hallo,
nach einer erfolgreichen Elberadweg-Tour möchte ich im nächsten Jahr mit dem Trekkingrad nach Schweden und Finnland.
Gibt es eigentlich in diesen Ländern auch "fertige" Radtourenbeschreibungen wie z.B. den Elberadweg,
oder muß man sich die Routen selbst aus den Landkarten erstellen?

Gruß
Hermann

Hi,

es gibt zB die Route am Götalandkanal.


http://www.bikemap.net/en/route/1865570-gotakanal-radweg/




LG

Martin

Unzählige!

Insbesondere Schweden hat mit dem Auszeichenen von Radtouren schon begonnen, als das im Rest Europas noch exotisch war.

Das streckenmäßig größte dieser Projekte ist der Sverigeleden.

Gruß, Uwe

Man muss nicht, aber könnte: Gerade Schweden hat den Reiz, dass man auch eigene, schöne Routen planen kann (dichtes Nebenstraßen- und Wegenetz in Südschweden und gut fahrbare Waldwege, Touristbüros in allen größeren Orten mit guten und kostenlosen Informationen). Im Rad-Wiki stehen die wichtigsten Informationen. In der Bestell-Liste des SCS findest Du auch alle Radwanderwege, zu denen es ein eigenes Heft gibt.
Bitte beachten, dass auch bei ausgeschilderten Radrouten eine selbstständige Routenplanung nach Papierkarte bzw. GPS gewährleistet sein muss. Die Beschilderung ist nicht lückenlos und eindeutig. In manchen Gegenden sind viele Schilder nicht mehr lesbar, da sich die Beschriftung gelöst hat.

Schönen Dank schon mal für die Antworten.
Ich habe geplant, durch Dänemark nach Helsingör/Helsingborg zufahren und dann mitten durch Schweden oder an der Ostküste entlang Richtung Stockholm.Dort werde ich entscheiden ob ich noch weiter bis Umea fahre und von dort mit der Fähre nach Finnland übersetze.Endziel soll Helsinki sein.

Hermann

na, die Ostküste ist eher nicht so spannend, es den man mg Felder/Wälder und recht flaches Terrain Ich würde dann auf jeden Fall Öland und Gotland einbeziehen, eignen sich prima zum Radeln & sind recht gut auf Radtouristen eingestellt ...

Nicht zu vergessen "Südschweden per Rad" von Wolfgang Kettler. Würde auch eher "quer durchs Land" als an der Ostküste fahren.
Und wenn Dir die Zeit bis Umeå reicht, nimm die Höga Kusten mit (auch wenn´s bergig ist) und mach ´nen Abstecher zu Fuss in den Skuleskogen.
Gruss aus Umeå
Fjosok

danke Fjosok,
Zeit wird bei mir keine Rolle spielen.
Gibt es denn überhaupt einen "fertigen" Radweg von Helsingborg nach Stockholm (durch das Landesinnere) und eventuell noch weiter gen Norden?
Bisher konnte ich da nichts finden??

Gruß
Hermann

Wo bleibt der Entdeckergeist? Radreisen in Schweden ist kein Abenteuerurlaub, den man nur auf vorgegebenen ausgeschilderten Track bereisen muß. Zur Planung und Durchführzung reicht die normale Straßenkarte-mehr Straßen und Wege für Radfahrer gibt es nicht. Die "E" und 2-stelligen Straßen sollte/muß man meiden. Neben der Straßenkarte solltest Du bei Bahntrassenradeln schauen, ob diese tollen Weg auf DEINEM Weg liegen. Für die Nahorienierung ein GPS-Gerät ist OK, ansonsten haben Campingplätze und Tourist-Informationen immer gut detailierte Ungebundskarten.
FINDE DEINEN WEG :-)

Das gilt so absolut formuliert höchstens für Rennradler mit sehr schmaler Bereifung. Wer ein normales Reise- oder und Trekkingrad fährt, kann ein dichtes Netz von Wald- und Feldwegen in die Planung einschließen. Dort sieht Schweden viel interessanter aus, als entlang der R-Straßen.
Interessenten vergleichen bitte die individuell bekannten Gebiete einer "normalen" Straßenkarte mit genaueren Karten, wie z.B. www.eniro.se Alle Wege, die Eniro-Karten zeigen sind per Rad fahrbar, ausgenommen die dünnen Punktlinien. (Wenige Ausnahmen mag es geben, z.B. mit Tiefsand).
Den direkten Vergleich zwischen den verschiedenen Kartenmaßstäben erlaubt seit kurzem auch der schwedische Kartenmonopolist Lantmäteriet: http://kso.lantmateriet.se/ Oben rechts in der Leiste das Auswahlfenster aufklappen und Översiktskartan auswählen - das ist das Bild der "normalen" Straßenkarte 1:250.000, dann vergleiche mit der Vägkartan 1:100.000 und der Terrängkartan 1:50.000. Wenn alle fahrbaren Wege zu sehen sein sollen, dann ist die 1:100.000 das mindeste. Smartphone- oder Tabletbesitzer können sich eine passende App zur eniro-Karte herunterladen, die dann aber eine Onlineverbindung benötigt.

Die "Vägkartan" (die blaue) wird aber für Radreisen viel zu teuer, angesehen von dem Papierberg den man mitschleppen muss. Die roten Karten (Översiktskartan, 1:250.000) reichen nach meiner Erfahrung völlig aus, um Alternativrouten abseits des Autoverkehrs zu finden, auch wenn nicht jeder Waldweg dabei ist (und "fahrbar" ist ja nicht gleich radreisegeeignet). Eine normale Strassenkarte im gleichen Masstab tut es dagegen nicht, die kostet zwar weniger und deckt das Vielfache der Fläche ab, aber die Auflösung der Schotterstrassen ist viel schlechter und es fehlen Höhenlinien etc.
eniro und hitta.se haben (im Zoom) haben wirklich jeden Trampelpfad dabei - mag an verzwickten Stellen im Detail helfen, aber wohl kaum zur Routenplanung geeignet, da beim herauszoomen diese Details verschwinden.
Gruss
Fjosok

Da muss jeder seine eigene Entscheidung treffen. Ich verwende zur Routenplanung durch die schwedischen Wälder und Felder am liebsten die KfZ-Navisoftware von Tomtom und diverse Rasterkarten auf dem Smartphone. Eine grobe Papierkarte und Infos aus der Touristinfo genügen zur Ergänzung und Übersicht. Ohne die Tomtom-Schwedenkarte hätte ich manch schönen Weg mit dutzenden Abzweigen nie gefunden, nicht auf der Topokarte und auch nicht im Wald - viel zu unübersichtlich.

Die elektronische Routenplanung guter GPS-Technik funktioniert unabhängig von der Zoomstufe, egal ob automatisch geroutet oder manuell gezeichnet wird.

"Fahrbar" sind die Waldwege in Süd-Schweden tatsächlich sehr gut. Wer möglichst schnell reisen will, muss auf der Straße bleiben, verpasst aber vieles und findet dann das Land schnell eintönig.

Für Finnland habe ich vor fast zwanzig Jahren den GT-Straßenatlas in 1:200 000, in Lappland 1:400 000, gekauft. Zwar führt der aufgrund seiner Größe bei unseren etwas schwächlich gebauten Leichtgewichtsfreunden zu erstaunlich kraftvollem Ach- und Wehgeschrei, doch er ist gerade im Nebennetz noch immer erstaunlich zuverlässig. Problematisch ist er aufgrund von EU-Straßenausbauten inzwischen in der Nähe von größeren Städten. Beim nächsten Mal werde ich wohl eine neue Ausgabe kaufen. GT-Karttakeskus hat übrigens auch sehr schöne Fahrradkarten. Die sind allerdings ziemlich groß und vor allem beidseitig bedruckt. An die Innenseite kommt man bei Wind schlecht ran.
Im finnischen Nebennnetz musst Du mit längeren Strecken ohne festen Belag klarkommen. Es gibt auch größere Kreuzungen von Ölkiesstraßen. Verkehrszeichen »Gefahrenstelle« mit Zusatzschild »Päällyste päättyy« (so etwa »Straßenbelag endet«) werden regelmäßig Freude auslösen.

Hallo Hermann,
Infos zu Finnland als Radfahrland findest Du hier . Auf der verlinkten Seite findest Du Infos u.a. auch zu den Åland-Inseln, die für´s Radfahren sehr gut geeignet sind. Ich würde entsprechen empfehlen, mit der Fähre von Stockholm bis Maarianhamina zu fahren und von dort dann mit dem Rad Turku anzusteuern. Die kleinen Fähren, mittels derer Du von Schäreninsel zur nächsten übersetzen kannst, sind kostenfrei für Dich und Dein Rad.

In Turku dann Dom, Burg, den Fluss Aurajoki sowie die Insel Ruissalo mit uraltem Eichenwaldbestand begucken (man kann über ne Brücke auf die Insel) und dann einfach dem Kings Road ( hier abgebildet) folgen bis nach Helsinki. Die Kings Road ist auf der Radkarte für Südfinnland, also diese hier , eingetragen. Neben kulturellen Sehenswürdigkeiten lohnen sich Abstecher in die Natur, z.B. in das Wandergebiet Teijo (wird derzeit zum Nationalpark "umgebaut" und den Nationalpark Nuuksio .

Alles Gute aus dem verregneten Utajärvi,
Thomas