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#1121123 - 13.04.15 20:31 Südspanien nach Österreich entlang der Küste
jopra
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 21
Hallo allerseits!

Ich bin gerade ein Jahr hier in Cádiz und möchte im Juli und August mit dem Fahrrad zurück nach Österreich fahren. Es ist meine erste richtige Radreise und ich freue mich schon riesig darauf. Wegen der Hitze hab ich mir gedacht es ist auf jeden Fall besser entlang der Küste zu fahren. Leider hab ich noch keine Erfahrungsberichte für diese Route gefunden, darum meine Frage, ob da schon jemand Erfahrung hat? Radwege gibt es ja leider keine, die EuroVelo8 ist ja in Spanien praktisch nicht vorhanden. Meinen Berechnungen zufolge wären es so um die 3200 KM bis nach Oberösterreich, darum hätte ich so 7 Wochen eingeplant.

Bin für jeden Tipp und Erfahrungsaustausch sehr dankbar schmunzel

lg johannes
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#1121135 - 13.04.15 20:56 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.880
Die Idee mit der Küste ist eher ungünstig. Zum einen ist es dort im Sommer besonders heiß, das Innere der iberischen Halbinsel liegt ziemlich hoch, zum anderen konzentriert sich der spanische Fremdenverkehr (»Sonne, Sand, Sangría«) fast ausschließlich auf die Küsten und insbesondere auf die am Mittelmeer. Entsprechend hoch ist dort das Kraftverkehrsaufkommen, der Ausbauzustand der Straßen passt dazu. Freude am Fahren kommt dabei bestimmt nicht auf.
Falk, SchwLAbt
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#1121137 - 13.04.15 20:58 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.192
Hallo Johannes, willkommen im Forum!
Eine erste Radtour und gleich in die Bratpfanne hinein - das ist natürlich mutig. Du wirst es kaum erahnen, aber über die Küstenroute in Spanien wurde hier schon oft diskutiert - die meisten werden dir abraten. Du musst in jedem Fall mit vielen unerfreulich verbauten Küstenabschnitten rechnen (Costa del Sol, Costa Blanca), zuweilen über dicht befahrene Straßen fahren. Zudem ist Ferienzeit und alles ist voll inklusive Campings zu Hochpreisen (nicht selten über 30 € pro Nase). Abschnittsweise ist es natürlich auch immer wieder schön an der Küste - ich würde dann aber nicht die Hochsaison nehmen. Im letzten Jahr habe ich bewusst die Costa Brava in die Zwischensaison vor den großen Run gelegt (2. Juni-Hälfte).

Hitze im Inland: Richtig und auch wieder nicht. Spanien ist zuweilen recht hoch gebaut und es gibt reichlich Naturparks und Stauseen, Flüsse im Binnenland. Ein nicht einfache Route lässt sich sichelich so legen, dass du weniger Hitze hättest als an der Küste. Im Andalusien ist z.B. der Cazorla-Naturpark eine Frischeinsel. Frägt sich, ob so eine Route für dich in Frage kommt - das wird dann wesentlich länger als deine Vorstellung. Insgesamt kenne ich Spanien Mitte/Süd zu wenig, um da eine durchgehende Routenempfehlung geben zu können.

Die Durchfahrt nach Oberösterreich bietet grundsätzlich zu viele Alternativen. Da musst du schon eine eigene Vorstellung von ein paar Marksteinen haben. Und wieviel Berge rein dürfen usw. Für die Küstenrouten in Frankreich und Italien gilt Ähnliches wie in Spanien, wenngleich die landschaftlichen Durststrecken hier seltener sind. In der Provence bietet sich schöne Hinterlandtouren fast ohne Verkehr an - alles nicht ohne Hügel. Drôme, Vercors, Charteuse könnten dich nach Norden Richtung Genfer See führen.

Ohne dass du aber einen Alpenübergang nennst, wo es hergeht, ist es aber sinnlos. Für Oberösterreich kannst du theoretisch bis Triest fahren und dann dich grob an der alten Kaiserbahn über Ljubljana, Graz und Semmering orientieren. Du kannst auch Alpe-Adria-Radweg nach Salzburg und dann Donau wählen. Du kannst aber auch weit früher in den Zentralalpen den Weg nach Norden suchen und am nördlichen Alpenrand dich in diversen Hügelrouten versuchen. Oder über die Route Napoleon (oder nebenwege dazu) via Grenoble zum Genfer See, Jura, Basel, Schwarzwald Donauquellen und dann Donau abwärts. Und und und...
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen

Geändert von veloträumer (13.04.15 20:59)
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#1121145 - 13.04.15 21:11 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.689
Die Kerbe ist gelegt, auch ich schlage in dieselbe. Im Hochsommer und damit zur Hochsaison entlag der Küste bedeutet viele Menschen und alle Unannehmlichkeiten, die damit einhergehen: Viel Kfz-Verkehr, teure und oft genug volle Unterkünfte / Campingplätze, usw. usf.. Und das auch in Frankreich. Mein Ding wäre das nicht. Alternativen gibt es reichlich. Für Empfehlungen müssten wir aber wissen, was dir so vorschwebt. Nicht ganz einfach, vor allem, weil es deine erste Tour wird.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#1121277 - 14.04.15 08:57 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
jopra
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 21
Hallo!

Danke erstmals für die bisherigen Antworten!

Die Küste ist mit Sicherheit recht stark befahren und mit dem ganzen Tourismus wäre das wahrscheinlich nicht ganz so wie ich mir das vorgestellt habe, da habt ihr Recht. Mir sagen hald alle hier dass es im Landesinneren um einiges heisser ist, darum war die Küste mein Plan. Aber vl. sollte ich das noch einmal überdenken. Wirkliche Haltestellen die ich anpeilen möchte, habe ich eigentlich nicht. Ich arbeite hier ein Schuljahr als Sprachassistent und muss im September wieder in österreich sein, um zu arbeiten bzw. dann weiter zu studieren. Und nachdem ich nicht fliegen wollte und gerne Rad fahre hab ich mir gedacht, die Radtour wäre ein interessantes Projekt.

Zwecks Route: Ich würde nur gern mitte August bei Turin sein. Ich hätte auch die Möglichkeit, schon eher mitte Juni wegzufahren, dann hätte ich ein bisschen mehr Zeit.

@Matthias:
Warst du schon einmal in Spanien unterwegs? Du meinst also, dass die Route durch Andalusien und dann rauf wesentlich länger wäre? Von den Kilometern wäre es vermutlich kürzer, aber mehr Höhenmeter. Wie viel Zeit würdet ihr generell einplanen bis nach Hause? Mit, sagen wir mal, einem Zwischenstopp mit 2-3 Nächten an einem Ort pro Woche.

Das mit der Provence in Frankreich hört sich nicht schlecht an. Das könnte ich mir überlegen. Würde hald dann ganz gern eine Freundin in der Nähe von Turin besuchen und dann hätte ich mir gedacht, die Euro Velo 7 nach Norden zu nehmen. Aber die Kaiserbahn hört sich auch gut an. Hier gibt es wirklich einige Möglichkeiten. Welche sind denn da die am stärksten befahrenen Routen im Sommer?

Ich habe hald auch vor, mehrheitlich Wild zu Campen bzw. wenn sichs anbietet, auf Campingplätzen zu bleiben.

Vielen Dank!!
Johannes
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#1121289 - 14.04.15 09:17 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
zaher ahmad
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.164
Als grobe Richtung würde ich Folgendes recherchieren:
Cadiz - Granada - Jaen - Cuenca - Zaragoza (leider wirds im Ebro-Becken sehr ungemütlich heiß, dafür ist dort dann ziemlich leer) - Pyrenäenquerung (touristisch sehr überlaufen, viel Verkehr in den meisten Tälern - vielleicht über Port de Bonaigua? Andorra eher nicht), Carcassonne, dann Dordogne und Cevennen, Drome-Tal aufwärts (oder südlich parallel dazu, aber sehr hügelig) und über Gap und Briancon nach Turin.
Die anschließende Oberitalienische Tiefebene in ihrer vollen Länge zu durchqueren würde ich nicht empfehlen, weil es dort unangenehm heiß wird. Dann schon eher durchs Tessin und z.B. über den Lukmanierpass ins Rheintal. Später wahlweise rüber inns Inntal und dieses runter (ist aber auch ein ziemlicher Backofen im Sommer) oder durchs nördliche Alpenvorland Richtung Salzburg und dann in die Heimat.

Grüße

zaher

Geändert von zaher ahmad (14.04.15 09:19)
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#1121356 - 14.04.15 13:21 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.192
In Antwort auf: jopra

@Matthias:
Warst du schon einmal in Spanien unterwegs? Du meinst also, dass die Route durch Andalusien und dann rauf wesentlich länger wäre? Von den Kilometern wäre es vermutlich kürzer, aber mehr Höhenmeter. Wie viel Zeit würdet ihr generell einplanen bis nach Hause? Mit, sagen wir mal, einem Zwischenstopp mit 2-3 Nächten an einem Ort pro Woche.

Das mit der Provence in Frankreich hört sich nicht schlecht an. Das könnte ich mir überlegen. Würde hald dann ganz gern eine Freundin in der Nähe von Turin besuchen und dann hätte ich mir gedacht, die Euro Velo 7 nach Norden zu nehmen. Aber die Kaiserbahn hört sich auch gut an. Hier gibt es wirklich einige Möglichkeiten. Welche sind denn da die am stärksten befahrenen Routen im Sommer?

Am stärksten befahren ist an der Küste, den großen Flüsssen und fast überall, wo flach ist. zwinker Wie der Vorredner schreibt, sind die großen Flusstäler - auch wenn sie Nebenrouten anbieten, oft recht drückend heiß. Neben den Bratpfannen-Effekten in Spanien, ist es in Italien in der Po-Ebene oft drückend schwül. Generell ist Italien dichter besiedelt und auch verkehrsmäßig stärker belastet als Frankreich oder Spanien. Die einfachen Küstenpässe zur ital. Riviera werden halt auch gerne als Wochenendtransit aus der Po-Ebene ans Meer genutzt.

Ein Schotterpass (Südseite) wäre z.B. der Tende-Pass, der über Cúneo nach Turin leiten würde und aus den provencalischen Alpen aus recht verkehsarm zu erreichen wäre. Ist aber recht schwer, einige Zwischenpässe dahin braucht man meist auch noch - es sei dann, man fährt die gesamte Côte d'Azur bis Ventimiglia (besonders Cannes - Nizza ist recht ätzend). Die Route vom Vorredner empfohlen ist da vielleicht für dich die bessere Wahl. Der Col de Montgenèvre ist einigermaßen gemäßigt, was Steigung angeht, Verkehr ist auch noch okay, weil teils bereits abgetrennt, später im Susa-Tal kann es dann betriebig zund schwül werden. Du solltest bechten, dass es zuvor nicht immer ganz flach geht, auch wenn das große Stauseen sind (es gibt selten echte Uferrouten). Sofern die Route in Frage kommt, würde zwischen Sisteron und Gap der Umweg über zwei leichte Pässe lohnen (Col du Villar, Col de Foreysasse).

Ab Turin wäre dann aber der Weg über Trieste sinnfrei. Es bieten sich an Lukmanier mit Rheinschlucht, Bernina mit Via Mala - jeweils im Süden mit Lago Maggiore und/oder Ortasee - oder Maloja mit dem kompletten Engadin/Inntal und Comer See im Süden. Man könnte sich ggf. auch entlang der oberital. See bis Gardasee schleichen und dann den Brenner benutzen - sodann auch im Inntal. Die Seen sind natürlich auch belagert, besonders Gardasee. Brenner hat im Süden Radweg.

Anschlüsse Rheintal - Bodensee-Königssee-Radweg nach Salzburg. Vom Inntal ggf. Deutsche Alpenstraße nach Salzburg oder aber mit Gerlos-Pass und dann Tauernradweg ab bis Salzburg. Weitere Zwischenlösungen denkbar (über Lofer z.B.). Wegen der viel Radwegmöglichkeiten auch weitgehend verkehrsarm.

Für alle Variante über Salzburg gibt es einfache und schöne Varianten durchs Salzkammergut, dann einfach Donau oder schwieriger Eisenwurzen-Region - auch je nach Endziel.

Spanien: In Andalusien bin ich mal eine Achterschleife gefahren, im Norden war ich mehrfach, insbesondere Pyreneäen (es gibt Gerüchte, dass ich mit einem Urtier aus den Pyrenäen verwandt bin schmunzel) - Ebro und südlicher ist mir eher unbekannt. Die von mir schon mal angedachte Spanien-Querung von Süden würde vor allem deswegen lange, weil ich immer in die Bergregionen und Naturparks fahren würde. Das ist mit deiner Tour letztlich nicht vereinbar. Bleibt eine recht stark linear gestreckte Querung, die zwangsläufig sehr heiß wird. Zur Abschreckung sei gesagt, dass ich in Cordoba schon mal schwarze Bilder vor Augen hatte und um ein Haar bei 43 °C eine Hitzschlag erlitten hätte (habe dann in der kühlen JH erst mal den Nachmittag gesund geschlafen). Insofern würde ich dazu neigen, dem Anfänger trotz der Bedenken die Küstenroute - vielleicht mit ein paar Nebenwegen - zu wählen.

Pyrenäenquerung: In der Mitte überall ziemlich schwer - gilt auch für den vom Vorgänger erwähnten Bonaigua-Pass. Die niedrigen Übergänge liegen entweder ganz im Westen (geht dann schon zum Atlantik) oder vieleicht besser im Osten. Perthus-Pass ist der einfachste Übergang, aber eine ziemlich gewichtige Transitachse. Landschaftliche Annäherung aus Süden auch nicht gerade toll. Costa Brava ist kurvig und hügelig, aber lohenswert. Küstenstraße an der Grenze etwa von Roses bis Collioure auch nicht so überlaufen. Varianten sind über Figueres über den Banyuls-Pass (einsam, enthält steile Rampe) oder aber deutlich höher, aber in den Steigungen aus Süden über die Vulkanlandschaft Garrotxa recht moderat zu erreichen, den Col d'Ares ins frz. Tech-Tal nach Perpignan. Durch Garrotxa führen diverse einsame Routen, auch eine sog. via verde (Bahntrassenradweg). Girona ist dabei ein Besuch wert. Eigentlich die beste Empfehlung für Anfänger und bei Hinterlandquerung.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1121362 - 14.04.15 13:59 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
indomex
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.451
Hallo Johannes,

willkommen im Forum!

Ich bin gerade letzte Woche ein kleines Stück die spanische Südküste entlang gefahren (weil ein heftiger Wetterumbruch bei Ronda in den Bergen mich dazu gezwungen hat, diese zu verlassen), und nach meinem Eindruck gehört das Stück Marbella-Fuengirola (kurz vor Malaga) zum Übelsten, was mir jemals begegnet ist (hochgefährliche Schnellstraße ohne Randstreifen, oft ohne Ausweichmöglichkeiten). Nicht mal für Bezahlung würde ich das nochmal machen wollen.
Das Hinterland dagegen war ausgesprochen schön, es bot Alternativen, genug Infrastruktur, günstigere Preise und auch die Menschen waren freundlicher (Beispiel: dort durfte das Rad einfach so mit ins Zimmer; in Marbella wollte man 5 EURO nur dafür, dass ich es überhaupt in der Tiefgerage abstellen darf!)...

Sonst kenne ich von deiner Route her nicht viel - nur die Küste, das solltest du dir echt noch mal genau überlegen...
Aber ich wünsche dir eine tolle Tour; es gibt sicher viele gute und schöne Alternativen, um deine Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.
Leben und leben lassen
Liebe Grüße, Peter
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#1121380 - 14.04.15 16:02 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
toxy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 81
Unterwegs in Österreich

Hm, wenn Du die Tour mit etwas Bahnfahren verbinden könntest, dann ist vielleicht die Atlantikküste interessanter? Was meinen die Kenner dazu?

LG
Christof

Bist ein bisschen zu früh dran, denn ich möchte im Herbst in der umgekehrte Richtung fahren - hätte dich sicher auf einen Kaffee eingeladen schmunzel

Im Liegen durch die Lande fliegen!
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#1121404 - 14.04.15 17:57 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: toxy]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.192
Dann müsste es schon ganz an der Küste entlang gegen - das ist geometrisch betrachtet dann wohl doch weiter. Die Atlantikküste Portugal und natürlich auch Nordspanien sind sicherlich gemäßigter. Das portugiesiche Binnenland bietet sich zu der Jahreszeit aber auch nicht unbedingt an, gibt zu der Zeit da schon mal häufiger Brände durch Trockenheit. Südlich des Kantabrischen Gebirges kommt man in den Einfluss der heißen Meseta.

Eine Möglichkeit wäre, etwa ab Porto eine Diagonale zur nordspanischen Küste zu schlagen - ohne die eine oder andere nicht ganz einfache Hebung geht es denn auch nicht, wenn man nicht ganz durch Trockenheit fahren möchte. Über Ourense, Lugo nach Ribadeo wäre denkbar, auch Ourense - Ponferrada - Pola di Lena (besser Pola di Somiedo) - Oviedo - Gijón.

Einige Küstenteil sind einfach, gibt aber auch teils reichlich Verkehr. Wo wenig Verkehr, gibt es auch keine einfache Küstenroute. Der ein oder andere Nebenweg wird Kraft kosten. Im Baskenland ist eine gemütliche Küstenroute ohenhin nicht mehr möglich. Am Ende kommen da dann wohl einige Berge zusammen, wenn die Route einigermaßen passabel sein soll. Entfernung müsste man durchrechnen.

Durch die Pyrenäen möchte ich den Anfänger auch nicht scheuchen, obwohl sicherlich sehr reizvoll. Spanische Vorpyrenäen sind recht kompliziert wegen der Nord-Süd-Täler, am Ebro ist wieder zu heiß. Also müsste man an der Grenze nach Frankreich rüber, um vielleicht eine Canal-du-Midi-Route oder andere einfachere Vorpyrenäen-Route einzuschlagen. Sicherlich verkehrsärmer machbar als Mittelmeer-Route, aber komplizierter und eher schwieriger. Im Juni würde ich auch noch mehr Alternativen in der Mitte suchen, sofern man hitzestabil ist. Ein bisschen ein Würfelspiel bei so vielen Unbekannten.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1121569 - 15.04.15 10:59 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: veloträumer]
LudgerP
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.395
Im spanischem Inland müßte es man vielleicht zusehen, daß man früh morgens schon auf dem Rad sitz und dann bis Mittags fährt, dann SIesta bis 16h und dann nochmals 2 Studen fahren.

Im Gegensatz zu Zaher fand ich die Pyrenäen auf der spanischen Seite sehr leer und einsam. Wir waren im Sommer in der Gegend von Ainsa wandern und haben bei Fahrten übers Land teilweise 30km und mehr keine Auto gesehen.

Grüße, Ludger

Geändert von LudgerP (15.04.15 10:59)
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#1121580 - 15.04.15 11:20 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: LudgerP]
zaher ahmad
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.164
Ich war da mal im August. Da ging es in jedem Talschluss, den ich besucht habe, zu wie am Königssee an einem schönen Wochenende. Und weil alle mit dem Auto ankamen, war eben auch entsprechend Verkehr in die Täler hinein (morgens) und heraus (abends). Im Vorland und eine Stunde vom Parkplatz weg war es dagegen meist sehr ruhig.
Der Zoll-und Steuerspar-Einkaufsverkehr zwischen Katalanien und Andorra ist natürlich nochmal schlimmer.

Grüße

zaher
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#1121636 - 15.04.15 15:09 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
jopra
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 21
Hallo!

Danke wieder mal für die sehr ausführlichen Antworten! Ihr macht mir echt Laune zwinker Auch wenn ich vor lauter Ortsnamen schon ziemlich verwirrt bin.

Hab gestern mein gebrauchtes Rad gekauft und der Mann hat Freunde die gerade eine ähnliche Route machen und das ganze in einem Blog festhalten: Route und da ganz genau die Abschnitte schildern, inklusive GPS.

Die Route könnte ich mir als Anhalt nehmen, auch wenn doch viele Gebirgsrouten nehmen. Und die Pyrenäenquerung würd ich vermutlich, wie Matthias schreibt, auch weiter im Osten anlegen. Da würde dann auch davor die Garrotxa - Girona Route im Norden von Barcelona Sinn machen.

Aja, die Route an der Nordküste möchte ich nicht wikrlich einschlagen bzw. auch Züge vermeiden. Möchte auf jeden Fall versuchen ausschließlich mit dem Rad zu fahren, wenn ichs schaffe zwinker

In Frankreich wären die Nationalparks (Cevennen - da gibt es einige Radrouten wie ich gesehen habe, aber vermutlich alle mit vielen Höhenmetern verbunden... Was haltet ihr vom Rhoneradweg? also von Nimes richtung Norden bis Höhe Valence und dann richtung Osten über Grenoble nach Turin (eventuell ein Stückchen im Ecrins Nationalpark, oder nördlich davon).

Aber generell ist es sowieso schwierig das alles so genau vorauszuplanen. Man lernt, wie ich mir denke, auf der Reise auch immer Leute kennen die einem Tipps geben und die Route ändert sich dann bestimmt öfters.


gibt es eigentlich einen brauchbaren online routenplaner bei dem man auch die Höhenmeter sieht und Radwege?

@ Peter:
Ja bei Málaga ist es wirklich schrecklich. war da grad letzte Woche und habe festgestellt, dass Radfahren dort kein Spaß wird. Wirklich sehr verbaut alles.

@Ludger:
Mein Plan ist auf jeden Fall viel morgens zu fahren um der Nachmittagshitze aus dem Weg zu gehen. Bin eh ein Frühaufsteher.

Noch eine Frage: Wie viele Höhenmeter sind bei so einer Reise zumutbar, vorausgesetzt dass man in guter konditioneller Verfassung ist (trau ich mir zu sagen, bzw. werde ich während der Reise sicher gut an Form zunehmen)

Johannes
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#1121639 - 15.04.15 15:29 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
zaher ahmad
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.164
Außer im ausgesprochenen Flachland wirst Du kaum unter 800 - 1000 Höhenmeter pro 100 km Strecke weg kommen. In Gebirgen (auch Mittelgebirge) wird es gerne auch mehr, ebenso bei benutzung von kleinen Nebenstrecken. Viele empfinden einen täglichen Gesamtanstieg von mehr als 1200 - 1500 Höhenmetern als Zumutung, vor allem mit Gepäck und wenn es mehrere Tage lang so geht.
Was für Dich zumutbar ist kannst Du nur selbst heraus finden. Ansonsten hört man halt am Nachmittag mit dem Radeln auf, wenn sich ein längerer Anstieg in den Weg stellt. Am nächsten Morgen geht es dann wieder besser schmunzel

Grüße

zaher
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#1121653 - 15.04.15 16:20 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
Bafomed
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.752
In Antwort auf: jopra

@ Peter:
Ja bei Málaga ist es wirklich schrecklich. war da grad letzte Woche und habe festgestellt, dass Radfahren dort kein Spaß wird. Wirklich sehr verbaut alles.

Noch eine Frage: Wie viele Höhenmeter sind bei so einer Reise zumutbar, vorausgesetzt dass man in guter konditioneller Verfassung ist (trau ich mir zu sagen, bzw. werde ich während der Reise sicher gut an Form zunehmen)

Johannes


Hallo Johannes,

das Thema einer möglichen Route von Südspanien Richtung Frankreich ist schon unzählige Male hier im Forum besprochen worden, von den Forumsmitgliedern mit entsprechenden Erfahrungen wirst Du in der Regel stets den Ratschlag erhalten, nicht an der Küste entlangzufahren (von einigen geeigneten Abschnitten, z.B. dem Cabo de Gata in der östlichen Provinz Almería mal abgesehen), die entsprechenden Argumente sind oben ja bereits genannt worden.

Zu Málaga muss man aber eine etwas differenziertere Betrachtung vornehmen: Man sollte die Küste westlich und östlich von Málaga nicht mit der gesamten Provinz gleichsetzen - das gebirgige Hinterland ist z.T. traumhaftes Radelterrain, das vielerorts total einsam und kaum vom Straßenverkehr frequentiert wird. Andere Forumsmitglieder und ich auch haben diese Ecke schon mehrfach positiv hier im Forum präsentiert.

Zu einer möglichen Route durch das Binnenland bin ich - wie einige meiner Vorschreiber auch - der Meinung, dass man die zahlreichen einsamen und landschaftlich schönen Naturparks nicht außen vor lassen sollte. Beginnend in Cádiz könntest Du auf Granada zusteuern und dann weiter Richtung Naturpark Sierra de Cazorla. Danach wäre sicherlich der bereits gegebene Tip zum Besuch von Cuenca mit seinen hängenden Häusern eine Überlegung wert. Weiter Richtung Nordosten könntest Du durch eine der am dünnsten besiedelten Regionen Spaniens durch das südliche Aragón das spektakulär gelegene Albarracín mit seiner mittelalterlichen Altstadt und Befestigungsanlage nicht verpassen und dann auf Calatayud zusteuern (Mudéjarkirchen), um dann flach entlang des Río Jalón Richtung Zaragoza (alte Römerstadt: Theater, Thermen, etc.) weiterzufahren. Weiter nördlich (sehr schön: hinter Ayerbe entlang des Río Gallego auf Jaca zu) wären dann der Somport-Pass oder der Portalet fahrbare Alternativen zu den z.T. deutlich anspruchsvolleren Pässen (Bonaigua immerhin 2015 m) nördlich von Lleida/Lérida.

Vor den Höhenmetern würde ich jetzt nicht so viel Respekt haben. Meist sind selten über 10% zu fahren, die Passauffahrten zudem recht gleichmäßig - ich bin dort eigentlich immer (auch im Sommer) gut hochgekommen. Ansonsten würde ich allein aus kulturhistorischen und landschaftlichen Motiven immer die Route durch das Binnenland bevorzugen.

Gruß,
Martin

Geändert von Bafomed (15.04.15 16:31)
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#1121660 - 15.04.15 16:50 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.192
In Antwort auf: jopra
Noch eine Frage: Wie viele Höhenmeter sind bei so einer Reise zumutbar, vorausgesetzt dass man in guter konditioneller Verfassung ist (trau ich mir zu sagen, bzw. werde ich während der Reise sicher gut an Form zunehmen)

Grundsätzlich kannst du die Höhenmeter auch über einen längeren Zeitraum fahren, die du auch an einem Tag fahren kannst. Bei mir ist es sogar so, dass viele meiner Reiseetappen deutlich mehr Höhenmeter hatten als meine Trainingsetappen im Vorfeld. Das gilt auch für die Zeit, als ich noch weniger und unregelmäßiger gefahren bin. Die Tages- oder Trainingsrunden kann man sich dadurch etwas erschweren, indem man versucht, mit der Zeit etwas schneller zu werden. Wenn du noch jung genug bist, klapppt das. Alte Kanister wie ich werden nicht mehr schneller.

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für höhenmeterreiche Etappen ist die Zeiteinteilung ohne Stress - sprich: Geduld. Niemals das Tempo am Berg überziehen, das macht dich nur platt auch für die Folgetage. Du passt dich nach unten an, unter deinem maximalen Niveau. Lieber die Tageszeiten länger ausschöpfen als versuchen, ein paar Meter zu schnell zu fahren. Auch wenn man sehr langsam ist, kann man sich Faustregeln überlegen, wie lang man für einen großen Berg braucht - z.B. 300 oder 400 Hm pro Stunde, bei Schotter und Hitze komme ich locker auch unter 200 Hm. Als Vielfotografierer schaffe ich auch keine 400 Hm mehr, selbst wenn ich gut trainiert sein sollte. Immer einen Bruttozeitschzuschlag addieren (für die Pausen, Verkehr etc.). Brutto- und Nettozeiten zu unterscheiden ist die wichtigste Rechenart des Reiseradlers - beherrschen nicht viele, gelingt selbst mir nach den vielen Jahren nicht unbedingt immer. Ein schwieriges Problem sind weniger bekannte Profile im Hügelland - da kann man sich böse verschätzen (z.B. unrhythmische Flussrouten). Da sollte man einfach puffern und bescheidene Durchschnittswerte als Rechengrundlage verwenden.

Je jünger du bist, desto besser klappt es auch mit dem Satz "die Tour ist das Training". Früher verspürte ich nach 5 Wochen große Trainingseffekte - heute nicht mehr. Grundsätzlich haben mich lange Etappen (in der Ebene) mehr belastet als dauerhaft Viel-Höhenmeter-Etappen, weil Gelenke, Sitzfleisch sowie Oberkörperkrümmung (Verdauung) bei Bergfahrten weniger problematisch sind. Es gibt aber auch andere Naturen. Grundsätzlich wird die Angst gegenüber Höhenmetern übertrieben. Ich erinnere mich des Forumstreffens Bielefeld, wo jemand nach der großen Gemeinschaftstour meinte: "Oh, das waren über 1000 Hm - hätte ich nie gedacht, dass ich das so gut schaffe."

Neben den Gesamthöhenmetern wirken auch die Anzahl der Anstiege (mit Gepäck ist intensives Hügelland meist schwieriger zu meistern als ein großer Berg bei insgesamt gleichen Höhenmetern). Auch die Steigungen sind ein Parameter. Je steiler der Berg und damit unrhythmischer das Bergradeln stattfindet, desto schlechter werden die Ergebnisse Hm/h. Man muss auch auf einmal Verschnaufpausen einlegen, weil man ggf. die Atmung überfordert (Pumpengrenze).

Zu Frankreich: Man kann natürlich durch die Cevennen, aber auch recht einsam am südlichen Rand vorbei. Da gelangt man ggf. auch mal zu einer eindrucksvollen Höhle oder einem Bambusgarten. Also z.B. Montpellier - Quissac - Anduze - (Alès). Wie du schon sagst, du wirst auch spontane Entscheidungen unterwegs treffen. Im Vorfeld solltest du die eine oder andere Sehenswürdigkeit kennen, damit du dich dann vielleicht kurzfristig auch entscheiden kannst. Die eingetragene Route zur Rhone/Avignon führt an der Pont du Gard vorbei - eine zweifellos großartige Sehenswürdigkeit. Würdest du nördlicher über Barjac fahren, hättest du vielleicht landschaftlich mehr gewonnen mit der Ardêche-Schlucht oder der Cèze. Wiederum einschränkend sei vermerkt, dass Ardêche und Cèze besser vom Wasser aus zu erkunden sind als von der Straße (ggf. Ruhetage?).

Rhone-Radweg: Wird derzeit viel dran gemacht (Prestigeprojekt), steckt aber noch in den Kinderschuhen - dauert noch ein paar Jahre. Aktuell keine Empfehlung, die Strecke dort. Es gibt recht leichte Alternativrouten im Osten: Orange - Grignan - Crest oder noch weiter östlich, etwas hügeliger, aber schöner: Avignon - Carpentras - Malaucène - Nyons - Bourdeaux - Crest, jeweils weiter zur Isère/Grenoble etc. Der Übergang von Nyons via Rosans nach Serres/Buech-Tal (weiter nach Gap) ist übrigens auch recht leicht und hübsch.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1121888 - 16.04.15 08:59 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: veloträumer]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.689
Zitat:
Würdest du nördlicher über Barjac fahren, hättest du vielleicht landschaftlich mehr gewonnen mit der Ardêche-Schlucht oder der Cèze. Wiederum einschränkend sei vermerkt, dass Ardêche und Cèze besser vom Wasser aus zu erkunden sind als von der Straße (ggf. Ruhetage?).

Hierzu möchte ich bemerken, dass der TO zur Hochsaison unterwegs sein möchte. Genau zu dieser Zeit würde ich insb. in Frankreich um so ziemlich alle Tourigebiete (Ardeche!!!) einen großen Bogen machen, weil die dann total überlaufen sind.
Gruß
Uli
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Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#1121994 - 16.04.15 11:52 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: Uli]
zaher ahmad
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Ja, das Problem wird er auf der ganzen Strecke immer mal wieder haben. Touristisch interessante und erschlossene Gegenden sind überfüllt, und es ist dann selbst in landlichen Gegenden wesentlich mehr Verkehr als außerhalb der Hauptsaison. Daher ja auch mein Einwurf zu den spanischen Pyrenäentälern, wo ich auch sehr überrascht war, dass sich dort gefühlt halb Barcelona auf den kleinen Sträßchen drängelte.
Es wird schwer zu sein, zu dieser Jahreszeit einen guten Kompromiss aus interessanter Strecke, wenig Verkehr und möglichst nicht zu heiß zu basteln. Ich wünsche dem TE viel Glück dabei!

Grüße

zaher
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#1121999 - 16.04.15 11:59 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
elmoro
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Hallo Johannes,
eine noch nicht erwähnte Variante wäre die Via de la Plata über Sevilla, Merida, caceres Richtung Salamanca. Von da über Medina del Campo, Penafiel nach Burgos. auf dem Camino Frances nach Pamplona u. über den Ibaneta nach Frankreich. Ab da die Möglichkeit am Atlantik bis zur Loire. diese aufwärts nach Osten. Andere Möglichkeit: ab St. Jean Pied de Port nach Osten Richtung Mittelmeer (Grotte von Mas d`Azil, Carcasonne,Mittelmeer) Auf der Via Rhona bis Lyon. Radweg an der Saone bis zum Doubs. Doubs Radweg bis Mulhouse. Rest an Rhein und Bodensee.
Gruß klaus
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#1122074 - 16.04.15 15:50 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: elmoro]
LudgerP
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Bei dieser Variante würde ich eine Abstecher nach Trujillo vorschlagen, eine kleine Kleinstadt mitten in der Pampa mit sehr viel Charme. Die spanischen Conquistadoren kamen hierher.

Bei den oben genannten Routen mehr im Süden würde ich auf Granada verzichten und stattdessen Cordoba ansteuern, das hat mir wesentlich besser gefallen - aber das ist auch Geschmacksache.

Grüße, Ludger
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#1122166 - 16.04.15 20:23 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: elmoro]
elmoro
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da haste recht
klaus
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#1131273 - 22.05.15 19:52 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
jopra
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Hallo!

So, ich melde mich mal wieder, nachdem ich die Route mittlerweile etwas besser geplant habe!

Spanien:
Ich werde in Cádiz beginnen, dann Richtung Osten entweder durch die Sierra de Grazalema oder im Norden drüber, dann richtung Ronda, weiter nach Antequera (eventuell zum Torcal de Antequera - schöne Gebirgsformation) dann richtung Alhama de Grandada und weiter nach Granada. Weiter entweder über Jaen oder direkt in den Nationalpark de Cazorla (soll ein schönes Tal zu durchfahren sein) und weiter nach richtung Albacete und dann Cuenca bevor ich nach Albarracín starte! Von da aus vermutlich richtung Morella und dann (wenn ich spüre das Zeit ist) zum Ebro Delta nach Tortosa). jetzt bin ich ein wenig unschlüssig ob die Route rauf nach Girona recht schwer wird, da hier viel Gebirge entlang der Küste ist. Direkt an der Küste möchte ich ja nicht fahren. Von Girona dann richtung Norden über Santa Pau und eventuell beim Garroxta Gebirge über die pyrenäen (vl. aber besser weiter im Osten?)

Frankreich:
Rauf im Hinterland richtung Carcasonne (vermutlich nicht rein in die Stadt, oder kennt die jemand hier) und dann weiter übers Hinterland und vl. ein bisschen Durch den Nationalpark Cevennes richtung Ales und Pont d-Arc. Weiter nach Gap, Embrun, und weiter nach Turin (wie genau weiß ich nicht sicher).

Von hier aus habe ich die Route noch nicht wirklich durchdacht. Mein Ziel ist eben das Mühlviertel in Oberösterreich. Vielleicht direkt in den Norden rauf in die Schweiz und dann immer nach Osten? Ich bin ehrlich gesagt ganz unschlüssig wie ich ab Turin weiterfahren soll, vor allem wegen den vielen Bergen. Ich weiß außerdem nicht, ob sich die Route gut in 2 Monaten durchziehen lässt...was meint ihr? Welche Radwege würdet ihr dann empfehlen?

Insgesamt wohl sehr viele Berge... vielleicht zu viel aber wird schon werden.

Vielen Dank für weitere Tips schmunzel

Johannes
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#1131303 - 22.05.15 23:36 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
Falk
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Zitat:
(vermutlich nicht rein in die Stadt, oder kennt die jemand hier)

Frag mal andersrum: Wer war dort in der Nähe und kennt Carcassonne nicht? Wenn Du die Festungsstadt »la Cité« nicht mitnimmst, verpasst Du echt was. Es sei denn, Du willst nur rammeln, ohne irgendwas zu sehen. Eine besser erhaltene Festungsstadt wird es wohl nicht geben und obwohl Carcassonne ein bekanntes Touriziel ist, so richtig überlaufen habe ich es noch nicht erlebt.
Die Fahrt durch das Tal des oberen Guadalquvir lohnt schon, doch besonders viel hast Du dabei von den Sierras de Cazorla, Segura und las Villas nicht. Dazu müsstest Du schon ein paar Tage bleiben und das ist bei solchen gewollten Langstrecken meistens nicht machbar. Den Umweg über die Quellen des Guadalquivir (»nacimientos de Guadalquivir«) wirst Du wohl auch nicht einlegen wollen. Das wäre ab Cazorla ein Tag ohne Asphalt, doch auch mit praktisch keinem Kraftverkehr anstatt vielleicht zwei Stunden von Cazorla über den Puerto de Iruela zur Empalme del Valle. Empfehlenswert, doch nicht unter Zeitdruck.

Ach ja, auf »Radwege« solltest Du besser nicht spekulieren. Vielleicht finden sich mal ein paar Kilometer auf einem alten Eisenbahnplanum. Wäre aber eher ein Glücksfall.
Falk, SchwLAbt

Geändert von Falk (22.05.15 23:37)
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#1131336 - 23.05.15 08:58 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
Bafomed
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In Antwort auf: jopra

Spanien:
Ich werde in Cádiz beginnen, dann Richtung Osten entweder durch die Sierra de Grazalema oder im Norden drüber, dann richtung Ronda, weiter nach Antequera (eventuell zum Torcal de Antequera - schöne Gebirgsformation) dann richtung Alhama de Grandada und weiter nach Granada. Weiter entweder über Jaen oder direkt in den Nationalpark de Cazorla (soll ein schönes Tal zu durchfahren sein) und weiter nach richtung Albacete und dann Cuenca bevor ich nach Albarracín starte!


Zu dem oben zitierten Routenabschnitt würde ich aus eigener Erfahrung (siehe auch meine Reiseberichte hier im Forum) sagen: gute Entscheidung. Bedenke aber, dass Du ja von Cádiz-Stadt auf dem Landwege nur über die Autobahn aufs Festland kommst (mein Kenntnisstand ist von 2010) - machbar, aber eher nervig. Durch die Sierra de Grazalema zu fahren ist eine sehr gute Idee - tolle Landschaft, spätestens ab Ubrique kaum befahrene Nebenstraßen. Auf dem Weg dorthin könntest Du vorher über das malerisch gelegene Arcos de la Frontera fahren. Im weiteren Verlauf Ronda auf keinen Fall auslassen, anschließend würde ich dann den Puerto del Viento überqueren und über Ardales und El Chorro auf Antequera zusteuern. Die Gegend zwischen Antequera und Alhama de Granada kann man über nahezu autofreie Nebenstraßen fahren, es geht aber immer wieder auf und ab. Granada ist alleine schon wegen der Alhambra einen Besuch wert, Karten am besten vorher online reservieren. Auch den Panteón der Katholischen Könige neben der Kathedrale und das Albaicín-Viertel würde ich mir nicht entgehen lassen. Córdoba ist natürlich auch eine sehr reizvolle Alternative, die Weiterfahrt Richtung Jaén durchs Tal des Guadalquivir aber eher nicht so spannend. Weiter Richtung Nordosten kenne ich die Gegend nur zum Teil bzw. mit dem Auto, aber dazu hat Falk sich ja auch schon geäußert.

P.S.: Allgemein würde ich zu Deinem Vorhaben sagen: Die Strecke ist sowohl in Spanien als auch in Frankreich überreich mit Kulturdenkmälern und Sehenswürdigkeiten gesegnet. Wenn man nicht nur Strecke machen will, sondern eine Reise, dann braucht das etwas Zeit. 80 km sind dann oft als Tagesetappe völlig ausreichend, zumal in gebirgigem Gelände und bei großer Hitze. Wenn es also irgendwie geht, plane ein paar Tage als Puffer ein, damit Du Dich nicht selbst zu sehr unter Druck setzt.

Geändert von Bafomed (23.05.15 09:06)
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#1131340 - 23.05.15 09:23 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: Bafomed]
Falk
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Sollte sich das Cádiz-Problem nicht einfach mit der S-Bahn entschärfen lassen? Natürlich nur, wenn die Wächter der reinen Lehre gerade nicht hingucken.
Falk, SchwLAbt
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#1131380 - 23.05.15 13:57 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
Axurit
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In Antwort auf: jopra
jetzt bin ich ein wenig unschlüssig ob die Route rauf nach Girona recht schwer wird, da hier viel Gebirge entlang der Küste ist. Direkt an der Küste möchte ich ja nicht fahren. Von Girona dann richtung Norden über Santa Pau und eventuell beim Garroxta Gebirge über die pyrenäen (vl. aber besser weiter im Osten?)
Wenn es nicht unbedingt über Santa Pau gehen muss, dann würde sich die Strecke von Girona über Anglès nach Olot anbieten, auf dem Bahntrassenweg "Ruta del Carrilet" Von Olot könnte man dann weiter über Sant Joan de les Abadesses und den Col d'Ares nach Frankreich. Diese Strecke hält sich höhenmetermäßig in Grenzen, führt aber in Frankreich bis fast an die Küste. Wenn du km und hm sparen willst, dann kannst du auch gleich an der Küste entlang fahren oder, weil du das ja vermeiden willst, einen der Pässe östlich vom Col d'Ares nehmen. Dazu gab es hier im Forum schon einige Fäden, brauchst du nur nach Portbou, Banyuls, Perthus oder Manrella suchen.

Grüße
Rainer
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Off-topic #1131384 - 23.05.15 14:24 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: Falk]
Axurit
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In Antwort auf: Falk
Zitat:
(vermutlich nicht rein in die Stadt, oder kennt die jemand hier)

Frag mal andersrum: Wer war dort in der Nähe und kennt Carcassonne nicht?
Der alte Bauer aus Limoux in dem Gedicht von Gustave Nadaud, das Georges Brassens so schön vertont hat. Der wollte Carcassonne sehen und sterben, hat aber leider nur den halben Weg dorthin geschafft.

Video + Text (frz.)
Deutsche Übersetzung
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#1131415 - 23.05.15 19:09 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
jopra
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Danke für die Antworten!

Ok, Carcassonne sollte man wohl gesehen haben...hab mich jetzt auch mal informiert!

Wegen Cádiz: Ich lebe ja seit 9 Monaten hier und bin mit dem Fahrrad auch schon oft aus der Stadt in die Arbeit nach Chiclana gefahren. Da gibt es neben der Straße einen Radweg (unbefestigt aber schön neben den Salinas) bis nach Chiclana). Die Gegend kenn ich also schon. Auch in Arcos und in der Sierra de Grazalema war ich schon mehrmals (inkl. Ronda).

Hab jetzt auch noch diese Via verde gefunden die im Norden die Sierra de Grazalema ist... könnte auch eine nette Route sein: http://www.viasverdes.com/itinerarios/itinerario.asp?id=39

@Barfomed
Über Ardales und El Chorro nach Antequera hat mir mein Geografie-Professor auch empfohlen. Dürfte eine sehr schöne STrecke sein doch ziemlich bergig.

Das Tal des Guadalquivis im Nationalpark Carzorla ist also nicht so spannend meinst du?

@Axurit:
die Ruta del Carrilet gefällt mir sehr gut! Werd ich auf jeden Fall einplanen. Die Route der Pyrenäen (Sant Joan de les Abadesses und der Col d'Ares) ! nach Frankreich hört sich auch gut an. Habe ich vor kurzem auch in einem Blog eines Deutschen gesehen... denke das ginge.

Und wegen dem Dilemma Zeit... da bin ich eben auch unschlüssig ob 2 Monate genug Zeit ist, um nicht allzu stressig jeden Tag die KM runteradeln zu müssen um rechtzeitig zu Hause zu sein. Sollte schon einmal pro Woche ein 2-Tagesaufenthalt drinnen sein, oder was meint ihr? Notfalls könnte ich auch einmal eine Strecke mit dem Zug zurücklegen, aber lieber wär es mir alles mit meinen eigenen Beinen zu schaffen. Ist ja auch meine Heimkehr nach mehr als einem Jahr im Ausland.

johannes

Geändert von jopra (23.05.15 19:12)
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#1131416 - 23.05.15 19:09 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
cut-here
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Bin die letzten zwei Monate (mit Zwangswartepause und Abstecher zum Grand Canyon du Verdon) von Cádiz bis Genua komplett an der Küste entlang gefahren. Fand diese Entscheidung nicht so falsch wie hier alle zum Besten geben. Kenne allerdings auch die inländischen Alternativen nicht. Klar gibts auch öde Streckenabschnitte, aber wo bitte wäre das nicht der Fall?

Was mich persönlich an Deinem Vorhaben abschrecken würde ist schlicht der Zeitpunkt. Wäre mir zu heiß und halte ich deswegen fast für nicht machbar.
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#1131426 - 23.05.15 20:10 Re: Südspanien nach Österreich entlang der Küste [Re: jopra]
jopra
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Wie sind eure Erfahrungen mit den Via verdes im Sommer? Ist da viel Turismos oder hält sich das sowieso in Grenzen? Hätte jetzt auch noch den Via verde de Sierra de Alcaraz nach Albacete gesehen(http://www.viasverdes.com/itinerarios/mapa_localizacion.asp). Würde eigentlich optimal in die Route passen.

Von turin aus werde ich vermutlich in den Norden auf die Schweiz zusteuern. Die haben auch ein ziemlich gut ausgeprägtes Radnetz (http://www.swisstrails.ch/veloland/veloland_national.asp) und man kann sicher viele Berger vermeiden. Eine Mögliche Route wäre die 3er Route bis Andermatt und dann die Route bis zum Bodensee. Eventuell mit Abweichungen...

johannes
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