragen, zum Teil musste ich das Gepäck auch wieder abnehmen und an zwei Stellen hab ich das Fahrrad um die Bäume herum durchs Unterholz geschoben. Das waren anstrengende drei Kilometer.

Es gab auch immer wieder kurze Streckenabschnitte über altes holperiges Kopfsteinpflaster. Da hatte sich seit meiner letzten Tour in der Gegend im Jahre 1993 gar nicht so viel verändert.



Am Unteruckersee tauchte dann die Silhouette von Prenzlau mit der St. Marien-Kirche aus dem Dunst auf.



Bei diesem Anblick dachte ich, dass Prenzlau bestimmt eine wunderschöne Stadt ist. Aber ich war ja nicht in Italien oder Spanien unterwegs. Prenzlau war dann eher eine Enttäuschung, im Krieg stark zerstört war es danach Opfer des DDR-Städtebaus geworden. Was nicht heißen soll, dass der BRD-Nachkriegs-Städtebau da deutlich besser war.
Mag auch sein, dass das kühle graue Wetter mich davon abhielt, die vielleicht doch sehenswerten Ecken von Prenzlau zu entdecken. Ich flüchtete mich in ein 08/15 Bäckerei-Café und bekam wieder mal mittelmäßigen Cappuccino und auch nicht viel bessere Backwaren zu Mittag. Aber die Kalorienspeicher wollen ja gefüllt werden.





Hinter Prenzlau wurde die Strecke deutlich eintöniger. Die Landschaft ist hier von großflächigem Ackerbau und unzähligen Windkraftanlagen geprägt.







Auch mein Etappenziel Pasewalk ist nicht so ein schnuckeliges Städtchen wie Angermünde.
Es gibt mehrere alte Bachsteinkirchen und zum Teil noch eine alte Stadtmauer. Der Rest ist aber, ähnlich wie in Prenzlau nach dem Krieg gebaut worden. Es ist auch kaum Leben in der Stadt, ein einladendes Café habe ich vergeblich gesucht. Das gastronomische Angebot besteht quasi nur aus Imbissbuden.









So war ich im Hotel Villa Knobelsdorff und seinem Restaurant wohl noch am besten aufgehoben.









Wobei der Frühstücksraum auch nicht besonders gemütlich war.




18.03.2022; Pasewalk – Anklam

https://www.komoot.de/tour/707122724?ref=wtd

Bei ca. zwei Grad startete ich in Pasewalk in einen sonnigen Tag und fuhr ein Stückchen die Uecker entlang.





Bei Viereck verließ ich den Berlin-Usedom-Radweg, um nicht so viel entlang der Landstraße zu fahren. Ich fuhr ein kleines Sträßchen entlang eines Truppenübungsplatz. Eine sehr schöne kaum befahrene Strecke, die allerdings irgendwann zur Sandpiste wurde. Ein paar kurze Abschnitte kam ich nur noch schiebend weiter. Hat aber trotzdem Spaß gemacht. Immer nur glatter Asphalt ist ja langweilig.





In Ueckermünde gab es mal wieder schlechten Cappuccino und dazu schlechtes Eis. Gastronomisch ist die Tour bisher ein Reinfall.









Von Ueckermünde gibt es eine Fähre über das Stettiner Haff nach Kamminke. Diese fährt aber leider nur in den Sommermonaten. Aber am Stettiner Haff entlang zu radeln war dann, bei dem tollen Wetter, richtig schön.









Das letzte Stück nach Anklam besteht aus diversen Variationen von alten DDR-Betonplatten-Wegen. Eine Herausforderung für Fahrer und Material. In den Feuchtwiesen flogen immer wieder große Starenschwärme auf, was ein toller Anblick ist, der sich mit dem Handy aber nur schwierig fotografieren lässt.





In Anklam bin ich sehr fein im Anklamer Hof untergekommen. Das Hotel ist sehr neu und zur Zeit wird noch das alte denkmalgeschützte Postamt aufwändig saniert, um dort unter anderem das Hotelrestaurant einzurichten.





Hier habe ich am Nachmittag die sehr schöne Sauna genutzt, die ich komplett für mich hatte.


Radreisender den Luxus genießend

Anschließend gab es noch einen kleinen Stadtrundgang.
Auch Anklam wirkt etwas leblos hat aber ein paar schöne Ecken.









Das Abendessen und das Frühstück gab es in einem Restaurant etwa zweihundert Meter vom Hotel entfernt. Der Skrei mit Senfschaum, Spinat und Rote-Beete-Kartoffel-Püree war sicherlich der kulinarische Höhepunkt dieser Tour.



Auch das Frühstück am nächsten Morgen war ziemlich gut, man hatte nur nicht damit gerechnet, dass tatsächlich jemand schon um kurz nach Sieben zum Frühstück erscheint.

Geändert von fabianovic (01.04.22 18:51)
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#1496262 - 01.04.22 16:39 Re: Rund um Deutschland [Re: fabianovic]
fabianovic
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19.03.2022; Anklam – Zinnowitz

https://www.komoot.de/tour/708439028?ref=wtd



Etappenstart in Anklam

Über die Peene-Tor-Brücke ging es zur Stadt hinaus..





...und Usedom entgegen. Am Morgen schien noch die Sonne, die sich aber bald hinter dem zähen Hochnebel versteckte und es wehte den ganzen Tag ein kalter Nord-Ost-Wind, also hauptsächlich mit entgegen.











Über das Städtchen Usedom...








...fuhr ich weiter durch zum Teil hübsche kleine Dörfer...







...auf holprigen Wegen entlang des Achterwasser...


(hier führt tatsächlich der Radweg entlang)



...um dann bei Ückeritz endlich an die Ostsee zu kommen!









Nun ging es die letzten Kilometer entlang der Ostsee durch Kiefernwälder nach Zinnowitz.
Am Ortseingang gab es in einer Fischbude zum Aufwärmen erst einmal eine Fischsuppe und heißen Tee.



Entlang der hübschen Seefront von Zinnowitz fuhr ich anschließend zu meinem Hotel, was leider nur in zweiter Reihe lag.







Nach einem heißen Bad machte ich noch einen kurzen Spaziergang ans Meer und durch den Ort.
Das ungemütliche Wetter ließ mich aber schnell in eine Pizzeria mit Seeblick einkehren. Die Pizza war dann wieder eher mittelmäßig.





20.03.2022; Zinnowitz – Greifswald

https://www.komoot.de/tour/709550183?ref=wtd

Bei herrlichstem Wetter machte ich noch vor dem Frühstück einen kleinen Spaziergang.







Anschließend brach ich zu einer kurzen sonnigen Etappe nach Greifswald auf.
Zuerst fuhr ich noch ein kurzes Stück durch Kiefernwald die Küste entlang.





Bei Wolgast ging es über die Peene von Usedom wieder aufs Festland.



Der Rückenwind blies mich zügig gen Greifswald.





Von Wieck fährt man dann auf einem sehr schönen Weg die letzten Kilometer entlang der Ryck nach Greifswald hinein.





In Greifswald hatte ich leider nur wenig Zeit mir die Stadt anzuschauen, da ich den Zug nach Stralsund erreichen musste. Wenn ich hoffentlich bald meine Deutschlandrunde fortsetze, werde ich mir die Stadt mal in Ruhe ansehen.







In Stralsund hatte ich dann noch Zeit für Fish´n´Chips auf dem Rathausplatz und eine Stadtrundfahrt bevor ich den reservierten ICE über Hannover nach Wuppertal erreichte.










Der Bahnhof von Stralsund hat sich in den letzten dreißig Jahren gar nicht so sehr verändert, eher schon meine Ausrüstung.






Ich bin nun am überlegen, wie ich die Deutschlandumrundung weiterführe. Rügen werde ich mir wohl anschauen und eventuell weite ich das ganze noch nach Südschweden aus. Das hängt sicherlich auch von der Jahreszeit ab in der ich die Tour fortsetze. Jetzt im März war es z.T. noch etwas trist und kalt, gerade in der Uckermark wäre ich gerne im Sommer unterwegs gewesen, um in all die schönen Seen springen zu können.
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#1496287 - 01.04.22 20:39 Re: Rund um Deutschland [Re: fabianovic]
Hansflo
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Beiträge: 3.849
Hallo,

eine sehr interessante Tour und schöner Bericht. Vielen Dank!
Auch die kulinarischen Erläuterungen fand ich recht informativ; sie bestätigen meine eigenen Erfahrungen: zum Kaffeetrinken muss man nicht unbedingt nach Deutschland fahren und Essengehen ist oft genug eine Lotterie.

Hans
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#1496307 - 02.04.22 08:17 Re: Rund um Deutschland [Re: fabianovic]
Juergen
Moderator
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Beiträge: 14.207
In Antwort auf: fabianovic
Ich bin nun am überlegen, wie ich die Deutschlandumrundung weiterführe. Rügen werde ich mir wohl anschauen und eventuell weite ich das ganze noch nach Südschweden aus.
Es gibt ne Fähre von Peenemünde nach Binz, eine weitere von Schaprode nach Hiddensee und die nächste von Hiddensee nach Zingst. So ersparst Du dir ne Menge Kopfsteinpflaster und in Lohme auf Rügen gibts die beste Fischplatte der Welt im Restaurant Daheim bier
Das Hotel, in dem ich schlief, fand ich nicht gut. Weiteres zur Strecke hier : Neuss-Usedom & nichts bleibt wie es einmal war (Reiseberichte)
Peenemünde - Wismar Den Rest ins Tal kannste abkürzen. zwinker

Nochwas: Über deinen Beitrag kam ich zu deinem Bericht von Florenz nach Bari. Ein paar Empfehlungen zwischen Spoleto und dem Agriturismo Lu Ceppe hab ich mir notiert. Dankeschön!
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
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#1496483 - 03.04.22 15:15 Re: Rund um Deutschland [Re: Juergen]
fabianovic
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Beiträge: 198
Hallo Jürgen, ich will ja ne Fahrradtour und keine Bootstour machen lach
Die Fähre von Peenemünde nach Rügen hab ich aber schon ins Auge gefasst.
Schöne Grüße Fabian
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#1496485 - 03.04.22 15:36 Re: Rund um Deutschland [Re: fabianovic]
Juergen
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.207
Doch mach mal und fahr durch den Bodden nach Zingst. Auch Hiddensee lohnt sich, wenns nicht regnet. weinend
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
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