Hallo

Wie haltet Ihr das mit der Wartung Eurer HS11/HS33? Bremsbeläge wechseln, klar. Aber sonst?
Never change a running system oder wechselt Ihr regelmässig die Hydraulikflüssigkeit inkl. Entlüften?

Sebastian

Nöö

18 Jahre ohne Notwendigkeit was anderes zu tun als die Beläge zu wechseln.

18? Respekt...
Aber ich habe auch eine Vorderrad-HS33 in einem Cannondale, die tut seit 12 Jahren ihren Job.

Ansonsten keine Wartung, kein Ölwechsel.

Hallo,

einfach mal überhaupt gar nichts machen, auch wenn das 15 Jahre her ist, das man sie montiert hat, das ist ja gerade der Vorteil an dem System.
Nur die Bremsbacken wechseln und fertig.

Also mein durften nach ca 100 tkm mal entlüftet werden.

im frühling gut reinigen um Streu Saltz zu entfernen.
An meinem Schweizer Militär Velo 93 wurde die Bremsflüssigkeit der Magura HS Mountain wahrscheinlich schon seit 1994 nicht mehr gewechselt. funktioniert noch prima.

Hallo!

Da Magura Hydrauliköl verwendet, zieht die Bremsflüssigkeit kein Wasser wie beim Auto. (Das macht bei anderen Systemen trotz des geschlossenen Systems offenbar immer wieder Schwierigkeiten, wie vor Kurzem im Forum zu lesen war. Daher braucht man es, wenn alles normal funktioniert, der Druckpunkt normal bleibt, usw., bei Magura nicht zu wechseln.

Was ich bei unserem Tandem machen musste war allerdings nach relativ kurzer Zeit nach dem Kauf das Neueinstellen der Bremsbacken zur Felge, die sind schief gestanden. Die Ursache weiß ich aber nicht. Seit diesem einmaligen Neueinstellen war ein neues Einstellen erst beim Wechseln der Laufräder (wegen durchgebremster Felge nach 12 Jahren Dauerbetrieb) nötig.

Im Allgemeinen wird eine Kontrolle genügen, ob noch alles passt, das kostet so gut wie keine Zeit.

lg!
georg

Danke an Alle für Euren Erfahrungsaustausch.

Bei mir ist es ähnlich. Knapp 8 jahre und fast 20.000 km im Einsatz und funktioniert tiptop. Nachdem demnächst aber noch ein kinderanhänger hinten dran hängt macht man sich so seine Gedanken über die Bremsen.

Ich habe ja seit einiger Zeit ein Kit mit Royal Blood. Die Frage ist halt ob es danach nicht eher "verschlimmbessert" ist.
Also bei tritt nirgends Flüssigkei aus und der Druckpunkt der Hebel ist auch nicht schwammig.
Daraus und aus Euren Beiträgen schließe ich, dass es keinen Handlungsbedarf gibt.

Gruß

Bei den Felgenbremsen bringt ein prophylaktischer Austausch wirklich im besten Fall gar nichts. Im schlechteren ist es hinterher schlimmer. Das ist ein geschlossenes System und kann solange es intakt ist durch Entlüften nicht 'geschlossener', sondern nur 'offener' werden.

Die einzige prophylaktisch sinnvolle Maßnahme, die ich mir vorstellen könnte ist auch nur dann nötig, wenn schon mal ein Grobmotoriker wie ich die Bremse entlüftet hat: die Schrauben sind relativ empfindlich und kriegen recht schnell rundgedrehte Schlüsselaufnahmen. Das ist zwar egal, solange das System dicht ist, kann aber dann frustrierend sein, wenn man das nächste Mal entlüften müsste. D.h. wenn du solche Schrauben an der Bremse hast, kann es sinnvoll sein, sie in einer entspannten Situation gegen intakte zu wechseln.

Martina

Wenn alle Leitungen dicht sind und der Druckpunkt gut ist, besteht ja nun wirklich kein Handlungsbedarf.

Ich habe auch noch eine alte Race-line die tip-top läuft; ab und an mal die verschlissenen Beläge wechseln und gut ist.

Ich hatte meine 33 entlüftet und fand die Flüssigkeit so dunkel gefärbt, dass ich sie komplett ausgetauscht habe. Möglicherweise gelangt mit der Zeit doch ein ganz wenig Abrieb von den Kolben ins System.

Furchtbar. Das blaue Blut in den Schmutz gezogen. Achherrjeminee!

Von einem guten Freund, der Maschinenbauer ist, habe ich folgenden Spruch gelernt und verinnerlicht: "Nie an etwas herumschrauben, was funktioniert."

Doch noch ein Hinweis:

je nach Verschmutzungsgrad und Einbaulage kontrolliere ich beim Bremsbelagwechsel die frei liegenden Enden der Nehmerkolben: Da setzt sich ganz gern ein Schmutzkragen in die umlaufende Nut. Das lässt sich problemlos mit alter Zahnbürste und Holzzahnstocher beseitigen.
Dann die Kolben per Bremsgriff mal rausfahren. Auf der Oberfläche der Kolbenseitenwand setzt sich gerne Bremsabrieb und anderer Moder fest, den man ebenfalls mit Zahnbürste plus Hydrauliköl beseitigen kann. Über diesen Weg gelangen sonst auch die Schwarz-Partikel ins Öl. Ich habe es mal getauscht und Absetzen lassen. Der Überstand wird tatsächlich wieder hell und der schwarze Modder bleibt zurück.
Ich behaupte, ohne es analysiert zu haben, dass er zum größten Teil aus Alu-Bremsabrieb von außen und nicht aus dem System stammt.

Warum auch immer sind mir in über fünfzehn Jahren Magura-Erfahrung zwei Bremsgriff-Geber undicht geworden: starke Riefen an der Zylinder-Seitenwand. Ich vermute Schmutzeintrag von außen.

Grüße Gereon

Grundsätzlich ist die HS11/33-Reihe so mit das sorgenfreieste Bremssystem, das mir bisher untergekommen ist. Sofern die Bremsbeläge korrekt ausgerichtet sind, kann man es dabei belassen, die Beläge regelmäßig zu tauschen, die Bremse zu entsalzen und ab und an mal zu putzen, je nach Einsatzszenario.

Wenn du ein Entlüftungskit und etwas Zeit hast, dann spricht nichts gegen eine Entlüftung, da diese bei den HS-Modellen extrem einfach ist. Verschlimmbessern kann man da nichts, eine Anleitung ist im Magura-Handbuch enthalten, man kann fast nichts falsch machen.
Ob das Not tut, entscheidest du allein. Stimmt der Druckpunkt? Ist die Bremskraft im Verhältnis zur Handkraft akzeptabel? Ob Luft im System ist kannst du feststellen, indem du die Belagnachstellung komplett zurückdrehst, etwas wartest und dann am Bremshebel ziehst. Hat der Hebel Leerlauf, bzw. bewegen sich die Beläge nicht analog zum Hebel ist Luft drin.

Ich entlüfte bei meine HS33 (div. Baujahre) in sehr unregelmäßigen Abständen und fand das Ergebnis jedes mal deutlich spürbar: Druckpunkt knackiger, Handkraft niedriger.

Genau TPA schraube mal ganz zurück drehen und dann am Bremshebel ziehen. Reagiert der Bremskolben bei der Kleinsten Bewegung am Bremshebel, ist die Bremse noch optimal befüllt.

Meine HS (auch schon weit über 10 Jahre alt) braucht ein mal im Jahr etwas Öl. Bei mir ist irgendwo ein leck, was die Bremse aber nicht zur Fehlfunktion treibt.

Ich halte meine HS 11 und HS 33 einfach nur sauber. Also mit Wasser und mildem Reiniger sauber machen, die Ritzen mit einem groben Pinsel, da wo die Bremskolben auf die Bremsbeläge treffen, schruppe ich Dreck und Streusalzrestemit einer alten Zahnbürste weg.
Bischen Sprühwax druff - fertig. Das ganze nach dem Winter und noch mal im Sommer - fertig.
Gruß - Stefan

Seit 2004 nichts gemacht außer Belagwechsel oder etwas am roten Rädchen (HS 33 II)
nachgestellt.

Hab an einer Schraube an der Hydraulikleitung etwas Rost, vermutlich vom Streusalz, aber nichts gemacht, da alles problemlos funktioniert.

Grüße
Scheng

Hallo Schnubu

Da scheinst Du aber nahezu allein da zu stehen mit Deiner Vorgehensweise. Aber es klingt einleuchtend. Ich werde es am Wochenende mal testen. Zumal ich ja eh noch ein Belüftungskit habe.

Danke und Gruß

Hast Du denn schon einmal entlüftet? Die Bremsnehmer müssen sich bei der kleinsten Bewegung des Bremsgebers bewegen (nach vorher zurückgedrehten Einstellschrauben). Wenn sie dies tun ist ein Entlüften zwecklos da keine Luft im System ist. Wenn nicht dann ist das Entlüften angesagt.

Halte Dich am besten penibel (!) an die Anleitung. Gern vergessen wird die Belagnachstellschraube und die Griffweiteneinstellschraube ganz zurückzudrehen.

Viel Spaß

Bei mir sind seit ca. 20 Jahren eine HS22 Sponsorbremse - hat damals 100,- D-Mark gekostet! - und eine HS 66 im Einsatz.
Zu Wartungszwecken wurden diese noch nie entlüftet. Bei der HS66 hat sich letztes Jahr ein Einschraubstutzen am Bremsgriff eine achtel Umdrehung gelöst, weil das Lenkerband ungeschickt gewickelt war. Mit dieser Bremse hatte ich ein Bremsversagen, das aber durch eine bestimmte Konstellation von Nässe, alter Keramikfelge und Bremsklötzen zustande kam. Seitdem fahre ich nur noch die Roten auf allen Felgen und Ruhe ist.
Ich finde, problemloser geht es kaum. Die HS22 könnte ich zwar mittlerweile durch eine Scheibenbremse ersetzen. Wirklich notwendig ist das aber nicht.

Und wie gesagt: in diesem Fall kann das System durch eine Wartung auch nicht besser/dichter, sondern höchstens undichter werden.

Martina

Wenn keine Luft drin ist (und das lässt sich in Sekundenschnelle prüfen) muss auch nichts entlüftet werden. Ist Luft drin, ist die Entlüftung denkbar einfach. "Undichter" wird da bei sachgemäßer Handhabung (Handbuch und keine Hektik!) nichts, dafür ist ist Luft da, wo sie hingehört: außerhalb des Bremssystems.

Ich schrieb ja auch nicht, dass es prinzipiell schiefgeht, nichtmal dass es häufig schiefgeht. Sonder ich wollte genau wie du eigentlich darauf raus, dass ich wenig Sinn darin sehe, eine Bremse, in der keine Luft ist zu entlüften. Damit kann man nämlich nichts verbessern, aber wenn man Pech hat etwas verschlimmern.

Martina

Nein, hab ich noch nicht aber ich werde das bald mal testen.

Also, ich hab am Wochenende einfach mal die Hydraulikflüssigkeit gewechselt. Ich muss zugeben, dass es etwas gedauert hat bis ich es verstanden hatte wie man Entküftet.
Aber als das klar war, ging es wirklich scnell und einfach. Ist im Endeffekt kein Hexenwerk.
Die Flüssigkeit die da raus kam war dreckig und sehr dunkel. Sah nicht mehr wie adliges Blut aus.

Mein Eindruck danach ist, dass die Bremse schneller anspricht und der Druckpunkt definierter ist. Kann ich also nach einigen Jahren/km nur empfehlen.

Danke