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#1115504 - 23.03.15 18:07 Balkan
copperhead
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 3
Servus zusammen,

wir planen eine Radreise ab Ende April von Passau nach Istanbul (ca. 6 Wochen). Bis Belgrad wollen wir dem Donauradweg folgen und ab da durch Montenegro, Albanien und Mazedonien nach Griechenland bzw. dann Istanbul.
In letzter Zeit wurde uns von einigen davon abgeraten, weil die Lage dort zu "gefährlich" ist (Überfälle, tollwütige Hunde, viele Minen etc.).

Ist die Sorge begründet oder basiert sie auf mitteleuropäischen Vorurteilen? ;-)
Kann uns da jemand weiterhelfen, der Reiseerfahrungen in Serbien, Montenegro, Albanien und/oder Mazedonien aufweist?

Wir würden uns über sachkundige Beiträge äußerst freuen schmunzel
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#1115513 - 23.03.15 18:40 Re: Balkan [Re: copperhead]
ChrisTine
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.649
Willkommen! schmunzel

Man wird dir wahrscheinlich raten, dass du erst einmal die Suchfunktion nutzen kannst und solltest.
Oben in Suche deine gewünschten Länder eingeben und dann lesen, lesen, lesen... schmunzel
Wenn du dann noch Fragen hast, fragen schmunzel

Viel Spaß bei der Planung!
Montenegro, Mazedonien und Albanien sind sehr schöne Reiseländer. Kann ich nur empfehlen!

Grüße,
Chris
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#1115515 - 23.03.15 18:42 Re: Balkan [Re: copperhead]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.016
In Antwort auf: copperhead
Ist die Sorge begründet oder basiert sie auf mitteleuropäischen Vorurteilen? ;-)

Mitteleuropäische Vorurteile... Das entkräfte ich immer so: die ganzen kriminellen Rumänen und Albaner sind in Deutschland. Daher ist es im Land dort ausgesprochen friedlich. lach

Eins stimmt aber - die Minen:

In einigen Gegenden Bosnien-Herzegowinas, Kroatiens und teilweise im Kosovo sollte man sich nicht abseits der Straße bewegen. Also nicht einfach zum nächsten Baum laufen um sich zu erleichtern und schon gar nicht wild zelten. Die Landstraßen und Städte sind aber sicher. Vorsicht nach starken Regenfällen, da können Minen auf die Straße gespült werden.

Montenegro und Albanien sind frei von Minen. Bei Serbien und Mazedonien bin ich gerade nicht sicher, aber da habe ich zumindest noch nicht von Minen gehört.

Und die Tollwut gibt es auf dem Balkan tatsächlich noch, allerdings nur vereinzelt im Vergleich mit Indien oder Thailand. Recherchiere da am besten mal selbst. Mit den Hunden gibt es die größten Probleme in Rumänien.

Gruß
Thoralf

Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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Off-topic #1115516 - 23.03.15 18:46 Re: Balkan [Re: Toxxi]
ChrisTine
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.649
Zitat:
die ganzen kriminellen Rumänen und Albaner sind in Deutschland


Das ist eine sehr unüberlegte Antwort
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#1115518 - 23.03.15 18:51 Re: Balkan [Re: copperhead]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.201
Willkommen im Forum!
Du wirst hier im Forum viele Kollegen finden, die ähnliche Balkanrouten gefahren sind. Auf meiner letzten Balkantour traf ich fast nur Reiseradler, die von nördlich der Alpen bis Athen oder Istanbul unterwegs waren. Ich selbst fahre lieber nur begrenzte Regionen ab und das öfters, sodass mein Aktionsradius begrenzt ist. Außer einem kleinen Stück Donau bei Wien kenne ich nur Montenegro aus deinem Portfolio, allerdings einigermaßen gründlich. Dort gibt es keine Probleme mit Hunden, Überfällen oder Minen (war nicht Kriegsschauplatz im jüngsten Balkankrieg). Eines der größten Probleme in Montenegro ist die Korruption, die dich als Reiseradler aber nicht behelligen wird. Über die Minensituation in Serbien bin ich nicht informiert, aber ich habe in der Einführung meiner Via Dinarica auch etwas zu den Spuren der Kriegsvergangenheit in Kroatien und Bosnien-Herzegowina geschrieben. Für Reiseradler sollte es kein Thema sein, wenn man sich an geordnete Wege und Straßen hält und beim Wildcampen eine gewisse Vorsicht walten lässt. Am meisten leiden unter Minen immer die Einheimischen, nicht Touristen. Sofern keine Campings, sind vielfach zudem preiswerte Unterkunftsmöglichkeiten im Binnenland möglich, was das Reisegefühl auch mal aufwerten kann (u.a. wertvolle Kontakte). Für Infos und Anregungen zu Montenegro kannst du dich mal in den ersten Kapiteln meines Berichtes festlesen.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1115527 - 23.03.15 19:27 Re: Balkan [Re: copperhead]
bbqfleisch
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2
Also ich war in Bulgarien und da trifft keines deiner Argumente zu. Ja, streunende Hunde gibt es noch, aber die haben oft mehr Angst vor dir als du vor ihnen. Minen findet man in Bulgarien auch nicht, Überfälle sind großteils nur im mitteleuropäischen Denken verankert. Die hast du eher in Sofia in einer dunklen Gasse wenn du auffällig gekleidet bist oder in den Kurorten, wo die deutschen 0815-Urlauber absteigen.
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Off-topic #1115554 - 23.03.15 21:15 Re: Balkan [Re: ChrisTine]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.844
In Antwort auf: ChrisTine
Zitat:
die ganzen kriminellen Rumänen und Albaner sind in Deutschland
Das ist eine sehr unüberlegte Antwort

deren Ironie dir entgangen zu sein scheint....
...in diesem Sinne. Andreas
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#1115616 - 24.03.15 07:35 Re: Balkan [Re: copperhead]
paschukanis
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 651
[OT]Wenn man sich den Diskurs der Resteuropäer über den Balkan in den letzten 150-200 Jahren anguckt, kann man wahrscheinlich getrost behaupten, dass kaum ein innereuropäischer Rassismus so stark ausgeprägt ist wie der, der sich gegen Südosteuropa richtet. Ich selbst will mich da gar nicht ausnehmen: obwohl ich schon mehrmals die Gegend bereist habe, geht mir die Karl-May-Romantik und die Räuberbanden nicht aus dem Kopf. Wahrscheinlich kann man das ganze bis zur römischen Reichsteilung im Jahre 395 zurückverfolgen, aber spätestens die Eingliederung der Gegend ins Osmanische Herrschaftsgebiet dürfte man als Startpunkt dieser Ideologie markieren können.[/OT]
Zur Frage: Serbien und Montenegro sind mMn hervorragende Radreiseländer. Wahnsinnig schön, die Leute oftmals sehr nett und interessiert, wenig Hundestress (im Vergleich zu etwa Rumänien), leckeres Essen, etc.pp.
Albanien ist deutlich anders. Die Leute sind zurückhaltender und man sieht wenig Frauen auf der Straße. Es gibt ein massives Müll- und Abwasserproblem und die Städte sind sehr trist. Dafür ist die Landschaft wilder als alles was man sonst am Mittelmeer finden kann.
In Mazedonien war ich leider noch nicht.

Außer der Minenproblematik (zu der oben schon alles steht) sehe ich nur den Verkehr als Gefahr. Wobei gerade die gefühlte Regellosigkeit in Albanien sehr gut funktioniert. Es wird im allgemeinen noch Rücksicht genommen auf die schwächsten Verkehrsteilnehmer, solange noch Eselskarren auf Schnellstraßen unterwegs sind.

Fazit: fahrt da hin! Es ist schön! schmunzel
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Off-topic #1115644 - 24.03.15 09:37 Re: Balkan [Re: ChrisTine]
KUHmax
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.495
In Antwort auf: ChrisTine
Zitat:
die ganzen kriminellen Rumänen und Albaner sind in Deutschland


Das ist eine sehr unüberlegte Antwort

Kann es sein, dass du gelesen hast: Alle Rumänen und Albaner hier sind kriminell?

Das hat Thoralf aber nicht geschrieben.
------------
Radlergrüße, Karin
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#1115656 - 24.03.15 10:10 Re: Balkan [Re: copperhead]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.887
Im selbsternannten Umweltstaaat Montenegro ist mir mehr das eher ruppige Verhalten der Kraftfahrer, insbesondere der mit dicken Pkw, aufgefallen. Ein BMW ist dort das Höchste, was ein Mann erreichen kann. Die Vorfahrt ist prinzipiell eingebaut und zumindest nach meiner Erfahrung kommt die größte Gefahr von hinten oder vorn.
Minen sind nur dort ein Problem, wo auch Krieg war. In Serbien und Montenegro jedenfalls nicht. Beide Staaten, seinerzeit noch Bundesrepublik Jugoslawien, waren nur indirekt beteiligt.
Falk, SchwLAbt
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#1115660 - 24.03.15 10:36 Re: Balkan [Re: Falk]
Fricka
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.807
In Serbien war zu lesen, dass nach dem letzten Hochwasser Bomben aufgeschwemmt worden. Die Donau zwischen Kroation und Serbien war ziemlich umkämpft.
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#1115845 - 24.03.15 20:46 Re: Balkan [Re: Falk]
extraherb
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 589
Das ist so leider nicht richtig. Gerade der Donauabschnitt zwischen Serbien und Kroatien gehört minentechnisch zu den am stärksten belasteten Gebieten. Dort ist noch immer allergrößte Vorsicht geboten.

Gruß, Uwe
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#1115854 - 24.03.15 21:25 Re: Balkan [Re: copperhead]
Peter2
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 888
Hi,

ich bin letzten Sommer von Kroatien nach Serbien geradelt und hab mich davor auch mit der Minenproblematik auseinandergesetzt. Es gab damals auch einige Berichte in Deutschen Zeitungen, daß Überschwemmungen Mienen herausgespült haben können und sie in Gegenden getragen haben, wo man gar keine erwarten würden. Auf Nachfragen vor Ort (Tourismusbüros und auch Polizisten) wußte man da aber von nichts... Ob das jetzt ein Versuch der Presse war das Sommerloch zu stopfen, oder ob es da ernsthafte Gefahr durch die Überschwemmungen gab/gibt, kann ich nicht einschätzen.
Hilfreich fand ich eine kroatische Seite die die Mienengebiete in Kroatien aufzeigt. Über das Auswärtige Amt kam ich da hin, aber der link funktioniert nicht mehr... Gibt aber auch noch einige andere Karten mit diesen Gebieten. Dabei ist aber zu Bedenken, daß Minen auch in Gegenden sein können die nicht auf der Karte markiert sind. Letzten endes bin ich mit dme Zug von Zagreb nach Vinkovci und somit nur durch das Minengebiet um Vukovar gefahren. Wenn man da auf der Straße bleibt braucht man sich keine Sorgen machen. Wahrscheinlich sind auch die Felder eigentlich unbedenklich, da viel Ackerbau in der Gegend ist, aber bei den günstigen Unterkünften die man in dem Teil Kroatiens findet, macht es meiner Ansicht nach eh wenig Sinn wild zu kampen.
Serbien ist für Minen unbedenklich, da sie im eigenen Land nicht gekämpft haben, soweit ich weiß. Gleichzeitig war Serbien auch für mich und meine Reisepartnerin das Land das uns am positivsten überrascht hat. - Sehr sehenswert!
Zu Überfällen weiß ich jetzt entlang Slovenien-Kroatien-Serbien-Bulgarien-Istanbul nichts spezielles. Meine Vorurteile erzählen mir eher, das ich mich davor weiter im Süden fürchten müßte- bin aber froh dazu nur Vorurteile zu kennen und, trotz einger Erfahrungen anderer, keine konkreten Fälle mitbekommen zu haben...
Bzgl. Tollwut kann ich dir nichts sagen, außer das es sie gibt - in D übrigens auch in einigen Gebieten. Allgemein sollte man aber nicht eine unkontrollierte Angst vor Hunden haben. Die meisten sind nur Streuner und nähern sich höchstens zaghaft, aber wenn hüfthohe Hunde neben der Straße trotten sollte man schon ohne Panik an ihnen vorbeikommen können. Das ist zwar am heftigsten in Rumänien (mit den Hof- und Schäferhunden), kommt aber auch in Serbien vor.
Bei all der Panikmache die man hört sollte aber doch im Kopf bleiben, daß die größte Gefahr von dem Straßenverkehr ausgeht und der ist hier auch nicht besser als im Südosten.
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Off-topic #1115860 - 24.03.15 21:39 Re: Balkan [Re: Peter2]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.498
In Deutschland gibt es keine Tollwut mehr, zumindest wenn man die Fledermaustollwut ausnimmt. Genaueres findet man leicht im Netz.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.

Geändert von derSammy (24.03.15 21:39)
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#1115880 - 25.03.15 02:50 Re: Balkan [Re: extraherb]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.887
Zitat:
Gerade der Donauabschnitt zwischen Serbien und Kroatien gehört minentechnisch zu den am stärksten belasteten Gebieten.

Das betrifft dann aber die kroatische Vojvodina. eine gesunde Vorsicht in Grenznähe wird dort auch in Serbien nicht schaden, aber der Bereich von Serbien, der überhaupt betroffen sein kann, ist klein. Im eigenen Hinterland wird niemand Mienen legen. Die würden das eigene Personal gefährden.

@Fricka, Bomben werden nicht aufgeschwemmt. Dafür sind sie prinzipbedingt zu schwer. Blindgänger sind zumindest offiziell kein Thema. Das wahre Problem sind die Landminen. Ob sich jemand die Mühe macht, Bomben als Minensprengsatz zu verenden, kann ich nicht sagen. Gedecktes Verlegen, ohne dass ein potentieller Gegner was davon mitkriegt, ist aus Massegründen ziemlich unwahrscheinlich. Der Preis kommt dazu. Landminen sind so billig, dass sich Improvisationen meist nicht lohnen.
Falk, SchwLAbt
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#1115891 - 25.03.15 06:33 Re: Balkan [Re: Peter2]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.016
In Antwort auf: Peter2
Wenn man da auf der Straße bleibt braucht man sich keine Sorgen machen.

Genau das ist die Quintessenz. Es sind schon so viele Radler hier aus dem Forum über den Balkan gefahren - ohne Probleme. Man muss einfach ein wenig Vorsicht walten lassen und nicht leichtisnnnig irgendwo in die Pampa stiefeln.

In Antwort auf: Peter2
Serbien ist für Minen unbedenklich, da sie im eigenen Land nicht gekämpft haben, soweit ich weiß.

Ja nachdem ob man das Kosovo noch zu Serbien rechnet oder nicht.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1115893 - 25.03.15 07:02 Re: Balkan [Re: Peter2]
Fricka
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.807
In Kroatien erzählten uns die Uferbewohner durchgängig, dass überall Minen wären. Nur gerade dort wo wir waren natürlich keine einzige. Ich fand auf diesen Strecken den Krieg sehr präsent. Die Häuser sind entweder nagelneu oder tragen Kriegsspuren. Überall wird noch gewerkelt. Und es gibt ständig Hinweise auf all die Menschen, die ums Leben gekommen sind.

Natürlich erzählen die Menschen auch....
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#1115901 - 25.03.15 07:21 Re: Balkan [Re: copperhead]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Hallo!

Wie meine Vorschreiber meine ich, dass die Leute in den Ländern, die dich interessieren, ausgesprochen freundlich und angenehm sind. Die unweigerlichen Ausnahmen sind Ausnahmen und kommen überall vor. Ein bisschen Gefühl, wem du vertrauen willst und wem nicht, schadet auch bei uns nicht.

Die Albaner haben mich sehr positiv beeindruckt, als sehr freundliche, offene und hilfsbereite Leute.
Macht euch vor der Reise noch etwas schlau, was die kleinen Dinge in Albanien von den unseren unterscheidet. So kommt in den meisten flacheren Regionen kein Trinkwasser aus der Leitung, dann müsst ihr halt Wasser kaufen. Es kostet nicht viel, und die Einheimischen sagen, ob man das Wasser trinken kann oder nicht.

Wir (meine Familie) sind inzwischen 3x durch Albanien nach Griechenland gefahren (einmal auch durch Bosnien, das ich von einer Radtour vor dem Krieg her noch etwas gekannt habe) und haben keine einzige ungute Begegnung erlebt. Von Überfällen auf Touristen oder Ähnlichem habe ich, seit ich das Land als mögliches Reiseland beachtet habe, nichts mit bekommen. Die Sorge dafür dürfte eher unter dem Titel "Vorurteil" abzuheften sein.

Straßenverkehr: Wie schon vor mir geschrieben, war er in Montenegro weitaus am rücksichtslosesten. So manche zielen ohne Not genau 1cm links von deinem Lenker vorbei. Und wieder viele davon dürften eine Lenkgenauigkeit von 2cm haben....
Im viel gescholtenen Albanien habe ich den verkehr als weit sicherer erlebt, wenn man von den Alpha-Typen in ihren dicken Schüsseln absieht. Was manche Deutsch vielleicht nicht leicht verstehen, passiert dort viel im Verkehr durch Kommunikation. Da kann es schon einmal vorkommen, dass jemand meint, du gäbest deinen Vorrang auf und Gas gibt, ohne dass er dir etwas Böses will. Auf Nebenstraßen wird das kaum ein Problem sein, weil ohnehin alles langsamer laufen muss.
Dazu war der Verkehr letzten Sommer seltsamer weise weit friedlicher als in den Jahren davor. Woher das kommt, weiß ich nicht.

Minen: Ich wiederhole kurz, was ich darüber weiß: Die großen Minenfelder sind kein Problem, die sind genau definiert und markiert. Wer da hinein latscht, ist selber schuld. Problematisch sind die vielen, viele kleinen und kleinsten Minenfelder, die in Kroatien und Bosnien (und soweit ich weiß, auch im Kosovo) liegen, von denen nur sehr ungefähre Ahnungen bestehen, wo sie sich befinden. Wer auf der Straße bleibt, riskiert bei denen aber gar nichts. Wild Campen oder hinter dem nächsten Baum ein Häufchen zu setzen bringt in gefährdeten Gebieten mehr oder weniger großes Risiko mit sich. Und die gefährdete Gebiete beschränken sich nicht nur auf stark umkämpfte, wie ich in Kroatien durch Einheimische erfahren musste.

Radreisende berichten aber, dass sie in minenverdächtigen Gebieten problemlos auf sicherem Grund neben Siedlungen campen durften, nachdem sie gefragt hatten. Das geht mit Händen und Füßen (das Fragen) recht gut.

lg!
georg
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