Hallo allerseits,

ich möchte einen Freund besuchen, der kürzlich nach Freiburg gezogen ist. Wir wollen zusammen eine gemütliche Zweitagestour mit dem Fahrrad machen - also so 50-80 km pro Tag, je nach gefahrenen Höhenmetern und Sehenswürdigkeiten entlang des Weges. Übernachtet werden soll in einem Zelt. Ein nahe gelegener Zeltplatz, der noch bis Ende Oktober offen hat, wäre also optimal. Unsere Räder: Treckingrad mit Kettenschaltung, Bike-Friday-Faltrad mit 8-Gang-Nabe. Habt Ihr Tipps für uns?

Beste Grüße
Moritz

Ihr könntet rüber in die Vogesen fahren. Zumindest dieser Campingplatz im (elsässischen) Münstertal hat noch geöffnet.

das ist eine nette kleine Tour und wenns Wetter stimmt, fahrt Ihr ein Stückel weiter hoch.
Streclenmöglichkeiten hats mehrere, die müsst Ihr Euch aber selbst zusammen suchen.


Gruß

Nat

Das ist schweirig zu sagen, weil Ende Oktober das Wetter sehr verschieden sein kann - evtl. sind die Höhenlagen geradezu garstig, evtl. gibt es aber auch Inversionswetterlagen mit warmen und sonnigen Aussichten auf den Bergen (wie auch jünsgt beim Fön). Bei einer jüngsten Zwei-Tage Tour war der erste Tag (hier etwas verändert dargestellt) von Freiburg via Kappel, Großtal, Holzschlägermatte, Giesshübel, Hofsgrund, Notschrei. Für dich macht es Sinn, komplett nach Schauinsland aufzufahren (Aussichtsberg von Freiburg). Das geht in dem Fall von Hofsgrund. Ein kleines Stück wäre dann selber Weg retour. Ab Holzschlägermatte kann man auch direkt zum Schauinsland, ist aber wegen viel Verkehr und Landschaft weniger reizvoll. Die Route enthält einen Schotteranteil, zudem ist die Rampe hinauf im Großtal (Asphalt) sehr heftig. Nicht wirklich einfach, aber insgesamt sonniger wäre die Auffahrt über St. Ulrich, die ich zu der Jahreszeit vorziehen würde. Dort gibt es Schotter auf einer Zwischensenke auf der Höhe Geiersnest/Gerstenhalmeck und Holzschlägermatte. Anfahrt von Freiburg über Bollschweil. Eine dritte verkehrsarme Variante wäre ab Merzhausen/Au nach Geiersnest.

Weiter geht es von Notschrei, unterhalb Camping Muggenbrunn ein Talabzweig Schotter, über den Mann eine Route nach Todtnauberg findet. In Todtnauberg (unterhalb des Ortes Exkursion per pedes zu dem sehenswerten Totdnauer Wasserfall). Von Todtnauberg ab, Wiedener Eck hinauf und Münstertal ab nach Staufen - das sehenswerte Faust-Städtchen mit Burgruine und Weinbergen, unweit auch Tabakfelder. Kommt etwa auf einen Tag nach der Distanz-Maßgabe - allerdings mit viel Bergarbeit.

Den zweiten Tag würde ich dem Markgräfler Land und seinen Weinhügeln widmen (etwa Randroute Hexetal via Bollschweil), Tuniberg und Kaiserstuhl bieten reizvolle hügelige Ergänzungen. Die oberen Etagen des Kaiserstuhls sind allerdings erstaunlich schattig. Fast komplett sonnig kann man den Tuniberg fahren mit zahlreichen asphaltierten Rad-/Weinwegen. Ich bin mal kreuz und quer fast jede Straße gefahren, kann man einen ganzen Tag verbringen. Auch hier nette Orte wie Merdingen. Zum Baden wird es kaum noch gut sein, ein labunenblau leuchtender See gibt der Rimsinger Baggersee ab. Opfinger See dürfte ein wenig zu schattig sein mittlerweile. Bleibt man wegen dem Wetter den Schwarzwaldhöhen fern, sind zwei Tage auch in den Weinbergbergionen gut zu verbringen. Die schönsten Orte hat es beim Kaiserstuhl, schöne Weinstuben-Restaurants inklusive. Bötzingen und Bahlingen seien mal genannt, aber auch oben ist es schön wie in Oberbergen. Vom Kaiserstuhl ist es nicht weit bis Breisach am Rhein - sehenswert, wenn es eine Stadtbesichtung sein soll.

Ich kann hier nicht alle denkbaren Varianten aufzählen, werfe evtl. mal einen Blick in meine Sammlung "Neues vom Schwarzwaldboten" (Im Profil) - dort die Südschwarzwaldrouten. Einige Touren habe ich noch in Reserve, steht also noch nicht alles drin. Neben den beiden Varianten, flachere Hügel und Hochschwarzwald gibt es Mittelbereiche wie etwa das Glottertal übre St. Peter nach Kirchzarten. Höher hinaus auf dieser Seite der Hexenberg Kandel, für den ich schon zwei Auffahrten vorgestellt habe - allerdings unten auch recht lange schattige Passagen. Gerade zu dieser Jahreszeit bieten die Laubwälder in der Streugemeinde Freimat bunte Alternativen, mit Varianten nördlich vom und ins Elztal. Hier gibt es auch einige weichere Steigungen, aber nicht nur.

Im deutschen Münstertal auch. Die meisten deutschen Campings im Schwarzwald sind Ganzjahresbetriebe wegen Wintercamping und Dauerstellplätzen. Beide Campings im Münstertal (Ort Münstertal und Staufen) haben zudem Hallenbad und Sauna, Hallenbad ist mir auch vom "Flachcamping" Neuenburg bekannt, FKK-Camp in Steinenstadt hat Sauna. Neben den Camping-Einrichtungen finden sich auch noch jahreszeitgerecht öffentliche Wellnesstempel, gehobene etwa in Badenweiler und Bad Krotzingen. Eine Wellnessanlage verbirgt sich auch beim Möslepark mit Hostel und Camping - gewiss im Stadtgebiet Freiburg weniger für die Tour geeignet. Im Elsass/Vogesen gibt es deutlich mehr saisonal beschränkte Campings mit entsprechend weniger Zusatzangeboten (nicht nur deswegen meist billiger als in Deutschland) - allerdings häufig mit breiteren Öffnungszeiten als im Rest Frankreichs.

Bedeutet "gemütlich", dass die Strecke flach sein sollte? Wenn ja, dann bleibt außer dem Rheintal nichts übrig.
Gruß
Uli

Dreisamtal, Glottertal...
Ich würde mit nem Bike Friday und ner 8-fach Nabe nicht den Notschrei hochfahren wollen. Aber das Gehügel südlich/östlich von Freiburg hat auch seinen Reiz.

Zwei Tage und ca. 150 km ....
Gruß
Uli

Also der Feldberg muss nicht unbedingt erklommen werden, aber hügelig ist schon OK.

Im Schwarzwald ist abgesehen von den Flußtälern alles fortgeschritten hügelig.
Da kein Flußtal lang genug ist um eine ausgewachsene Tour zu ergebn, muß man gelegentlich die Täler wechseln. Das sind übrigens die reizvollsten Strecken, aber sie sind auch mit teils erheblichen Steigungen verbunden. Es geht zwar jetzt um keine Streckenlängen von einem 1/2 Tag, aber ein paar km jeweils sind es schon. Wenn ihr das mögt, dann habt Ihr x- Möglichkeiten euch da zu Vergnügen.
Ansonsten, wie schon gesagt: Zum einrollen rüber ins Elsaß, ab Colmat dann das Münstertal hoch und von da kann man z.B. zum lac blanc , der sehr hübsch ist im Herbst



oder zum Hartmannsweilerkopf hoch und von da weiter zum Grand Ballon, ein Stück auf der Gratstraße und dann wieder runter. Es hat xxxx-Möglichkeiten.

Auch Touren im Kaiserstuhl sind sehr hübsch, wenn euch Weinberge mehr zusagen.
da weiß ich jedoch nicht, wies um die Campings bestellt ist.

Gruß

Nat

Hallo Moritz,

also wenn es "gemütlich" und nicht gar so viele Höehenmeter werden sollen wäre mein Vorschlag:
Ab Freiburg => Denzlingen => Sexau => Freiamt => Hochebene Freiamt (L110) => Münstergraben => Ettenheim => Taubergießen (Nataurschutzgebiet /Rheinauaen) => Entlang des Rhein bis zum Kaiserstuhl => schöne Tour entlang/durch den Kaiserstuhl und über Tuniberg zurück nach Freiburg. Sehr abwechslungsreiche schöne Landschaften (Hochebene Freiamt / Taubergießen / Kaiserstuhl usw) bei moderaten Höhenmetern. Meistens auf sehr verkehrsarmen kleinen Strassen und/oder Fahrradwegen.