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#1236024 - 18.09.16 12:00 Viel Alpe, wenig Adria
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 7.676
Dauer:17 Tage
Zeitraum:26.6.2016 bis 12.7.2016
Entfernung:1666 Kilometer
Bereiste Länder:deDeutschland
itItalien
hrKroatien
atÖsterreich
siSlowenien

Viel Alpe, wenig Adria

Von Oberbayern ins Friaul, weiter nach Slowenien mit einem winzigen Schlenker nach Kroatien, nach Kärnten, in die Obersteiermark und über das Salzkammergut retour

- eine erweiterte Verwandschaftstour





17 Tage, 1666km, 28900 hm

Start: Ebersberg Endpunkt: Wasserburg/Inn

Reisende: mgabri und natash

Übernachtung: Zelt , 1x bei der Verwandschaft, 1x Alm, Räder: klassische Randonneure mit breiten Rennreifen und ca je 20kg Campingsgepäck



Vorab: Die Idee zu der Tour geisterte schon länger durch mein Hirn.
Gelegentlich benötigt man jedoch auch einen Anstoß zur Durchführung. Der kam, in eher traurigem Gewand, bei der Beerdigung meines aus dem Friaul stammenden Onkels daher. Hier wurde ich von der friaulanischen Verwandschaft gefragt, wann ich mich dort eigentlich einmal wieder blicken lassen würde, immerhin lag mein letzter Besuch über 20 Jahre zurück.
Das hat natürlich Gründe: Nachdem ich als Kind nahezu jeden Sommer dort verbracht habe, wollte ich später auch einmal etwas anderes sehen. Und dann glaubt man, man könne, bevor man Altbekanntes aufsucht, ja vorher noch einmal hierhin und dorthin fahren.
Und dann merkt man, daß die Menschen um einen herum älter und älter werden und ein Besuch eigentlich nicht mehr aufzuschieben ist, wenn einem an der lebenden Person gelegen ist.
Das wurde mir auf dieser Beerdigung sehr deutlich klar und ich kündigte unser Kommen für diesen Sommer an.
Angedacht wurde eine sehr alpenträchtige Tour, die kurz an den Strand meiner kindlichen Schwimmversuche in Grado und dann flux weiter nach Slowenien und von da wieder nach Östereich führen sollte. Den genauen Verlauf hielten wir variabel, weil wir aus familiären Gründen mit einem jederzeit möglichen Reiseabbruch rechnen konnten. Deshalb lag unser Tourschwerpunkt deshalb auch in den südlichen, östereichischen Bundesländern. Die carnischen und julischen Alpen müssen dann beim nächster Gelegenheit intensiver befahren werden.





Teil I Oberbayern - Salzburger Land – Kärnten (bissele Tirol) - Friaul



Ende Juni ist es dann so weit. Und weil es ja eine Verwandschaftstour ist, besuchen wir vorher unsere im bayrischen wohnenden Verwandschaftsteile und starten bei meinem Schwager in Ebersberg.




Hier ist zunächst Dauerregen angesagt, aber der Wettergott meint es gut mit uns. Während wir durchs Chiemgau rollen ist das Wetter lediglich stark eingetrübt und der erwartete Regenguß ereilt uns erst, als wir nach Bad Reichenhall einrollen.





Auch der nächste Tag ist eher trüb und nebelig noch dazu, aber da das Wetter Besserung verspricht, beabsichtigen wir lediglich bis zur Großglocknerstraße zu kommen, um diesen tags darauf ganz in Ruhe in Angriff zu nehmen. Das ist keine 100km weit weg und die Strecke ist wie bereits am Vortag nur hügelig und deshalb eher einfach zu fahren.
Das dachten wir zumindest, weil aber ein Teil unserer geplanten Route gesperrt ist und die Bundesstraße nicht nur stark befahren, sondern anfangs auch für Radfahrer gesperrt ist, weichen wir auf den Radweg aus. Das ist zwar recht hübsch, aber weil der Radweg gechottert, radwegtypisch arg umwegig und dazu von den Regenfällen stellenweise stark ausgewaschen ist, kommen wir mit den schmalen Reifen nicht im gewohnten Tempo vorwärts. Der gelegentlich einsetzende Regen ist auch wenig hilfreich.



Die Strecke ist aber dennoch sehr schön und durch die Nebelschwaden geradezu verwunschen und zudem ausgesprochen ruhig und Zeit haben wir ja auch genug. Es wird jedoch bereits später Nachmittag bis wir in Fusch auf den Campingplatz gelangen, wo wir uns in der später herauskommenden Abendsonne mit einer Flasche Wein und einem leckeren Abendmahl für den kommenden Tag stärken.



Nun steht ein Befahren der Großglocknerstraße an. Darauf habe ich mich schon tagelang gefreut und werde mit Prachtwetter belohnt, nachdem sich die morgendlichen Nebelschwaden aufgelöst haben.
Das Ganze hat natürlich auch einen Pferdefuß. Der ereilt mich in Form eines Plattfußes noch vor der Mautstelle, ich muß sogar ein Stückle schieben um eine Stelle zu finden, an der ich in Ruhe den Schlauch wechseln kann. Soviel zu der Absicht des frühen Losfahrens um zumindest einem Teil des Verkehrsstroms zu entkommen zwinker

Ansonsten werden wir beim Auffahren mit phantastistischen Ausblicken belohnt, die, weil es hier vor Kurzem noch kräftig geschneit hat, teils recht winterlich anmuten.



Der stellenweise sehr rege Verkehr trübt das Vergnügen erheblich, auch die durchgehende Steigung von 10-12% kostet mit voller Campingausrüstung ein paar Körner.
Wir legen insgesamt 3 Pausen ein, bei denen ich mich mit mitgeführtem Zuckerwasser in Form von Limonade und Bananen und Körnerkost stärken muß. Dabei halte ich bei langen Auffahrten normalerweise gar nicht viel von Pausen (kurze Fotostopps ausgenommen), aber diesmal brauche ich ein paar ruhige Minuten. Weil wir dabei mit jeweils weiteren pausierenden Radfahrern ins Gespräch kommen, ist das sogar sehr kurzweilig, Reiseradler sind jedoch keine dabei.



Am meisten graut mir vor der Abfahrt, was daran liegt, daß ich bei steilen Abfahrten aufgrund meiner mickrigen Handgröße mit Krämpfen in den Händen rechnen muß und starkes Verkehrsaufkommen macht das Ganze nicht entspannter.

Die Erlösung naht jedoch in Form einer Wallfahrt nach Heiligenblut.
Die am Hochtor aus dem Bus springenden Pilger sind nicht nur so nett uns ein Bier spendieren zu wollen, sondern ihretwegen ist auch die Straße zeitweise gesperrt, was, weil man uns passieren läßt, das Abfahrvergnügen erheblich erhöht.

Weil in Heiligenblut Volksfestatmosphäre herscht, stocken wir nur kurz unsere Vorräte auf, besuchen die Wallfahrtskirche und machen uns an die weitere Abfahrt, um am Weg irgendwo ein verspätetes Mittagsvesper einzunehmen. Daß ich nach dem Einkauf einen Sturz aus dem Stand vor interessierter Zuschauerschaft hinlege, hat keine genaueren Gründe, ist vollkommen unnötig und bringt mir lediglich einen schmerzenden Ellbogen ein peinlich

Die Radwegführung erweist sich dann fast noch als anstrengender als der Isenberg, der sehr einfach zu fahren ist



Dafür kommen wir im Drautal angekommen, direkt an einer interessanten römischen Ausgrabungsstelle vorbei, in Aguntum , womit wir einen kleinen Schlenker nach Tirol einlegen.

Ebenfalls in Tirol liegt der von uns auserkorene Campingplatz und weil er ebenfalls an der Lienzer Dolomitenstraße liegt, geht es wieder bergauf.
Das ist zwar nicht mehr viel aber doch recht steil und ich hätte das als Tagesabschluß jetzt nicht mehr dringend gebraucht. Ein Humpen Bier vesöhnt mich jedoch schnell mit dem Tag, auch wenn wir die Einladung zur Geburtstagsfeier unserer Zeltnachbarinnen um Mitternacht aus Gründen des Ruhebedürfnisses leider ablehnen müssen.


Usprünglich hatte ich geplant hier nun Richtung Westen in die Dolomiten abzudrehen und über Cortina undnmit Schlenkern über Sauris später ins friaulanische Tiefland abzubiegen. Da wir jedoch bereits am Folgetag bei der Verwandtschaft erwartet werden (die danach dann ebenfalls in den Urlaub nach Kärnten abzudampfen gedachte), wird uns da die Zeit zu knapp. Und Zeitstreß wollen wir uns ersparen. Zudem braut sich über den Bergen ein Gewitter zusammen und wir halten es für ratsam den Nachmittag in tieferen Lagen zu verbringen Deshalb entscheiden wir uns schweren Herzens für die einfachere und schnellere Route via Gailbergsattel und Plöckenpass nach Tolmezzo abzufahren.


Der Gailbergsattel fährt sich sehr hübsch. Man merkt gleich, daß man auf der Südseite der Alpen ist. Die Sonne lacht, die Blumen blühen und die Motorräder knattern leider auch traurig.



Letzteres macht besonders den Plöckenpaß überaus unangenehm, der zwar nur eine bescheidene Höhe hat, aber dafür im Zwischengang noch einmal in die Tiefe fällt, bevor man sich eine Vielzahl steiler Tunnel bergauf kämpfen darf.
Das ist an sich nicht weiters schlimm, im Tunnel ist man nämlich vor der mittlerweile vorgewittrig-schwülen, unbarmherzig brennenden Sonne sicher. Wären da nicht die Horden an Motoradfahrern, die mit großer Lust ohrenbetäubenden Lärm und giftige Abgaswolken in die Tunnel schießen. Einer fährt extradicht an mir vorbei und läßt den Motor speziell zu meiner Gaudi noch einmal besonders laut heulen. Vielen Dank auch. Ich bedaure sehr, daß ich den zuvorkommenden Herrn nicht mit einer schnellen Handbewegung von seiner Höllenmaschine befördern kann.

Ich bin heilfroh, als wir die Passhöhe und damit die Grenze nach Italien erreicht haben, obwohl die Streckenführung an für sich recht ansehnlich ist.
Bergab ist dann schlagartig Ruhe, die Motoradfahrerei scheint sich auf die östereichische Seite des Passes zu beschränken und nach dem Passgetränk, fahren die meisten die gekommene Strecke retour, was ich recht bizarr finde.
Wir genießen also die Abfahrt, die schöne Blicke aufzuweisen hat und genießen im ersten Dorf angekommen, das vollkommen ausgestorben da liegt, unseren ersten italienischen Café, der, ganz wie sich das gehört, klein, stark und schwarz serviert wird.
In Tolmezzo überlegen wir, wo wir denn die Nacht verbringen wollen – uns stehen gerade zwei Campingplätze zur Auswahl und wir entscheiden uns für Nr zwei, nachdem sich offenbart, daß Nr eins im Dunstkreis des Zoncolans gelegen ist. Da muß ich heute nicht mehr hoch.



Der von uns auserkorene Zeltplatz liegt am Lago di Calvazzo, den wir in Gesellschaft zahlreicher Rennradler am Nachmittag auf hübscher Route erreichen. Es gibt einen Radweg, den benutzt jedoch niemand, wir auch nicht, zumal auf der Straße, die sich schön kurvig in den Fels schmiegt ohnehin überwiegend Radfahrer unterwegs sind.

Der See bettet sich türkisblau leuchtend in eine felsige Umgebung und bietet schöne Ausblicke auf verschiedene Berge der Umgebung. Wir genießen den Abend am Wasser in vollen Zügen.




Am nächsten Morgen bewundere ich zunächst einmal die zweisprachigen Ortsschilder (italienisch/friulanisch), die hier überall stehen, an derartiges kann ich mich von früher nicht entsinnen. Da man hier ohnehin über ausgeprägten Regionalstolz verfügt, was freilig nicht anders ist als in vielen Gegenden Deutschlands, ist es nur sinnig, die dazugehörige Sprache nicht ganz in der Versenkung verschwinden zu lassen.
Mir ist bereits bei dem letzten Besuch aus Italien aufgefallen, daß der italienische Länderaufkleber am Auto einem friulanischen Adler weichen musste, ähnlich wie das gerade auch im Elsaß (ohne Adler, dafür mit Wappen oder Storch) im Trend liegt.



Unser Weg führt uns zunächst über eine aufgegebene Landstraße, sie sich mit bröseligem Untergrund an den Berghängen entlangwindet. Das ist sehr ruhig und ausgesprochen pittoresk.
Später fahren wir an einem Greifvogelareal vorbei und wenig später sind wir dann auch schon in sanft auslaufenden Hügeln und steuern auf San Daniele zu, ein Ort, der italienweit für seinen hervorragenden Schinken berühmt ist.



In Palmanova, ein festungsähnlicher Ort mit schönen historischen Stätten, sind wir dann bereits mittags. Hier treffen wir gleich mehrere Paare, die den Alpe-Adria-Radweg fahren und allesamt aus Östereich kommen. Wir sind den Radweg bisher noch keinem Meter gefahren und weil unser Ziel für den Tag nur noch 10 Kilometer entfernt liegt, lohnt sich das auch nicht mehr.



Den Rest des Tages verbringend wir damit uns den Magen mit allerlei Köstlichkeiten zu füllen, den Gemüsegarten zu bewundern und viel Wein zu trinken. Ich muß feststellen, daß die besuchte Hausherrin, die ich als umtriebige, schlanke, blonde Dame in Erinnerung habe, eine immer noch geschäftige zerbrechliche alte Frau geworden ist, die in voller Begeisterung auf mich einredet. Und zu erzählen gibt es auch viel, nach zwei Gläsern Wein, kommt mein eingerostetes, noch nie besonders brilliantes Italienisch eigentlich ganz flüssig von den Lippen. Nur Friulano kann ich, von wenigen Worten abgesehen, immer noch nicht und muß im Eifer des Gefechts gelegentlich darauf hinweisen. Daß Micha auch gelegentlich erfahren möchte, worum es gerade eigentlich geht, macht unsere Gesprächsführung nicht weniger chaotisch.
Wir fallen spät abends geschafft aber zufrieden ins Bett und bekommen am nächsten Tag eine üppige Wegzehrung mit, die aus einer großen selbstgemachten Salami , einem halben Rad Käse, etlichen Pfirsichen, Brot und den Resten vom gestrigen Abend besteht. Die zwei Dosen Illy-Kaffe müssen wir leider da lassen, die passen beim besten Willen nicht mehr ins Gepäck.





Wir machen uns also auf nach Grado, daß in den letzten Jahren anscheiend ordenlich Aufschwung erfahren hat und wenn man den Zuwachs dort liegender schicker Jachten betrachte, wie unsere Gastgeberin süffisant bemerkt, dann frage man sich schon, was es mit dem sinkenden Wohlstand der italienischen Bevölkerung so auf sich hat. Den Gürtel enger schnallen müssen offensichtlich wie immer die, die das ohnehin bereits gewohnt sind.


Wir landen nun tatsächlich ab Cervignano auf dem Alpe-Adria Radweg, der schön gerade, glatt und autofrei auf unser Ziel hinführt und steuern zunächst Aquilea an.
Als ich Kind war, war hier vieles zugewachsen, für die Ausgrabungen interessierte sich kein Mensch (mich selbst ausgenommen schmunzel ) und wenn man die Mosaiken in der Kirche anschauen wollte, ist man zur Messe gegangen und hat derweil den Boden unter den Füßen inspiziert.
Mittlerweile ist alles schön hergerichtet, es gibt sogar Bars und Andenkenläden und das Mosaik, auf dem früher die Kirchenbänke standen, darf man nicht mehr betreten.
Das ganze hat also durchaus gewonnen und wir treffen hier eine weitere Radlergruppe aus Östereich.



Grado begrüßt uns, wie von früher gewohnt, mit einer Gruppe Silberreiher, die einbeinig im Wasser balancieren. Damit sind die vertrauten Eindrücke aber bereits vorbei.
Die brüchige Altstadt ist renoviert worden, statt der Fischerboote gibt es tatsächlich die erwähnten Jachten und die Strandpromenade sieht auch anders aus als in den 70gern.



Wir genehmigen uns eine ausgiebige Rundfahrt, schwimmen möchte ich lieber in einer der vielen Buchten in Richtung Trieste und wir wenden uns dann Richtung Montfalcone, wobei wir längere Stopps vermeiden, diese sumpfige Gegend lockt Stechmücken an und außerdem rollt es gerade ganz flüssig. Aus Richtung Osten locken schon die nächsten Berge schmunzel .
Dann nehmen wir die Küstenstraße nach Trieste, was, wie uns am Vorabend versichert wurde, ganz unproblematisch sei, weil die Triestiner begeisterte Rennradler seien und die Autofahrer deshalb Radfahrer auf der Straße gewohnt seien und entsprechend Rücksicht nähmen.
Das ist dann auch so und die Küstenstraße fährt sich sehr entspannt und offenbart schöne Ausblicke auf ehemalige Fischerdörfer, die jetzt von Tourismusanlagen für die Betuchten flankiert werden. Bei Duino machen wir einen kleinen Abstecher nach unten in die hübsch gelegene Bucht. Unser geplanter Schwimmversuch wird vom Wachschutz eines Nobelhotels vereitelt und wir fahren wieder hoch und holen das später an anderer Stelle nach.

Das Durchfahren von Trieste wird dann weniger erfreulich, weil das Fortkommen durch die zahlreichen Einbahnstraßen und den üppigen Verkehr, stark behindert wird. Wir geben es irgendwann auf und wurschteln uns regelwidrig durch die Stadt hindurch, was dann auch zum Erfolg führt.



Wir kommen noch durch mehrere hübsche Orte, treffen ein radreisendes Paar, das mit Kleinkindern unterwegs ist und lassen uns am letzten Campingplatz vor der slowenischen Grenze nieder. Hier weist uns die Dame am Campingempfang explizit darauf hin, daß sie keine Italiener, sondern Friaulaner seien. Das hören wir jetzt schon mindestens das dritte Mal und unbekannt ist uns das auch nicht. Weil sie das auf Italienisch tut, entbehrt das Ganze nicht ein wenig der Komik, aber wir nicken wissend und wenden uns schnell dem Zeltaufbau zu. Den Tag beenden wir am Strand und im Wasser. Morgen geht es dann nämlich endlich wieder ins Bergland.



Teil II Slowenien

Bei heißem Wetter geht es nun ins Karstgebirge und zunächst einmal durch Wein- und Obstanbaugebiete.
Weil das Wochende begonnen hat, sind hier viele italienische Autos unterwegs, die eine Abstecher zum Nachbarn machen um hier preisgünstiger essen und trinken zu gehen. Auch in meiner Familie sind Besuche slowenischer Weingüter recht beliebt. Das war auch noch zu Zeiten so, in denen der Nachbar im Osten noch Jugoslawien hieß und sich keiner den Kopf über verschiedene Nationalitäten dort zerbrochen hat.



Auf unsrerer kleinen Straße wird der Verkehr immer stärker, was uns etwas verwundert, bis uns klar wird, daß man hier mautfrei zur kroatischen Küste kommt.
Wir helfen noch einer italienischen Familie mit unserer altmodisch-analogen Karte aus, die sich nach abgestürztem Mobiltelefon im unbekannten Nirgendwo wähnten und hilflos auf Erleuchtung bezüglich Ihres Standorts warteten. Die kam dann in Form von zwei schwitzenden Radfahrern daher, die trotz moderner Helferlein immer auch klassische Orientierungshilfen mitführen. lach




Danach biegen wir ab und plötzlich sind wir alleine auf einer staubigen Straße, die schöne Blicke auf karge Berge und an Felsen klebende Ortschaften bietet.

In diese Einsamkeit fahren wir, nicht ganz steigungsarm immer weiter hinein und befinden uns plötzlich an der Grenze zu Kroatien. Die ist mit vielen neuen Rollen Natodraht gesichert, die rundum in der Landschaft aufgestapelt liegen soweit das Auge reicht. Nach freiem Europa sieht das nicht gerade aus traurig und ich fürchte das wird sich so schnell auch nicht ändern.
Wir sind die einzigen die hier passieren wollen und der slowenische Grenzer studiert gewissenhaft unsere Papiere, während sein kroatischer Kollege sich lieber dem Fußballschauen hingibt und keinerlei Interesse an den Grenzvorgängen zeigt, so daß wir nach einer Weile einfach durchfahren, ohne daß das irgend jemanden interessiert hätte zwinker .



Wir fahren weiter durch eine nahezu menschenleere Landschaft, in der die Vegetation in zarten violett und Rosatönen glänzt. Darüber flimmert die Hitze, die Grillen zirpen und Schmetterlinge ballen sich zu farbigen filigranen Formationen.
Ein Schild verkündet den exakten Steigungsprozent von 16,7 % über mehrere Kilometer und die fühlen sich auch so an. Es kommt eine erholsame Serpentine und das gleiche noch einmal obendrauf. Der Schweiß tropft und gerade jetzt , wo ich eine schmähliche Erholungspause brauche, kommt mir ein Traktor entgegen und vereitelt mein Vorhaben - ein wenig Stolz besitze ich schon auch schmunzel .


Wir fahren weiter durch die fast ein wenig märchenhaft wirkende Landschaft, die wegen Ihrer Leere beinahe etwas geisterhaftes ausstrahlt. Ein Partisanendenkmal aus dem zweiten Weltkrieg erinnert uns daran, daß es hier auch schon weniger beschaulich zuging.
Und weil wir keine Lust haben für kurze Zeit Geld zu tauschen , wir hätte auch nicht gewußt wo wir das hätten tun sollen, weil wir bislang stundenlang keinen Laden gesehen haben, beschließen wir bei nächster Gelegenheit wieder nach Slowenien zu wechseln.



Das tun wir auf einer Straße, die sich in vielen Stadien den Auflösung befindet und in einen augewaschenen Forstweg mündet. Ein offizieller Grenzübergang ist das sicherlich nicht, aber weil ihn außer uns auch zwei Autos benutzen, lassen wir es drauf ankommen.
Es sind auch Schilder aufgestellt, aber wir vergessen flux sämtliche slawischen Sprachkenntnisse und holpern durch einen hübschen Laubwald unbehelligt zurück nach Slowenien.
Auf der nächsten Landstraße hätten wir dann auch Geld tauschen können, gönnen uns jedoch zunächst einmal ein kühles Bier, während der Kellner mit einer verlockend aussehenden Kiste voller Steinpilze an uns vorbeimarschiert. Das erinnert uns daran, daß wir auch bald einmal etwas essen könnten.


Einige Kilometer später finden wir ein abgeerntes Feld, das sich als perfekter Zeltplatz entpuppt .

Über Nacht gewittert es dann kräftig und der nächste Tag beginnt diesig und eher feucht.

Wir besuchen nach einiger Zeit des Fahrens in Ilirska Bistrica ein Kaffee sowie eine Bäckerei, ansonsten ist der Großteil der Umgebung (die Altsatdt ausgenommen) eher von gediegener Häßlichkeit, wie das oft bei Orten vorkommt, durch die vor allem hindurchgefahren wird.
Eigentlich wollen wir nun wieder Richtung höherer Gebirge fahren, aber schwarze, tiefhängende Wolken, lassen Böses ahnen.
Wir fahren deshalb zunächst einmal nach Postojna, wo eine kathedralenartige Tropfsteinhöhle beworben wird.



Weil vor der Höhle ein Jahrmarkt von volksfestartigen Ausmaßen stattfindet, die Oberkrainer spielen auf, bunte Plastiklichter blinken und es riecht nach gebrannten Mandeln und billigem Fett, kommt uns die Höhle gar nicht mehr so interessant vor.
Wir wählen einen Weg bergauf an schönem Fels und ruhigem Wald entlang und entfernen uns unauffällig von dem Menschenauflauf.



Der Rest des Tages geht dann im Regen unter,wir steuern deshalb tiefere Lagen an und schwimmen am frühen Abend in die slowenische Hauptstadt Lubljana ein, wo es tatsächlich aufhört zu regnen, als wir auf dem dortigen Campingplatz unser Zelt aufstellen.
Bei einer Abfahrt, wir pausieren gerade in einem Bushaltehäuschen. fegt ein weiterer Reiseradler an uns vorbei, dessen Länderfähnchen vermuten läßt, daß er aus Frankreich stammt.


Von Lubljana geht es dann am nächsten Morgen bei nun wieder bestem Wetter zunächst einmal nach Škofja Loka. Weil der Verkehr rund um die Hauptstadt ganz beträchtlich ist, weichen wir auf Nebenwege aus, die nicht unbedingt befestigt sind.
Eine schöne, aber steile Strecke führt uns durch eine hübsche bergige Gegend, die offensichtlich bei den Besserverdienenden der Stadt als Wohn- und/oder Erholungsort wohl gelitten ist.
Den Verkehr hat man hier sofort hinter sich gelassen und fährt geruhsam durch schick sanierte Bergdörfer, von denen man schöne Ausblicke auf die Umgebung hat, die aus hügeligen Streuobstwiesen, Weiden und Wald besteht. In letzterem verläßt uns leider auch der Asphalt.

Škofja Loka verfügt über eine hübsche Altstadt, wir verlassen sie, auch wegen des wieder stark anschwellenden Verkehrs eiligst in Richtung Bohinska Bistrica, wo etwas weiter ein hübscher Bergsee lockt.



Ab Železniki biegen wir auf eine kleinere Straße ab, auf der es dann stetig bergan gehen wird, bis wir einen kleinen Paß und von dort abfahrend , das Tagesziel erreicht haben, wo wir hoffen nachmittags einzutreffen, um noch in Ruhe schwimmen zu gehen.
Die Straße entpuppt sich nach mehreren Kilometern als geschotterter und stellenweise ausgewaschener Waldweg, der durch den Wald parallell zu einer selten sichtbaren Schlucht verläuft. Die Auffahrt gerät dadurch deutlich schweißtreibender und langwieriger als gedacht, dafür treffen wir stundenlang nur ein Auto. Diese himmlische Ruhe ist dann auch jeden Schweißtropfen wert. schmunzel
Als wir später nach Bohinska Bistrica abfahren, ist der Nachmittag bereits vorbei und die Temperaturen sowie die Lust zum Schwimmen um etliche Grad gefallen.
Bei einem ausgiebigem Abendmahl können wir noch eine Jugendgruppe beim Abendlauf rund um den örtlichen Campingplatz anfeuern.



Tags drauf geht es ein Stück auf gleicher Strecke nun wieder bergwärts retour und zu einem Paß, auf den Radfahrer gleich im Duzenderpack hochgekarrt werden um wieder herunterrauschen zu können.



Beim Auffahren hat man schöne Blicke auf die Karawanken und wir werden erstaunt beäugt, wer hätte auch gedacht, daß man da auch aus eigener Kraft hochfahren kann und dann auch noch mit Gepäck lach



Bergab plaudere ich ein wenig mit einigen dort ebenfalls abfahrenden niederlandischen Rennradlern, die wissen wollen, wo wir so langfahren.
Sie werden von einem Bus an die schönsten Pässe der Alpen gefahren und fahren dann dort herum, bergab meist, wie mir scheint. Für den nächsten Tag steht, so erfahre ich, der Zoncolan im Programm.
Den haben wir nicht im Sinn und biegen in Richtung Soča -Tal ab.



Die Soča kannte ich bislang vor allem unter dem in Italien gebräuchlichen Namen Isonzo, hier tobte der Irrsinn des ersten Weltkriegs ähnlich wie in anderen Grenzregionen besonders intensiv und hat bis heute wahrnehmbare Wunden gerissen. In Kobarid befindet sich ein Museum zum Thema und Stacheldraht- und Raketenreste werden mittlerweile gerne auch Dekorationszwecken zugeführt, was ich der makabren Note zum Trotz, auch als ein Zeichen des Friedens empfinde: Raketen zu Lampenschirmen!



Dagegen hält die Soča mit einem satten Türkiston und wechselweise ausladenen Kieststränden, die zum baden und planschen einladen und engen Felsschluchten, die sie als leuchtendes Farbband durchtost.



Natürlich sind wir hier im Zentrum des Tourismus, aber wir weichen stellenweise auf Nebenstrecken aus, wo auch die Radroute langgeführt wird und finden den Verkehr insgesamt deutlich verhaltener als etwa im Großraum Lubljana.

Wir schlagen unser Zelt hinter Bovec auf um am nächsten Morgen ganz in aller Ruhe den Vršic-Pass anzugehen.



Morgens ist die Auffahrt zum Paß sehr ruhig und auch die Hitze hält sich noch ein wenig zurück. Das ist recht günstig, weil der Paß zwar nur um die 1600 m hoch ist, aber wir fahren ihn auch von realtiv weit unten an. Auch gibt es nicht nur in den Kurven steile, enge Stellen, die zudem mit extrem schlechtem Aspahlt gesegnet sind, da mag man ungern gleichzeitig von einem Wohnmobil überholt werden, während einem ein Reisebus entgegen kommt. Mir reicht die Begegung mit dem Bus alleine vollkommen aus zwinker
Ansonsten ist die Paßauffahrt ein wahrer Genuß. Tolle Ausblicke in die julischen Alpen locken in jeder Serpentine, ich kann mich gar nicht sattsehen an Fels und Gestein.



Dann geht es in nicht rauschender Fahrt, hier sind die Kurven nun gepflastert, bergab nach Kranjska Gora. Wer den Vršic; etwas schweißärmer erleben möchte, fährt lieber gleich andersherum Kranjska Goraliegt bereits auf starken 800m Höhe.



Und weil wir oben am Pass Allgäuer Rennradler treffen, die uns mit dem Spruch: Erst kommt Spaß - dann Wurzen-Pass, erfreuen, beschließen wir, die Radtrassenstrecke nach Tarvisio anzutesten, obwohl das ein Umweg ist. Wir wären zwar die steile Rampe bergab gefahren. Das finde ich auch nicht reizvoller als dort hochzuächzen und außerdem wollen wir den Tag noch schön ausrollen lassen.



Der Radweg ist als wahre Radautobahn sehr komfortabel ausgebaut und wir gelangen am späten Nachmittag noch zum Faaker See, wo wir ein ausgiebiges Bad nehmen.

Teil III Kärnten-Steiermark-Salzkammergut


Tags drauf fahren wir ein wenig zickzack durch das Kärntner Rosental, von dem aus wir nun die Karawanken von der anderen Seite begutachten können.



Ein Radhändler, bei dem wir unsere Schlauchvorräte aufstocken, empfiehlt und eine Befahrung der Nockalmstraße. Daran hatte ich auch schon gedacht und wir beschließen das für den nächsten Morgen in Angriff zu nehmen.
Außerdem erfahren wir, daß sich unsere Route vorraussichtlich mit der Streckenführung der Östereichrundfahrt kreuzen wird.
Das passt gut, die wollte ich schon immer einmal sehen und das tun wir dann auch und zwar in Klagenfurt.



Viel ist an der Strecke nicht los und ich habe ungehinderten Blick auf sämtliche Teilnehmer, die jedoch schnell an mir vorbeigerauscht sind.
Wir umrunden dann noch den Wörthsee, der in der Sonne ein prachtvolles Bild abgibt und wenden uns dann wieder ins Gehügel und Richtung Feldkirchen.

Dahinter wird es dann wieder eher einsam, was auch daran liegt, daß wir versuchen über einen Wanderweg abzukürzen.
Unsere kleine Radwanderung, die nur von einer Gruppe neugieriger Kühe verfolgt wird, kostet dann noch richtig viel Zeit, weil wir leider auch kleine Tragepassagen im Programm haben.



Wieder auf der Straße angekommen, suchen wir den nächstgelgenen Zeltplatz auf, der außer uns nur noch von einer katholischen Jugendfreizeit aus Wien belegt ist.
Ich halte vorsorglich schon einmal meine Ohrenstöpsel bereit.

Eine nächtliche Messe sorgt jedoch für himmlische Nachtruhe und meine Erinnerung an den Zeltplatz wird nur durch die Tatsache getrübt, daß ich dort in der Früh meine Wasserflaschen stehen lasse



Bald erreichen wir das Gebiet der Gurktaler Alpen, die in Deutschland vor allem durch den gleichnamigen Kräuterschnaps berühmt sind und es geht am fröhlich glucksernden Fluß einmal wieder ein wenig kräftiger bergauf.
Die Ebene Reichenau und den dahinter liegenden Anfang der Nockalmstraße hoffen wir noch im Laufe des Vormittags zu erreichen.
Vorher steht jedoch noch die Hochrindl im Weg und die Fahrt dort hoch ist dann doch anspruchvoller als gedacht , aber vollkommen verkehrsfrei, so daß die schöne Straßenführung durchaus Freude bereitet.




Eine rauschende Abfahrt bringt uns zur Ebene Reichenau und weil es bereits zu Mittag läutet und die Mägen knurren, genießen wir dort unser Vesper, während wir eine Gruppe in schönen historischen Fahrzeugen bestaunen, die hier ebenfalls unterwegs sind



Am Nachmittag befinden wir uns dann erst an der Mautstelle zur Nockalmstraße.
Obwohl es sich um einen Freitagnachmittag und außerdem den Tag des Ferienbeginns in Kärnten und der Steiermark handelt, ist die Straße allen Befürchtungen zum trotz nur sehr spärlich befahren.

Die grasigen, eher lieblichen Nockberge gefallen mir richtig gut und die Straße windet sich in schönen Serpentinen nach oben und bietet eine wunderbahre Aussicht auf Hänge voller blühender Alpenrosen in denen fett gefutterte Kühe ruhen.






Natürlich sind auch andere Pflanzen zu bewundern




Oben an der Schistelscharte auf immerhin 2024 m angekommen gönnen, wir uns zunächst einmal einen Gipfelkaffee, bevor wir flugs 500 Höhenmeter wieder vernichten um sie direkt im Anschluß zur Eisentalhöhe wieder hinauf zu fahren.
Dort angelangt hat sich der Besucherandrang merklich vermindert und es sieht stark danach aus als würde bald ein Gewitter aufziehen.





Und weil uns nach einigen Kehren Abfahrt ein Zimmer-Schild lockt, biegen wir zu einer Alm ab, die von zwei Frauen und einem Herrn in fortgeschrittenem Alter bewirtschaftet wird.
Wir werden freundlich empfangen und das uns zugewiesene Zimmer enthält alles was das Herz begehrt. Nur Strom gibt es keinen, so daß wir das heranziehende Gewitter gemütlich bei Kerzenlicht drinnen sitzend bestaunen können.



Die Dame des Hauses spendiert noch ein Runde Zirbenschnaps, das Rezept bekomme ich gleich noch dazu und wir fallen zufrieden in einen angenehmen Schlaf.



HIER GEHTS WEITER !!!!!!!!!!!!!!! HIER GEHTS WEITER !!!!!!!!!!!!!!!



Tags drauf geht es dann rasant und vollkommen autofrei hinab nach Innerkrems, ein Ort ,der im Winter vielleicht mehr Charme ausstrahlt. Im Sommer hängt ihm die betonschwere Trostlosigkeit der meisten Winterorte an, die im Sommer relativ ausgestorben da liegen.
Dann geht es auf kurzer aber kräftiger Steigung hinauf nach Bundschuh



und dann eine ganze Weile bergab, an einem interssanten Hochofenmuseum vorbei, bis wir uns im Murrtal befinden, so daß wir uns nach einem kleinen Schlenker ins Salzburger Land, nun in der Steiermark befinden.

Wir wechseln auf den Murrradweg, da als Alternative lediglich eine stark befahrene Bundestraße in die gewünschte Richtung führt.

Der Radweg ist recht hübsch, aber mit seinem Zickzackverlauf und teils kurzen, zackigen Steigungen aber auch umwegig und zeitraubend. Eigentlich geht das Flußtal nämlich bergab, wenn auch auf dem Radweg oft nicht viel davon zu bemerken ist. Für einen Tag oder zwei finde ich das dennoch ganz nett, sehr viel länger möchte ich jedoch ungerne reine Radtouristikstrecken fahren, dann nervt mich dieses umwegige Zickzackgefahre, dessen einziger Mehrwert oft darin besteht, von der Straße ferngehalten zu werden. Diese hier gehört jedoch zu den besseren ihrer Art und wir überholen auch etliche andere Reiseradler, nachdem wir auf den meisten Strecken unserer Reise bisher keine ohne wenige gepäckbelastete Radler getroffen haben, wenn man vom Alpe-Adria-Weg-Teil einmal absieht.
Der Murradweg ist so perfekt ausgeschildert, daß sich manch ein deutscher Radweg hier ein Beispiel nehmen könnte, sogar auf Toiletten, Einkehrmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten wird hingwiesen- auf weiterführende Strecken ebenso. Das ist wirklich prima gemacht und wird offensichtlich auch gut gepflegt.



Nach einer kleinen Besichtigungsrunde der Stadt Judenburg schauen wir uns auf der weiteren Strecke nach einem Zeltplatz um, was, weil wir auf den nächsten drei Plätzen keinen antreffen, in der Gegend ist gerade ein Stadtfest, ein wenig dauert. Platz Nr 4 ist dann nicht nur besetzt sondern überaus angenehm. Hier treffen wir ein junges, slowenischen Reiseradlerpaar, daß den Murradweg abfährt.
Wir überholen Sie am nächsten Morgen kurz, winken zum Abschied und biegen kurz darauf
bei St. Michael in Richtung steirische Eisenstraße ab.



zunächst auf einem Radweg, die Straße scheint anfangs für Radler gesperrt, später auf der Straße.

Recht entpannt geht es voran und es gibt schmucke Orte und alte Relikte des Erzabbaus zu bewundern



Nach einiger Weile erreicht man den Präbichl, ein Pass, der vor allem in der Skisaison beliebt zu sein scheint, im Sommer kann man getrost schnell wieder hinunter fahren.



Auch die unschönen Seiten der Region bekommt man hier zu Gesicht: Zum einen sieht man die Wunden des Erzabbaus, der unwirtlich braune Stufen im Berg hinterläßt, zum andern gibt es hier eine Gedenkstätte , die an den Todesmarsch ungarischer Juden 1945 erinnert. 200 von ihnen wurden wegen ihres Erschöpungszustandes am Präbichl während des Durchmarschs von der örtlichen SS hingerichtet. Hieran erinnert ein spät errichtetes Mahnmahl.




Weiter abfahrend kommt man dann in die Stadt Eisenerz, die an diesem Sonntagmittag sehr ausgestorben wirkt. Die Stadt gefällt mir dennoch recht gut und das liegt nicht nur daran, daß überall blumengeschmückte Fahrräder herumstehen



Die weitere Strecke führt uns nach Hieflau, wo wir in den Nationalpark Gesäuse abbiegen. Hier windet sich die Enns lautsark säuselnd und rauschend, türkis glitzernd durch die Felsen.
Vor einigen Jahren sind wir hier andersherum gefahren und es hat uns so gut gefallen, daß an einer Wiederholung nichts auszusetzen ist.



Bereits am frühen Nachmittag erreichen wir den anvisierten Zeltplatz am Gstatterboden, der sehr idyllisch gelegen ist, so daß der Tag mit einem erfrischenden Besuch der Enns und einem süffigem Bier in angenehmer Atmosphäre ausklingen kann.
Die Viehtränke auf dem Platz dient übrigens einer tschechischen Kanugruppe als erweiterte Getränkekühlstelle, die bei dem unterhaltsam-chaotischen Vorgang des Zeltabbaus nahezu vollständig geleert wird.

Tags drauf geht es bis Admont und von dort dann Sankt Gallen und Altenmarkt, wo wir in den Nationalpark Kalkalken abbiegen, wo der niedrige, aber auf meiner Karte mit 20% Steigung verzeichnete, Hengstpass zu bezwingen ist.

Tags zuvor habe ich bereits einheimische Radler gefragt, ob man die Strecke mit Gepäck überhaupt empfehlen könne. Einfach sei sie, wird mir bescheinigt - und ich denke insgeheim, daß diese steirischen Radfahrer ganz harte Hunde sind, wenn eine deratige Steigung als einfach empfunden wird.



Wir fahren also verhalten durch eine hübsche, verkehrsarme Landschaft. Ein Fluss gluckst durch eine hübsche Schlucht und unsere Straße führt gemächlich bergan.

Und dann ist man plötzlich schon am Hengstpass. Ich bin fast ein wenig enttäuscht. Wenn es den ganzen Tag nicht schon furchtbar schwül gewesen wäre, weil sich ein Gewitter zusammenbraut, wären die vergeudeten Schweißtropfen in einem sehr moderaten Rahmen geblieben.
Oben treffen wir einen Reiseradler aus dem Rheinland, der sich jedoch bereits an die Abfahrt macht, während wir unser Mittagsmahl auspacken.

Eine schwarze Wolkenwand mahnt uns dann zur baldigen Abfahrt, wir hoffen am Abend noch das Salzkammergut zu erreichen



Das wäre uns vielleicht gelungen, wären wir nicht in Windischgarsten zunächst dem Radweg gefolgt. Der ist sehr hübsch, macht jedoch viele wellenreiche Schlenker. Und weil wir jetzt die Schlechtwetterfront im Nacken haben, wechseln wir nach einer geschlenkerten Runde auf die Bundesstraße, auf der das Vorankommen natürlich weniger ansehnlich aber erheblich flotter von statten geht.
Hinter St. Pankraz gibt es dann auch noch Baustellen, wir verlassen jedoch bald darauf das Steyrtal und suchen den nächstbesten Campingplatz auf, um schnell das Zelt aufzustellen bevor das Unwetter losbricht.


Der nächste Tag ist dann eher trüb und wir sind bereits am frühen Mittag in Gmunden am Traunsee, der sich recht verhangen präsentiert, was aber auch seinen Reiz hat.



Von hier fahren wir nach einer kurzen Strecke, die am See entlang führt, weiter in Richtung Attersee, wofür abermals ein kleiner Pass überwunden werden muß.

Jedoch beginnt es nach anfänglichem Geniesel während der Auffahrt intensiv zu regnen und wir flüchten in ein Ausflugslokal, daß wir von der Straße aus am Hang ausgemacht haben.
Drinnen können wir dann bei angenehmen Heißgetränken eine Wetterberuhigung abwarten.



Unser weiterer Weg führt durch Nebelfetzen und tropfende Bäume und als wir dann zum Attersee abfahren, scheint plötzlich wieder die Sonne schmunzel .

Und weil wir diese Strahlen noch nutzen wollen, lassen wir uns beim nächsten Campingplatz nieder und springen noch in die kalten Fluten des Sees, während sich um uns herum schwarze Wolken zusammenziehen, was ein bedrohlicher aber gleichzeitig auch prachtvoller Anblick ist.



Das Unwetter rückt dann in Zeitlupenschnelle näher, während wir gerade dabei sind unser Abendessen zuzubereiten.
Das fällt dann im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser und wir fliehen in unser Zelt, das wir von innen alsbald am Gestänge festhalten müssen, damit es ordnungsgemäß an Ort und Stelle bleibt und nicht davonweht.

Gleichzeitig prasseln größere Wassermassen auf uns nieder, und weil an meinem Zelteingang scheinbar eine kleine Senke ist, bahnt sich hier ein kleiner See den Weg ins Zeltinnere.
Während ich versuche dieses Ungemach durch einen kleinen Schutzwall aus PET-Flaschen und Ortliebtaschen zu vereiteln, klingelt mein Telefon, daß ich erst aus meinem tropfnassen Hosenbein fischen muss, um zu erfahren, daß wir schnellstmöglichst nach Hause beordert werden.
Als das Unwetter dann eine kleine Verschnaufpause einlegt, verstellen wir unser Zelt um ein paar Meter auf eine höhere Stelle und können im weiteren Verlauf des Unwetters unser mittlerweile kaltes Abendmahl in nahezu trockener Umgebung genießen.

Andere hatten weniger Glück, wie sich am nächsten Morgen herausstellt, als wir den Reiseradler vom Hengstpass im Schlafsack liegend auf den Bänken des überdachten Frühstücksareals wiedertreffen. Ihm hat es in der Nacht das Zelt in zwei Teile zerissen, die nun dekorativ über sein Fahrrad drapiert sind, zwei weitere Radler beklagten einen Bach, der den Weg mitten durch ihr Zelt geführt habe.

Wir verabschieden uns und machen uns an die Abreise, die uns zunächst weiter am Attersee entlang und dann zum Mondsee führt. Die nebelverhangene Landschaft hat fast etwas zauberhaftes und der Regen hält sich bislang noch zurück.



Im weiteren Verlauf der Strecke navigieren wir uns um Salzburg herum, verwerfen kurz die Idee hier in einen Zug zu steigen und hinter Freising fängt es an zu schütten.

Im Chiemgau sind wir dann vollkommen durchnäßt, um in einen Zug zu steigen, ist es jetzt freilich zu spät.

Unangenehm sind jedoch nicht nur die Wassermengen, die von allen Seiten zu kommen scheinen, sondern auch der stark anschwellende Schwerlastverkehr, der auf unserer engen Straße in engstem Abstand an uns vorbeifahren muß. Nasser als nass kann man zwar ohnehin nicht werden, aber Freude macht das trotzdem keine, außerdem wundern wir uns was die ganzen LKWs hier verloren haben.

Ein Schild verkündet kurz darauf, daß die Bundestraße nach Rosenheim wegen Unterspülung gesperrt sei und hier die Umleitungsstrecke entlangführt.

Wir sind wenig erfreut und als wir nach Wasserburg einfahren, beschließen wir unsere Tour hier zu beenden. Kurz darauf werden wir dann dort abgeholt und brauchen den ganzen Abend um ein annähernd trockenes Gefühl zu erreichen




Damit sind wir am Ende unserer kleine Reise angelangt, die wir ohne verwandschaftliche Verpflichtungen sicherlich in veränderter Form durchgeführt hätten, aber das macht ja nichts.


Mir hat die Strecke dennoch überwiegend sehr gut gefallen, der Alpenraum ist in seiner Unterschiedlichkeit immer wieder schön und angenehm zu beradeln.
Wer gerne Berge fährt hat hier vielfältige Möglichkeiten, die mit einem geländegängigen Rad natürlich jederzeit erweitert werden können.
Für unsere Reise war jedoch, trotz einiger Schotterpassagen, der gewählte, eher straßengängige Radtyp ideal, weil sich hiermit die Passstraßen auch mit Campinggepäck sehr flüssig fahren ließen.

Für mich selbst war es auch eine Reise in die eigene Kindheit und hat mir gezeigt, daß mit der Zeit scheinbar Vertrautes sehr weit von uns fortrückt, wenn wir nicht hin und wieder danach greifen.

Das gilt ganz besonders für Menschen, die uns nahestehen.



Anbei noch die gefahrene Strecke

Ich hoffe der kleine Bericht über eine doch eher unscheinbare Reise hat Euch trotz sehr langer Enstehungsdauer dennoch gefallen und dient manchen als Inspiration für die eigene Tourenplanung.


Gruß

Nat

Geändert von natash (20.11.16 19:13)
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#1236049 - 18.09.16 17:16 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: natash]
Hansflo
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Beeindruckende Runde - warte mit Spannung auf die Fortsetzung.

Hans
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#1236050 - 18.09.16 17:18 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: natash]
Martina
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Wir haben Anfang September eine ähnliche, wenn auch deutlich verkürzte und natürlich vereinfachte Runde gedreht, vor allem den Großglockner haben wir uns nicht zugetraut. Und für Kroatien hat die Zeit leider nicht gelangt. Ich kann trotzdem bestätigen, dass die Ecke klasse ist. schmunzel

Martina
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#1236499 - 20.09.16 18:34 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: Martina]
natash
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Sodele,

es hängt wieder ein winziges Stückle dran. Schneller gehts leider nicht.

Gruß

Nat
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#1236626 - 21.09.16 11:40 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: natash]
veloträumer
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In Antwort auf: natash
Plöckenpaß
...
Bergab ist dann schlagartig Ruhe, die Motoradfahrerei scheint sich auf die östereichische Seite des Passes zu beschränken und nach dem Passgetränk, fahren die meisten die gekommene Strecke retour, was ich recht bizarr finde.

Hallo Natalie,
freut mich, dass du den Startschuss in eine von mir viel bereiste Gegend nun gesetzt hast. Solches Biker-Verhalten kenne ich allerdings sogar von der Schwäbischen Alb. Da ist einer mal mit der Crossmaschine zigmal rauf und runter gefahren, während ich mich noch oben quälte. Es war ein einziges Motorrad, der hat aber den gesamten Aufstieg quasi versaut. Es spricht sehr viel dafür, dass es die lokale Szene aus dem Gailtal war. Manche Kurveneldorados dienen gerne als Feierabend-Brunftgebaren, außer für Kinder und Radler bietet die Ecke nicht so viel zur Ablenkung für Halbstarke. Manchmal kommen überregional Gruppen zusammen. Ich erinnere mich sogar eher unscheinbarer Bergstraßen wie im Burgenland (der einzige ernste Berg dort eben) oder aber auch in Postojna, wo mir das befreundete Radlerpaar erzählte, dass sich da regelmäßig Motorbiker lang legen (Kurven auch eher bescheiden, aber rundum sonst keine attraktive Strecke und manche kommen sogar aus der Hauptstadt dahin).

Ein bisschen wundert es mich doch, emfpand ich den Plöckenpass Nord ziemlich schlecht im Belag - also eher gefährlich für schnelles Fahren. Nassfeldpass hingegen ist auf der Nordseite besser in Schuss. Auf der Südseite ist es genau umgekehrt, beim Nassfeld sogar richtig schwierig und die Grenze wesentlich deutlicher, weil mit dem abschließenden Ski- und Wandergebiet der Österreicher ("Nassfeld") quasi die Zivilisation endet. Südseite ist dann ganz wild und auffälig einsam - als wollte kein Österreicher nach Italien. Am Plöckenpass ist es eigentlich einheitlicher vom Verkehr (mehr Transit) - ich hatte sogar im Süden mehr Verkehr als nördlich, weil es immer mehr Abend wurde. Große Horden hatte ich zum Glück nicht, konnte nicht klagen.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#1236894 - 22.09.16 18:38 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: veloträumer]
natash
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Servus,

ich bin wieder ein Stückele weiter gekommen, wenn auch nicht arg viel.

Zum Plöckenpaß: Ich denke, das gilt nur nicht für Ihn - es erlebt einen Paß jeder anders, abhängig wann er oder sie den genau fährt, wie das Wetter ist, wie es vorher war, wer gerade zufälligerweise sich da noch herum treibt, wie man selbst Dinge gerade wahrnimmt undsoweiterundsofort.

An der Straßenqualität hatte ich nichts auszusetzen. Wir sind ihn zur Mittagszeit gefahren, es war kurz vor einem Gewitter (das sich nach unserer Abfahrt oben entlud, wir blieben, da bereits unten, trocken), schwül-heiß und daher anstrengend. Der Lärm machte es nicht besser.
Die Abfahrt war naturgegebener kühler, es war absolut tote Hose und mir gefielen die Ausblicke auf urige Orte, altehrwürdige Berge und den türkisfarbenen Fluß. Ich weiß jedoch auch, daß an diesem Fluß gerne italieniche Jugendfreizeiten stattfinden, allerdings fahren die Jugendlichen da nicht mit dem Motorad hin.
Es ist also alles subjektiv und außerdem einem ständigen Wandel unterworfen.
Deshalb dienen Berichte wie dieser maximal der Inspiration, eine Anleitung sind sie nicht. Ich würde aber ohnehin nicht die Touren von anderen genauso nachfahren wollen, aber das ist sicherlich Geschmackssache.

Gruß

Nat
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#1237823 - 28.09.16 18:53 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: natash]
natash
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Ein Stückel weiter bin ich gekommen. Es ist nicht viel, aber bewiss besser wie gar nichts.

Gruß

Nat
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#1240695 - 13.10.16 19:04 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: natash]
natash
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Und wieder mal bin ich ein Stückel weiter gekommen. Ich weiß, daß es sich hinzieht, aber wen es interessiert kann ja schonmal die Häppchen lesen (ist dann auch weniger langatmig zwinker ), wer das blöd findet wartet bis zum Schluß oder läßt es ganz.
Die bilder erscheinen größer, wenn man die automatische Skalierung entfernt (bei "Einstellungen bearbeiten" in der Oberleiste "Meine Ausrüstung").

Gruß

Nat
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#1240830 - 14.10.16 13:13 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: natash]
ro-77654
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Sehr schöne Strecken! Bitte folgende Fotos etwas größer. Wie von euch gewohnt ein strammes km- ud hm-Programm.
Gewerblich: Autor und Lastenrad-Spedition, -verkauf, -verleih
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#1240858 - 14.10.16 16:06 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: ro-77654]
mgabri
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In Antwort auf: ro-77654
Wie von euch gewohnt ein strammes km- ud hm-Programm.

Och, nö. Wir haben so zwischen halb6 und 6 abends die Füße hochgelegt. Andere hängen da noch 3 Fahrstunden dran.
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#1240894 - 14.10.16 19:42 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: ro-77654]
natash
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In Antwort auf: ro-77654
Bitte folgende Fotos etwas größer.


mehr als 1200px Breite sind hier nicht erlaubt und sinnvoll. Die automatische Forumsdarstellung verkleienrt das aber. Wenn man die automatische Skalierung in den eigenen Einstellungen rausnimmt, dann sind die Bilder sehr deutlich größer. Das muß man aber leider machen.
Ich habe diesmal Fotos vorab auf einem tableau zusammengestellt, weil ich damit der Bildbegrenzung entgegenwirken wollte. Ich müsste also alles neu bearbeiten und dann wird der Bericht bei meinem Freizeitvolumen und meinen Prioritäten erst Mitte nächsten Jahres was. Vielleicht zwinker

Wenn ich mal ganz große Langweile habe, z.B. mit einem Gebrechen ans Bett gefesselt bin (mit Rechnerzugang versteht sich) mache ich das. Aber das will man ja nicht hoffen.


Zum Inhalt: Die Strecke war sehr schön, auch wenn auch diese Tour keinerlei Exotikfaktor hatte. Das Ziel hatte ja eher persönliche Gründe und aus aus weiteren persönlichen Vorlieben resultieren dann die Bergetappen. Berge erhöhen mein persönliches Wohlempfinden. Erheblich schmunzel.

Als sehr sportlich empfand ich unsere Tour eigentlich nicht. Auch bei uns schlägt sich das steigende Alter in kürzeren Streckenlängen nieder. Und Berge ohne Höhenmeter sind halt nicht zu haben. Aber das macht ja nichts, man gewöhnt sich schnell daran und Spaß macht es auch. Auch sonst einige davon zu fahren, erhöht den Genußfaktor sicherlich erheblich.
Im Bericht kommen in Folge auch noch ein paar davon vor.

Gruß

Nat
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#1240895 - 14.10.16 19:57 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: natash]
Hansflo
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Hallo Nat,

ich finds weiterhin eine herrliche Runde und freue mich auf die nächste Fortsetzung. Größere Fotos wären auch von meiner Seite erwünscht, aber das könnt Ihr notfalls von einem Track eurer Tour kompensieren.

Hans
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#1240898 - 14.10.16 20:11 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: Hansflo]
Holger Nacken
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Hallo Nat,
auch von mir Danke für den Bericht. Die Tour ist bei mir auf der Wunschliste.
BG,
Holger
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#1241856 - 18.10.16 18:54 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: Holger Nacken]
natash
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aaalso, ich habe jetzt tatsächlich was an den Bildern gemacht, im Rahmen schneller Möglichkeiten - mehr gibts nicht- das nächste Mal, mach ichs direkt anders, aber hier jetzt nimmer.

Die Fortsetzung muß deshalb noch ein wenig warten

Gruß

Nat
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#1241901 - 19.10.16 05:42 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: natash]
cyclerps
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Kompliment für Tour und Bericht. Richtig klasse!
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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#1241923 - 19.10.16 07:23 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: cyclerps]
Keine Ahnung
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Danke für den schönen und bergigen Bericht zwinker !
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1247095 - 06.11.16 19:32 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: Keine Ahnung]
natash
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Es hat lange gedauert- und wird auch noch ein wenig dauern, leider, aber es hängt wieder ein Stückele dran.

Gruß

Nat
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#1248155 - 10.11.16 18:26 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: natash]
velopiti
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Tolle Fotos, toller Bericht, wie macht die Pässe mit normaler Kompaktkurbel? Oder habe ich was übersehen?
viele Grüße
Pit
...es reist sich besser mit leichtem Gepäck.
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#1248166 - 10.11.16 19:27 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: velopiti]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
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In Antwort auf: velopiti
... wie macht die Pässe mit normaler Kompaktkurbel? Oder habe ich was übersehen?


hast Du - ich fahre 3 - fach, sonst wäre ich die Steigungen, die oft sehr deutlich über 10% lagen gar nicht so problemlos hochgekommen, ich bin ja nimmer 20 und mag meine Knie.
Außerdem haben wir vor der Tour von 7fach auf 8fach hinten hochgerüstet. Das hat das ganze erheblich angenehmer gemacht. Es war also eine Genußtour. schmunzel
Mit modernen Schaltungen wäre vielleicht für manche eine 2-fach Kompaktkurbel mit entsprechender Übersetzung hinten denkbar, da kann ich jedoch nicht aus eigener Erfahrung mitreden.
Das Rad ist starke 20 Jahre alt, da ist die vorhandene Ausstattung schon ganz komfortabel, zumal die Hebel vor einigen Jahren auf die zu der Zeit günstigsten Ergopower umgerüstet wurden (die schalten bereits 8fach). Rahmenschalthebel will selbst ich nicht mehr.

Selbst mein Gatte, der über erheblich mehr Kraft als ich verfügt, fährt eine 3fach Kurbel.

Gruß

Nat

Geändert von natash (10.11.16 19:30)
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#1248179 - 10.11.16 20:44 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: natash]
velopiti
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Danke NAT, für die Antwort, fahre auch Randoneur, jetzt mit 2 Fach Kurbel 26/42 und 10 fach
Kasette hinten 11/28. Die braucht man auch hier im Mittelgebirge wenn man mit Gepäck fährt.
...es reist sich besser mit leichtem Gepäck.
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#1249885 - 20.11.16 19:26 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: velopiti]
natash
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Hallo zusammen,

ich habe es nun endlich geschafft diesen Bericht zu Ende zu führen. Das hat diesmal sehr lange gedauert, aber schneller ging es bei mir leider gerade nicht.

Für viele ist unsere Reise sicherlich eine sehr bescheidene, für uns war es die längste der letzten Jahre und eine sehr unkomplizierte und erholsame noch dazu.

Ich habe vor allem die Bergfahrten sehr genossen, was natürlich auch dem überwiegenden Wetterglück geschuldet war.

Wen die Zerstückelung des Beitrags gestört hat, der hätte nun die Gelegenheit, alles an einem Stück zu lesen. Wem das zu langatmig ist, der fliegt drüber und schaut die Bildle an, einen Eindruck gibt das auch.
Wem das nicht langt, der fährt selbst hin.

Gruß

Nat
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#1249890 - 20.11.16 19:43 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: natash]
Hansflo
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Hallo Nat,

ich finde, das war mitnichten eine bescheidene Reise, sondern eine ausgewachsene Tour. Vielen Dank für den spannend unterhaltsam geschriebenen Bericht und die schönen Bilder.

Hans
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#1252092 - 30.11.16 13:52 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: natash]
veloträumer
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In Antwort auf: natash


Diese seltsamen Wasserautomaten (man kann nur das Doppelbild zitieren, ich beziehe mich also auf das erste Bild) sind mir dieses Jahr auch erstmals - unangenehm - aufgefallen. Da ist zu befürchten, dass die traditionellen Trinkbrunnen der Lateiner und Römer immer mehr vernachlässigt werden und ein blecherner Verschandelungs-Geschäftszweig aufgemacht wird. Die Plage des Edel-Flaschenwassers hat sich ja in den Restaurants in Italien bereits seit Jahrzehnten eingeschlichen und führt einen weltweiten Eroberungskampf. In den oberen Etagen des Gebirges sieht man aber noch weitgehend keine Automaten.

Vielen Dank für den Abschluss des Berichtes. Gewiss, ohne Wasserschlacht ging es dieses Jahr nicht in den Alpen. Wasser ist halt Leben und der Regen immer noch kostenlos - nur manchmal zuviel davon. schmunzel
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1252607 - 02.12.16 21:16 Re: Viel Alpe, wenig Adria [Re: veloträumer]
natash
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Hallo Matthias,

ich fand den Wasserautomaten gar nicht übel, er spendete Mineralwasser (Quellwasser), wahlweise "natur" (kostenlos) oder mit Kohlensäure ( 5ct der Liter).
Ich glaube nicht, dass da vorher ein brunnen gestanden hat, kann mich aber auch nicht dran erinnern, da habe ich als Jugendliche nicht so sehr drauf geachtet.
Hübsch ist es nicht, aber schon praktisch.

Gruß

Nat
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