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#1165804 - 20.10.15 05:45 Sattel ohne Nase
Mütze
Moderator Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 2.753
Hallo an Euch Alle. Ich habe vor kurzem in einem Geschäft einen Sattel ohne Nase gesehen und frage mich seither, wie gut man darauf sitzt und ob sich der wirklich zum Radeln eignet. Hat eine(r) von Euch so einen Sattel an seinem/ihrem Rad und kann mir darüber berichten ? Interessieren würde mich auch, warum so ein Sattel überhaupt erfunden wurde. Was wäre denn ein Grund, keine Nase am Sattel zu haben ? Danke schonmal.
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Grüßchen, Ruth https://missesvelominiservice.com
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#1165809 - 20.10.15 06:05 Re: Sattel ohne Nase [Re: Mütze]
felixs
Mitglied
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Beiträge: 1.023
Gerade zu dem Thema gibt es etwas in der letzten Ausgabe der Fahrradzukunft.

http://fahrradzukunft.de/20/braucht-ein-fahrradsattel-eine-nase/

Man (Ralf Stein-Cadenbach) kommt dort zu dem Schluss, dass ein Sattel ohne Nase gut fahrbar sein kann. Zum Sinn (vor allem: Komofort) wird auch einiges gesagt.
schöne Grüße
Felix
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#1165811 - 20.10.15 06:36 Re: Sattel ohne Nase [Re: Mütze]
StephanBehrendt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 13.883
Eine sportliche Fahrweise mit geneigter Sitzposition und hoher Tretfrequenz benötigt einen langen, schmalen Sattel, der mehr zum Führen des Rades als zum Sitzen benötigt wird.

Eine langsame, aufrechte Fahweise wie am Hollandrad ist auch nasenlos akzeptabel. Nicht umsonst werden solche Sättel auch als Rocksättel bezeichnet.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1165819 - 20.10.15 06:46 Re: Sattel ohne Nase [Re: Mütze]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
Es gibt unterschiedliche Sättel ohne Nase. Neben den medizinischen Sätteln, die aber nochmal deutlich anders aussehen können, ist da v.a. der querovale Sattel, Stefan nennt ihn Rocksattel, früher wurde diese queroval geformten Sättel auch stets Damensattel genannt. Frauen trugen kaum Hosen, dafür Röcke und stiegen generell tief aufs Rad, hatten daher Rahmen mit Durchstieg und keinen Trapezrahmen und der Sattel ohne Nase war dafür als sinnvoll erachtet worden. Aus heutiger Sicht würden manche vielleicht von einer diskriminierenden Komponente sprechen.

Ich hab so einen noch hier liegen. Brauchste? lach
Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten.
In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.
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#1165823 - 20.10.15 06:53 Re: Sattel ohne Nase [Re: StephanBehrendt]
LudgerP
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.395
In Antwort auf: StephanBehrendt
Nicht umsonst werden solche Sättel auch als Rocksättel bezeichnet.

Ich kenn die Sättel unter dem Namen "Brötchensattel".

Grüße, Ludger

Geändert von LudgerP (20.10.15 06:53)
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#1165837 - 20.10.15 07:16 Re: Sattel ohne Nase [Re: StephanBehrendt]
Mütze
Moderator Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 2.753
Danke Felixs und Stephan. Ja - in der Tat: Auf dem Rad, an dem ich so einen Sattel eventuell verbauen würde, ist die Sitzposition aufrecht.
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Grüßchen, Ruth https://missesvelominiservice.com
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#1165838 - 20.10.15 07:17 Re: Sattel ohne Nase [Re: JaH]
Mütze
Moderator Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 2.753
Ja, das würde mich interessieren. Stellst Du mal ein Photo ein ? Wie teuer wäre der denn ?
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Grüßchen, Ruth https://missesvelominiservice.com
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#1165850 - 20.10.15 07:37 Re: Sattel ohne Nase [Re: Mütze]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
Joa, das Teil ist von Selle Royal, Kunststoff gelgefüllt, 3 Federn und für Klobenmontage, der Kloben ist dran. Breite 22cm, Tiefe 14cm, keine Beschädigungen. War am Rad meiner Oma.

Bilder: Von hinten sieht er so aus, wie von vorne. Wobei vorne eine Feder ist und hinten zwei, wie die Ansicht der Unterseite auch zeigt.
Das Modell gibt es wohl immer noch, nur inzwischen mit den üblich gewordenen Rohren für Patentsattelstütze, hier halt noch mit den unbrechbaren Flacheisen für die Klobenmontage (das silberne Ding in der Mitte).

Hm, nen 10er plus Versand?
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In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.
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Off-topic #1165871 - 20.10.15 08:14 Re: Sattel ohne Nase [Re: JaH]
Fricka
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.801
Die sind heute eigentlich wieder recht beliebt. In meinem Bekanntenkreis finden sich wundersamerweise viele Menschen, die mit dem Rad zur Arbeit fahren. Und wenn man dort im kurzen Kostümchen antreten muss, nimmt man diesen Sattel.

Ich würde jetzt nicht so weit gehen wollen, diese Art Kleidung als diskriminierend zu bezeichnen. Insofern ist es der Sattel dann auch nicht.

Geändert von Fricka (20.10.15 08:14)
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Off-topic #1165876 - 20.10.15 08:28 Re: Sattel ohne Nase [Re: Fricka]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
In Antwort auf: Fricka
Ich würde jetzt nicht so weit gehen wollen, diese Art Kleidung als diskriminierend zu bezeichnen. Insofern ist es der Sattel dann auch nicht.
Das war auch nicht meine Absicht. Ich musste an all den ... ich versuche es ohne Wertung auszudrücken, ich musste an das denken, was im Namen von "Gender" und "Netzfeminismus" so alles abläuft.
Das muss nicht vertieft werden.

Die Sättel haben einen durchaus praktischen Nutzen, haben aber auch ihre Grenzen und solange sie im angedachten Nutzbereich verwendet werden, ist alles gut. schmunzel
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#1165920 - 20.10.15 11:03 Re: Sattel ohne Nase [Re: Mütze]
kielnik
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 76
Meine Freundin fährt einen nasenlosen Sattel von Spiderflex auf unserem Reisetandem. Nach ein paar Umstellungs- oder besser Gewöhnungsfahrten ist sie heute damit absolut zufrieden und will keinen anderen Sattel mehr.
Wir kamen übrigens auf den Sattel, weil sie vorher (seit dem Wechsel aufs Reisetandem) immer wieder Probleme mit dem langen Sitzen auf unseren Reisen hatte. Diese Probleme sind seit dem Umstieg vollkommen verschwunden. Sie fährt jetzt auch sehe lange Etappen problemfrei.

Es geht sogar soweit, dass ich auch überlegen den Sattel mal zu testen. Das aber natürlich erst sobald wir wieder zu hause sind.

Beste Grüße
Niko
bin grad unterwegs
www.rideatandem.net
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#1165938 - 20.10.15 11:46 Re: Sattel ohne Nase [Re: kielnik]
Mütze
Moderator Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 2.753
Aha, interessant. Danke an Euch alle.
- - - - - - - - - - - - - - - -
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#1166002 - 20.10.15 16:28 Re: Sattel ohne Nase [Re: felixs]
radulf
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 80
In Antwort auf: felixs
Gerade zu dem Thema gibt es etwas in der letzten Ausgabe der Fahrradzukunft.
http://fahrradzukunft.de/20/braucht-ein-fahrradsattel-eine-nase/


Danke, dass auf meinen Artikel verwiesen wurde. Noch lieber wäre es mir aber, wenn er auch gelesen würde - naja, wenigsten Anfang und Ende :-)
Links gibts auch zur Genüge.

2005 beendete die staatliche Forschungsinstition NIOSH (USA) einen Langzeitversuch. Ihre Forderung darauf: aus medizinischen Gründen ist die Nase bei Sätteln abzuschaffen. In den USA sind eine Reihe von "noseless saddles" auf den Markt gekommen. Ein Rocksattel ist denen wahrscheinlich gar nicht bekannt, und folgerichtig keine kolportierte Auffasssung, nasenlose Sättel seien nur in Zusammenhang mit einer unsportlichen und aufrechten Sitzhaltung interessant.


Grüße

Ralf
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#1166010 - 20.10.15 16:45 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
In Antwort auf: radulf
und folgerichtig keine kolportierte Auffasssung, nasenlose Sättel seien nur in Zusammenhang mit einer unsportlichen und aufrechten Sitzhaltung interessant.
Du zweifelst an, daß von der Sattelnase über den seitliche Kontaktmöglichkeit mit den Oberschenkeln eine Stabilisation und Führung des gesamtes Rades und damit eine sicherheitsrelevante Fahreigenschaft verbunden ist?
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#1166015 - 20.10.15 16:52 Re: Sattel ohne Nase [Re: JaH]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.492
Ja, und genau das hat mich beim Lesen dieses Artikels damals auch verstört. Ich hab damals nirgends reagiert, weil ich keinen Vergleich habe, aber ich kann mir absolut nicht vorstellen ein Rad ohne mittlere Führung des Sattels sicher zu steuern. Natürlich geht es ohne (vgl. Trial), aber das ist eine andere Technik, als im Sitzen zu fahren.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1166017 - 20.10.15 16:56 Re: Sattel ohne Nase [Re: derSammy]
StephanBehrendt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 13.883
In Antwort auf: derSammy
Natürlich geht es ohne (vgl. Trial), aber das ist eine andere Technik, als im Sitzen zu fahren.
Der Rennradler fährt kaum im Sitzen; die Belastung liegt vor Allem auf Händen und Füßen. Der lange Sattel dient hauptsächlich zum Führen und Steuern des Rades.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1166020 - 20.10.15 17:03 Re: Sattel ohne Nase [Re: derSammy]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
In Antwort auf: derSammy
aber ich kann mir absolut nicht vorstellen ein Rad ohne mittlere Führung des Sattels sicher zu steuern.

+1

Ein "seitlicher" Schlag z.B. wenn das Laufrad von einer längs verlaufenden Kante abrutscht, ein kurzer Moment der 'Anspannung' wo man das Gesäss etwas entlastet und anhebt in Verbindung mit einer etwas rutschigen Kombination von Hose mit Satteloberfläche und man schmiert seitlich weg und alles weitere spielt sich auf dem Erdboden ab.

Es sei denn ... ich hab mir mal ein Bild dieses oben erwähnten Spiderflex angeschaut. Der sieht natürlich erstmal verstörend andersartig aus, aber selbst der hat eine Art Nase, wenngleich sie deutlich nach unten versetzt ist und nicht mehr mit "darauf sitzen" zu tun hat. Und dazu hinten die Sitzflächen, die nach innen geneigt sind und so bei richtig aufliegendem Sitzfleisch durchaus eine führende Funktion ausübt. Das kann durchaus funktionieren und ja, ich würde so etwas durchaus auch ausprobieren. zwinker
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Geändert von JaH (20.10.15 17:04)
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#1166021 - 20.10.15 17:07 Re: Sattel ohne Nase [Re: StephanBehrendt]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
In Antwort auf: StephanBehrendt
Der Rennradler fährt kaum im Sitzen;
Stephan, manchmal eiferst du mir echt zu sehr nach und erzählt wirklich hanebüchenen Superquatsch. Gerade Rennradfahrer pedalieren und dieses setzt nunmal ein Aufsitzen voraus, denn wo soll sonst der Gegendruck herkommen, wenn nicht über den Sattel?
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#1166037 - 20.10.15 17:43 Re: Sattel ohne Nase [Re: JaH]
StephanBehrendt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 13.883
In Antwort auf: JaH
Gerade Rennradfahrer pedalieren und dieses setzt nunmal ein Aufsitzen voraus, denn wo soll sonst der Gegendruck herkommen, wenn nicht über den Sattel?
Über die Hände am Lenker kommt der Gegendruck.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1166070 - 20.10.15 19:16 Re: Sattel ohne Nase [Re: JaH]
radulf
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 80
In Antwort auf: JaH
Du zweifelst an, daß von der Sattelnase über den seitliche Kontaktmöglichkeit mit den Oberschenkeln eine Stabilisation und Führung des gesamtes Rades und damit eine sicherheitsrelevante Fahreigenschaft verbunden ist?


Ich begründe nachträglich, was in der Praxis schon lange nachgewiesen ist.

Es ist leichter, dich von einer Parkbank zu schubsen, als vom Sattel, wenn du mit dem Rad fährst - es sei denn, du schmeisst das Fahrrad gleich mit um. Sicherheitsrelevant ist die Erhaltung des Gleichgewichts. Es ist nicht notwendig, ein zusätzliches Problem zu bearbeiten, das angeblich nur beim Fahrrad vorkommt.

Grüße

Ralf
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#1166073 - 20.10.15 19:24 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
ohne Gasgriff
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.701
Ich bin ja immer dafür zu haben, Althergebrachtes in Frage zu stellen und gerade am Fahrrad gibt's da so einiges, was m.E. nur historisch begründbar aber keineswegs sachgerecht ist. Ob die Sattelnase dazugehört und wirklich nur dem Kernledersattel geschuldet ist, da habe ich allerdings meine Zweifel. Einen Sattel ohne Nase habe ich freilich noch nie ausprobiert, kann da also einerseits nicht wirklich kompetent dagegenhalten, käme andererseits auch nie auf die Idee, es ohne Nase zu probieren. Du führst die absenkbare Sattelstütze beim Mountainbike als Argument an und behauptest, der Sattel sei damit einfach weg. Das sehe ich völlig anders: auch wenn man den abgesenkten Sattel nicht mehr als Sitzgelegenheit verwendet, so lehnt man - oder zumindest ich - ihn doch immer irgendwo an einem Schenkel an, um so ein besseres Gefühl für's Fahrrad zu generieren und für das, was es gerade macht und wo es sich aufhält. Das Gleiche findest du an BMX-Rädern, wo der Sattel knapp über'm Tretlager sitzt und die Nase irgendwo in den Himmel guckt. Vernünftig sitzen kann darauf kein Mensch mehr, aber ständig lehnt der Wadenmuskel daran, als zusätzlicher Sensor, der dem Fahrer wichtigen zusätzlichen Input liefert. Das Radeln hängt m.E. sobald es etwas "technischer" wird, in sehr hohem Maße von solchen Kleinigkeiten ab. Zwischen zylindrischen Lenkergriffen und solchen, die dir mit einem kleinen Knubbel außen ständig die Meldung "hier Lenkerende!" in die Synapsen funken, liegen von der Fahrbarkeit Welten. Wenn ich mir mit dem Renner bergab auf Asphalt ein Herz fasse und mir befehle "vor dieser Kurve bremst du nicht!", dann gehe ich leicht aus dem Sattel, verteile mein Körpergewicht zweckmäßig auf die beiden Achsen und benötige dringend den Kontakt zwischen Sattel und Oberschenkel, um zu wissen, was an den Reifen los ist. Anders könnte und möchte ich nicht fahren - und um's Fahren geht es schließlich, nicht um möglichst ergonomische Bedingungen auf dem Home-Trainer.
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#1166075 - 20.10.15 19:25 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
In Antwort auf: radulf
Sicherheitsrelevant ist die Erhaltung des Gleichgewichts.
Eben und genau darum geht es mir und Sammy sicherlich auch.

Radafahren - das dies auf recht unterschiedliche Weise betrieben werden kann, muss hoffentlich nicht erst erklärt werden. Da es einen Unterschied zwischen ruhigem Geradeausfahren bei niedrigen Geschwindigkeiten (sagen wir bis max 20km/h) und "sportlicher" bewegungsintensiver Fahrweise gibt, sollte auch nicht erst erklärt werden. Gerade bei letzterer Fahrweise ist das mit dem Erhalt des Gleichgewichts aber eben durchaus etwas vielschichtiger, als bei ersterer und die Sattelnase hat daran einen sehr klaren Anteil.

Ich jedenfalls spüre den Seitendruck durch die Sattelnase sehr wohl und für mich ist das ein Sicherheitsfaktor.
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Geändert von JaH (20.10.15 19:27)
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#1166085 - 20.10.15 20:02 Re: Sattel ohne Nase [Re: JaH]
radulf
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 80
In Antwort auf: JaH

Da es einen Unterschied zwischen ruhigem Geradeausfahren bei niedrigen Geschwindigkeiten (sagen wir bis max 20km/h) und "sportlicher" bewegungsintensiver Fahrweise gibt, sollte auch nicht erst erklärt werden. Gerade bei letzterer Fahrweise ist das mit dem Erhalt des Gleichgewichts aber eben durchaus etwas vielschichtiger, als bei ersterer und die Sattelnase hat daran einen sehr klaren Anteil.


Welchen? Das Gleichgewicht ist sicherer, je schneller der Radfahrer ist. Die relevanten Trägheitskräfte wachsen im Quadrat zur Geschwindigkeit.

In Antwort auf: JaH

Ich jedenfalls spüre den Seitendruck durch die Sattelnase sehr wohl und für mich ist das ein Sicherheitsfaktor.


Als Sportler würde ich mir das sehr schnell abgewöhnen, ständig an der Sattelnase herumzureiben. Es vernichtet Energie. Das werden sie auch nicht tun.
Wenn du nicht richtig reibst, sondern nur vorbeischleifst, sind auch großartigen Kräfte im Spiel. Anders ausgedrückt: es handelt sich um gefühlte Sicherheit - ein bekanntes Phänomen bei Radfahrern. Ich habe auch Angst bei Abfahrten, ein Pressen der Sattelspitze wird mir aber dabei nicht helfen, weil ich nicht dran glaube.

Grüße

Ralf
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#1166087 - 20.10.15 20:06 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.832
Ich habe nicht den Eindruck, daß du verstanden hast, was dir die anderen sagen wollen.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (20.10.15 20:06)
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#1166089 - 20.10.15 20:07 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
In Antwort auf: radulf
In Antwort auf: JaH

Ich jedenfalls spüre den Seitendruck durch die Sattelnase sehr wohl und für mich ist das ein Sicherheitsfaktor.


Als Sportler würde ich mir das sehr schnell abgewöhnen, ständig an der Sattelnase herumzureiben. Es vernichtet Energie. Das werden sie auch nicht tun.
Ich habe den sehr starken Verdacht, daß du gar nicht verstehst, wovon wir hier reden. Sportliches Radfahren besteht nicht nur aus schnellem Geradeausfahren.

Lenken - gelenkt wird nur zum Teil über den Lenker, bei höherem Tempo dafür um so mehr mit der Körpermasse. Daher kommt der bestmöglichen Kontrolle über die Körpermasse gerade bei sportlichem Radfahren eine große Bedeutung zu. Und ein großer Teil der Rückkopplung erfolgt hier über den Kontakt zum Rad und zwar eben auch oder mitunter sogar in besonderem Maße über die Führung die ein Sattel mit Nase so zu bieten hat - mein Vorredner ohne Gasgriff hat das besser erklärt, als ich es gekonnt hätte.
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Geändert von JaH (20.10.15 20:08)
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#1166099 - 20.10.15 20:41 Re: Sattel ohne Nase [Re: JaH]
radulf
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 80
In Antwort auf: JaH

Ich habe den sehr starken Verdacht, daß du gar nicht verstehst, wovon wir hier reden. Sportliches Radfahren besteht nicht nur aus schnellem Geradeausfahren. Lenken - gelenkt wird nur zum Teil über den Lenker, bei höherem Tempo dafür um so mehr mit der Körpermasse.


Wie geschieht das? Wie lenkst du mit den Hintern? Wo greifen welche Kräfte an? Wo sind die entsprechende Gegenkräfte? Welche Ebene ist gemeint?
Was hat das mit Geschwindigkeit zu tun?

Ralf
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#1166100 - 20.10.15 20:42 Re: Sattel ohne Nase [Re: JaH]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 20.492
Um Ralf zumindest in einem Punkt beizupflichten: Beim Trialfahren scheint es in der Tat mittlerweile üblich zu sein, den Sattel gänzlich zu demontieren. Aber das ist wie gesagt ein völlig anderes Fahren, mehr ein Springen. Sobald Steuerkünste in Form von Gewichtsverlagerungen und hohen Kurvenbeschleunigungen gefragt sind, möchte ich auf die seitliche Führung durch den Sattel jedoch nicht verzichten.
Wo es interessant sein könnte: Beim Zeitfahren. Da hat die UCI doch Vorgaben, dass die Sattelspitze sich in einem gewissen horizontalen Abstand zum Tretlager befindet, die Fahrer würden aber häufig gern weiter vorn sitzen. Wenn ich mich recht erinnere, gibt es sogar Fahrer, die deshalb die Sattelspitzen kürzen. Unter den sehr konkreten Bedingungen eines Zeifahrens könnte ein Sattel ohne Nase (der dann weiter vorn montiert werden kann) echt was bringen. Allerdings verbietet sicher ein UCI-Regularium dieses.
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#1166104 - 20.10.15 20:50 Re: Sattel ohne Nase [Re: derSammy]
Oldmarty
Mitglied
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Beim Triathlon sitzen die auch weiter vorne auf dem Sattel ( die Jungs auch) Bei denen gelten ja nicht die UCI Regeln nicht.
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#1166105 - 20.10.15 20:50 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.492
In Antwort auf: radulf

Wie geschieht das? Wie lenkst du mit den Hintern? Wo greifen welche Kräfte an? Wo sind die entsprechende Gegenkräfte? Welche Ebene ist gemeint?
Was hat das mit Geschwindigkeit zu tun?

Du lenkst, indem du den Körperschwerpunkt auf eine Seite des Rades verlagerst. Umso höher die Geschwindigkeit, umso höher ist die nötige Beschleunigungskraft, um eine Kurve vorgegebenen Radiuses durchfahren zu können. Umso stärker musst du dich in die Kurve legen und umso schräger stellst du das Rad. Übersteigt diese Kraft eine gewisse (Bodenhaftungs-)Grenze, rutscht das Laufrad weg. Dieses Rutschen merkst du sensorisch über den Sattel und kannst dich zum Aussteuern weniger aggressiv in die Kurve legen/geradeaus lenken. Außerdem kannst du mit dem Oberschenkel das unten seitlich wegrutschende Fahrrad wieder aufrichten und damit wieder den Tick mehr Bodenkontrolle gewinnen, der weiteres Rutschen verhindert.

Das in etwa die Kurzfassung. Aber grau ist alle Theorie. Da du dich mit den Satteln ja auskennst: Bist du Mountainbiker? Hast du auf so einem richtigen Wurzeltrail mit vielen Kehren mal ein MTB mit so einem Sattel ohne Nase Probe gefahren? Nicht nur zum "runterfahren", sondern richtig wettkampfmäßig auf Tempo?
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#1166110 - 20.10.15 21:02 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
In Antwort auf: radulf
Was hat das mit Geschwindigkeit zu tun?

Schockierend. Du hast wirklich keinen blassen Schimmer, aber schwingst dich auf und erzählst sonstwas, aber hast noch nicht einmal die Grundkenntnis des Physikunterrichts aus Klasse 9. Toll.
Oder du trollst rum.

Was auch immer, ich tu mir das nicht an. Bye

Edit: Wobei es nicht mal Physik der Klasse 9 braucht, denn es reicht wenn man beim Radfahren einfach mal auf seinen Körper hört und die Wechselwirkungen spürt, die sich je nach Fahrweise und Geschwindigkeit so aus Verlagerungen der Körpermasse, insbesondere beim Ausweichen und Kurvenfahrten so ergeben.
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Geändert von JaH (20.10.15 21:07)
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#1166159 - 21.10.15 07:55 Re: Sattel ohne Nase [Re: derSammy]
radulf
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 80
In Antwort auf: derSammy

Wo es interessant sein könnte: Beim Zeitfahren. Da hat die UCI doch Vorgaben, dass die Sattelspitze sich in einem gewissen horizontalen Abstand zum Tretlager befindet, die Fahrer würden aber häufig gern weiter vorn sitzen. Wenn ich mich recht erinnere, gibt es sogar Fahrer, die deshalb die Sattelspitzen kürzen. Unter den sehr konkreten Bedingungen eines Zeifahrens könnte ein Sattel ohne Nase (der dann weiter vorn montiert werden kann) echt was bringen. Allerdings verbietet sicher ein UCI-Regularium dieses.


Das machen die Fahrer nicht selber, die entsprechenden Sättel werden so hergestellt. Bekanntestes Beispiel: die Sättel von ISM ("Adamo"): die sehen vorne so aus, als hätten sie eine Art Doppelnase. In Wirklichkiet ist das der Mittelteil, auf dem sie sitzen. Die Fahrer beim Zeitfahren umschiffen die Bestimmungen des UCI. Den UCI-Bestimmungen liegt ein Denkfehler zugrunde: sie gingen davon aus, dass die Nase naurbedingt notwendig sei.

Extremes Beispiel: http://marco-polo-peich.de/index.php/category/produktreviews/

Grüße

Ralf
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#1166161 - 21.10.15 08:11 Re: Sattel ohne Nase [Re: derSammy]
radulf
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 80
In Antwort auf: derSammy

Du lenkst, indem du den Körperschwerpunkt auf eine Seite des Rades verlagerst.


Es gibt verschiedene Methoden, Zentripetalkräfte und Lenkung in Übereinstimmung zu bringen:
1. Gegenlenken (keine Gewichtverlagerung)
2. Lenken und Gewichtverlagerung parallel
3. Lenken durch Gewichtverlagerung bei unterschiedlichen Effekten: Kreiselpräzession, Lenkkopfabsenkung, kegelförmiges Abrollen des Reifens

Die Gewichtverlagerung findet in einer anderen Ebene statt: die Nase ist dazu gar nicht notwendig.

Grüße

Ralf
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#1166162 - 21.10.15 08:13 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
StephanBehrendt
Mitglied
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In Antwort auf: radulf
Auch bei diesem Modell hat der Fahrer den Sattel zwischen den Schenkeln und kann ihn zum Führen des Rades nutzen.
Beim Rock- oder Damensattel am Hollandrad hat die Fahrerin den Sattel aber hinter den Oberschenkeln. Bei jeder größeren Bodenwelle verliert man ohne Clickies in dieser Sitzposition die Führung.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1166164 - 21.10.15 08:29 Re: Sattel ohne Nase [Re: StephanBehrendt]
radulf
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Auch bei diesem Modell hat der Fahrer den Sattel zwischen den Schenkeln und kann ihn zum Führen des Rades nutzen.


Nein. Scroll mal etwas runter. Da wirds erklärt.

Grüße

Ralf
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#1166167 - 21.10.15 08:42 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
derSammy
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Das machen die Fahrer nicht selber, die entsprechenden Sättel werden so hergestellt. Bekanntestes Beispiel: die Sättel von ISM ("Adamo"): die sehen vorne so aus, als hätten sie eine Art Doppelnase. In Wirklichkiet ist das der Mittelteil, auf dem sie sitzen. Die Fahrer beim Zeitfahren umschiffen die Bestimmungen des UCI. Den UCI-Bestimmungen liegt ein Denkfehler zugrunde: sie gingen davon aus, dass die Nase naurbedingt notwendig sei.

Dass die Voraussetzungen beim Zeitfahren sehr speziell sind, schrieb ich bereits. Wenn die speziellen Sättel deiner Meinung nach keine Nachteile haben, warum werden die dann nicht beim normalen Straßenrennen eingesetzt?
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
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#1166168 - 21.10.15 08:56 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
derSammy
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In Antwort auf: radulf

Es gibt verschiedene Methoden, Zentripetalkräfte und Lenkung in Übereinstimmung zu bringen:
1. Gegenlenken (keine Gewichtverlagerung)

Lenken allein bringt beim Rad recht wenig, beziehungsweise die dadurch generierte Zentripetalkraft setzt unten am Reifen an und bewirkt damit eine Gewichtsverlagerung des darüber befindlichen Schwerpunktes aus Rad+Fahrer. Dieses auszugleichen muss man lernen und letztlich ist es genau der Knackpunkt, worin die Schwierigkeit beim Radfahren liegt (mal abgesehen von der Koordination mit der Beinbewegung).

In Antwort auf: radulf

3. Lenken durch Gewichtverlagerung bei unterschiedlichen Effekten: Kreiselpräzession, Lenkkopfabsenkung, kegelförmiges Abrollen des Reifens

Jetzt sind wir aber voll drin in der komplizierten Dynamik der Fahrradlenkung. Zu dem Thema gibt es nicht nur eine wissenschaftliche Facharbeit. Den Nachlauf hast du auch noch nicht erwähnt. Aber wir müssen es gar nicht so kompliziert treiben. Wie gesagt: Ich teile die Auffassung, dass die Sattelnase nicht nötig ist um eine konktrollierte Kurvenfahrt auszuführen. Sie ist aber ausgesprochen sinnvoll, wenn das System Kurvenfahrt an seine physikalischen Grenzen kommt. Sowohl als sensorisches Feedback zum Fahrer, als auch zum Gegensteuern. Ich hab sehr wohl schon oft ein ausbrechendes Hinterrad mit dem Sattel abgefangen. Nur auf den Pedalen wäre das nicht möglich gewesen, ohne Klickpedale erst recht nicht.


In Antwort auf: radulf

Die Gewichtverlagerung findet in einer anderen Ebene statt: die Nase ist dazu gar nicht notwendig.

Ich habe nie behauptet, dass man die Nase für die Gewichtsverlagerung bräuchte.
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#1166179 - 21.10.15 09:31 Re: Sattel ohne Nase [Re: derSammy]
radulf
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In Antwort auf: derSammy
In Antwort auf: radulf

Es gibt verschiedene Methoden, Zentripetalkräfte und Lenkung in Übereinstimmung zu bringen:
1. Gegenlenken (keine Gewichtverlagerung)

Lenken allein bringt beim Rad recht wenig, beziehungsweise die dadurch generierte Zentripetalkraft setzt unten am Reifen an und bewirkt damit eine Gewichtsverlagerung des darüber befindlichen Schwerpunktes aus Rad+Fahrer. Dieses auszugleichen muss man lernen und letztlich ist es genau der Knackpunkt, worin die Schwierigkeit beim Radfahren liegt (mal abgesehen von der Koordination mit der Beinbewegung).


Zur Erklärung von Gegenlenken: es handelt sich um eine bewußte Einleitung einer Störung:
Z.B.: der Fahrer lenkt kurz nach links, stürzt auf die rechte Seite - und fängt ihn auf, indem er den Lenker nach rechts schwenkt. Klingt abenteuerlich, ist aber im Grunde nichts andres als eine Extemform des normalen Radfahrens.

Grüße

Ralf
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#1166182 - 21.10.15 09:45 Re: Sattel ohne Nase [Re: derSammy]
radulf
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In Antwort auf: derSammy
Wenn die speziellen Sättel deiner Meinung nach keine Nachteile haben, warum werden die dann nicht beim normalen Straßenrennen eingesetzt?


- die übliche Patentsattelstütze (eingeschlossen die entsprechende Rahmengeomentrie) und nasenlose Sättel passen nicht gut zusammen
- die Länge der Sättel sind vom UCI vorgeschrieben, ein Wechsel ohne eine gewünschte extrem tiefe Sitzposition bringt also nichts. Eine extrem tiefe Sitzposition senkt die Beherrschbarkeit im Feld
- die Klientel Rennradfahrer ist allgemein sehr konserativ
- der Spersitzensattel sieht einfach geil aus
- irgendwelche mir unbekannten Techniken oder Angewohnheiten
-
-

Grüße

Ralf
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#1166186 - 21.10.15 10:25 Re: Sattel ohne Nase [Re: derSammy]
radulf
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In Antwort auf: derSammy

Ich teile die Auffassung, dass die Sattelnase nicht nötig ist um eine konktrollierte Kurvenfahrt auszuführen. Sie ist aber ausgesprochen sinnvoll, wenn das System Kurvenfahrt an seine physikalischen Grenzen kommt.


Hallo Sammy,
bei der Auseinandersetzung mit dem Thema machte ich eine Beobachtung, die ich als eine Art Rückzugsgefecht interpretiere. Zuerst heisst es: nasenlos nur möglich bei sehr langsam kontrollierter Fahrt bei aufrchter Sitzhaltung. Konfroniert mit widersprechenden Erfahrungen,werden die Anforderungen höher gesetzt. Es ist von Sport die Rede. Möglichst Mountainbiking - das entzieht sich ab einen bestimmten Punkt (Downhill) ohnehin der Berechnung.
Ich fahre MTB, aber nicht "wettbewerbsmäßig", das geht bei mir lokal und gesundheitlich nicht.
Aber natürlich gibt es das:
http://radicalride.de/

Noch etwas: es gibt Verhaltensweisen, die sich an der Hardware ausrichten. Beispiel: fahren in Hollandradposition. Es ist grauenhaft, ich fühlte mich unsicher. Aber es gibt eben genügend Menschen, die ihr Verhaltensmuster danach ausgerichtet haben. Und die dann sehr gut damit klarkommen.

Grüße

Ralf
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#1166190 - 21.10.15 11:09 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
iassu
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Das mag alles sein. Man kann auch ganz ohne Sattel Radfahren und sich sogar ganz ohne Fahrrad bewegen. Dennoch bildet die Sattelnase eine für viele Situationen unverzichtbare Steuer- und Kontrollmöglichkeit. Das alles mit lediglich gelernten Verhaltensmustern und psychischer Befangenheit abzuqualifizieren wird dem Thema nicht gerecht. Hinter all deinen Bemühungen kann man genauso, wie du Rückzugsgefechte zu erkennen glaubst, den Versuch erkennen, dein Lieblingsthema zu verteidigen. So what.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1166201 - 21.10.15 11:43 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
derSammy
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In Antwort auf: radulf

Zur Erklärung von Gegenlenken: es handelt sich um eine bewußte Einleitung einer Störung:
Z.B.: der Fahrer lenkt kurz nach links, stürzt auf die rechte Seite - und fängt ihn auf, indem er den Lenker nach rechts schwenkt. Klingt abenteuerlich, ist aber im Grunde nichts andres als eine Extemform des normalen Radfahrens.

Das Prinzip des Lenkimpulses ist mir durchaus bekannt und ich habe heute morgen erst feststellen dürfen, wie agil ein Bullitt-Lastenrad darauf reagiert. Nur die Störung, wie du es nennst, geschieht genau dadurch, dass durch die durch Lenkung vorgegebene Kurvenfahrt dazu führt, dass der Schwerpunkt aus der Fahrebene des Rades gebracht wird. Sprich der Clou ist die Schwerpunktverlagerung, nicht die Lenkung allein.
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#1166203 - 21.10.15 11:53 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
derSammy
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In Antwort auf: radulf
Zuerst heisst es: nasenlos nur möglich bei sehr langsam kontrollierter Fahrt bei aufrchter Sitzhaltung. Konfroniert mit widersprechenden Erfahrungen,werden die Anforderungen höher gesetzt. Es ist von Sport die Rede. Möglichst Mountainbiking - das entzieht sich ab einen bestimmten Punkt (Downhill) ohnehin der Berechnung.
Ich fahre MTB, aber nicht "wettbewerbsmäßig", das geht bei mir lokal und gesundheitlich nicht.

Das mit der langsamen kontrollierten Fahrt habe ich nicht geschrieben. Aber ich würde auch an einem im Alltag gesteuerten Rad nicht auf die Nase verzichten wollen. Nicht weil ich das Rad da permanent im Grenzbereich bewege, sondern weil Dinge wie Ölflecken, Glatteis, Fahrbahnschäden, etc. auch da unvorbereitet zuschlagen können.
Und ich bin ja auch Theoretiker. Nur grau ist alle Theorie. Am Rad sind viele Dinge eben auch so wie sie sind, weil sich dies in der Praxis bewährt hat.
Im Übrigen habe ich auch schon Sättel mit Nasen an Bürostühlen gesehen und in Kaiser Wilhelms Altersresidenz in Doorn besteht ein Schreibtischstuhl aus einem umfunktionierten Federsattel. Denn "die besten Entscheidungen trifft man eh im Sattel". lach
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#1166255 - 21.10.15 14:32 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
Sickgirl
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Was ich jetzt immer noch nicht kapiert habe,was an dsr Sattelnase so schlimm ist, das du sie so vehement bekaempfst.

Was bei mir haengen geblieben ist, Leute mit Tiefeinstieger haben Problem beim nach hinten auf sitzen und in Kulturen mit gewissen Kleiderregeln kommt es zu Problemen.

Aber fuer einen sportlichen Fahrer trifft das ja alles nicht zu.ich fahre nur Herrenraeder und lieber enge Funktionsklamotten auf dem Rad. Was ist dann bitte das Killerargument fuer mich.
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#1166317 - 21.10.15 17:58 Re: Sattel ohne Nase [Re: Mütze]
Strolch
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Nachdem ich mal die Ergebnisse einer Studie über solche Sättel, in welcher Fahrradpolizisten aus den USA diese ein halbes Jahr lang fuhren gelesen hatte, hatte ich mir vor ein paar Jahren mal so einen Damenrocksattel besorgt, um es selbst zu testen.

Mein Fazit: Man kann sich daran gewöhnen, sämtliche kritischen Druckzonen entfallen, ...ein Brooks tut es aber auch. zwinker
Ich benutzte diesen Sattel aber nichtmehr, da ich durch diesen eine neue Sitz und Steuerweise gelernt habe und nun auch mit normalen nach vorne geneigten Sätteln ähnlich gute Ergebnisse erziele. Auch nach sehr langen Etappen habe ich keine Taubheitsgefühle mehr.
Da ich die damals gelesene Webseite nicht auf Anhieb finde, hier ähnliche Informationen.

Klick , Klack

Geändert von Strolch (21.10.15 17:59)
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#1166408 - 22.10.15 06:43 Re: Sattel ohne Nase [Re: Sickgirl]
radulf
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In Antwort auf: Sickgirl
Was ich jetzt immer noch nicht kapiert habe,was an dsr Sattelnase so schlimm ist, das du sie so vehement bekaempfst.

Was bei mir haengen geblieben ist, Leute mit Tiefeinstieger haben Problem beim nach hinten auf sitzen und in Kulturen mit gewissen Kleiderregeln kommt es zu Problemen.


Ich habe in meinen Artikel 9 Argumente genannt.
Deine Kritik stellt die logische Reihenfolge auf der Basis von ungefähr 130 Jahren quasi auf dem Kopf: die Notwendigkeit einer Nase muss begründet werden, nicht umgekehrt. Und die Begründungen, die dafür nachgeliefert werden: das ist gar nichts. Selbst wenn es für Grenzfälle (MTB-Downhill) stichhaltige Gründe gebe, würde ich eine völlige Neukonstruktion für einen Sonderfall vorschlagen. Die derzeitig übliche Form ist geschichtlich begründet.
Der Hintern ist der meistgenannte körperliche Problempunkt beim Radfahren. Ein Konstrukteuer, der uneingeschränkt sein Ideal realisieren würde/könnte, wird sich als erstes eine Reihe von Zielen vorlegen und ihnen Prioritäten zuordnen. Wenn er zu viele Ziele hat, muss er unangenehme Kompromisse machen.

In Antwort auf: Sickgirl


Aber fuer einen sportlichen Fahrer trifft das ja alles nicht zu.ich fahre nur Herrenraeder und lieber enge Funktionsklamotten auf dem Rad. Was ist dann bitte das Killerargument fuer mich.


Je sportlicher, desto mehr verliert der Sattel an Bedeutung. Das ist auch der Grund, warum die argumentative Linie "Sport" gegen nasenlose Sättel mit Ausnahme des höheren Energieumsatzes nicht greifen kann.

Grüße

Ralf
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Off-topic #1166414 - 22.10.15 07:07 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
veloeler
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In Antwort auf: radulf
Der Hintern ist der meistgenannte körperliche Problempunkt beim Radfahren. Ein Konstrukteuer, der uneingeschränkt sein Ideal realisieren ...

Das Problem ist doch längst gelöst, siehe zweiten Absatz im Kapitel 1.1 des verlinkten Fahrradzukunftartikels *duckundweg*
Reiseblog: 2019 und 2017 Frankreich, 2016 Nordamerika, 2015 Neuseeland & Australien, 2014 Dubai->Schweiz, 2013 Schweiz->Nordkap->Schweiz
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#1166418 - 22.10.15 07:10 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
Sickgirl
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Ich moechte keinen Sattel fahren, an dem es nur einen idealen Punkt zum sitzen gibt. Ich nutze bei recht langen Touren durchaus die ganzen 260 mm meiner Saettel.

Ich denke schon das bei ruppigen Abfahrten, das abstuetzen mit den Schenkeln das Rad stabilisiert. Frueher bei den damaligen laberigen Stahlrahmen musste man ja durchaus schonmal die Schenkel ans Oberrohr pressen, das sich die Fuhre nicht auf schaukelt.

Und ob das die Sitzprobleme bessert, wenn man nur an den Sitzknochen sitzt

Ganz ehrlich, wenn das so toll waere hatte sich das doch schon eher etabliert. Genauso wenig wie sich Liegeraeder durch gesetzt haben, die auch eine Loesung fuer Sitzprobleme sein sollen.
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#1166423 - 22.10.15 07:43 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
iassu
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In Antwort auf: radulf
Deine Kritik stellt die logische Reihenfolge auf der Basis von ungefähr 130 Jahren quasi auf dem Kopf: die Notwendigkeit einer Nase muss begründet werden, nicht umgekehrt.....Die derzeitig übliche Form ist geschichtlich begründet....

Hü-Hott - in einem Absatz.

Begründet muß eigentlich garnix werden. Nochmal: welchen Feld- oder gar Kreuzzug bestreitest du mit deiner Mission? Befreit die Menscheit von Sattelnasen? Sie ist auf dem Irrweg!

?
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (22.10.15 07:45)
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#1166431 - 22.10.15 08:37 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
kleinerblaumann
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In Antwort auf: radulf


Je sportlicher, desto mehr verliert der Sattel an Bedeutung. Das ist auch der Grund, warum die argumentative Linie "Sport" gegen nasenlose Sättel mit Ausnahme des höheren Energieumsatzes nicht greifen kann.


Je sportlicher, desto wichtiger wird die Sattelnase. Und ganz ohne Sattel geht auch nicht. Extrembeispiel: Kannst du dir ihn hier ohne Sattelnase vorstellen? Er könnte nicht mehr fahren. Auf einem Teller kann man so nicht sitzen. So Teller-Sättel funktionieren nur, wenn man aufrecht genug sitzt, sonst sitzt man nicht mehr drauf, sondern drückt sich nur dagegen.

Ich selbst sitze auch immer wieder ganz vorne auf meinem Sattel, wobei mein Adamo gerade keine klassische Sattelnase hat.

Grüße
Sebastian
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#1174464 - 01.12.15 06:47 Re: Sattel ohne Nase [Re: kleinerblaumann]
Mütze
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Sodele, jetzt habe ich also einen Sattel ohne Nase erstanden und werde den mal ausprobieren. Danke nochmal an JaH, Natasch und Mgarbi. Werde dann hier über mein neues "Fahrgefühl" berichten.
- - - - - - - - - - - - - - - -
Grüßchen, Ruth https://missesvelominiservice.com
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#1174493 - 01.12.15 09:20 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
ro-77654
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In Antwort auf: radulf
In Antwort auf: Sickgirl
Was ich jetzt immer noch nicht kapiert habe,was an dsr Sattelnase so schlimm ist, das du sie so vehement bekaempfst.

Was bei mir haengen geblieben ist, Leute mit Tiefeinstieger haben Problem beim nach hinten auf sitzen und in Kulturen mit gewissen Kleiderregeln kommt es zu Problemen.


Ich habe in meinen Artikel 9 Argumente genannt.
Deine Kritik stellt die logische Reihenfolge auf der Basis von ungefähr 130 Jahren quasi auf dem Kopf: die Notwendigkeit einer Nase muss begründet werden, nicht umgekehrt. Und die Begründungen, die dafür nachgeliefert werden: das ist gar nichts. Selbst wenn es für Grenzfälle (MTB-Downhill) stichhaltige Gründe gebe, würde ich eine völlige Neukonstruktion für einen Sonderfall vorschlagen. Die derzeitig übliche Form ist geschichtlich begründet.
Der Hintern ist der meistgenannte körperliche Problempunkt beim Radfahren. Ein Konstrukteuer, der uneingeschränkt sein Ideal realisieren würde/könnte, wird sich als erstes eine Reihe von Zielen vorlegen und ihnen Prioritäten zuordnen. Wenn er zu viele Ziele hat, muss er unangenehme Kompromisse machen.

In Antwort auf: Sickgirl


Aber fuer einen sportlichen Fahrer trifft das ja alles nicht zu.ich fahre nur Herrenraeder und lieber enge Funktionsklamotten auf dem Rad. Was ist dann bitte das Killerargument fuer mich.


Je sportlicher, desto mehr verliert der Sattel an Bedeutung. Das ist auch der Grund, warum die argumentative Linie "Sport" gegen nasenlose Sättel mit Ausnahme des höheren Energieumsatzes nicht greifen kann.

Grüße

Ralf







Ich reihe mich hier in die Reihe der Nasen-Befürworter ein. Die war für mich schon öfter wichtig - Sicherheit. D.h. Kontrolle/Hängenbleiben mit dem Schenkel. Z.B. bei schnellen Abfahrten halbstehend auf den Pedalen bei holprigem Untergrund.

Die Sattenase hat übrigens rein gar nichts mit dem Hintern zu tun, den erwähnst du ja oben bei der Diskussion für/wider. Mann/Frau sitzt ja nicht auf der Nase. Die wird beim Standard-Sitzen gar nicht berührt.
Den Satz Je sportlicher, dest mehr verliert der Sattel an Bedeutung halte ich für verkehrt. Was ist sportlich? Hohe Geschwindigkeit, nach vorn gebeugte Sitzposition, viele lm am Stück, holpriger Untergrund? Gerade da wird der Sattel wichtiger

Meine These: Wenn die Nase beim MTB- und Rennradfahren unwichtig wäre, wäre die schon längst weg wegen Gewichtsersparnis.
Gewerblich: Autor und Lastenrad-Spedition, -verkauf, -verleih

Geändert von ro-77654 (01.12.15 09:22)
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#1174636 - 02.12.15 06:38 Re: Sattel ohne Nase [Re: kleinerblaumann]
radulf
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In Antwort auf: kleinerblaumann


Extrembeispiel: Kannst du dir ihn hier ohne Sattelnase vorstellen? Er könnte nicht mehr fahren.


Genau bei dieser Anwendung (Zeitfahren, auch Triathlon)werden voren gekürzte Sättel gerne genommen. Das Thema ist im Mittelteil des Threads schon mal diskutiert worden.

In Antwort auf: kleinerblaumann


Ich selbst sitze auch immer wieder ganz vorne auf meinem Sattel, wobei mein Adamo gerade keine klassische Sattelnase hat.


Du fährst eine "nasenlosen"! Genauer: die Nase ist derartig gekürzt, dass man quasi auf den Teil des Sattels sitzt, der bei anderen der Mittelteil ist. Korrekt wird er also vorn gesessen. Sitzt man hinten, so ist die Doppel"nase" normalerweise zu breit. Sitzt man vorne, so ist eine Berührung der Oberschenkel mit der Spitze nicht mehr möglich. Damit entfällt natürlich die Funktion, die ihr zugeschrieben wird.

Der Hintergrund des seltsamen Designs: es geht um die Umschiffung der UCI-Regeln, die eine Aero-Position verhindern sollen.
Wer sich die Webseite von ISM , den Hersteller des Adamo, anschaut, wird dort auch Varianten für den zivilen Gebrauch im Angebot erkenne. Und die sehen zweifellos nasenlos aus. Auch deren Begründung ist typisch "noseless" - ein Wort, das sie meiden. Die Vorurteile sind einfach zu groß.
Der Erfolg des Adamo beruht auf eine geniale Kombination von Design und Marketing. Auf Dauer wird er wohl von superleichten Alternativen wie Dash abgelöst.

Grüße

Ralf
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#1174640 - 02.12.15 07:06 Re: Sattel ohne Nase [Re: ro-77654]
radulf
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In Antwort auf: ro-77654


Ich reihe mich hier in die Reihe der Nasen-Befürworter ein. Die war für mich schon öfter wichtig - Sicherheit. D.h. Kontrolle/Hängenbleiben mit dem Schenkel. Z.B. bei schnellen Abfahrten halbstehend auf den Pedalen bei holprigem Untergrund.



Natürlich schlägt das Fahrrad gegen die Oberschenkel. Die Störung von außen kann die jeweilige Neigung des gesamten Systems "Fahrrad plus Fahrer" beeinflussen. Es ändert sich aber nicht, wenn innerhalb des Systems Vorgänge wie das Anschlagen des oberschenkels passieren.
Bei wirklich hohen geschwindigkeiten wird man solche
Übrigens:
Der MTB -Sport ist eine relativ neuzeitliche Erfindung - und fällt damit als Ursache für die übliche Formgebung des Sattels aus.

Grüße

Ralf
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#1174645 - 02.12.15 07:40 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
Sickgirl
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Frueher waren die Straßen such ruppiger, dazu labrige Stahlrahmen. Da ist es eher von Vorteil mit dem Oberschenkeln die Fuhre beruhigen zu können.

Mir gibt das ein gutes Feedback vom Rad. Ich möchte auf mein Sattelnase auch nicht verzichten.
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#1174728 - 02.12.15 15:52 Re: Sattel ohne Nase [Re: radulf]
ro-77654
Gewerblicher Teilnehmer
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In Antwort auf: radulf
In Antwort auf: ro-77654


Ich reihe mich hier in die Reihe der Nasen-Befürworter ein. Die war für mich schon öfter wichtig - Sicherheit. D.h. Kontrolle/Hängenbleiben mit dem Schenkel. Z.B. bei schnellen Abfahrten halbstehend auf den Pedalen bei holprigem Untergrund.



Natürlich schlägt das Fahrrad gegen die Oberschenkel. Die Störung von außen kann die jeweilige Neigung des gesamten Systems "Fahrrad plus Fahrer" beeinflussen. Es ändert sich aber nicht, wenn innerhalb des Systems Vorgänge wie das Anschlagen des oberschenkels passieren.
Bei wirklich hohen geschwindigkeiten wird man solche
Übrigens:
Der MTB -Sport ist eine relativ neuzeitliche Erfindung - und fällt damit als Ursache für die übliche Formgebung des Sattels aus.

Grüße

Ralf


Du hast meinen Beitrag leider nicht verstanden.
Das Fahrrad schlägt nicht gegen die Schenkel. Z.B. fpolgendes selbst erlebtes Szenario: 70 km/h auf einer steilen Abfahrt, plötzlich kommt ein Kuhgitter. Kurz hoch aus dem Sattel, heftiger Schlag, Fahrrad wird mit dem Schenkel an der SATTELNASE stabilisiert, weiter gehts.
Ich habe nicht behauptet, dass der MTB-Sport URSACHE für die Nase ist, sondern dass sie dort - falls nutzlos - schon längst ABGESCHAFFT worden wäre wegen Gewichtsersparniss.

Ich habe den Eindruck, das Argumente und Praxiserfahrungen sowieso nicht bei dir ankommen und klinke mich deshalb hier aus.
Gewerblich: Autor und Lastenrad-Spedition, -verkauf, -verleih

Geändert von ro-77654 (02.12.15 15:53)
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