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#1239609 - 08.10.16 18:08 Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa
Laiseka
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Themenersteller
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Beiträge: 1.340
Hallo,
habt ihr für mich Empfehlungen, Tipps etc. für folgende grob geplante Route:

Czernowitz - rum. Bukowina - Chisinau - Tiraspol - Odessa

Insgesamt sollte die Strecke rd. 600km lang sein, v.a. abseits von großen Straßen führen und einige sowohl kulturelle/historische als auch landschaftliche Highlights bieten. Fürs erste habe ich dabei an folgendes gedacht:

>>Czernowitz - rum. Bukowina (Campulung Moldovenesc/Suceava/Targu Neamt/??): Wo gibt es denn da schöne Gegenden, was lohnt sich auf jeden Fall?

>>Rum. Bukowina - Chisinau - Tiraspol - Odessa: landschaftliche und kulturelle Highlights halten sich da, soweit ich gesehen habe eher in Grenzen?

Vielen Dank!
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#1239776 - 09.10.16 17:35 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Laiseka]
kawa9999
Mitglied
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Beiträge: 363
Hi Laiseka,
wir sind einen tick östlicher dieses Jahr gefahren.
Von Borsa, über Prislop Pass, nach Iacobeni, Vatra Dornei, und dann runter über Brosteni nach Bicaz.
Prislop fand ich sehr schon, trotz Regen. Die Strecke zwischen Mestecanis, und Vatra Dornei, war sehr verkehrsreich, viel länger wäre ich da nicht gerne gefahren. Dafür ist die 17B nach Vatra Dornei fast verkehrsfrei und sehr schön direkt neben den Fluss.
Generell, sehr viel Natur, nette Leute, gutes Essen und auf jeden Fall empfehlenswert.
VG
manuel
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#1239909 - 10.10.16 11:19 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Laiseka]
extraherb
Mitglied
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Beiträge: 589
Hallo,

fast genau diese Strecke bin ich vor fast 30 Jahren gefahren, noch zu Zeiten der Sowietunion und Ceausescu. Aber das nutzt dir jetzt natürlich nicht viel schmunzel
Ich muss mal suchen, ob ich die alten Dias noch finde und einscannen kann, dann würde ich direkt noch einen Reisebericht machen. Von der Bukowina sind mir die Klöster in Erinnerung mit ihren Ikonenmalereien. Und das Getreide, das auf die Straße gekippt wurde damit die Autos drüber fahren (Ersatz für das Dreschen).

2014 war ich u.a. auch in der Ukraine und Rumänien. Ich verweise mal auf meinen Bericht . Was da über die Ukraine geschrieben steht, insbesondere zu den Straßen- und Verkehrsbedingungen gilt sicher auch für euch. Den Großraum Odessa würde ich meiden, evtl. kann man einen Zug nehmen um in die Stadt zu gelangen.

Die E58 (dort als E576 bezeichnet) in Rumänien ist neu gemacht und damit für Radfahrer kaum noch benutzbar (massiver Schwerlastverkehr)

Im Übrigen würde ich mich freuen, wenn ihr über eure Reise ausführlich berichtet, denn in diese Ecke würde ich auch gern noch einmal fahren, bevor die letzte Bastion des Kommunismus ganz verschwunden ist.

Gruß, Uwe
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Off-topic #1240152 - 11.10.16 11:38 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: kawa9999]
Laiseka
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Themenersteller
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Beiträge: 1.340
In Antwort auf: kawa9999
Hi Laiseka,
wir sind einen tick östlicher dieses Jahr gefahren.
Von Borsa, über Prislop Pass, nach Iacobeni, Vatra Dornei, und dann runter über Brosteni nach Bicaz.
Prislop fand ich sehr schon, trotz Regen. Die Strecke zwischen Mestecanis, und Vatra Dornei, war sehr verkehrsreich, viel länger wäre ich da nicht gerne gefahren. Dafür ist die 17B nach Vatra Dornei fast verkehrsfrei und sehr schön direkt neben den Fluss.
Generell, sehr viel Natur, nette Leute, gutes Essen und auf jeden Fall empfehlenswert.
VG
manuel


Vielen Dank für deinen Tipp. Allerdings seid ihr westlicher gefahren; wir würden gerne östlicher fahren.
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#1240155 - 11.10.16 11:39 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: extraherb]
Laiseka
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 1.340
In Antwort auf: extraherb
Hallo,

fast genau diese Strecke bin ich vor fast 30 Jahren gefahren, noch zu Zeiten der Sowietunion und Ceausescu. Aber das nutzt dir jetzt natürlich nicht viel schmunzel
Ich muss mal suchen, ob ich die alten Dias noch finde und einscannen kann, dann würde ich direkt noch einen Reisebericht machen. Von der Bukowina sind mir die Klöster in Erinnerung mit ihren Ikonenmalereien. Und das Getreide, das auf die Straße gekippt wurde damit die Autos drüber fahren (Ersatz für das Dreschen).

2014 war ich u.a. auch in der Ukraine und Rumänien. Ich verweise mal auf meinen Bericht . Was da über die Ukraine geschrieben steht, insbesondere zu den Straßen- und Verkehrsbedingungen gilt sicher auch für euch. Den Großraum Odessa würde ich meiden, evtl. kann man einen Zug nehmen um in die Stadt zu gelangen.

Die E58 (dort als E576 bezeichnet) in Rumänien ist neu gemacht und damit für Radfahrer kaum noch benutzbar (massiver Schwerlastverkehr)

Im Übrigen würde ich mich freuen, wenn ihr über eure Reise ausführlich berichtet, denn in diese Ecke würde ich auch gern noch einmal fahren, bevor die letzte Bastion des Kommunismus ganz verschwunden ist.

Gruß, Uwe


Vielen Dank. Kannst du die Strecke von vor 30 Jahren vielleicht etwas genauer beschreiben (v.a. die Route)?
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Off-topic #1240203 - 11.10.16 14:58 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Laiseka]
kawa9999
Mitglied
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Beiträge: 363
Stimmt, sorry ich meinte ja westlicher....
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#1240227 - 11.10.16 16:53 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Laiseka]
extraherb
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Beiträge: 589
Das wird euch wenig helfen. Die Straßen- und Verkehrsverhältnisse haben sich gegenüber damals grundlegend gewandelt. Sind uns damals auf den Hauptverkehrsstraßen noch hauptsächlich Pferdefuhrwerke und ab und zu ein Laster entgegen gekommen, so sind diese heute für Radfahrer kaum mehr benutzbar.

Wir sind bis Kosice mit dem Zug gefahren und in Ushgorod in die damalige Sowietunion eingereist, dann direkt die Hauptstraße nach Sighetu Ma., dann den Bogen über Kolomija und Czernovitz weiter auf der Hauptstraße nach Chisinau und Odessa. Das kann man heute nicht mehr fahren. Ihr müsst euch kleinere Straßen suchen. Ushgorod ist für Fahrräder gar nicht mehr zugelassen, glaube ich.

Zurück sind wir wieder bis Chisisnau mit dem Zug gefahren und dann über Iasi nach Rumänien. Das war damals der einzige Grenzübergang weit und breit. Über Kreuzburg Niklasmarkt, Cluj und Oradea nach Budapest und von dort mit dem Zug zurück.

Die Strecken durchs Gebirge waren damals das Beste aber natürlich war für uns alles interessant. In Rumänien hatten wir echt Probleme, genug zu essen zu bekommen. Das war damals rationiert (Marken). Heute ist das natürlich keine Frage mehr.

Ich fürchte, ihr werdet um eine gründliche Recherche nicht herumkommen, welche Straßen ihr nutzen könnt. Dazu kommt, dass man nach Moldawien nur über bestimmte Grenzübergänge einreisen darf. Und in Richtung Osten kommt dann noch Transnistrien, die auch wieder eigen Stempel stempeln wollen. Da ist es leider mit der innereuropäischen Grenzenlosigkeit nicht mehr weit her. Auch ohne Flüchtlinge.

Gruß, Uwe
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#1240246 - 11.10.16 17:43 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: extraherb]
Fricka
Mitglied
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Beiträge: 3.806
Wir sind vor zwei Jahren von Galati aus in die Ukraine eingereist. Und von Südwesten aus Richtung Odessa. Die Straßen ohne M davor, waren nur mäßig befahren. Die mit M durchaus auch für Fahrräder zugelassen aber sehr verkehrsreich und gerne völlig ohne Seitenstreifen - also eher lebensgefährlich. Die anderen bestanden vielfach aus verkanteten durchlöcherten Betonplatten oder zumindest Schlagloch an Schlagloch. Von einer Größe, dass sie sogar von den LKWs umfahren wurden. Gerne auch unbefestigt. Oder irgendwo im Sumpf endend.

In den Dörfern gab es die üblichen Dorfläden wie auch in Rumänien. Die Versorgung war also kein Problem. Die Leute waren nett. Auch die Autofahrer. Solange sie konnten, waren sie sehr rücksichtsvoll. Auf den Hauptverkehrsstraßen war dafür schlicht kein Raum.

Insofern sind wir samt Rädern irgendwann in einen Bus gestiegen, um ins Zentrum von Odessa zu fahren. Den richtigen Bus (groß genug) für uns zu finden, half uns eine freundliche Stationsvorsteherin, die dann auch die Tickets für uns erwarb und uns dem betreffenden, erst nicht besonders begeisterten Busfahrer aufdrängte. Ältere Leute sprachen oft Deutsch. Viele Jüngere Englisch, so dass unsere fehlenden Russisch-Kenntnisse nicht weiter hinderlich waren.

Odessa ist eine wunderschöne Stadt. Es gab allerdings selten mal keinen Stromausfall. Was bedeutet, dass dann auch weder Bankautomaten noch Ampeln funktionierten. Unser Resümee war eigentlich, dass man die Ukraine besser per Flugzeug besucht und sich dort mit den üppig vorhandenen öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegt.

Und im Moment würde ich da eher gar nicht hinfahren.

Die Radreisekollegen, die wir in Odessa trafen, die über Transnistrien gekommen waren, wollten das mit Sicherheit kein zweites mal tun.

Geändert von Fricka (11.10.16 17:45)
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Off-topic #1240250 - 11.10.16 18:03 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: extraherb]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.683
In Antwort auf: extraherb
Hallo,

fast genau diese Strecke bin ich vor fast 30 Jahren gefahren, noch zu Zeiten der Sowietunion und Ceausescu. Aber das nutzt dir jetzt natürlich nicht viel schmunzel
Ich muss mal suchen, ob ich die alten Dias noch finde und einscannen kann, dann würde ich direkt noch einen Reisebericht machen.


dafür

ich war vor 15 Jahren in der Ecke (allerdings mehr von Rumänien kommend und von der Ukraine nach Polen weiterfahrend, also nix Odessa). Aber auch in den letzten 15 Jahren wird sich da einiges getan haben. Ganz interessant sind die erwähnten bemalten Moldau-Klöster in der Bukowina. Z. B dieses. . Die muß man sich jetzt nicht unbedingt alle ansehen, außer man ist Kulturjunkie, aber der Besuch von einem oder zweien ist schon recht interessant.
Außerdem würde ich den Howerla besuchen, als ich da war, ging das leider wegen Überschwemmungen nicht. Da solls auch eine Hütte haben, in der man übernachten kann.
Von Trans Dnjestr habe ich nichts positives gehört, vor allem bei fortgeschrittenen Bürokratieschikanen und postsowjetischer Ruppigkeit ist man da scheints sehr groß, aber hin wollte ich trotzdem auch schon immer mal. Laß auf jedenfall hören, wies Dir da ergangen ist.
Gruß

nat
Gruß

Nat
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#1240503 - 12.10.16 19:10 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Laiseka]
Iksa
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8
Hallo,
war dieses Jahr in der Gegend:
Von Polen aus in die Ukraine, dann Ternopil, runter nach Moldawien: Balti, Chisinau, Tiraspol, wieder Ukraine zum Schwarzen Meer dann Sarata-also durch Bessarabien- wieder Moldawien: Comrat, Cahul, rüber nach Rumänien in den Norden zu den Moldauklöstern, dann nach Czernowitz und dann durch die ukraininsichen Karpaten nach Kosice.
Gibt halt auch viele gerade Strecken durch langgestreckte Felderlandschaften. Ternopil, Czernowitz, Chisinau absolut sehenswert, Tiraspol auch- aber ist dann auch nicht so spektakulär- für Geschichtsinteressierte ist natürlich Bessarabien spannend (dann kommt auch durch das frühere Straßburg, Paris und Leipzig). Dort ist aber leider auch total der Hund begraben.
Auf jeden Fall ukrainische Karpaten mitnehmen! Klöster Voronet und Moldovita sind natürlich auch Höhepunkte.
Die ukrainischen und moldawischen Straßen nerven dann allerdings auch irgendwann dermaßen. So wie die Straßen sind, so geht's dem Land.
Aber die Leute sind sehr gastfreundlich und sehr nett. Und leckeres Obst zu niedrigsten Preisen!
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#1240514 - 12.10.16 20:14 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Iksa]
Laiseka
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Themenersteller
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Beiträge: 1.340
Hallo CLM,
super, vielen Dank für die Infos.
>>Wie lange hast du für diese Route gebraucht?
>>Wie hast du denn den Kfz-Verkehr in Moldawien und Transnistrien empfunden? Ich nehme an, dass es da nicht so viele Lkw gibt wie mittlerweile auf den rumänischen Straßen?
>>Wie lange seid ihr in Transnistrien gewesen?

Nach div. Recherche und deinem Ratschlag favorisiere ich derzeit diese Route .
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#1240706 - 13.10.16 19:55 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Laiseka]
Iksa
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Beiträge: 8
Hallo,
-die Tour dauerte 22Tage (knapp 2700km)
-Verkehr in Moldawien: die Hauptroute Briceni-Balti-Chisinau (M14) teilweise, recht viel Verkehr, manchmal dann aber auch wieder sehr wenig los- Die großen Straßen sind aber alle sehr breit gebaut (mit Ausnahmen) und man hat rechts viel Platz.
Transnistrien war Tiraspol halt Stadtverkehr, aber dann außerhalb nicht viel los.
Wie auch in der Ukranie ist der Verkehr auf den Nebenstraßen sehr überschaubar- bzw. nichts los.
Transnistiren bin ich an einem Tag durchgefahren- Habe an dem Grenzposten "Transit" (in die Ukraine) angegeben und dann muss man auch innerhalb von (ich glaube) 10Stunden wieder raus sein (steht alles auf dem Migrationszettel)- man kann natürlich auch länger bleiben, aber dann mit entsprechender Registrierung.
Wegen des Verkehr ist ein Rückspiegel schon sehr empfehlenswert.
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#1240735 - 14.10.16 05:35 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Laiseka]
Stylist Robert
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Beiträge: 3.177
Ich bin gerade diesen Sommer über Budapest, Debrecen, Oradea, Cluj-Napoca, Reen, Toplita, Niklasmarkt, Bicaz, Bacau, Husi, Hincesti, Cimislia, Causeni, Stefan Voda, Palanca, Majaky nach Odessa gefahren ( weiter nach Kherson, Lviv, Krakow ). Die Strecke über die Karpaten ist wirklich sehenswert aber es gibt dort schon heftige Steigungen. Cluj-Napoca und Odessa sind mir mit dem heftigen Verkehr eher unangenehm in Erinnerung geblieben.
Transnistrien und Tiraspol würde ich eher meiden. Die von mir etwas südlicher gewählte Route ist empfehlenswerter.
ein paar Foto-Erinnerungen von der Reise
Ein Fahrrad von der Stange? Soo kompromißbereit bin ich nun auch wieder nicht...
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#1240920 - 14.10.16 23:01 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Laiseka]
KKaiser
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Beiträge: 55
Ich war dieses Jahr in der Region, allerdings von Galati nach Chisinau kommend, dann weiter über Tiraspol nach Odessa und weiter. Fand den rumänischen Verkehr am schlimmsten. Die meisten überholen akzeptabel, diejenigen die nicht akzeptabel überholten fahren dafür noch knapper vorbei als in MD oder UA. Dort ist aufgrund der Straßenverhältnisse das Fahren ohnehin sehr flexibel, nicht wundern wenn dir links und rechts der Straße Autos auf Feldwegen entgegenkommen. In Moldawien ist man die totale Attraktion, schon deshalb wird oft ein großzügiger Bogen gemacht. Odessa fand ich persönlich nicht so wild, aber das nimmt ja jeder anders wahr bzw. erwischt unterschiedliche Verkehrszeiten.

Transnistrien: ein Thema für sich. Wir waren fast 24h da und haben in Tiraspol übernachtet. Die oft im Internet zu findende Aussage, dass man 24h ohne Registrierung bekommt scheint nicht zu stimmen. Wir bekamen ursprünglich 10h. Unser Glück war, dass wir von Anfang an (zufällig) Leute um uns hatten, die uns halfen und teilweise Deutsch sprachen. Wir mussten uns dann nach der Einreise in Tiraspol registrieren lassen, und selbst die Einheimischen, die das Prozedere schon kannten, hatten einige Mühe das Formular richtig auszufüllen. Die Dienststelle findet man als Fremder gleich gar nicht. Solltest du einen längeren Aufenthalt planen, empfehle ich (je nach Budget) einfach die ~10€ "Servicegebühr" für das Ausfüllen der Registrierung an der Grenze zu zahlen, das spart einiges an Aufwand und Zeit. Abseits davon war es interessant, und die Menschen wie überall in der Region unglaublich freundlich und hilfsbereit, trotz Sprachbarriere. Landschaftlich allerdings eher unspektakulär.

EDIT sagt: Auch wir hatten "Transit" an der Grenze angegeben. Vielleicht klappts, wenn man tatsächlich "Tourist" sagt und dann auf 24h pocht, unkomplizierter.

Geändert von KKaiser (14.10.16 23:03)
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#1240938 - 15.10.16 06:55 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: KKaiser]
Fricka
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Die Radler, die wir in Odessa trafen, beschrieben ihren Transnistrien-Formalitäten so:

Die Moldawier winkten sie fröhlich raus. Da nach deren Überzeugung Moldawien da nicht aufhört, gab es keine Ausreiseformalitäten. Die Transnistrier winkten sie fröhlich rein. Natürlich mit kompletten Einreiseformalitäten. Sie kamen abends an. Man erklärte ihnen, es gäbe nur ein Hotel, in dem Ausländer übernachten dürften. Da müssten sie hin. No way. Dort nahm man jedem für die Übernachtung 250 Dollar ab. Das war praktisch ihre komplette Rest-Barschaft, da sie von Odessa aus mit dem Zug nach Hause wollten und die Tickets schon dabei hatten. Am nächsten Tag gab es komplizierte Ausreiseformalitäten. Der richtige Ärger ging dann an der ukrainischen Grenze, wo man Transnistrien für nicht existent hält, aber den Ausreisestempel aus Moldawien sehen wollte. Dort verbrachten sie einen kompletten Tag, bis man sie ziehen ließ.
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#1241035 - 15.10.16 15:58 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Fricka]
KKaiser
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Weisst du zufällig welchen Grenzübergang die genommen haben? Das klingt nach ner 180° anderen Erfahrung als wie wir sie hatten.

Das mit dem Hotel halte ich für absoluten Blödsinn, da wurde denen der Bär aufgebunden. Wir hatten übers Internet gebucht (da findet man erstaunlich viele Angebote) und haben in Tiraspol in einem privaten Apartement geschlafen. Haben auch andere Studenten getroffen, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit keine 250$-Übernachtung hätten leisten können.

Ausreise aus Transnistrien hat bei uns 20 Sekunden gedauert, einfach den abgestempelten Zettel der Registrierung durchs Wärterhäuschen gereicht. Genauso unkompliziert wars in die Ukraine, nach 2 Minuten waren wir durch die Grenze. Unser Übergang war bei Permovaisc.
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#1241044 - 15.10.16 16:23 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: KKaiser]
Fricka
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Die Sache ist zwei Jahre her. Da kann man das nicht wissen. Wir haben damals auch fast acht Stunden für die Einreise in die Ukraine von Rumänien aus gebraucht. Es wartete eine sehr lange Autoschlange und in der Zeit wurde niemand sonst abgefertigt.

Zudem glaube ich, dass das abhängig ist davon, auf wen man trifft. Was willst du machen, wenn man dich entschieden in so ein Hotel einweist und erklärt, jedes andere sei verboten? Schwierig.

Zur Ausreise aus der Ukraine haben wir nicht einmal eine Zigarettenlänge (unserer Mitfahrer im Bus) gebraucht. Vorher ging aber auch ein Hut rum, in dem das passende Bestechungsgeld gesammelt wurde. Busfahrer und Mitreisende hatte uns erklärt, die Ausreise dauere 5 Minuten bis acht Stunden. Je nach Zöllner und eingereichter Summe.
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#1241052 - 15.10.16 16:52 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Fricka]
KKaiser
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Autoschlangen an Grenzen werden von mir immer umfahren, teilweise haben uns dieses Jahr sogar die Grenzer und die Wartenden vorgewunken wenn wir uns nicht getraut haben. Ich glaube ich hatte bisher einfach Glück, ich habe (per Rad) noch nie länger als 15 Minuten an einer Grenze zugebracht und auch noch nie Schmiergeld zahlen müssen.

Zu der Situation mit dem Hotel will ich garnichts bewerten, ich denke auch dass das A und O ist wem man gegenüber steht, und dass da seltsame Situationen entstehen können aus denen man kaum rauskommt ist klar.

Wollte nur eventuelle Nachreisende beruhigen, dass es auch glimpflicher abgehen kann als bei dem von dir geschriebenen Fall zwinker
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#1241057 - 15.10.16 17:14 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: KKaiser]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
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In Antwort auf: KKaiser
Autoschlangen an Grenzen werden von mir immer umfahren, teilweise haben uns dieses Jahr sogar die Grenzer und die Wartenden vorgewunken wenn wir uns nicht getraut haben.

Das ist auch meine Erfahrung an diversen Grenzen (Polen/Ukraine, Ukraine/Rumänien, Serbien/Rumänien, Albanien/Montenegro, Chile/Argentinien). Meistens war es ohnehin brütend heiß, so dass ich allein schon um etwas Schatten zu finden nach vorn gefahren bin. Einmal haben mich die Grenzer dann gleich nach vorn gewunken, einmal hat sich eine energische ältere Dame meiner angenommen und irgendwas laut auf Rumänisch gesagt, so dass alle anderen plötzlich brav Platz machten. schmunzel In aller Regel also unkompliziert.

Lediglich an der Grenze Kroaioen/Bosnien-Herzegorina durften wir hingegen schön lange warten. Aber auch da sind wir vorbeigefahren. Es ging steil bergauf, und die Sonne knallte wie blöde. Da hätten wir uns nie in die Schlage gestellt.

Gruß
Thoralf

Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1241069 - 15.10.16 17:39 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Toxxi]
Fricka
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Vordrängeln würden wir uns nicht. Wir haben uns immer brav hinten angestellt. Wurden aber durchwegs nach vorn gewunken. Die acht Stunden verbrachten wir dann im Abfertigungsgebäude. Und in dieser Zeit wurde niemand aus der langen Autoschlange abgefertigt. Auch auf der Strecke nach Reni, wo wir in der Ukraine zum erstenmal übernachteten kam niemand von hinten. Da es keine Abzweige gab, wurde also auch in dieser Zeit niemand abgefertigt. Bei der Ausreise erklärten unsere Busgenossen, acht Stunden für die Abfertigung seien ohne Geldzahlung normal.

Wahrscheinlich ist das sehr unterschiedlich.

Oder es hat sich in den letzten zwei Jahren was geändert.
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Off-topic #1241132 - 15.10.16 21:15 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Toxxi]
Falk
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Zitat:
Lediglich an der Grenze Kroaioen/Bosnien-Herzegorina durften wir hingegen schön lange warten. Aber auch da sind wir vorbeigefahren.

Insbesondere Kroatische Grenzer und Zöllner habe ich da schon ganz anders erlebt. Hinten anstellen und Dienst nach Vorschrift. Am konsequentesten stursten waren sie bei der Einreise von Herceg Novi (Crna Gora). Dass es die Aufgabe von Grenzern und Zöllnern ist, den internationalen Verkehr zu ermöglichen und nicht zu unterbinden, wissen in Südosteuropa die wenigsten Uniformträger.
Falk, SchwLAbt

Geändert von Falk (15.10.16 21:16)
Änderungsgrund: Streckenstriche
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Off-topic #1241141 - 15.10.16 21:31 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Falk]
Friedrich
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Beiträge: 2.747
In Antwort auf: Falk
Dass es die Aufgabe von Grenzern und Zöllnern ist, den internationalen Verkehr zu ermöglichen und nicht zu unterbinden, wissen in Südosteuropa die wenigsten Uniformträger.

Bakshish heißt das Zauberwort - dann läuft alles wie geschmiert grins
Fritz
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Off-topic #1241153 - 15.10.16 22:28 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Friedrich]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.883
Dagegen spricht mein in solchen Fällen ausgesprochen hartnäckiger Brieftaschenkrampf.
Falk, SchwLAbt
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Off-topic #1241180 - 16.10.16 06:53 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Falk]
Fricka
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abwesend abwesend
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Ja stimmt. Bei der Ausreise aus Ungarn versammelte sich die komplette Mannschaft, um uns gute Fahrt zu wünschen und unsere Räder zu bestaunen. Von Abfertigung war da nicht die Rede.

Dann kamen die Kroaten auf uns zu......meine Herren.
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Off-topic #1241181 - 16.10.16 06:54 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Friedrich]
Fricka
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.806
Ich finde es schwierig, Beamte zu bestechen. Erst einmal finde ich das nicht in Ordnung. Und gar im Ausland, kennt man doch die Möglichkeiten und Tarife nicht. Das kann auch durchaus ins Auge gehen.
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Off-topic #1241190 - 16.10.16 07:36 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Fricka]
Friedrich
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.747
Wenn das Zahlen von Bakshish ein Nationalsport ist (neben vielen anderen) sind moralische Bedenken unnötiger Ballast. Noch ticken in Balkanistan die Uhren anders (leider).
Fritz
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#1241204 - 16.10.16 08:23 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Fricka]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.016
In Antwort auf: Fricka
Vordrängeln würden wir uns nicht. Wir haben uns immer brav hinten angestellt.

Ich sehe das eigentlich nicht als vordrängeln an, wenn ich an der Autoschlange vorbeifahre (oder -schiebe, wenn es zu eng ist). Als Fußgänger würde man sich ja auch nicht in die Autoschlange stellen, oder? verwirrt Ich nehme für mich frecherweise das Recht in Anspruch, an der Autoschlange vorbei zum Fußgängerschalter zu fahren, und das Rad dort hindurch zu schieben. Wenn es keinen Fußgängerschalter gibt - gut, ich bin dann auch bereit zu warten.

An einer wartenden Fußgängerschlange würde ich mich nicht vorbeidrängeln, sondern brav anstellen. Das habe ich einmal gemacht - und wurde wie oben beschrieben von der älteren Dame energisch nach vorn geschoben. schmunzel

Gruß
Thoralf
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Off-topic #1241205 - 16.10.16 08:25 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Falk]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.016
In Antwort auf: Falk
[zitatAm konsequentesten stursten waren sie bei der Einreise von Herceg Novi (Crna Gora).

An welchem Grenzübergang? Jadranska magistrala, oder der kleine bei Njivice direkt an der Bucht? Letzterer war 2015 total unkompliziert. Ich musste nicht mal vom Rad absteigen, und die Grenzer haben sich nicht mal aus dem Sessel erhoben. schmunzel

Ich wurde lediglich gefragt, warum ich bei dem sonnigen Wetter und nach so vielen Tagen auf dem Rad immer noch so hele Haut habe... grins
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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Off-topic #1241233 - 16.10.16 10:42 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Friedrich]
extraherb
Mitglied
abwesend abwesend
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Das Zahlen von Bakschisch bei der Grenzabfertigung kenne ich nur aus den Zeiten Ceausescus. Allerdings hat man das da auch nicht von uns Radfahrern erwartet sondern vor allem von den "Wessis". Da aber mit Nachdruck!

Auf die Idee, mich an das Ende einer Autoschlange anzustellen, bin ich allerdings auch noch nicht gekommen. Der Gedanke erscheint mir geradezu grotesk. Normalerweise fahr ich bis etwa 5-10m vor die "Abfertigung" steige ab und blicke "hilfesuchend" das Personal an. In der Regel werde ich dann spätestens nach dem gerade abzufertigenden Auto bedient. In der postkommunistischen Zeit habe ich nie länger als 5 min an einem Grenzübergang verbracht.

In den Zeiten der russischen Besatzung war das allerdings anders. Da war das Überschreiten der Staatsgrenze ein Akt der gebührend gewürdigt und vor allem begründet werden musste. Noch dazu wenn dies auf eine so aufmüpfige Art und Weise, wie mit einem Fahrrad getan wurde. Das war eigentlich nicht vorgesehen und hat die Grenzer jedesmal vor nahezu unüberwindbare Herausforderungen gestellt.

Den längsten Aufenthalt hatten wir, als wir 1987 in Ushgorod in die damalige Sowietunion eingereist sind. Da haben sie uns auf slowakischer Seite mehr als eine Stunde warten lassen, weil die Passage der Grenze mit dem Rad nicht vorgesehen und nirgendwo geregelt war. Die Russen (bzw. Ukrainer) auf der anderen Seite haben uns dagegen mit Applaus uns anfeuernden Rufen ("Hey, sportsmennie") begrüßt.

Noch immer empfinde ich bei der Passage der inzwischen verweisten Abfertigungsstellen im Schengenraum ein komisches Gefühl. Und wenn ich sehe, dass es Leute gibt, die die Grenzkontrollen wieder einführen wollen, wird mir übel.

Gruß, Uwe
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#1241271 - 16.10.16 13:37 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Toxxi]
Stylist Robert
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In Antwort auf: Toxxi
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Autoschlangen an Grenzen werden von mir immer umfahren, teilweise haben uns dieses Jahr sogar die Grenzer und die Wartenden vorgewunken wenn wir uns nicht getraut haben.

Das ist auch meine Erfahrung an diversen Grenzen (Polen/Ukraine, Ukraine/Rumänien, ...). Meistens war es ohnehin brütend heiß, so dass ich allein schon um etwas Schatten zu finden nach vorn gefahren bin. Einmal haben mich die Grenzer dann gleich nach vorn gewunken, ... In aller Regel also unkompliziert.

Unangenehm war für mich der Grenzübergang von der Ukraine nach Polen ( M11, Zhegyni - 28 ).
Ich wollte an die kurze Schlange bei den Autos heranfahren und wurde von dem Grenzsoldaten harsch auf den Fußgängerübergang verwiesen. Dort mußte ich mich auf einem langen Korridor über einige hundert Meter zwischen den Grenzzäunen durch ein chaotisches Gewusel von Fußgängern mit Sackkarren bepackt mit Waschmaschinen und Kühlschränken sowie einigen Fußgängern die zu zweit riesige Türkenkoffer trugen schiebend durchzwängen. Am Grenzgebäude dann die böse Überraschung mit engen Drängelgittern - unmöglich dort mit dem bepackten Rad in Schlangenlienien durchzukommen - zu schmal! wirr Also Rad abstellen, in der Schlange anstellen und als ich endlich an die Reihe kam mit meinem sehr kleinem russischen Wortschatz (die Ukrainer weigern sich strikt russisch zu verstehen...) auf das Dilemma hinweisen. Ich wurde dann zum Dienststellenleiter verwiesen, der mir dann nach ewiger Wartezeit gnädig eine "Audienz" gestattete. Der wollte mir zunächst nicht glauben und schaute sich dann doch noch auf mein drängen hin, daß ich an der Autospur abgewiesen wurde, meine Situation an und versuchte mit mir das Fahrrad durch das erste Drängelgitter um die Ecke hievend erkennen, daß es nicht funktioniert (Mütter mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer werden wohl nur schrammend durchkommen...). Also ging es durch den Ausgang des Gebäudes durch ein paar enge Gänge gemeinsam das Rad um die Kurven wuchten an den Schalter und die Abfertigung wurde zügig abgewickelt. Weiter zum Ausgang - die Tür ist zu schmal... Packtaschen abnehmen und einzeln nach draußen bringen und abstellen, dann das Rad seitlich gekippt so gerade eben schrammend durch die Tür gekommen, Packtaschen wieder anbringen und einen weiteren langen Korridor zwischen Grenzzäunen zur polnischen Seite schieben... Dort angekommen stehe ich vor einem hohen Drehkreuz! Ich mußte meine aufkommende Wut beherrschen und dem polnischen Grenzposten klarmachen, daß es dort nicht möglich war durchzugelangen. Es dauerte eine ganze Weile bis er Kollegen erreichte, die mit mir dann ein Stück zurückgingen und mich durch eine Eisenpforte auf Umweg zum Grenzgebäude eskortierten. Dort dann das Spielchen noch einmal - am Eingang eine Glasdrehtür... Daneben eine Tür mit einer Klingel und Rollstuhlsymbol. Nach dem Klingeln dauerte es eine halbe Ewigkeit bis der Personenstrom beim Zöllner abriß und dieser mir gnädig den Türöffner drückte. Paßkontrolle und nichts zu verzollen - also nur Packrolle öffnen, in der er nur Schlafsack, Isomatte, Schuhe und Wasserblase fand. Mit einem Blick auf die prall gefüllten Packtaschen und deren Befestigung hatte er wohl keine Lust mehr drauf mich diese auch noch auspacken zu lassen. listig
Die reinen Grenzformalitäten dauerten gerade einmal 10 Minuten aber insgesamt verbrachte ich so rund 4 Stunden an der Grenze! An den anderen Grenzen klappte es zuvor hervorragend mit den Autoschlangen und nach vorne durchgewunken zu werden.
Ein Fahrrad von der Stange? Soo kompromißbereit bin ich nun auch wieder nicht...
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Off-topic #1241281 - 16.10.16 14:24 Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Stylist Robert]
extraherb
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Da haste aber ganz tief ins Klo gegriffen, puh. Das ist schon beschissen, wenn man der Willkür solcher Schwachmaten ausgesetzt ist.

Ich bin in die Ukraine über der Grenzübergang Ubla (Slovakei) eingereist und habe sie in Solotwyno Richtung Rumänien schon wieder verlassen. An beiden Übergängen ging es sehr entspannt zu, wohl auch, weil keine LKW abgefertigt werden. Für Radfahrer kann ich beide Übergänge empfehlen. Nur die H09, die ich teilweise gefahren bin, ist eine Zumutung.

Gruß, Uwe
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Off-topic #1241306 - 16.10.16 16:09 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: extraherb]
Falk
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Zitat:
In den Zeiten der russischen Besatzung war das allerdings anders.

Die habe ich nicht mehr erlebt. In den 1980ern waren die deutschen Zöllner die entscheidende zu überspringende Hürde. Weiß der Geier, was die immer gesucht haben. »Sie und sie« (damit auf meine Abteilnachbarn zeigend), »gehen sie bitte mal kurz raus. Was ist ihr Gepäck?« (mich anguckend) – »Der Rucksack dort und die rote Reisetasche.« – »Dann packen sie mal aus!«. Es endete jedesmal damit, dass ich zwischen Wäschebergen saß, die ich zu Hause kunstvoll reingeschichtet hatte. Den Zirkus haben die Experten jedes Mal draufgehabt, natürlich immer erfolglos. Am nervigsten waren Zöllnerinnen und bei einem abgebrochenen Fingernagel wegen der Zollrevision einer Filmbüchse wurde es noch sackgängiger. Das Ganze nur bei der Ausreise, bei der Heimfuhre habe ich letztmalig 1981 Kontakt mit dem deutschen Zoll gehabt. Die einfuhrverbotene Mischbatterie wäre problemlos durchgekommen. Pflaumenmus und Tomatenmark kamen immer unbeanstandet zu Hause an. Rumänische Grenzer und Zöllner habe ich zu Ceausescus Zeiten nur einmal erlebt und weil mir bei der Hinfahrt Ende August 1989 in Episcopia Bihor schlecht war, wurde ich nichtmal geweckt. Am nächsten Morgen hatte ich in der Reiseanlage einen ruänischen Stempel. Dafür haben wir bei der Heimfuhre knapp drei Wochen später vier Stunden in Curtici geschmort. Ein freundlicher Grenzer sorgte für den Transport von böhmischem Bier und dem dafür nötigen Obulus zwischen uns und dem danebenstehenden tschechischen Liegewagen, der wegen einer nicht erschienenen Reisegruppe leer von Reisenden, aber voll mit Fourage war.
Falk, SchwLAbt
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Off-topic #1241312 - 16.10.16 16:24 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Toxxi]
Falk
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Zitat:
An welchem Grenzübergang? Jadranska magistrala, oder der kleine bei Njivice direkt an der Bucht?

Jadranska magistrala. Der an der Küste war auch 2007 schon unproblematisch. Zwischen Zagreb und Dobova habe ich die kroatischen Grenzer auch schon mehrmals in großer Form erlebt. Auch in Šapjane wird die Kleinlichkeit bestens beherrscht.
Falk, SchwLAbt
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Off-topic #1241340 - 16.10.16 18:06 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: extraherb]
Friedrich
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In Antwort auf: extraherb
Das Zahlen von Bakschisch bei der Grenzabfertigung kenne ich nur aus den Zeiten Ceausescus. Allerdings hat man das da auch nicht von uns Radfahrern erwartet sondern vor allem von den "Wessis". Da aber mit Nachdruck

Zu Ceausescus Zeiten galten Menschen die das Land per Fahrrad bereisten als Versager - die aus dem Westen als Doppelversager.

Bakshish ist nach wie vor Teil der Mentalität und Kultur (von den Eliten bis zum Straßenkehrer) - das Land hat arg damit zu kämpfen. Die "nachrevolutionäre" Generation will sich diese "Scheisse" nicht mehr bieten lassen. Zwischenzeitlich gibt es Politikerinnen wie die gebürtige Mediascherin Laura Codruta Kövesi die in dem Saustall aufräumen und die Schweinsköpfe in Scharen dahin verfrachten wo sie hingehören. Zur allgemeinen Information empfehle ich dir dieses Interview
Fritz
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#1241878 - 18.10.16 20:06 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Friedrich]
Laiseka
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Vielen dank für eure zahlreichen Erfahrungsberichte.

Nach weiterer Recherche, muss ich feststellen, dass es eigentlich keinen wirklichen Grund gibt die Tour in Czernowitz zu starten, da die Strecke in der Ukraine Richtung Rumänien über kaum sehenswertes verfügt (ausgen. Czernowitz selbst).

Da ist es wohl besser, ich starte die Tour in z.B. Campulung Moldovenesc und kann am Weg Richtung Radauti noch ein paar landschaftliche Eindrücke der rumänischen Bukowina mitnehmen.

Was meint ihr?
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#1241913 - 19.10.16 06:37 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Laiseka]
Toxxi
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In Antwort auf: Laiseka
Da ist es wohl besser, ich starte die Tour in z.B. Campulung Moldovenesc...

Hmmm. Die Tour starten solltest du irgendwo dort, wo du gut hinkommst (Bahn, Bus, Flugzeug... was vergessen?). Wie würdest du denn nach Câmpulung Moldovenesc anreisen wollen? verwirrt So weit weg von Czernowitz ist das jetzt auch nicht. Irgendwie musst du deinen Startort von der Logistik abhängig machen, und nicht nur rein von der Schönheit der Landschaft und der Anzahl der Sehenswürdigkeiten.

Wenn schon Rumänien, dann würde ich den Start weiter westlich empfehlen, z.B. Sighetu Marmatiej und dann über den Prislop-Pass. Auch die ukrainischen Karpaten sind ganz hübsch, aber Karpaten hast du ohnehin noch genug. schmunzel

Vergleichweise einfach kommt man in die Ostslowakei mit dem Zug, die Städte Košice, Trebišov, Michalovce, Humenné. Von dort ist es quasi nur noch ein Katzensprung... Von Košice nach Satu Mare in Rumänien sind es 180 km durch plattes Land (Track hätte ich). Von Humenné bis zur ukrainischen Grenze sind es 50 km, oder man fährt mit dem Zug noch bis Stakčín, dann spart man die Hälfte.

Gruß
Thoralf
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#1241924 - 19.10.16 07:30 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Laiseka]
extraherb
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Ich halte Kosice auch für eine gute Ausgangsbasis. Ich kenne mich mit den heutigen Eisenbahnverbindungen nicht aus, aber früher sind wir einige male von dort in die Karpaten gestartet. Der Grenzübergang bei Ubla ist eine halbe Tagestour entfernt und von da an kann man einigermaßen akzeptabel auf kleinen Straßen durch die Karparten fahren.

Start in Sighetu M. und Fahrt über den Prislop ist auch okay. Da kommt man relativ strikt zu den Klöstern der Bukowina. Ich empfand die Fahrten in den (Wald)Karparten immer wesentlich angenehmer als die endlosen verdorrten Maisfelder in der Ebene.

Gruß, Uwe
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#1241935 - 19.10.16 08:20 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: extraherb]
Toxxi
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In Antwort auf: extraherb
Ich empfand die Fahrten in den (Wald)Karparten immer wesentlich angenehmer als die endlosen verdorrten Maisfelder in der Ebene.

Völlig d'accord. schmunzel Aber wenn es z.B. darum geht, von Košice schnell(!) und unkompliziert(!) nach Rumänien zu kommen, ist die Strecke streng geradeaus durch die ungarische Pampa Puszta schon ganz gut.

Wenn wirklich die Bukowina und Moldau die Hauptreisegebiete sind, will der Frager vielleicht vorher nicht allzuviel Zeit verlieren. Zeit ist heutzutage ein wertvolles Gut, und Urlaub ist oft rar.

Gruß
Thoralf
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Off-topic #1242333 - 20.10.16 17:36 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Friedrich]
Fricka
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An den rumänischen Grenzübergängen bekamen wir ein Zettelchen in die Hand mit einer Telefonnummer, die wir anrufen sollten, falls jemand von uns Bakschisch wolle. Behandelt sind wir jeweils völlig korrekt. War also nicht nötig. Auch bei anderen Anlässen nicht. Wir sind überall freundlich behandelt worden. Beherbergt. Zum Essen eingeladen. Sonstwie unterstützt.

Unsere Grenzübergänge hatten, von Ungarn bis in die Ukraine niemals Fußgängerschalter. Da standen lediglich Autos. Also haben wir uns jeweils hinten angestellt. Sind sofort nach vorne geholt und abgefertigt worden. Das dauerte für die Einreise in die Ukraine allerdings den ganzen Tag. Die Ausreise erfolgte in fünf Minuten. Also vermutlich schlecht kalkulierbar.

Aber doch trotzdem recht übersichtlich. Bei unseren früheren Afrikafahrten musste man pro Grenzübergang etwa zwei Tage rechnen. Wenn man überhaupt rüberkam. Insofern konnten mich europäische Grenzen noch niemals mit Abscheu oder womit auch immer erfüllen. War doch kein Ding.
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Off-topic #1242752 - 21.10.16 21:50 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Fricka]
Friedrich
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In Antwort auf: Fricka
An den rumänischen Grenzübergängen bekamen wir ein Zettelchen in die Hand mit einer Telefonnummer, die wir anrufen sollten, falls jemand von uns Bakschisch wolle. Behandelt sind wir jeweils völlig korrekt. War also nicht nötig.

Das ist erfreulich - ich erinnere mich ungern an die Zeiten als das "Zettelchen" eine regelrechte Bestellliste war und mit der Bemerkung "bring die Tüte unauffällig vorbei und stell sie neben den Tisch links der Eingangstür" überreicht wurde. Über Wartezeiten, Zwangsumtausch, Benzingutscheine die nichts taugten und viele andere Schikanen möchte ich nicht sprechen - das wäre zu politisch zwinker.
Fritz
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Off-topic #1242766 - 22.10.16 06:41 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Friedrich]
Fricka
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Ich weiß. In der Zeit waren wir auch schon in diesen Ländern unterwegs. Und daher auf der Donautour wirklich angenehm überrascht. Nur die Ukraine hatte die alten Sitten beibehalten. Das hatte schon beinahe etwas Nostalgisches.

Wir mussten u.a. alle Fahrradtaschen in das Abfertigungsgebäude bringen. Sie wurden komplett ausgepackt und wir mussten erklären, wozu wir die einzelnen Gegenstände brauchen:

"Ist das ein Pullover?"
"Ja."
"Wozu brauchen Sie den?"
"Wenn es kalt wird."

Von früher, speziell aus Afrika, kenne ich das so, dass Interesse bedeutet "gib mir das". Wir nahmen das als Lektion in Landeskunde. Eine Devisenerklärung sollten wir auch ausfüllen. Obwohl wohl nicht nötig. "Alles angeben. Nichts vergessen." Das nun wieder kenne ich so, dass man anschließend Strafe bezahlen muss, wenn irgendwo aus dem Gepäck eine Münze herauskullert. Ich fragte "Münzen auch?" Natürlich. Als ich dann unser Geld auf dem Tisch auskippte, kapitulierten sie schnell. Münzen und Scheine aus allen Donau-Anrainer-Staaten.

Die Ausreise erfolgte dann im Bus. Vor der Grenze wurde gesammelt. Es kamen etwa 20 € zusammen. Im Fahrplan waren für den Grenzübertritt 8 Stunden vorgesehen. Mit den 20 € Bakschisch klappte das in 10 Minuten.
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Off-topic #1242793 - 22.10.16 12:16 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Fricka]
Toxxi
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Wann war das? In welchem Jahr?

Ich bin 2012 zweimal über die ukrainische Grenze, und zwar schnell, kompliziert, unbürokratisch und ganz ausgesprochen korrekt.

Die Ukrainer, mit denen ich mich unterhalten habe, meinten, das liege wohl an der z. Zt. stattfindenden Fußball-EM. Da haben alle staatlichen Kräfte die Anweisung erhalten, sich korrekt zu verhalten; und dad wurde wohl auch nachgeprüft.

Gruß
Thoralf
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Off-topic #1242799 - 22.10.16 13:23 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Toxxi]
MapaMundi
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Ich war 2011 und 2015 in der Ukraine und beide Male waren die Grenzübertritte unkompliziert (abgesehen von der Fahrrad-in-Auto-verpacken-müssen-Sache). An der EM kann es also nicht gelegen haben.
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Off-topic #1242801 - 22.10.16 13:59 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Toxxi]
Fricka
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2014.

Bei der Rückfahrt im Bus von Lemberg Richtung Krakau erklärten uns die ukrainischen Mitreisenden, dass so ein Zöllner 150 € im Monat verdient und deshalb auf Zusatzeinnahmen angewiesen sei. Insofern könne man sich eine schnelle Abfertigung erkaufen oder es dauere halt.

Insofern wundert mich das sehr, dass es auch anders geht.
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Off-topic #1242803 - 22.10.16 14:03 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: MapaMundi]
Fricka
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Bei im Auto verpacktem Fahrrad hat vielleicht euer Chauffeur einen Obolus entrichtet? Wir hatten zwischendurch mal zwecks Durchquerens eines "Stück Moldawien" also raus aus der Ukraine, rein nach Moldawien, raus aus Moldawien, rein in die Ukraine einen Linienbus genommen.

Der fuhr zügig durch. Es kam nur kurz ein Zöllner rein, leuchtete jedem ins Gesicht, ohne nach Papieren zu fragen und verschwand wieder.
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Off-topic #1242822 - 22.10.16 16:39 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Fricka]
MapaMundi
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Ausschließen kann ich es nicht, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass der Fahrer etwas berappt hat (nur einer der Grenzübertritte musste im Auto geschehen). Bei meinen beiden Ausreisen ging alles sehr schnell (10 min) und bei der Einreise letztes Jahr genauso; sehr professionelle Handhabung. In Weißrussland übrigens genauso. Sicherlich ist es Glückssache, an was für einen Grenzer man gerät.

An der Grenze Rumänien-Ungarn hatten wir 2009 mal ein Intermezzo: Im Bus wurde Geld eingesammelt, damit es bei der rumänischen Abfertigung schneller geht, daraufhin wurde aber alles Gepäck erst recht genaustens untersucht und am Ende ging der Beutel im Bus wieder rum und jeder hat sich seinen Anteil wieder rausgenommen. So kanns auch gehen.

Geändert von MapaMundi (22.10.16 16:40)
Änderungsgrund: kleine Ergänzung
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#1245043 - 27.10.16 09:30 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: MapaMundi]
Laiseka
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Vielen Dank für euren Input.
Bezüglich Reiseplanung bin ich jetzt schon einige Schritte weitergekommen.

Gegenwärtig habe ich 2 Fragen:
>>Für die Anreise werde ich wohl eher die Verbindung Budapest - Reghin nehmen. Hier gibt es den IC 367, ohne Umsteigen. Leider finde ich weder auf der Seite der MAV noch CFR Informationen ob man hier ein Fahrrad mitnehmen kann. Wisst ihr vielleicht, ob eine Radmitnahme möglich ist?

>>Für die Rückreise aus Odessa überlege ich derzeit, das Fahrrad via DHL zu versenden. Gibt es hier im Forum vielleicht schon Erfahrungsberichte zum Fahrradversand mittels DHL? Für den Versand kann ich natürlich das Rad entsprechend zerlegen und verpacken.

Vielen Dank!
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#1245078 - 27.10.16 12:53 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Laiseka]
martinbp
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Habe gerade mal auf der MÁV Seite geschaut: Zwischen Budapest und rumänischer Grenze: Radmitnahme nicht möglich. Wie es nach der Grenze aussieht, weiß ich leider nicht.

OT: Im internationalen Verkehr ist MÁV echt hinterm Mond. In dem Zug, mit dem ich normalerweise von Budapest nach Dresden fahre, gibt es (normalerweise) ein Radabteil. Trotzdem ist auf dem ungarischen Abschnitt (ca. 60 km) keine Radmitnahme möglich.
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#1245306 - 28.10.16 10:36 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: martinbp]
Laiseka
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Danke für deine Info.

Habt ihr einen Tipp, wo ich das herausfinden kann (Eisenbahnforum, direkt bei MAV)?

Vielen Dank!
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#1245320 - 28.10.16 11:33 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Laiseka]
Fricka
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Ein Paket von Odessa mit DHL zu versenden, ist vermutlich nicht so ganz trivial. Wir mussten unsere Räder für die Abreise im Zug verpacken. Das Verpackungsmaterial ist schon mal nicht so leicht zu bekommen. Kartons, Plastikplanen, Klebestreifen und ähnliches ist dort rares Gut und muss gekauft werden.

Die Mitnahme von Fahrrädern im Zug war übrigens verboten. Das ging, als wir erklärten, das sei unser "Gepäck". Für das wir bereit waren, ein Ticket zu erlösen. Das uns 4 € pro Stück kostete. Die Radkartons versperrten schließlich in unserem Waggon eine der beiden Toiletten.

Das hier:

Hotel Zirka

war unser Hotel. Von da aus kann man zu Fuß die Innenstadt erkunden. Busbahnhof und Bahnhof sind ebenfalls in der Nähe. Der Preis ist nett. Aber das Hotel hat natürlich auch so seine Eigenarten. Ich würde im voraus online buchen. Wenn wir vor den Hotels standen, wollten die uns meistens nicht. Wegen der Räder. Oder weil wir nicht gestylt waren. Oder warum auch immer. Auch das Hotel Zirka wollte uns nicht. Der freundliche Herr, der uns vom Busbahnhof aus dorthin gelotst hatte und der für uns dolmetschte, musste heftigst diskutieren. Dort war es wegen der Räder. Die können da nicht auf der Straße stehen. Und in dem dafür vorgesehenen Abstellraum standen schon zwei. Für unsere fand sich letztlich auch ein Eckchen.

Odessa ist eine faszinierende Stadt. Die sollte man sich nicht entgehen lassen.
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Off-topic #1245346 - 28.10.16 14:17 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Laiseka]
martinbp
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Ich habe es von der Seite MAv-Start, als Startort Budapest, als Zielort Szászrégen eingegeben, Wenn ich Fahrradmitnahme anklicke bekomme ich die Information: es gibt keine Angebote. Wenn ich den entsprechenden IC anklicke: keine Fahrradmitnahme Budapest-Biharkeresztes. ICh habe allerdings auf der ungarischen Seite recherchiert und nicht kontrolliert, was auf der englischsprachigen Seite an Informationen zu finden sind.
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Off-topic #1245368 - 28.10.16 16:06 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: martinbp]
Friedrich
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In Antwort auf: martinbp
Ich habe es von der Seite MAv-Start, als Startort Budapest, als Zielort Szászrégen eingegeben, ....

Sächsisch-Regen oder Sächsisch-Reen wird dir vermutlich nicht weiter helfen (unter Umständen auch nichts sagen grins) - daran hat man sich gewöhnt - probir's mal mit Reghin.
Fritz
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Off-topic #1245374 - 28.10.16 16:39 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Friedrich]
martinbp
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ISt mir schon klar, dass die Stadt sowohl einen deutschen als auch einen ungarischen als auch einen rumänischen Namen hat. Die MÁV-Seite kann mit den traditionellen ungarischen Namen gut umgehen und findet Reghin von allein. (Übrigens kann man auch Drezda eingeben und Dresden wird gefunden)
Ich wollte nur Laiseka insofern helfen und mal die ungarische Seite checken, weil er die entsprechende Information auf der MÁV-Seite nicht gefunden hat.

Dadurch, dass ich hier eher Landkarten sehe, die die Städtenamen entsprechend der Vor-Trianon-Zeit enthalten, sind mir -zumindest bei kleineren Städten- die ungarischen Bezeichnungen am geläufigsten.

Geändert von martinbp (28.10.16 16:41)
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Off-topic #1245375 - 28.10.16 16:48 Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: martinbp]
Friedrich
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In Antwort auf: martinbp
ISt mir schon klar, dass die Stadt sowohl einen deutschen als auch einen ungarischen als auch einen rumänischen Namen hat.

Und einen sächsischen zwinker
Fritz
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