Liebes Forum,

nach gut 30 Jahren mehr oder weniger unfallfreien Fahrradfahrens hat es mich letzten Sonntag erwischt. Ein Freund eines Freundes war zu Besuch in einer Feriensiedlung eine Stunde nördlich von Madison, und so sind wir zu dritt mit den Rädern auf dem Autoträger am frühen Sonntagmorgen dort hin gefahren und wollten eine 100-Kilometer-Runde auf ruhigen Nebenstraßen drehen. Die Straßen waren in der Tat wunderbar - kaum ein Auto, oft nicht asphaltiert und mit kurzen, aber knackigen Steigungen. Nach ca. 15 Kilometern hatten wir eine unangenehme Begegnung mit vier aggressiven Farmhunden, aber das ging alles noch gut aus. Ebenso glimpflich ging das Ausweichmanöver eines unserer Mitfahrer aus, nachdem plötzlich eine Katze aus einem Feld auftauchte. Kurz danach war es dann aber soweit: Auf einem Abschnitt mit sogenannten Rolling Hills - dicht aufeinander folgende, kurze Hügel - habe ich bergab kräftig reingetreten, um es über die folgende Kuppe zu schaffen, und auf der folgenden Bergab-Passage hatte ich wieder einige Fahrt aufgenommen, als plötzlich eine Katze am Straßenrand auftauchte. Wir versuchten beide, einander auszuweichen; leider ohne Erfolg. Ich bin nach vorne über den Lenker abgegangen und habe mit Schulter, Kinn und Knien gebremst.

Glücklicherweise waren meine Mitfahrer nicht direkt hinter mir und hatten genug Zeit um anzuhalten. Endresultat: Ausgekugelte und gebrochene Schulter sowie jede Menge Abschürfungen. Die Schulter wurde noch am selben Tag wieder eingerenkt und das Kinn wieder zusammengeflickt, aber der Bruch musste dann doch operiert werden. Seit gestern bin ich wieder zuhause und auf dem Weg der Besserung. Der Knopf des Oberarmknochens wird jetzt mit auf dem Röntgenbild imposant aussehenden Titanteilen zusammengehalten, und ich den linken Arm schon wieder ein wenig bewegen. Ich hoffe sehr, dass langfristig keine zu großen Einschränkungen auftreten werden, aber das lässt sich natürlich schwer prognostizieren. Mit Radreisen wird es diese Saison definitiv nichts mehr

20150811_161351 by Harald, on Flickr

Schönen Gruß,
Harald.

Hallo Harald,
Oha das sieht ja übel aus Ihre wünsche dir alles Gute und drücke dir die Daumen das die Verletzung gut und ohne bleibende Schäden verheilt!

Liebe Grüße,
Tom

Hallo Harald,

erst mal gute Besserung. Aber dem kann ich dir nicht zustimmen: Drei Monate nach dem Unfall bin ich bei jedem Mistwetter die 17km ins Reha-Zentrum geradelt. Der Arm lag eben wie so eine Attrappe auf dem Lenker, aber Bremse funktionierte auch auf der anderen Seite. Nach Hause durften es abends bei schönem Wetter schon mal mehr km werden. Wichtig ist nur, dass du Übungen machst und den Arm bewegst, dann werden dir auch keine großen Einschränkungen bleiben. Die Platte sowie 16 Schrauben wurden mir nicht mehr entfernt, der Arzt meinte, dann sähe der Knochen aus wie Edamer Käse. Wünsche dir spätestens ab November noch schöne Touren, ein MTB ist wegen der guten Federung bequem. Musst ja dann nicht gleich beim Winterpokal teilnehmen

Alles Gute und liebe Grüße
Margit

hallo Harald,
na dann gute Besserung und mach genügent Krankengymnastik. Bei mir würde so ein schwarzweiß Bildchen noch 3 Platten mehr zeigen, Radfahren mit der Liege geht jedoch.

Klaus

Mensch Harald,

du machst ja Sachen... denk dir immer, es hätte schlimmer kommen können und Rad fahren wird sicher auch bald wieder klappen.

Gute Besserung und viele Grüsse

Bernd

Gute Besserung!

Hi,

gute Besserung!

Sollte der Heilungsprozess länger dauern, könntest du vielleicht auf ein Liegerad ausweichen, die Beine sind ja OK.

Na dann gute Besserung, und sobald Du dich bewegen kannst, tu es. Der Heilungsprozess von Schultersachen hängt wesentlich von der Disziplin bei Krankengymnastik und Krafttraining ab.

Viele Grüße
Detlef

Gute Besserung, bei mir waren dieses Jahr auch alle Touren abgesagt und bin froh das ich jetzt schon überhaupt wieder fahren darf

achja, ist der Katze auch was passiert?

Gaaaaanz rasche und gute Besserung!
Ich kanns dir gut nachfühlen! Ich hatte kniebedingt einen längeren Radausfall und kann immer noch nicht so, wie ich gerne würde. Aber trotzdem - Bewegung, Bewegung, Bewegung, sobald es wieder geht und vom Arzt erlaubt ist. Anfangs nicht übertreiben, aber kontinuierlich dabei bleiben und langsam wieder steigern. Für mich war das die beste Medizin und was ich so mitbekommen habe, gilt das für Schultern erst recht. Die brauchen viel Bewegung, damit sie wieder beweglich werden.
Alles Gute!!

Dreggsmist sowas. Wie geht es eigentlich der Katze? Sowas wie dir passiert, ist ja eine meiner ständigen Horrorvorstellungen, wobei ich die mehr auf Radwegen habe, wo die Distanz zum Grün zumeist extrem kurz ist, auf jeden Fall kürzer, als auf einer Straße.
Katzen sehe ich aber auch relativ häufig und obwohl sie so ein tolles Gehör haben (sollen), nehmen sie mich meist nicht wahr, bis ich an ihnen direkt vorbei fahre.

However, es ist passiert.

Ausgekugelte Schulter ist allein schon seeeehr unangenehm. Das hatte ich mal in meiner Jugend und dann noch ein paar Jahre immer wieder mal etwas Probleme mit Verrenkungen. Viel Bewegung ist aber wichtig. Mir half Paddeln extrem gut.

Und am 11.September bekomme ich nun die Titanplatten und -schrauben aus meinem Jochbein heraus. Mit dem Gesicht zu bremsen, kann auch sehr unangenehme Folgen haben.

Katzen nehmen dich schon wahr, nur nicht als das was du bist. Für Tiere bist du als rollendes Wesen keinen Gefahr, ist noch nicht Genetisch festgelegt. Kommst du selber Geschwindigkeit angelaufen, hauen sie ab, oder fordern dich zum Kampf raus. Manche Tiere haben bei Gefahr 2 verschiedene Verhaltensmuster parat. Wegrennen oder sich nicht bewegen. Kommt auf das Gelände an oder wer nährt sich.

Zunächst erstmal mein Mitgefühl und die besten Genesungswünsche!



Seit ich in Köln bin, habe ich eine ständige Angst, irgendwann mal ein Kaninchen mitzunehmen. Die haben beide Verhaltensmuster im Programm. Häufig kombiniert in der Version: Nicht bewegen direkt neben dem Radweg und dann Programmwechsel wenn man auf 2m ran ist und Sprint direkt vor den Vorderreifen. Ich mache hier ungelogen im Schnitt etwa einmal pro Woche eine Vollbremsung für die Viecher und kann mir kaum vorstellen, dass es da nicht bisher schon zu (in Statistiken oft nicht auftauchenden "Allein-") Unfällen gekommen ist.

Danke an alle für die Genesungswünsche! In der Tat hätte das alles auch viel schlimmer ausgehen können. Keine Schädel- oder Wirbelsäulenverletzungen, keine auschgeschlagenen Zähne, und da man operieren musste, ist mein linker Arm zumindest schon wieder ein bisschen einsatzfähig und ich kann ein paar einfache Übungen machen.


Unklar. Einer meiner Mitradler hat nach der Katze gesucht, während wir auf den Krankenwagen warteten, sie aber nicht gefunden. Angesichts meiner Geschwindigkeit befürchte ich aber, dass es für Miezi ebenfalls nicht gut ausging.

Schönen Gruß,
Harald.

Gute Besserung!

Der Bruch war doch "glatt", oder? Dann dürfte der Arm wieder so zusammenwachsen wie er war ohne Einschränkungen.
Die Ärzte hier können vielleicht mehr dazu sagen.

Bei den kleinen Viechern bremse ich nur noch und weiche mittlerweile nicht mehr aus. Das ist Strategie: Wenn sie ausweichen, passiert kein Unfall. Und das tun sie, klappt also gut. Wenn wir beide ausweichen, ist die Unfallchance, so mein Eindruck, höher.

Na, dann kannst du ja gleich mal eine Reiseradversehrten- & Invalidenforumstour organisieren. Ich wäre auch bereit, den begleitenden Rettungswagen zu steuern.

@vgXhc: Gute Besserung! Mich interessiert allerdings noch die sportliche Komponente dabei. Hast du dir auch solch exellenten Haltungsnoten verdient, wie dieser famose Sportskamerad?

Auch von mir die besten Genesungswünsche. Ich habe auch einmal probiert, wie es ist, über den Lenker abzusteigen, damals gingen nur 4 Rippen zu Bruch. Bei Dir sieht es übler aus, aber das wird schon wieder.

Bettina

Gute, aber vor allem vollständige Besserung!

Ganz so elegant war es bei mir glaube ich nicht

Zwei wichtige Dinge noch: Das Fahrrad hat den Sturz sehr gut überstanden. Ein Bremshebel ist im Eimer, und den Lenker sollte man sicherheitshalber auf jeden Fall tauschen, aber sonst ist wohl nichts kaputt (steht im Moment noch bei einem Freund in der Garage). Was den Sturz ebenfalls sehr gut überstanden hat, sind meine Handflächen. In Zukunft werde ich definitiv noch konsequenter nur mit Handschuhen fahren. Nach denen hat mich übrigens niemand gefragt; ganz im Gegensatz zu den wiederholten "Hattest du einen Helm auf?"-Fragen...

Und an der Invaliden- und Versehrtentour werde ich zumindest gedanklich auf jeden Fall teilnehmen

Schönen Gruß,
Harald.

Es lebe das Radreise- und Fernradler-, das Invaliden-, Versehrten- und Seniorenforum Toi toi toi und gute Besserung. Das wird schon wieder!

Stimmt, Fahrradhandschuhe würde ich auch als wichtigste Schutzkleidung beim Radfahren sehen. Hilft natürlich nicht gegen wirklich lebensrelevante Verletzungen, aber ohne die gibts bei Stürzen doch merklich oft hässlich aufgeschundene Handflächen. Den Kopf habe ich mir noch nie aufgeschunden.
Ging ges nicht um ein Rennrad? Da wäre ich gerade bei der wahrscheinlichen Karbongabel auch sehr vorsichtig und würde die u.U. auch tauschen.

Die einzigen Karbonteile an dem Rad sind die Spacer



Sorry für das unscharfe Bild; habe gerade nichts Besseres.

Gruß,
Harald.

Joh, hätte ich vor drei Jahren bei meinem Sturz in einer Spurrille im Wald auch besser angehabt. Die Schürfwunde an der Hand hat deutlich mehr weh getan als der abgebrochene Processus coronideus, der dann mit zwei Schrauben, die jetzt noch drin sind, wieder angeschraubt wurde. Radfahren hab ich nach zwei Monaten wieder angefangen, aber bis der Arm wieder voll belast- und streckbar war und ich wieder Handball spielen konnte, hats weitere drei Monate gedauert. Seit zwei Jahren fahre ich mit Handschuhen.

Gute Besserung und viel Krankengymnastik!

Gute Genesung, toi toi toi. Und viele Grüße nach Madison.

Stefan

Hallo Harald,

zunächst von mir auch gute Besserung.


Diese Frage habe ich auch lieben gelernt.

Seitdem sage ich nach jedem (glücklicherweise seltenen) Radumfall (nie bei hoher Geschwindigkeit) nach Beschreibung der Verletzung/Schmerzstelle: "Hätte ich nur einen Helm aufgehabt!"

Das klingt dann zum Beispiel so: "Der Ellenbogen tut mir heute noch weh. Hätte ich nur einen Helm aufgehabt!"

Frag nicht, wie irritiert die Gesprächspartner dann schauen

Sehr schoen, werde ich mir merken

Bei den meisten Nachfragen habe ich mir einen bissigen Kommentar verkniffen - ich hatte in dem Moment andere Sorgen. Aber bei den paar Leuten, die mir vorwurfsvoll-paedagogisch kamen, habe ich dann doch nachgefragt, wie ein Helm meine Kinnverletzungen oder Schulterfraktur verhindert haette.

Schoenen Gruss und nochmals danke fuer alle Genesungswuensche!

Harald.

So erging es mir auch im letzten Jahr. Man möchte ja mitunter zum Rumpelstilzchen mutieren, aber selbst das ist ohne Helm vermutlich viiieeeel zu gefährlich.
Die Standardreaktionen und -verhaltensweisen zeigen leider allzu deutlich wie verbreitet der Unwille, oder die durch mediale Dauerbeschalltung antrainierte Unfähigkeit auch nur für 3 Sekunden mal selbst nachzudenken, inzwischen ist.

Mein letzter Unfall von vor 16 Jahren war auch wegen einer Katze, die reingerannt ist. Die Federgabel hatte bis zum Anschlag eingefedert, der Stoß war heftig, die Katze konnte aber zumindest noch wegrennen und ist ein Mäuerchen hochgesprungen. Ziemlich zäh die Viecher.
(mir ist damals gar nichts passiert, einfach auf glattem Asphalt ein paar Meter gerutscht, ohne das irgendeine Wunde oder Bruch entstanden wäre)

Hallo Harald,

von mir auch die besten Wünsche zur Genesung.