Wir, meine Freundin und ich, wohnen in Bochum und verbringen ein Teil des Urlaubs mit mehrtägigen Radtouren. In den letzten Jahren hauptsächlich die kleinen/großen Radwege an deutschen Flüssen. Es gibt bei uns im Pott reichlich Bahnstrecken die als Radwege umgebaut sind. Z.B. kann man von Bochum,Hattingen über die Kohlenbahn-Nordbahn bis nach Wuppertal und dann über die Korkenzieherbahn bis Solingen fahren. Auf diesen Strecken gibt es zwar lange Steigerungen, die aber max. 2% betragen. Auf Bahntrassenradeln.de kann man sich über den aktuellen Stand und alles andere informieren. Gibt es aber längere Touren die hauptsächlich über Bahntrassen führen? Hat es schon mal Einer gemacht? Egal ob Richtung Alpen, Nord/Ostesee oder wo auch immer.
Vielen Dank,
Stahlarbeiter

Vielleicht hilft dies weiter?
www.bahntrassenradeln.de/

Gruß Oly

Wollte ich auch gerade posten.
Die längste mir bekannte ist leider weit weg...

Danke. Lese ich auch fast täglich. Unbestritten die Nr.1 für solche Touren. Nur der Versuch das alles zu einer Tour zu verknüpfen, habe ich noch nicht hin bekommen.
Stahlarbeiter

_Belgique –France – Allemagne – Luxembourg_
Für ein paar Tage reicht das doch

Einfach mehrere Bahntrassenrouten miteinander verknüpfen geht doch auch gut. Auch wenn dazwischen mal die etwas mehr oder weniger starke Hügelstrecke zu meistern ist.
Konkretes Beispiel: in diesem Frühjahr war ich von (Darmstadt)-Fulda nach Leipzig unterwegs und auch immer wieder auf ehemaligen Bahntrassen unterwegs.

Keine besonders schöne Vorstellung, denn die wenigsten Bahntrassen, also von denen die ich kenne, sind angenehm breit, verfügen über einen durchgehend guten Belag, sind frei von Scherben-alle-paar-100m-Strecke und bieten echte Ausblickmöglichkeiten in die Landschaften. Daher fahre ich Bahntrassen nur eher ausnahmsweise und dort wo es als Überbrückung praktisch ist, oder die alternative Straße vergleichsweise supernervig. Heute war es die neue Trasse (Eröffnung war Anfg. Nov. 2014) von Hemer nach Menden, die allerdings in die Kategorie "sinvoll!" gehört, sofern man eben nur rasch von hier nach dort möchte, was bei mir der Fall war.

Kann es sein, dass sich Deine "Erfahrungen" mit Bahntrassen nur auf einige wenige Strecken beziehen? Ich könnte Dir viele Trassen nennen, auf die Deinen Beschreibungen nicht zutreffen.

Bergische Panorama-Radwege Hier besteht auch die Möglichkeit, einige Strecken zu verknüpfen.

es hängt etwas vom eingesetzten Radtyp ab. Der hier von einigen Leuten genannte Kettle-Valley-Trail ist über weite Strecke nur etwas für MTB's. Die hier auch genannten bergischen Panorama-Wege können dagegen auch mit Rennrädern problemlos befahren werden.
Vor längerer Zeit habe ich bei meinen Touren durch Andalusien größere Abschnitte über ordentlich ausgebaute ehemalige Bahntrassen gelegt. Aber in einem Jahr musste ich wegen vorhergegangener großer Unwetter meine Planung vor Ort spontan ändern. Einige Wege (Via littoral und ein Teil der alten Rio Tinto Bahnstrecke) waren kaum befahrbar. Aber hier gab es zum Glück nahe der Trassen ordentliche Straßen als Ausweichstrecken. In dem fraglichen Jahr war die an sich sehr schöne Trasse durch die Sierra Del Norte, von Puerto Serrano bis Olvera praktisch unbefahrbar, weil die von den Unwettern mit Schlamm und Sand verstopften Tunnel noch nicht wieder geräumt waren. Das dürfte aber mittlerweile wieder in Ordnung gebracht worden sein. Andere schöne Trassen (via verdes) in Andalusien führen fast bis in die Provinz Jaen. Da lässt sich schon eine nette Tour zusammenstellen. Das wäre meine Empfehlung für eine Frühjahrstour! Leider ist z.Zt. meine Homepage wegen Providerwechsel nicht online. Da könntest du weitere Details zu meinen Touren in dieser Region nachlesen. Ansonsten hilft nur, weitere konkrete Fragen zu stellen.

Hallo,
es gibt in Hessen verschiedene Bahnradwege, die sich zu einer Tour zusammenstellen lassen. Die bin ich vor 4 Wochen gefahren. Alles für Straßenräder bestens geeignet. Einen Bikeline gibt es auch dazu.
Gruß
Bettina

Erst die Umwandlung stillgelegter Bahntrassen in Radwege hat es ermöglicht, dass Gegenden in unserem Land, z.B. die Eifel oder das Bergische Land, von Radfahrern erreicht werden, die vormals nie auf den Gedanken gekommen wären, dort Rad zu fahren.
Ein Beispiel: Bis vor kurzem galt Radfahren in Wuppertal für die Meisten nur als eine Sportart. Jetzt, nach der Eröffnung der Nordbahntrasse, ist es für "normale Radfahrer" sogar möglich, mit dem Rad an die Ruhr bzw. an den Rhein zu gelangen.

Hallo Jochen!
Du scheinst leider immer noch nich erkannt zu haben, das es auch auch Leute gibt, die nicht nur mit dem Rennrad unterwegs sind, nur Strecke machen wollen, nicht flott & sportlich fahren wollen, sprich einfach gemütlich in ihrer Freizeit fahren wollen.
In Ballungsräumen ist es nun mal auch nicht unwahrscheinlich, das an Wochenenden o. Feiertagen, bei gutem Wetter, mehr los ist, auf solchen Strecken. Z.B. auf der Nordbahntrasse.
Letztere bin ich schon 3x seit Dezember gefahren und ja, es war zwar immer recht voll, aber man konnte auch relativ flott und rücksichtsvoll fahren!

In ein paar Wochen gehts mal wieder für Wochen on Tour, da ist dann auch eine ca. 50km lange alte Bahntrasse mit dabei. Von Riisipere nach Haapsalu in Estland.

Auch sehr nett war die alte Bahntrasse von Karlstad am Vänernsee (Schweden) ca. 80km durchgehend ausgebaut u. asphaltiert gen Norden nach Sysslebäck. Die Strecke führt entlang des Flusses Klarälven. Diese Strecke ist immer noch eines meiner Favoriten, was alte Bahntrassen angeht, die ich bislang gefahren bin.

Die Strecken in der Eifel sind vielfach auch sehr ruhig, z.B. der Abschnitt von St. Vith nach Bastogne, oder über Pronsdorf den Enztal-Radweg nach Neuerburg.

Die belgischen Pre-Ravel-Strecken sind z.T. noch nicht ausgebaut, das sind z.T. eher Trampelpfade auf den alten Trassen, mit entprechend schlechtem Untergrund. Aber mit dem richtigen Rad u. Reifen durchaus auch gut fahrbar!

Prüm-St Vith lässt sich ebenfalls gut fahren.

........ hinter der Fledermausbrasserie aber nicht runter nach Troisvierges sondern über Huldange nach Limerle.

Erstmal vielen Dank an alle Diskussionsteilnehmer. Ich dachte aber bis dato das umgebaute Bahnstrecken was gutes für Radfahrer sind? Einige der vorher beschriebenen Strecken bin ich schon selber gefahren. Die Kohlenbahn ab Hattingen mit Anschluss an die Nordbahn und dann durch Wuppertal ist doch wirklich sehr schön. Den Rheinischen Esel ab Bochum-Langendreer benutze ich oft als Zubringe zur Ruhr in Witten aber auch zur Fahrt zum Dortmunder Phönixsee. In Dortmund habe ich aber das Gefühl das die mit Radfahrer nichts am Hut haben. Keine oder sehr spärliche Beschilderung. Als Bochumer, ist Dortmund sowieso eine Stadt die Keiner braucht. :-) Ob Erzbahntrasse, Springorum oder der neue Parkway Emscher Ruhr sind nach meiner Meinung top. Ich fahre aber kein Rennrad.
Stahlarbeiter

Bei einem Punkt muss ich für Jochen dann doch mal in die Bresche springen:

DAS stört mich an Bahntrassenradwegen sehr, sehr häufig, weshalb ich zweimal schaue, ob es nicht doch eine akzeptable Alternative gibt.
Gruß
Uli

Wenn's auch weiter weg sein darf: Uns gefällt die Via verde de baix-ebre/terra alta/Namenvergessen (gehen direkt ineinander über) gut. Die führt in Spanien von Tortosa nach Alcaniz. Einfacher Weg ~100km

Nächste, wirklich wunderschöne ist die Via verde de la Sierra demanda. 54km one-way

Drittens die Via Verde Ojos Negros I / II (ich meinte auch, dass die in eine III münden soll. I und II sind jeweils 69km lang.

Und dann gab es noch eine Bahn, die fast ganz Spanien von Nord nach Süd durchquerte und die Stück-für-Stück umgewandelt wird. Meines Erachtens aber bisher nur mittelmäßig spektakuläre Einzelstrecken davon fahrbar.

Ach... der Vollständigkeit halber muss ich warnen: Die genannten Strecken bestehen ausschließlich aus spektakulären Ausblicken in die Landschaft/Natur und mir ist trotz genauer Prüfung keine Glasscherbe in Erinnerung. Wer das anders mag sollte da nicht fahren

Der Donau-Regen-Radweg ist ein vorbildlich geführter, 45 km langer Bahntrassenradweg mit gepflegtem Feinkiesbelag. Vorgestern bei 38 Grad im Schatten, 48 Grad in der Sonne, war es angenehm, unter dem Schattendach von Bäumen bleiben zu können. Die reichlich vorhandenen freien Ausblicke in die Kulturlandschaft des Bayerischen Waldes reichten mir, um mit der Sonne um die Wette zu strahlen.

Stahlarbeiter, warum beziehst Du in deine Grundplanung nicht auch alte Treidelwege an Kanälen und Flüssen mit ein?
Die sind z.B. auch oft autofrei und fernab jeglichen Verkehrslärms und würden das Spektrum bezgl. Abwechslung und Weitläufigkeit deutlich erhöhen.

Sozusagen auch das Bekannte mit dem Neuen verbinden. ;-)

Das wäre eine perfekte Mischung. Gibt es für Treidelwege vielleicht auch sowas wie Bahntrassenradeln.de?

Huch, hatte den Thread ganz vergessen. Sorry.

Auf die Schnelle habe ich das hier gefunden: Fluss-Radwege
Da sind schon einige Wege verzeichnet und ein paar Basisinformationen sind auch vorhanden. Leider ohne Tracks und Onlinekarten. Vollständig scheints auch nicht zu sein, aber immerhin.
Z.B. fehlt der Ahr-Radweg, wobei man sich bei diesem auch fragen kann, ob er wirklich ein Flussradweg ist, da er nur wenig unmittelbar neben der Ahr entlangführt.

Für Treidelwege hab ich keine speziellen Übersichtsseiten bzw. Karten gefunden.

Falls es umfangreiche Übersichtsseiten zu autofreien Radwegen (Kurz-, Mittel-, Langstrecke) gibt, welche auch spezielle Themen bedienen (Fluss, Bahn, etc..), würde mich das auch sehr interessieren.