Hey, letztes Wochenende bin ich mit dem Faltboot die Dahme runtegepadellt und hab mich beim Anblick der großen Lastenkahn gefragt wie einfach es wohl ist sich, wenn man mit Gepackten Fahrrädern an der Schleuse steh, einfach mitnehmen zu lassen. Da ich immer noch unsicher bin wo es im Sommer hin geht, fange ich momentan immer so an herum zu spinnen...

Also einfach mit dem Fahrrad bis nach Süddeutschland fahren, hier ein nettes Boot auf der Donau anlachen, uns mitnehmen lassen, und solange auf dem Deck herumgammeln bis die Gegend uns gefällt und dann von dort aus per Fahrrad weiter fahren.

Ich würde mich als insgesamt sehr tramperfahren bezeichnen, habe bis her allerdings immer nur Autos angelacht.

Hat da schon mal wer so etwas gemacht?

Da so Kähne ja sehr langsam fahren dürfte es ein recht zeitraubendes Erlebnis sein. Aber von welchen Geschwindigkeiten reden wir hier eigentlich? 50KM oder 200KM pro Tag? Fahren die auch Nachts?

Was denkt Ihr?

PS: Das Hitchwiki hierzu: http://hitchwiki.org/de/Schiff#Binnenschiffe

Moin moin,
auch dazu gibt es in unserem forumseigenen Wiki selbstverständlich weiterführende Informationen: Klick!
Nix für ungut und Gruß aus Münster,
HeinzH.,
der fast täglich am hier wenige hundert Meter vorbeiführenden Dortmund-Ems-Kanal radelt.

äh ja da hätte ich ja selbst drauf kommen können

aber zugegeben sind die Infos hier im Wiki durchaus noch ausbaufähig. Evtl gibts hier ja noch die eine oder andere Geschichte zu hören?

Wir haben gerade am letzten Wochenende zwei Leute getroffen, die auf der Elbe sowas machen. Die wollten von Spindlermühle bis Cuxhaven, getroffen haben wir sie zweimal: einmal in Mělník und einmal in Lovosice. Sie wollten eine Reportage für den National Geographic schreiben.

Sie meinten, dass das auf Binnenschiffen generell schwierig sei. Insbesondere gibt es keinen Versicherungsschutz, und die Schiffer können wohl mächtig Ärger mit der Polizei bekommen. Auch wenn nicht schlimmes passiert. Deshalb lassen sich die meisten wohl nicht drauf ein. Wenn man einen Namen wie "National Geographic" vorschicken kann, sei das wohl etwas leichter. aber als Privatperson sieht das wohl generell ziemlich schlecht aus. Nachfragen sollte man am Hafen. Los geht es meist sehr früh (zwischen 5 und 7 Uhr).

Auf Hochseeschiffen, die sich in internationalen Gewäsern bewegen, ist das wohl grundsätzlich anders.

Gruß
Thoralf

Vielleicht noch als Ergänzung, wenn ich die richtig verstanden habe, Konnten die auch nachts nie auf dem Schiff bleiben. Grund dafür waren die von Dir beschriebenen Bestimmungen aber wohl auch, dass es solchen Schiffen keinen Platz für Passagiere gibt.

Aber vielleicht wird diese Form des Reisens ja der neue Hype,wenn die Jungs ihren Artikel publizieren

Frag halt:
http://www.binnenschifferforum.de/forum/forum.php

Moin,

ich kann das von Thoralf geschriebene nur bestätigen. Wir wohnen hier ja direkt am Elbe-Lübeck-Kanal und ich habe auch schon mal an der Schleuse mit dem ein oder anderen Binnenschiffer einen Schnack gehabt. Sie dürfen dich nicht mitnehmen. Wenn dir etwas passiert, haben sie versicherungstechnisch die Ar...karte gezogen. Und auch wenn nichts passiert und sie von der Wasserschutzpolizei "erwischt" werden gibt es mächtig Ärger vor allem mit der BG.

Als Alleinreisender könnte es evtl. erfolgversprechender sein, bei den "Kapitänen der Landstraße" vorstellig zu werden.
Große Speditionen / Autohöfe können hier ggf. zum Erfolg führen. Die Romantik einer Flußkreuzfahrt bleibt dabei natürlich auf der Strecke - aber um relativ zügig ein paar hundert Kilometer zu überbrücken (in 8 - 10 Std. ca. 500 - 700 km) evtl. eine Alternative.
Bei mehreren Reisenden wird das - zumindest spontan - schwieriger. Da müsste man "voranmelden".



Matthias

Nun gibt es ja offenbar Binnen-Reedereien, auf deren Schiffen es offizielle Gästezimmer gibt. Das lässt darauf schließen, das es wohl legale Möglichkeiten gibt, vielleicht mit speziellen Versicherungen etc...
Bei mir in der Nähe ist eine Anlegestelle, die als Übernachtungsplatz für Binnenschiffe genutzt wird. Ich werde mal nachfragen...
Gruß aus Münster,
HeinzH.

Servus,

wir wohnen in Passau, hier legen Binnenschiffe auch an, um zu uebernachten oder aus sonstwelchen Gruenden. Ich habe fruher eine Zeitlang immer wieder mal angefragt, ob sie uns (damals mit kleiner Tochter) ein Stueck mitnehmen wuerden und ich habe nur Absagen bekommen. Einige waren richtig nett und erklaerten, dass sie keine Versicherung fuer Passagiere haetten und ohne die richtige papiere duerfte ich auch nicht unqualifizierte Arbeiten uebernehmen... Ueber ein Portal zu versuchen, eine offizielle Mitreise zu buchen, das habe ich nicht probiert.

Hoffe, das hilft weiter...

Cioa,
Andrew

Ok, dass hört sich an als ob es sich bei den Kähnen ähnlich wie mit LKWs trampt:

In Deutschland mit all seinen Regulationen, Versicherungsklauseln und der omnipräsenten Überwachung der LKW-Fahrer/Kapitäne ist es recht schwer mitgenommen zu werden, so dass es hierzulande sich eher lohnt auf private PKWs/Jachten umzusteigen. Sobald man dann die deutschen Lande Verlassen hat, geht dann doch plötzlich alles sehr entspannt. Ich schätze dass es also spätestens ab Budapest auch mit Lastkähnen problemlos gehen sollte. Allerdings kenne ich es in Osteuropa aus Ländern wie Rumänien wo trampen noch eine "normale" Fortbewegungsart ist dass man hier auch einen kleinen Spritbeitrag zahlt. Es könnte also passieren dass man auch auf'm Kahn zur Kasse gebeten wird.

Das "organisierte" mitfahren auf Kähnen ist nicht so mein Ding, wo bleibt denn da das Trampfeeling?

PS: die Anzahl der Beiträge im Binnenschiffahrtsforum in den Rubriken Biete/Suche Mitfahrgelegenheiten spricht glaube ich für sich selbst.

Finde es lustig, wenn Leute, die es anscheinend noch nie probiert haben, schreiben, es ginge nicht. Habe es erst 1x auf dem Rhein gemacht, da wurde ich vom 2. Schiff mitgenommen. Das erste hatte irgendwelche gefährlichen Chemikalien geladen und hat mich daher nicht mitgenommen. Freunde von mir sind schon etliche Male mit Frachtern getrampt. Ja, die Schiffer dürfen in der Regel niemanden mitnehmen. Und?
Der einzige Unterschied, wenn man ein Rad dabei hat, ist, dass man nicht während der Fahrt aussteigen kann. Ich zumindest würde nicht gern mit dem Rad ans Ufer schwimmen.
Und manche Schleusen sind abgesperrt Mit dem Rad über einen Zaun klettern kann auch mühsam sein.
Was auf Rhein und Mosel funktioniert, klappt mit Sicherheit auch auf der Donau. Wer trampen will, schafft das. Bin sogar schon mit einem Flugzeug eine Runde mitgenommen worden und mit einem Rolls Royce getrampt. Aber das können sich hier sicherlich viele nicht vorstellen.