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#1222337 - 03.07.16 09:43 Welche Regenbekleidung für Liegeradeln?
irg
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Hallo!

Mein wohlabgehangener Reiselieger (Challenger Distance mit Obenlenker) schreitet in der Renovierung fort, jetzt stellt sich die Frage, wie ich auf Tour auch im Regen radeln kann, ohne unter Wasser gesetzt zu werden. Ich habe ja nicht vor, ausschließlich in Saudi Arabien zu radeln.

Bisher habe ich ein paar Dinge angedacht:
So wie bisher am Upright kann ich nicht mehr durch den Regen radeln. Meine beiden aktuellen Regenhosen sind sicher an den Beinen zu kurz, obwohl ich nur 183cm groß bin. Dazu wird wahrscheinlich eine übliche Regenhose am Bund zu niedrig sein, um mich in der Mitte halbwegs trocken zu halten. Wenn ich den Anorak unten mit dem Schnurzug zuziehe, sollte er sich wenigstens nicht im Fahrtwind aufblähen.

Dazu kommt, dass ich bisher zwei Regensysteme sehr zu schätzen gelernt habe: Dicker uns schwerer für feuchte, kühlere Touren wie z.B. in Norwegen, und leicht und nicht so stabil, weil es auch weniger gebraucht wird, für wärmere, südlichere Länder wie z.B. Slowenien. Die oben geschilderten Probleme werden aber für beide gelten.

Wie löst ihr das Problem der Regenbekleidung?

Als mögliche Lösung habe ich folgende Ideen:
Den Packlight-Anorak (von Haglöfs) kann ich wahrscheinlich in der Light-Variante weiter verwenden. Er ist zwar relativ kurz geschnitten, hat aber am Bund einen Schnurzug. Damit bei stärkerem Regen nicht die Suppe die Ärmel entlang hinein rinnt (ich habe ja den Lenker oben), werde ich Abwaschhandschuhe nehmen müssen und die Ärmel hinein stecken.
Als Schuhe möchte ich, wenn ich mit richtigem Regen rechnen muss, weiter die wasserdichten nehmen (Shim. SH XM9).
Fehlt die Regenhose. Was gehen müsste, wäre wahrscheinlich eine Latzhose mit längeren Beinen, als ich sie bisher bekommen konnte. Mit Latz sollte das Wasser, das vom Fahrtwind hinauf gedrückt wird, nicht über den Bund kommen. Wenn die Hose lange genug ist, schließt sie auch direkt am Schuh ab. Spätestens mit Gamaschen darüber (die kann ich auch wieder selbst nähen, wenn die Industrie nichts Brauchbares anbietet) sollte der Abschluss im Knöchelbereich halbwegs funktionieren.

Was haltet ihr von meinen Überlegungen? Habe ich Wichtiges übersehen oder falsch angedacht?

Wenn eine solche Regenhose sinnvoll ist, gibt es eine in einer vernünftigen Gewichtsklasse? (Segler- oder Anglerbekleidung wird wahrscheinlich zu schwer sein, vermute ich.)
Falls es nichts zu kaufen gibt, überlege ich, mir eine Regenhose mit Stoff von extremtextil selbst zu nähen. Ich bin es leid, mich mit Notlösungen weiter herum zu ärgern. Wenn jemand von euch eine brauchbare Quelle für fertige Hosen hat, wäre ich natürlich alles andere als böse. Oder brauche ich gar keine Latzhose? Sie hat ja auch praktische Nachteile.

Das sind jetzt ein paar Fragen und Ideen. Was ihr wohl dazu sagt?

lg!
georg
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#1222342 - 03.07.16 10:08 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
Standschalter
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.353
Hallo Georg,

du hast das alles richtig erfasst. Bei Obenlenker kann ich nix zu sagen, Untenlenker ist regenmäßig kein Problem. Was ein Problem ist: Eindringendes Wasser am RV vorne an Regenjacken und eindringendes Wasser an RVs für Seitentaschen der Jacke. Beides wird durch Pfützen, die sich in Materialfalten auf der Kleidung des liegenden Fahrers im Bauchbereich bilden begünstigt. Gegenmittel wären Schlupfjacken (ohne RV vorne mittig), die keine oder nach unten hin überdeckte Seitentaschen-RVs haben.

Für sehr starken Starkregen habe ich eine 2. sehr dünne Regenjacke oder so einen Notfallplastiktütenregejackenersatz dabei, da ich Nässe am Oberkörper sehr unangenehm finde und meine aktuelle Regenjacke eher undichte RVs hat.

Bei der Hose sollte man auf etwas achten, was am Hintern durchaus ziemlich dick vom Material her ist, sonst sitzt man eher früher als später in einer Pfütze, was sich sehr merkwürdig anfühlt. Die Beinlänge der Regenhose war kein Problem, ich nutze einen wasserdichten Halbschuh (Shimano SH-MT-71 (oder irgendwie so)) und stelle den wasserfesten Übergang zwischen Schuh und Bein mit Gamaschen von VauDe her, die mir dafür reichen. Die Hose muss bei mir nicht länger sein als beim Normalfahrrad.

Viel Spaß und möglichst wenig Regen wünscht

Felix

Der Fahrradmarkt ist wie eine Tüte Haribo: man pickt sich das heraus, was man mag. Den Rest können die Anderen futtern.

Geändert von Standschalter (03.07.16 10:11)
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#1222420 - 03.07.16 16:38 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: Standschalter]
irg
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Hallo!

Der Tipp wegen der Reißverschlüsse ist gut. Bei extremtextil haben sie auch welche, die stark wasserabweisend wirken, was das immer bedeutet. Vielleicht nähe ich, wenn ich eine Hose nähen muss, einen Anorak auch noch. Die Packlight-Jacke ist ja nur für seltenen Einsatz geeignet. Ob mein stabiler Anorak auch am Liegerad brauchbar ist, weiß ich noch nicht. Ein vorne teilbarer Anorak ist flexibler im Gebrauch, das wäre mir an sich lieber. Vielleicht wäre ein stark wasserabdichtender RV unter einer Abdeckklappe eine Lösung, die Flexibilität und Wasserdichtheit erreicht.

Absolute Wasserdichtigkeit ist ohnehin eine fragwürdige Erfindung: Wenn ich in einen Trockentauchanzug steige, versafte ich binnen Kurzem in meinem eigenen Schweiß. Und manche Löcher, wie das für die Nase, lassen sich auch nicht vernünftig vermeiden. Es geht um einen Kompromiss zwischen Wasserdichtigkeit, Atmungsaktivität (die meines Wissens nur bei trockenem Material und ausreichendem Temperaturgefälle stattfinden kann) und Flexibilität. Zur Flexibilität zählen für mich das Gewicht, ein gewisser Tragekomfort und die Möglichkeit, ein Kleidungsstück für möglichst viele Zwecke verwenden zu können. Ein Anorak z.B. wird öfter als Windschutz als als Regenschutz verwendet.

An weiteren Ideen, Anregungen, oder auch Tipps, welche Regenhosen brauchbar sind, bin ich natürlich weiter interessiert!

lg!
georg

Geändert von irg (03.07.16 16:40)
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#1222498 - 04.07.16 07:45 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
Tom11
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 309
Moin,
wenn es wirklich wasserdicht sein soll empfehle ich Paddelbekleidung.
Jacke u/o Hose bzw. gleich einen Trockenanzug. Qualitativ hochwertige Sachen aus deutscher Fertigung (auch auf Maß) gibt es z.B. von Dry Fashion oder One Design.
Absolut wasserdicht und (angeblich) sehr atmungsaktiv. Preise ab ca. 400.-€ aufwärts.
Ein Kumpel von mir nutzt regelmäßig bei Regenfahrten aufm Fahrrad seinen Ursuit MPS Trockenanzug. Der leichteste Gore-Tex Trockenanzug der z.Zt. erhältlich ist.

Ich stehe mit keiner der o.g. Firmen in geschäftl. Verbindung. Soll nur als Anregung dienen. Ist zum Radfahren eigentlich, finde ich pers., eh alles "overdressed".

Gruß Tom
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#1222517 - 04.07.16 09:18 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.695
Zitat:
Wie löst ihr das Problem der Regenbekleidung?

*Ich* sehe da kein Liegerad-spezifisches Problem. Zur Anwendung kommen bei mir ganz normale Fahrrad-Regenklamotten von Gore Bikewear, die ich auch schon zu Buckelrad-Zeiten getragen habe. Meine Anforderung an diese waren auch damals schon hoch: Durchgehende, abgedeckte Reißverschlüsse, viele Belüftungsmöglichkeiten, vielfältig einstellbar, vor allem an den Bündchen, ... . Die berühmte Pfütze im Bereich von Taille / Hüfte vermeidet man (ich) einfach durch Zurechtrücken der Regenjacke am Bauch.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#1222530 - 04.07.16 10:36 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
veloeler
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 564
Anders als Uli zähle ich fahren im Regen zu den Dingen, bei denen (unverschalte) Liegeräder gegenüber Ups klar im Nachteil sind.
In Antwort auf: irg
An weiteren Ideen, Anregungen, oder auch Tipps, welche Regenhosen brauchbar sind, bin ich natürlich weiter interessiert!

Kopf: Brille oder Schirm(-mütze) ist Pflicht (Im Minimum eine freie Hand, mit der der Regen von den Augen abgeschirmt werden kann)
Oben: Jacke verkehrt herum (Nachtrag: am Rücken offen(=belüftet) und trotzdem fixiert dank darüber getragener Weste). Wasser sammelt sich wie von dir geschrieben während der Sintflut (sonst nicht!) bei Obenlenker im Ellbogenbereich - mit Handschuhdichtung (Putzhandschuhe) wäre es bei mir Schweiss (der sich dann auch nicht durch armstrecken ausleeren liesse)...
Unten: Habe einiges versucht und wieder verworfen*, aktuelles Setup: Hose ohne Reibung (Tights aus dem Laufsportsortiment) und ggf eine trockene Ersatz(unter)hose => "einfach nass werden lassen". Je nach Gegend (Australisches Outback, nicht Mitteleuropa...) auch nur Unterwäsche peinlich
*Highlights: durch Kettenblatt+Kette-Kontakt unbrauchbar gewordene Hose, vollgelaufene (wo wohl?) Hose, Ablauf von Rainlegs im Schritt. Fischerstiefel habe ich nicht ausprobiert teuflisch
Füsse: Weder Überschuhe, noch wasserdichte Socken, noch Plastikbeutel haben mich überzeugt: wird halt analog zu Beinen/Unterleib nass. Angefangen übrigens (Kurzlieger-typisch) bei den Fersen "von den Waden her"...


Übrigens: Beim jemandem (auch mit weit heruntergezogenem Schutzblech) auf nasser Oberfläche hinterherfahren ist der Einsaufaktor je tiefer desto übler schockiert
Reiseblog: 2019 und 2017 Frankreich, 2016 Nordamerika, 2015 Neuseeland & Australien, 2014 Dubai->Schweiz, 2013 Schweiz->Nordkap->Schweiz
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#1222556 - 04.07.16 12:54 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: veloeler]
mbhh
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 476
Bei mir ähnlich.
Beine und Füße werden nass. Alle Versuche, das einigermaßen wirksam zu verhindern, ohne im eigenen Saft zu schmoren und/oder sich nicht richtig bewegen zu können, sind bis jetzt ausnahmslos glorreich gescheitert.
Je nach zu erwartender Temperatur sind Hose und Schuhe von unterschiedlicher Qualität und Dicke. Immer aber schnell trocknend. Solange ich in Bewegung bleibe und Eigenwärme erzeuge, ist Nässe an Beinen und Füßen kein Problem mehr für mich.
Oben rum habe ich mir nach vielen Fehlschlägen vor 2 Jahren mal eine etwas hochwertigere Regenjacke geleistet. Eine sehr gute Kapuze, gut verschließbare Ärmel, dichte, abdeckbare Reißverschlüsse und ein robustes, atmungsaktives Material haben sich bei diversen Regen- bis Starkregentouren bestens bewährt.
Regen ist für mich jetzt eigentlich nur noch ein Brillenproblem. Bei Kälte zusätzlich ein Handschuhproblem. Da probier ich noch.
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#1222570 - 04.07.16 13:50 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: mbhh]
irg
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Hallo!

Danke für eure Erfahrungen!

Die eierlegende Wollmilchsau gibt es also wirklich nicht, logisch. Aber die Anforderungen werden klarer.

Heute habe ich wegen einer Regenhose in den zwei guten Bergsportgeschäften bei uns gesucht und nichts Brauchbares gefunden. Fazit: Die Regenhose werde ich wohl selbst nähen müssen. Meine Vorstellungen dabei: Keine Reißverschlüsse, im Bund höher als üblich, ich möchte auch Laschen am Bund annähen, die so etwas wie Hosenträger aufnehmen können. Damit sollte die Hose halbwegs hinkommen. Ich muss damit rechnen, dass ich Hosenträger tragen muss. Die Regenhose muss schließlich weit genug sein, um auch eine warme Jacke hinein stecken zu können. Vielleicht finde ich aber auch eine Lösung für einen Gürtel o.Ä..

Der Anorak: Das wird schwierig. Ich neige zu Hals-Nasen-Ohren-Infektionen, wenn es nass und kalt wird. Daher brauche ich eine Kapuze, die am Anorak angeschnitten ist. Einen Schirm könnte ich bei dem Schnitt, den ich von einem vor Langem genähten Berganorak her noch habe, dran bekommen. Ich muss nur noch herausfinden, wie ich ihn steif genug machen kann, damit er im Fahrtwind stabil bleibt, aber noch gut verpackbar ist.

Reißverschluss am Anorak: Da stehe ich vor einem Dilemma: Der Anorak dient ja v.a. als Kälte- und Windschutz, deshalb sollten die Temperatur und die Lüftung gut regelbar sein. Das spricht alles für einen durchgehenden, teilbaren Reißverschluss.
Eine mögliche Lösung könnte ein "wasserdichter" RV unter einer Abdecklasche sein, ob sie funktioniert, bin ich mir gar nicht sicher. Vielleicht wäre es besser, den RV asymmetrisch, also zur Seite versetzt ein zu setzen. Dann ist die Mitte gut geschützt, und die Abdecklasche sollte das schräg ablaufende Wasser gut ableiten. Dafür flattert die längere Seite des Anoraks, wenn er offen ist, stark im Wind.

Dass ich im Regen eine Brille brauche, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Kompliziert dabei: Ich bin Brillenträger.
Lösung 1 wäre, die optische Brille ab zu nehmen und nur zum Karte lesen, etc. auf zu setzen. Manchmal ist das kaum machbar.
Lösung 2: Eine kleine Lesebrille unter der "Regenbrille". Meine Fernsicht ist brillenlos nicht umwerfend, aber brauchbar. In der Werkstatt mit Flex & Co funktioniert das. Aber auch beim Radeln?

Welche Brillen nehmt ihr dafür? Eine einfache, gewöhnliche Radbrille, die seitlich auch ziemlich viel abdeckt?

Es bleibt mir also noch ausreichend Stoff zum Grübeln und Tüfteln!

lg! georg
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#1222586 - 04.07.16 16:11 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.695
Just my 2 Cents ....

In Antwort auf: irg
Keine Reißverschlüsse

Das halte ich für nicht schlau. Mein Regenhose hat durchgängige, abgedeckte Reißverschlüsse und zusätzliche Klettverschlüsse, so dass ich die Belüftung je nach Temperatur gut regulieren kann.

In Antwort auf: irg
Die Regenhose muss schließlich weit genug sein, um auch eine warme Jacke hinein stecken zu können.

Dann läuft das Wasser von oben rein. Die Jacke gehört über die Hose und darf ruhig etwas länger sein.

In Antwort auf: irg
Eine mögliche Lösung könnte ein "wasserdichter" RV unter einer Abdecklasche sein, ob sie funktioniert, bin ich mir gar nicht sicher.

Bei meiner Regenjacke funktioniert es. Dazu per Reißverschluß und Klett verschließ- und regulierbare Lüftungsschlitze unter den Armen und an den Seiten zur Belüftung. Insb. beim Obenlenker wichtig sind m.E. ganz enge Bündchen an den Ärmeln.

Zitat:
Ich bin Brillenträger.

Ich auch. Für das Nah-/Fernproblem kenne ich noch keine wirklich gute Lösung, ich habe allerdings auch noch keine Gleitsichtbrille. Gegen das Regenproblem hilft eine Kappe mit möglichst großem Schirm - ist nicht optimal, aber meistens ausreichend.

Noch was zu den Schuhen: Ich habe dünne Überschuhe, die sehr weit um den Schuh rum gehen. Vorausgesetzt, dass du mit System-Pedalen fährst (m.E. ein absolutes Muss): Wichtig ist, dass die Löcher zur Befestigung der Cleats dicht sind. Eine wasserdichte Schicht zwischen Schuh und Fuß kann dazu eine Alternative bzw. Ergänzung bei Kälte sein. Es gibt auch Liegeradfahrer, die befestigen an der andere Seite der Pedale eine Platte als Regenschutz.

Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#1222642 - 05.07.16 06:12 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: Uli]
irg
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Hallo Uli!

Die Idee, die Regenhose zum Lüften auch zu öffnen, hat etwas für sich. Bisher habe ich gelüftet, indem ich die Regenhose möglichst wenig verwendet habe, aber das war noch am Upright. So konnte ich z.B. in Norwegen noch recht gut in mittlerem bis schwachem Dauerregen in Norwegen ohne Regenhose, nur mit dem Anorak radeln. (Das klingt jetzt anrüchiger, als es war.) Die Beinlinge und die Radhose können ja nicht viel Wasser aufnehmen, die sind später leicht getrocknet. Ob ich am Liegerad im Regen nicht sehr, sehr schnell in einer dauerfeuchten Lacke sitze, kann ich derzeit nur spekulieren. Vielleicht wird die Regenhose am Liegerad nicht mehr die Ultima Ratio, sondern das normale Kleidungsstück fürs Regenradeln.

Mit der warmen Jacke habe ich natürlich nicht den Anorak gemeint, sondern eine Vliesjacke. Ich vermute, dass diese am Liegerad im Regen schneller nass werden kann als am Upright. Dann zieht die Feuchtigkeit so schön von unten her zu den Nieren... -genug!

Lüftungsschlitze sind natürlich interessant. Bisher habe ich sie noch nie benützt. Die meisten meiner Anoraks hatten gar keine. Das kann ich ja ändern.

Zu den Schuhen: Wo es warm und meistens trocken wird, radle ich am liebsten mit Radsandalen oder einfachen Radschuhen. Die Sandalen dürfen nass werden, wie sie wollen, die Füße trocknen ja wieder schnell. Bei Schuhen kann das länger dauern: Bei einer meiner letzten Touren haben wir eine Furt unterschätzt und die Schuhe ungewollt von oben gefüllt. Die waren, da wasserdicht, innen noch tagelang nass. Die wasserdichten MTB-Schuhe waren bei mir auch an der Sohle dich. Ich hoffe, die neuen Modelle sind das auch.

Als Beinabschluss schweben mir kleinere Gamaschen vor, die kann ich einfach aus dem Boden eines ausrangierten Zeltes nähen. Dann würde die selbst genähte Regenhose direkt unter dem Schuhschaft abschließen, darüber käme die Gamasche als zweite Abdichtung. (Wenn diese Gamaschen unnötig sein sollten, umso besser.)
Hier übrigens danke für den Hinweis, dass beim Liegeradl das meiste Wasser im Fersenbereich von unten kommt! Das hätte ich ohne praktischer Erprobung nicht gedacht, obwohl es logisch ist.

lg!
georg
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#1222672 - 05.07.16 07:50 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
mbhh
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 476
Reißverschlüsse: Bei Extremtextil gibt es sowohl wasserabweisende als auch wasserdichte Reißverschlüsse. Letztere sind teuer und auch unnötig bei Regenschutz. Mit den wasserabweisenden Profilverschlüssen habe ich schon verschiedene Liegeradtaschen gebaut. Sauber genäht geht da kein Regen durch und mit einer Abdeckung hast du eine absolut regendichte Lösung.

Kapuze: An meiner Regenjacke kann man die Kapuze über die Vorderkante des Mützenschirms oder des Helmes ziehen. Gehalten wird das sehr zuverlässig durch eine eingenähte Versteifung. Als Selbstbaulösung kann ich mir vorstellen, unter die Vorderkante der entsprechend langen Kapuze eine schmale, halbmondförmige Tasche zu nähen, in die man den Helm- oder Mützenschirm steckt.

Brille: Das Thema ist sehr individuell. Nachdem ich das oft und ausführlich mit meinem Optiker bequatscht hatte, bin ich bei einer Gleitsichtbrille gelandet. Damit habe ich auch die Dinge am Lenker gut im Blick. Bei Regen hilft nur, Mützenschirm und Kapuze so weit wie möglich ins Gesicht zu ziehen. Ich habe für solche Fälle auch eine Mütze mit einem längeren Schirm, allerdings setzt hier der Wind bei schlechtem Wetter wieder Grenzen. Wenn gar nichts mehr hilft, fahre ich ohne Brille. Geht zur Not auch (noch) und kommt ja nicht sehr oft vor. Bisher fast immer nur bei Dunkelheit, da ist es ganz schlimm mit Brille bei Regen.
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#1222696 - 05.07.16 09:36 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
HeinzH.
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 10.996
Moin Georg,
"ganz früher" waren in der Liegeradlerszene Schlupfjacken, also Jacken mit einem nur ca. 30cm langem Reißverschluß, sehr populär. Es gab sie in etlichen Preislagen/Qualitäten, Designs und Farben... Nachdem das Angebot lange Jahre lang exotenmäßig sehr klein war, scheint nun eine Renaissance der Schlupfjacken einzusetzen, hier beispielhaft Angebote von Fjällräven und Jack Wolfskin...
Bis denne,
HeinzH.
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...

Geändert von HeinzH. (05.07.16 09:37)
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#1222748 - 05.07.16 14:31 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: HeinzH.]
irg
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Danke, beide Antworten helfen wieder weiter!

So ähnlich könnte mein Anorak ausschauen, wenn ich einen selbst nähen sollte. Derzeit überlege ich noch. Die Regenhose werde ich wahrscheinlich selbst nähen. Wahrscheinlich/möglicherweise lohnt es sich, das Material für den Anorak auch gleich mit zu bestellen. Dann fahre ich erst einmal mit der Regenhose und einem meiner vorhandenen Anoraks los und schaue, wie er sich bewährt. Bleibe ich darunter trocken, kann das Anorak-Nähen warten, wenn nicht, muss ich bald auch den Anorak nähen. Die Hose ist ja relativ leicht zu nähen und abzudichten.

Lästig dabei ist, dass ich wenig Zeit zum Erproben vor der nächsten Radltour im Herbst habe. Der Familienurlaub im Sommer kommt bald. Davor habe ich kaum Zeit zum Radeln mit dem neuen alten Liegerad, und danach geht es gleich los.
Aber ich werde schon eine Lösung finden!

lg!
georg
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#1222829 - 05.07.16 20:44 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
mbhh
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 476
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#1222852 - 06.07.16 05:35 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: mbhh]
irg
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Das ist ja eine schräge Erfindung!

danke für den Tipp!
georg
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#1222856 - 06.07.16 06:11 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
AndreMQ
Nicht registriert
Naive Frage eines Liegeradinteressierten, aber darin gänzlich unerfahrenen nach einigen Starkregenfahrten: wie verhindert ihr, dass die Sitzschale zur Badewanne wird? Sind da Ablauflöcher und was ist mit saugfähigen Polstern? Die langen Jacken sind an sich praktisch, aber können die Beinbewegung behindern, deshalb prüfen. Habe eine ähnliche, kürzer geschnittene (trotzdem länger als übliche Jacken, für upright) von der Fa. Regatta, mit der es gerade noch ohne diese Einschränkung geht. Für upright fährt sich die Jacke gut. Als generelles Problem bleibt halt, dass die Wasserdampftransportfähigkeit der Funktionsstoffe bei Regen und milden Temperaturen einfach nicht mit der Schweissrate mithalten kann.
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#1222858 - 06.07.16 06:12 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
trike-biker
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 3.703
kannst ja auch den hier nehmen
http://www.bw-online-shop.com/bekleidung...CFRBmGwodLiAPTw
damals in Dahn kam einer mit dem Lieger so angefahren grins

Klaus
jetzt wieder Stadtbewohner ;-) .Wenn du unten bist, geht`s nur noch bergauf.

Liegst du schon, oder buckelst du noch !
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#1222879 - 06.07.16 07:51 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: trike-biker]
mbhh
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 476
In Antwort auf: trike-biker
kannst ja auch den hier nehmen
http://www.bw-online-shop.com/bekleidung...CFRBmGwodLiAPTw
damals in Dahn kam einer mit dem Lieger so angefahren grins
Aber den sieht man ja gar nicht!!11
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#1222881 - 06.07.16 07:52 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: ]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.695
Zitat:
Sind da Ablauflöcher und was ist mit saugfähigen Polstern?

Ja, in den Sitzen sind idR. Löcher und Schlitze, nicht nur im Sitzbereich, sondern auch am Rücken, was neben einer besseren Belüftung auch zu einer Gewichtsreduktion führt. Hier mal zwei Beispiele:
Holzschalensitz von Flux
Bodylinksitz von HPVT

Alle mir bekannten Polster werden oberflächlich feucht, aber saugen sich nicht mit Wasser voll. Das von dir befürchtete Problem existiert quasi nicht, bei Spannnetzsitzen natürlich "noch weniger".

Gruß
Uli
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Geändert von Uli (06.07.16 08:02)
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#1222886 - 06.07.16 07:58 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: ]
mbhh
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 476
In Antwort auf: AndreMQ
Naive Frage eines Liegeradinteressierten, aber darin gänzlich unerfahrenen nach einigen Starkregenfahrten: wie verhindert ihr, dass die Sitzschale zur Badewanne wird? Sind da Ablauflöcher und was ist mit saugfähigen Polstern?
Bei Netzsitzen ist die Antwort wohl klar, bei Schalensitzen aus GFK oder Carbon kann man problemlos ein kleines Loch an der tiefsten Stelle bohren. Braucht man aber nicht, wenn man eine geeignete und ausreichend dicke Sitzmatte hat. Die trocknen auch relativ schnell.
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#1222894 - 06.07.16 08:21 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: mbhh]
AndreMQ
Nicht registriert
... ok, ist klar. Vielen Dank an @Uli und @mbhh.
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#1222898 - 06.07.16 08:30 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: Uli]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.700
In Antwort auf: Uli
Das von dir befürchtete Problem existiert quasi nicht, bei Spannnetzsitzen natürlich "noch weniger".


Dafür kriegt man bei denen während der Fahrt sofort einen nassen Hintern. Zumindest ist das bei meinem Trike so.

Martina
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#1222966 - 06.07.16 13:50 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: ]
irg
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Hallo!

In Antwort auf: AndreMQ
Naive Frage eines Liegeradinteressierten, aber darin gänzlich unerfahrenen nach einigen Starkregenfahrten: wie verhindert ihr, dass die Sitzschale zur Badewanne wird? Sind da Ablauflöcher und was ist mit saugfähigen Polstern? Die langen Jacken sind an sich praktisch, aber können die Beinbewegung behindern, deshalb prüfen. Als generelles Problem bleibt halt, dass die Wasserdampftransportfähigkeit der Funktionsstoffe bei Regen und milden Temperaturen einfach nicht mit der Schweissrate mithalten kann.


Du sprichst ein paar Probleme an, die ich derzeit nur theoretisch bedenken kann. Ich habe das Radl ja erst sehr kurz.
Der schaumstoffgepolsterte Sitz meines Distance ist sicher suboptimal, was Lüftung und Wasserablauf angeht.

Ich überlege derzeit Folgendes: Dem Sitz nähe ich einen wasserdichten Überzug. Den brauche ich ohnehin, wenn das Radl über Nacht draußen steht. (Nein, ich kuschle nicht mit meinem Fahrrad, so sehr liebe ich es nicht!) Von unten wird bei Starkregen wahrscheinlich/möglicherweise etwas Feuchtigkeit den Weg in den Schaumstoff finden, aber nicht viel. Wenn nötig, kann ich auch Löcher an der tiefsten Stelle in den Sitz bohren.

Die Regenhose nähe ich selbst, länger als die beiden, die ich derzeit habe. Damit sollte ich das Regenwasser halbwegs gut abwehren können. Den Stoff für den Anorak bestelle ich gleich mit, der kostet nicht so viel. Wenn die praktischen Erfahrungen mit den vorhandenen Anoraks schlecht sind, nähe ich auch einen Anorak. Der schaut nach derzeitigem Stand so aus: "wasserdichter" durchgehender Reißverschluß vorne, oben mittig, unten leicht seitlich versetzt, mit Abdeckklappe mit Klett. Eine angeschnittene Kapuze mit Schirm hat der Anorak auch, natürlich auch einen Schnurzug am Bund sowie an der Kapuze und Klett zum Verstellen der Ärmelbündchen. Womit ich den Schirm füttere, weiß ich noch nicht, vielleicht nehme ich eine Schirmkappe aus dem Caritasgeschäft, die ich zerlege.

Einen guten Schnitt, nach dem ich mir einmal einen Anorak genäht habe, habe ich noch und kann ihn dafür leicht adaptieren. Das Ganze bekommt natürlich so wenig Nähte wie möglich, diese werden abgedichtet.

Einen von dir angesprochenen Zielkonflikt kann ich damit natürlich nicht aus der Welt schaffen: Wird die Regenkombi für Regen wirklich dicht, sammelt sich der Schweiß von innen her. Nasses Funktionsgewebe atmet ja nicht, so weit ich weiß. Da werde ich praktisch schauen müssen, wie ich damit umgehen kann. Den Anorak bei leichtem Regen umdrehen und offen lassen, wie geschildert, ist eine Möglichkeit, oft werde ich wahrscheinlich auch die Hose weg lassen können. Das Funktions-Zeug trocknet glücklicher weise schnell, wenn der Regen vorbei ist.

In Norwegen habe ich bei einer längeren Regenfahrt schnell heraus gefunden, dass ich auf der welligen Straße immer den gleichen Anstrengungslevel halten musste, um weder zu stark zu schwitzen noch zu frieren. Aber das war am Upright noch einfacher.

Ich hoffe, dass ich so zu brauchbaren Ergebnissen komme.

lg!
georg
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#1222979 - 06.07.16 15:38 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
AndreMQ
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Danke für die Erläuterungen. Dein letzter Punkt ist wohl ganz wichtig und der Grund, warum die Membran-Outdoor-Kleidung bei Trekking/Wandern/Bergwandern so gut paßt: es ist dort meist leichter, seine Aktivität/Anstrengung anzupassen sprich zu reduzieren. Die Regelkleidung für Upright-Fahrer ist - bis auf den zweifelhaften Poncho - immer eben als Kleidung geschnitten: Hose, Jacke, Overall, ... für Zweibeiner. Beim Liegerad besteht dieser Zwang vielleicht weniger, gerade wenn Du sogar an eigene Schnitte denkst? Ein Regenlaken als Riesen-Schlabberlatz sieht vielleicht peinlich aus, aber es geht um Ideen. Da muss doch in der Liegeradfraktion was zu finden sein?
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#1223018 - 06.07.16 19:12 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: ]
irg
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Hallo!

Ich fürchte, das ist eher umgekehrt: Ein Poncho geht nicht, weil dann die Knie den Poncho dauernd heben und hin und her schieben. Schwierig wird auch, Lüftung und Regendichtigkeit unter einen Hut zu bekommen. Beim aufrechten Radeln kannst du normalerweise den Anorak unten offen lassen und dadurch lüften, beim Liegerad drückt es dir das Wasser von vorne hinein, wenn du den Anorak öffnest. Auch bei den Füßen rinnt das Wasser sozusagen verkehrt.

Ich muss aber einschränken, dass ich da noch keine eigenen Erfahrungen habe, ich fasse nur die Mitteilungen anderer zusammen und versuche, meine Schlüsse daraus zu ziehen.

Eines bin ich mir sicher: Auch wenn die Regenausrüstung eine gewisse Herausforderung werden wird, das Liegeradl ist einfach ein Gedicht! Die entspannte Fahrposition ist mir das leicht wert.

lg!
georg
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#1223033 - 06.07.16 21:24 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
CFJH
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Wäre nicht auch ein Regenschutz am Rad selbst eine Möglichkeit?

etwa Sowas : Regenschutz Youtue Link
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#1223063 - 07.07.16 05:32 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: CFJH]
irg
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Die Frage habe ich mir auch schon gestellt!

lg!
georg
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#1223085 - 07.07.16 07:31 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: HeinzH.]
HeinzH.
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Moin moin,
um das Thema in Hinblick auf die Nichtliegeradler zu relativieren: Meine Partnerin und ich haben bei zwei unserer Fahrradreisen (Mittenwald-Achensee-Passau und Münster-Nordeich-Mole) vier bzw. drei lange durchgängige Regentage überstanden. Wir waren nicht nasser, als wir es auf Uprights gewesen wären. Kein Drama also... Richtig nass wurden wir vor einiger Zeit, als uns ein s.g. "Starkregenereignis" 300m von zuhause entfernt an einer roten Ampel erwischte. Als die Ampel auf "Grün" sprang waren wir bereits "durch", wir hatten allerdings auch keine Regenkleidung an...
Bis denne,
HeinzH.
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...

Geändert von HeinzH. (07.07.16 07:36)
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#1223106 - 07.07.16 08:24 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: CFJH]
mbhh
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Beiträge: 476
Wenn du mal in der Google Bildersuche nach "Liegerad Verkleidung" suchst, wirst du reichlich Anschauungsmaterial finden.
Selber hab ich sowas noch nie ausprobiert. Ich werde halt nass. Solange ich nicht auskühle oder verkehrsuntauglich werde, macht mir das nichts aus.
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#1223194 - 07.07.16 13:30 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: ]
Falk
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Beiträge: 33.885
Zitat:
wie verhindert ihr, dass die Sitzschale zur Badewanne wird?

Solange Du drauf sitzt, ist das Problem keins. Durch Dich wird es nicht durchregnen. Beim Abstellen bei regnerischem Wetter nimmst Du die Matte einfach mit. Beim Abstellen steht das Fahrzeug in der Regel leicht schräg, da sollte sich keine Pfütze in der Sitzschale sammeln. Wenn das doch passieren kann, dann hilft ein Ablaufloch tatsächlich. Sollte die Matte doch mal nass werden, dann ist eine grobporige oder grobfaserige ziemlich schnell wieder trocken.
Falk, SchwLAbt
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#1223224 - 07.07.16 15:31 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: Falk]
AndreMQ
Nicht registriert
Ja, das klingt plausibel - falls man die Wanne auch genügend "ausfüllt", was bei mir wahrscheinlich nicht der Fall sein dürfte. Müßte man also dann darauf achten.
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#1223228 - 07.07.16 15:34 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: ]
Falk
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abwesend abwesend
Beiträge: 33.885
Der Fleischer hat noch offen. Wenn Du Dich ranhältst, kriegst Du noch eine halbe Sau. Jeden Tag eine und schon bald füllst Du selbst breiteste Sitzschalen voll aus…
Falk, SchwLAbt
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#1223230 - 07.07.16 15:44 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: Falk]
AndreMQ
Nicht registriert
...mhm, ich denk drüber nach schmunzel .
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#1223542 - 08.07.16 19:39 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
Rad-Franz
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Hallo Georg,

ich google auch grad wegen wetterfester Bekleidung bzw. habe ich hier im Forum schon einige hilfreiche Tipps erhalten:
Regenbekleidung

Mir ging es ja darum, eine Kleidung zu finden, die auch wärmt, wenn sie nass ist, denn ich habe noch keine Bekleidung gefunden, die mehrere Tage dicht ist,wenn man auch stundenlange im Wasser sitzt,
ausgenommen folgende Kleidungen, die mir gerade einfallen:
- Segeljacke/ Hose (die geleben Plastik/Gummigeänder)
- Meine Motorradregenkombi (Overall)

Vor dem Alleweder hatte ich ein Trike (Eigenbau), damit wurde ich auch wenige Male nass.
Dann aber ordentlich, denn die 0815-Überhose hielt der Pfüze im Sitz nur ganz, ganz kurz stand. Allerdings bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich ein Abflussloch in der Sitzmatte hatte- aber das bringt auch nur was, wenn es immer an tiefster Stelle ist.

Da wäre es ohne Überhose vermutlich angenehmer, da dann das Wasser zumindest wieder schnell abfließt.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Gewebe, das atmungsaktiv ist, auch unter Wasser dicht ist.

Beste Grüße
Franz
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#1223817 - 10.07.16 11:21 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
Uli
Moderator
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Beiträge: 14.695
Zitat:
Dem Sitz nähe ich einen wasserdichten Überzug.

Davon rate ich ab. Ein Problemchen beim Liegeradeln ist die eingeschränkte Belüftung des Rückens und das dadurch verstärkte Schwitzen dort. Durch einen wasserdichten Überzug verstärkst du das Problem. Wie schon mehrfach erwähnt: Regen auf dem Sitz / Polster ist kein Problem.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#1223829 - 10.07.16 11:51 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: Uli]
AndreMQ
Nicht registriert
Wäre es eine Möglichkeit für den Sitz die hinterlüfteten Vaude-Rücksäcke nachzuahmen? Der Sitz als nicht saugfähige Netz- oder Gitterstruktur und mit Abstand darunter einen dichten Spritzschutz gegen Reifen und Straße (mit Ablauflöchern)?
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#1223883 - 10.07.16 16:45 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: Uli]
irg
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Hallo!

In Antwort auf: Uli
Zitat:
Dem Sitz nähe ich einen wasserdichten Überzug.

Davon rate ich ab. Ein Problemchen beim Liegeradeln ist die eingeschränkte Belüftung des Rückens und das dadurch verstärkte Schwitzen dort. Durch einen wasserdichten Überzug verstärkst du das Problem. Wie schon mehrfach erwähnt: Regen auf dem Sitz / Polster ist kein Problem.
Gruß
Uli


Danke für den Tipp!

Ich hatte nicht vor, viel auf dem Überzug zu sitzen. Wenn das Rad im Freien übernachtet, ist es wahrscheinlich angenehmer, in der Früh, wenn alles klamm oder wirklich nass ist, den Überzug ab zu nehmen und trocken los zu radeln. Wenn ich noch ohne Regenhose radeln kann, vermute ich, dass es angenehmer ist, direkt am feuchten Sitz zu blieben.
Wenn ich aber die Regenhose brauche, kommt es vom Komfort her sicher auf den Überzug nicht mehr an. Da könnte ich mir vorstellen, dass der Überzug Nässe im Sitzpolster ersparen hilft. Am Ledersattel sitze ich bei Regen auch auf einem Plastiksackerl, um ihn zu schonen.

Aber gut zu wissen, dass das Problem wahrscheinlich gar keines ist!

lg!
georg
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#1224057 - 11.07.16 10:27 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: ]
FlevoMartin
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Genau, wenn man die "Wanne" genügend ausfüllt, dann mag es kein Problem sein. Ich habe einen recht schmalen Sitz (Velokraft) und bin selber auch ziemlich schmal. Deswegen sitze ich bei längeranhaltendem Regen und langen Fahrten schon in einer ziemlichen Pfütze, weil ich das entsprechende Ablaufloch immer noch nicht gebohrt habe - es kommt halt doch zu selten vor. Es ist dann aber erschreckend, wieviel Wasser man bei einem Halt vom Rad abschütten kann zwinker Bei mir am Untenlenker merke ich dann auch, dass die Regenjacke wasserdicht ist, weil sich an den Ellebogen Wasser sammelt (Schwitz und Regen, vermutlich an den Bündchen reingelaufen), das man beim Armehängenlassen dann ausschütten kann
Wir reden dann aber auch von Regen, der ringsherum schon von einem herunterläuft. Der wird zwangsläufig auch irgendwann am Sitz ankommen. Falk wartet sowas halt in der nächsten Fleischerei ab grins

In Sachen Bekleidung: Übliche Regenbekleidung geht genau wie auf dem Aufrechtrad nur eine Weile gut, dann ist man von innen nass. Ich habe eine Löffler Colibri Jacke und die zugehörige Hose. Gut an der Hose ist, dass man sie an den Unterschenkeln per Klett fixieren kann. Tut man das nicht, neigen Regenhosen bei mir dazu, dass sie bei jedem Tritt übers Knie schleifen, was auf Dauer sehr nervig ist. Beim Aufrechtrad ist das nicht so sehr ein Problem, weil da die Hose ja nicht auf dem Bein liegt, sondern eher hängt.
Ein interessanter Ansatz ist meiner Meinung nach so eine Art Regenumhang, der genau die kritischen Stellen abdeckt und die weniger kritischen (z.B. Rücken) offen lässt. Aber auch dafür komme ich zu selten in den Regen mit dem Liegerad (ja, vorrangig Schönwetterfahrer mit dem Rad), allerdings hat Spreehertie hier aus dem Forum Erfahrung mit sowas.

Gruß,
Martin
...und gleich weiter zu Martins Radseiten
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#1224128 - 11.07.16 17:33 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: FlevoMartin]
AndreMQ
Nicht registriert
Ja, da gibt's doch Ideen speziell für das Umfeld. Der Kollege auf dem Bild schaut zwar etwas mürrisch - aber nicht jeder ist Profi-Model schmunzel .
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#1303572 - 25.09.17 07:20 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
irg
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Themenersteller
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Hallo!

Meine selbst genähte Regenkombi für das Liegerad hat auf meiner Slowakei-Tour einen ziemlich ausgiebigen Praxistest gut überstanden. (Die normale Regenbekleidung, die ich letztes Jahr in Bosnien verwendet hatte, war fürs Liegerad bestenfalls suboptimal.)

Falls jemanden von euch meine Lösung interessiert, stelle ich sie hier, zusammen mit den wichtigsten zugrunde liegenden Überlegungen vor:

So schaut das Regengewand aus, nicht schön, aber praktisch und vielseitig:







Dazu wäre noch ein bisschen was zu schreiben:
Diese Regenkombi ist ein Prototyp ohne Schönheitsfantasien. Sie soll ihren Dienst tun, und das ohne all zu großem Designaufwand. Ich habe einfach Schnitte, die ich noch von früher her hatte, für die neue Aufgabe adaptiert. Wenn ich die nächste Regenkombi nähen muss, kann ich mich ja weiter im Optimieren üben.

Der Einsatzbereich liegt v.a. bei Radtouren, vom Klima her muss auch kaltes und sehr nasses Wetter damit überstanden werden können, also auch stundenlanges Radeln im Dreckswetter in Norwegen (nicht überall findet sich eine gemütliche Unterkunft) oder nasses Radeln im Herbst.
Das führt zu weiteren Anforderungen: Unter die Hose muss auch eine relativ dicke Thermohose passen, unter den Anorak müssen ein dickes und ein dünnes Vlies passen. Die Regenhose muss oben so weit sein, dass die Vliesjacken in die Hose gesteckt werden können. Sonst saugen sie sich von unter her voll und werden nasser als nötig. Das macht die Regenbekleidung nicht laufsteg-tauglich.

Beim Liegerad besteht das größte Problem darin, dass das Wasser v.a. in der "falschen" Richtung auftrifft, also in Fahrtrichtung von vorne unter die Regenbekleidung gedrückt wird. Ein weiteres mögliches Problem habe ich darin gefunden, dass es am Liegerad einen Luftzug zwischen den Beinen gibt, der am Upright nicht vorkommt. Wenn es kalt ist, kann das eine Blasenentzündung oder Schlimmeres bewirken.

Mein Konzept einer Regenkombi schaut so aus: In Ländern, in denen es oft regnen und kalt werden kann, fahre ich mit knöchelhohen, wasserdichten Schuhen. Die Regenhose habe ich oben wie unten deutlich länger geschnitten, damit sie wirklich zuverlässig den Schuh oben abdichtet. (Da schwächeln die mir bisher bekannten Regenhosen trotz meiner durchschnittlichen Figur und Länge alle. Die größeren Größen sind breiter, aber nicht länger als die kleineren. Ich bin kein Elefant, ich habe nur mittellange Beine.)

Da Übergänge zwischen Bekleidungsteilen immer ein Dichtigkeitsproblem darstellen, ziehe ich darüber Gamaschen, die die Sohle, abgesehen von den Schuhspitzen, frei lassen. Sie lassen sich auch leicht von der Schuhspitze lösen, daher kann ich auch gut damit zu Fuß gehen.

Die Regenhose habe ich Obelix-stylish in der Art einer Fischerhose geschnitten, damit kein Wasser von vorne über den Bund hinein gedrückt werden kann.

Der Schnitt des Anoraks stammt von einer uralten Windbluse zum Schifahren, er ist so einfach, dass er kaum verbesserbar ist. Auch den Anorak habe ich am Bund und an den Ärmeln etwas länger geschnitten, da am Liegerad eine gewisse Tendenz zum Hochrutschen besteht. Um den Anorak flexibel einsetzbar zu machen, habe ich einen durchgehenden Reißverschluss verwendet. Anders als bei Outdoor-Anoraks verläuft er schräg. Er ist "wasserdicht". Das bedeutet de facto so gut wie wasserdicht, aber ohne Perfektionsanspruch. Der RV ist mit einer Lasche abgedeckt.
Beim Liegeradeln bildet das abrinnende Wasser am Bauch leicht eine stehende Lacke. Durch den schräg eingenähten RV ist der RV aus dem gefährdeten Bereich genommen.
Vorne hat der Anorak einen einzippbaren Lendenschurz, der beim Radeln zwischen die Beine genommen wird und Wasserzufuhr und Fahrtwind ausgesprochen effektiv reduziert. Bei leichtem Regen reicht dadurch oft der Anorak alleine. Die Lehne hat eine wasserdichten Überzug bekommen, sie bleibt darunter trocken.

Als Brillenträger wechsle ich bei stärkerem Regen von der Gleitsichtbrille auf die Lesebrille, dazu stecke ich ein Kappl mit großem Schirm unter die Kapuze. Das funktioniert. Bei diesem Prototypen habe ich noch auf das Experiment mit einer an die Kapuze angenähtem Schirm verzichtet. Das dürfte eher schwierig werden, da beim Liegeradeln ein ziemlich großer Schirm nötig ist, um das Gesicht halbwegs gut zu schützen.
Für die Hände habe ich Abwaschhandschuhe, innen mit Baumwolle beflockt, mit.

Allgemein:
Alle Öffnungen und Übergänge zwischen Kleidungsstücken haben Bündchen mit Bändern mit Schnellverschlüssen, um gut verschlossen werden zu können. Ich habe mit so wenigen Nähten wie möglich gearbeitet. Jede weg gelassene Schwachstelle spart potentiellen Ärger.

Die Nähte habe ich mit aufgebügelten Nahtdichtbändern angedichtet. Auch diese funktionieren. Das Aufbügeln ist nicht schwierig.

Anorak und Hose habe ich aus wasserdichtem und atmungsaktivem Material, das ich bei extremtextil bekommen habe, genäht. Es erfüllt die Anforderungen gleich gut wie z.B. mein teurer Gore Tex-Anorak von Mammut. (Das ist natürlich nur eine subjektive Wahrnehmung, messen kann ich das nicht.)
Die Gamaschen habe ich aus Resten eines alten Zeltes genäht. Auch sie funktionieren. Der Überzug des Sitzes besteht aus relativ leichtem, wasserdichtem und nicht atmungsaktivem Nylon. Er hält offenbar einiges aus.

Praktische Erfahrungen:
Die Kombi atmet, wie sie soll. Wenn sie nass ist, kann sie das natürlich nicht. Aber die physikalischen Bedingungen kann auch Gore Tex nicht verändern, selbst wenn sie das in der Werbung gerne suggerieren. Sie bleibt auch bei langem, heftigem Regen dicht.

Seltsamer weise haben sich die aufgebügelten Bänder beim Waschen an ein paar Stellen gelöst. Das war schnell wieder aufgebügelt (sie sind dafür gebaut, dass sie mehr als einmal aufgebügelt werden können, es ist also kein Malheur), sollte aber nicht passieren. Den Grund dafür konnte ich nicht eruieren. Ich tippe am ehesten auf handwerkliche Fehler von mir. Ich werde sehen, ob sie bei der nächsten Wäsche Ruhe geben.

An der Vorderseite des Anoraks würde ich beim nächsten Modell eine kleinere Tasche aufnähen, um das Brillenfutteral hinein stecken zu können. Die Nähte einer aufgesetzten Tasche lassen sich innen zuverlässig abdichten, eine hineingeschnittene ist nie dicht zu bekommen.

Ich bin mit dieser Regenkombi zufrieden. Sie ist billig und erfüllt die Anforderungen weit besser als das Zeug von der Industrie. Dazu widerlegt sie wieder einmal die Mär, dass nur die Profis mit ihren Spezialmaschinen so etwas zusammenbringen. Eine brauchbare Nähmaschine, ein Bügeleisen und zwei nicht allzu linke Hände, dazu etwas Hausverstand genügen.
Wie lange sie halten wird, kann ich natürlich noch nicht sagen. Die selbst genähten Packtaschen verwende ich jetzt 15 Jahre, und sie sind nach wie vor robust und völlig dicht.

Vielleicht bringt dieser Kurzbericht die eine oder andere Anregung für manche von euch.

lg!
georg

Geändert von irg (25.09.17 07:25)
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#1303574 - 25.09.17 07:57 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
iassu
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Beiträge: 24.842
Klasse!

Mich wüde interessieren, wie dicht die unten offenen "Überschuhe" sind. Wo doch beim Liegen die Sohle genau im Wind und Regenbeschuß steht.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1303577 - 25.09.17 08:02 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: iassu]
roll_b
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Beiträge: 773
In Antwort auf: iassu
Klasse!

Mich wüde interessieren, wie dicht die unten offenen "Überschuhe" sind. Wo doch beim Liegen die Sohle genau im Wind und Regenbeschuß steht.


Zum Thema „Schuhüberzieher“. Meine Schuhe waren mit (käuflichen) Überziehern, so wie der oben selbst genähte, immer trocken. Scheinbar läuft das Wasser einfach an der Sohle ab.
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#1303578 - 25.09.17 08:07 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: iassu]
irg
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Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Hundertprozentig dicht sind sie natürlich nicht. Das trifft nur auf einen Trockentauchanzug mit dem bekannten Kupferhelm zu, und der ist zum Radeln vielleicht nicht ganz so praktisch.

Das auftreffende Wasser kommt bei mir sowohl von oben, als auch von unten, vom Vorderrad hochgewirbelt. Die Gamaschen haben nur die Aufgabe, die Wassermenge stark zu reduzieren. Da auch sie oben und unten mit einem Band mit Schnellverschluss gut an den Schuh und das Bein angepasst werden können, lassen sie kaum mehr Wasser durch. Der Abschluss der Regenhose am Schuhschaft ist die eigentliche Stelle, an der abgedichtet wird.

Das funktioniert wir die Überhandschuhe, die bei arktischen Bedingungen getragen werden. Natürlich ist auch da ein gewisser, aber überschauberer Wärmeverlust nicht zu vermeiden, hält sich aber, da zwei Abdichtungen übereinander liegen, in sehr engen Grenzen.

lg!
georg
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#1303579 - 25.09.17 08:27 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
Wuppi
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.781
In Antwort auf: irg
Anorak und Hose habe ich aus wasserdichtem und atmungsaktivem Material, das ich bei extremtextil bekommen habe, genäht.
kannst du mir/uns eine genauere Bezeichnung des verwendeten Materials sagen. Extremtextil hat da eine sehr große Auswahl (2- oder 3-lagig usw...).

Gruß Rolf
Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite dieses Beitrages
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#1303581 - 25.09.17 08:40 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: Wuppi]
irg
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Es müsste dieses sein:
3-Lagenlaminat, Nylon, matt, Taft, atmungsaktiv, 175g/qm
(Links darf ich ja nicht einfach hineinkopieren, da mir die Seite nicht gehört.)


Noch eine Überlegung zur Wasserdichtigkeit:

100-prozentige Wasserdichtigkeit einer Regenkombi auch unter Berücksichtigung von Ärmeln, Kapuzenöffnung, etc. klingt toll, ist aber als Ziel unsinnig. Wer völlig abdichtet, bekommt zwar kein Wasser mehr von außen, aber auch keine Luft mehr. Dazu versaftet er unter fast allen Bedingungen am Kondenswasser von innen. Das Ziel muss ein Kompromiss zwischen Wasserdichtigkeit von außen und Luftaustausch sein. Auch dieses Ziel ist je nach Bedingungen (Wärme/Kälte, Stärke des Regens, Wind, Passauf- oder abfahrten, etc.) immer ein anderes. Eine gute Regenkombi muss dem Rechnung tragen und als eierlegende Wollmilchsau einen Kompromiss darstellen, der möglichst flexibel auf die verschiedenen Bedingungen einstellbar ist.
Perfektion ist dabei, egal welche Lösung gewählt ist, unmöglich. Ein Kompromiss ist und bleibt ein Kompromiss.

lg!
georg
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#1303605 - 25.09.17 16:03 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
Wuppi
Mitglied
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Beiträge: 2.781
Hallo Georg,

Danke für die Info.

In Antwort auf: irg
Links darf ich ja nicht einfach hineinkopieren, da mir die Seite nicht gehört
Link ist schon erlaubt, nur keine fremden Bilder.

Gruß Rolf
Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite dieses Beitrages
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#1303606 - 25.09.17 16:39 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: Wuppi]
michiq_de
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 854
Hallo, Georg,
...wenn du nun noch irgendwo einen Schnittmusterplan hinterlegen könntest, wäre es perfekt. ansonsten bin ich begeistert und werde meine versuchen, meine Tochter zum Nähen zu überreden.
mfG
Michael

Geändert von michiq_de (25.09.17 16:39)
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#1303682 - 26.09.17 05:28 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: michiq_de]
irg
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Beiträge: 6.575
Mei, meine Schnitte sind aus Packpapier, die krieg ich nicht ins Glasfaserkabel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so was halbwegs einfach digitalisieren kann. Gibt es nicht auch fertige Schnitte, die nach kleineren Änderungen als Vorlage dienen können? (Ich bin in solchen Dingen schrecklich ahnungslos. Bisher habe ich mich beim Schneidern einfach von einem Kleidungsstück, das ich schon hatte, den Schnitt abgenommen, adaptiert und das war es schon. Das ist übrigens leichter, als viele meinen. Aber meiner Mutter habe ich als Kind zugesehen, wie sie gekaufte Schnittmuster für sich übertragen hat. So etwas sollte es doch heute auch noch geben, oder?)

lg!
georg
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#1303802 - 26.09.17 18:58 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
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Du könntest das Muster einscannen (oder lassen), das z.B. im Photoshop freistellen und dann eine Outline drum ziehen.
Dann könnte man das Ganze in einem entsprechenden Programm auch noch vektorisieren, wenn man das möchte und braucht. Das ist in diesem Fall aber nicht dringend notwendig.

Das ist alles keine Raketentechnik und lange dauern tut es auch nicht. Wenn Du weißt wie oder einen kennst, ders tut.

Gruß

Nat
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#1303963 - 28.09.17 05:49 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: natash]
irg
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Themenersteller
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Beiträge: 6.575
Hallo!

Danke für die Information!

Also ich krieg das sicher nicht hin. Und die Schnittmuster sind so groß, dass sie sicher in keinen normalen Scanner passen. Wenn jemand anderer den Zugang zu einem entsprechenden Scanner hat, kann ich das meine aber dazu beitragen.

Eines muss ich aber noch einmal anmerken: Damit meine Regenkombi den derzeitigen Maßstäben von schön und schick und edel entspricht, muss sie verändert werden. Wahrscheinlicher ist es einfacher, den Schnitt von einem Anorak und einer Regenhose, die man bereits hat, abzunehmen und entsprechend zu adaptieren. Ich würde dafür nur dringend empfehlen, einen Anorak zu nehmen, der ohne vielen unnötigen Nähten und Einzelteilen auskommt.

lg!
georg
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#1303971 - 28.09.17 06:37 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: irg]
Juergen
Moderator
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Beiträge: 14.274
In Antwort auf: irg
Hallo!

Danke für die Information!

Also ich krieg das sicher nicht hin. Und die Schnittmuster sind so groß, dass sie sicher in keinen normalen Scanner passen. Wenn jemand anderer den Zugang zu einem entsprechenden Scanner hat, kann ich das meine aber dazu beitragen.
Es gibt großformatige Scanner und Kopierer für Architekten, die ihre A0 Pläne vervielfältigen müssen.

Vielleicht bringen dich die beiden Links weiter: schmunzel
http://www.repacopy.at/index.php?id=179
https://ub.uni-graz.at/de/neuigkeiten/detail/article/neuer-a0-grossformat-scanner/
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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#1303987 - 28.09.17 09:07 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: Juergen]
JDV
Mitglied
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Beiträge: 358
Einscannen in der Größe ist doch gar nicht nötig und viel zu aufwendig.

Einfach das Schnittmuster aus Packpapier an die Wand pinnen und digital mit einem Maßstab, z. B. Zollstock, fotografieren. Wichtig: Kamera zentral und gerade ausrichten, damit keine Verzerrungen entstehen.

Das Bild dann anhand des Maßstabs auf Originalgröße skalieren. Viele Drucker lassen einen sogenannten 'Posterdruck' zu, d. h. der Ausdruck findet in Ausschnitten in Originalgröße statt, die man dann anschließend zusammen kleben kann.

Oder Oldschool analog: Originalmuster auf Transparentpapier (können ja auch kleinere, zusammen geklebte Bögen sein) kopieren und mit der gelben Post verschicken.

Gruß
Jürgen
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#1304109 - 29.09.17 06:01 Re: Welche Regenbekleidung für Liegeradeln? [Re: JDV]
irg
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Hallo!

Die einfachste, letzte Lösung kommt mir auch am einfachsten vor. Ich zeichne die Schnitte ab und schicke sie mit der Post. Wenn noch jemand anderer die Schnitte braucht, kann er/sie sie beim letzten Empfänger anfordern, wie bei einem Kettenbrief. Nur, dass niemand dabei reich wird oder Ängste bedient.

Der Vorschlag mit Fotografieren ist an sich auch möglich. Nur ist dann beim Zeichnen der Ärmelansätze und den Bereichen, in denen die Kapuze angenäht wird, etwas Hirnschmalz nötig, damit die Teile zusammenpassen und der Anorak gut sitzt. In den anderen Bereichen kann der Schnitt auch leicht geändert werden, da kann wenig schief gehen.

Also: Braucht jemand meine Schnittmuster? Er/sie muss sie nur weiter geben, wenn andere auch welche brauchen.

lg!
georg
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