Liebe Leute,
Vor 3 Tagen habe ich endlich mal meine Kette wechseln können (die alte war mit 121mm und mind. 5000km auch reif genug ...)
Dabei ist mir etwas verdächtiges (ca. 1cm) entlang einer Schweißnat am Tretlager aufgefallen. Ich habe gleich mal geputzt und ein Foto gemacht. Auf dem Foto mit Blitz sieht es noch mehr nach Riss aus als mit dem bloßen Auge.

Kann man mit einfachen Mitteln (befinde mich in Südfrankreich kurz vor Le Puy en Velay) überprüfen, ob der Riss nur oberflächlich d.h. im Lack ist, oder ob er quasi durch geht?

Dazu folgende Beobachtung heute morgen: Aus dem Riss rinnt es ganz leicht ölig raus. Habe die Stelle ja vor 3 Tagen gut geputzt. Heißt das durch?
Größer ist er nicht geworden.
Auch glaube ich das diese Stelle schon länger existiert (ohne das ich es damals als eventuellen Riss identifiziert habe).
Vielleicht bin ich sogar schon damit losgefahren?!

Was habt ihr für Ideen und Tips?

Bis nach Hause sind es noch gut 1000km. Vielleicht finde ich davor in Schweiz bei Bekannten Hilfe (Rahmentausch)



Werde das Ding nun täglich kontrollieren.
Fahren tut es sich gut. Ich habe momentan ein Knacken, aber ich denke ,dass ist eher das Lagerspiel in den Pedalen, als diese kleine Stelle.
Ach ja, es handelt sich um einen Alu Hardtail Rahmen. Laut Vorbesitzer ein Cube mit frischem Lack.


Viele Grüße aus Frankreich

Hi ich lege mich mal fest. Das ist ein Riss, die Stelle ist auch nicht untypisch wenn geschweißte Teile reißen.

Nur wie lange das hält steht in den Sternen... es kann sich die nächsten 100km verabschieden oder nie.

Was ich machen würde: Wenn es nicht Sicherheitsrelevant ist so das ein Bruch zu Sturz führt fahren bis Du in Ruhe den Rahmen tauschen kannst. Meine Erfahrung ist das neu Schweißen selten viel bringt. Kann aber gehen. Ist eben immer so ein Ding und bei Alu wer es macht.

Schöne Grüße Jürgen der es am Alltagsrad fahren würde bis es bricht aber weit weg von Daheim?

Für mich sieht das nach einem qualifizierten Riss aus. Dass da ölige Substanz raus kam, verstärkt den Eindruck.

Du kannst an der Stelle mal den Lack abschleifen, dann solltest du sehen, ob es eventuell doch nur oberflächlich ist.

Weiterfahren? Hm, ich glaube ich wäre mutig und würde dies tun. Aber es gibt sicher gleich auch Stimmen, die völlig berechtigt "Bloß nicht" rufen. Auf jeden Fall solltest du so viel Last als möglich vom Hinterradträger nehmen.

Sieht mir auch nach Riß aus und ist auch 'ne typische Stelle dafür.
Ich würde an deiner Stelle an den Enden die Farbe runterschaben, bis du eindeutig die Rißenden erkennen kannst und dort dann je eine 1mm-Bohrung durchhauen, durch die ganze Rohrwand hindurch. Damit stoppst du den Riß einigermaßen zuverlässig. Also auf dem nächsten Campingplatz mal den Patron anhauen und um Werkzeug bitten. Auf welcher Route geht's denn weiter? Falls du Richtung Ardèche kurbelst, hätte ich einen Tipp für dich. Aber du kriegst dort auch Hilfe in jeder Werkstatt und auf jedem Bauernhof.

Hallo Symen, Du hast aber auch ein Pech. Ist Dir nicht auch schon die Felge gleich am Anfang der Tour kaputt gegangen?
Zum Riss an der Kettenstrebe: Bei mir ist vor eineinhalb Jahren die Kettenstrebe durchgebrochen, allerdings ein paar Zentimeter weiter hinten, an der Stelle, an der sie die Delle fürs Kettenblatt hat (war auch ein Alurahmen). Bemerkbar hat sich das gemacht, dass schon bei minimal stärkerem Reintreten hinten am Ritzelpaket der Gang umgesprungen ist. Dass die Strebe gebrochen ist, habe ich erst Zuhause nach genauerem Prüfen überhaupt gemerkt (Fahrt ging noch ca. 15km).
Was ich damit sagen will: der Rahmenhinterbau wurde durch die eingespannte Hinterachse so stabilisiert, dass sogar ein vorsichtiges Weiterfahren noch möglich war. Und das bei meinem Lebendgewicht von ca. 125 kg + Kleidung + Tagesgepäck (ca. 10kg).
Also Sorgen wegen Sturz durch plötzlichen Rahmenbruch würde ich mir an dieser Stelle nicht machen.
Zum Rahmentausch: Finde ich persönlich eher etwas abwegig, wenn nicht gerade am Wegesrand genau der Rahmen wartet, den Du sowieso schon als Nachfolger ins Auge gefasst hast. Ich glaube, ich würde für die restliche Heimfahrt einfach in den Zug steigen, wenns wirklich nicht mehr geht. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Also viel Glück für den Rest der Tour, Ekki

Danke für eure Tipps!
Gasgriff du hast eine PN.

Das mit den 2 Löchern klingt einleuchtend, auch wenn es etwas abschreckend wirkt einfach in den Rahmen zu bohren.

Natürlich geistern schon alle möglichen Ideen und Träume über einen schicken Stahlrahmen alá Surly Troll oder ähnlich im Kopf herum. Leider lässt mein Budget sowas nicht zu.

Ich denke ich werde mit offenen Augen und Ohren und gutem Mutes weiterfahren. Vielleicht findet sich ein passender Rahmen unterwegs, sonst wird er noch bis Deutschland halten. Mit meinen 65kg Kampfgewicht und 15kg Gepäck und vorwiegend Asphalt wird das schon gut gehen

Falls noch jemand einen Tipp hat oder jemanden mit Rahmen oder Knowhow auf dem Weg (Jakobsweg Le Puy - Genf - Bern - Bodensee - München) kennt , bin ich dankbar.

Ein Tauschrahmen müsste folgendes erfüllen:
26 Zoll Hardtail / ca. für 180cm passend
IS 2000 Scheibenbremsaufnahme (wegen der Rohloff/ monkeybone)
Tretlager Hollowtech2 kompatibel
Gepäckträger Ösen hinten

Also eigentlich ein normaler MTB-Rahmen ...


Viele grüße aus dem brennend heißen Le Puy (es sind bis zu 40° für die nächsten Tage angesagt!)

Simon

79 Euro:
http://www.cnc-bike.de/product_info.php?cPath=21_386_379&products_id=14558

Der hat aber keine gepäckträgerösen.

cube

Job

Aus eigener mehrfacher Erfahrung mit Rissen in Alu: Das "Problem" mit dem eigenen Kopf (zu wissen, dass da was ist/was sein könnte) ist meiner Meinung nach größer als das wirklich technische Problem bzw. Risiko. Ich würde damit erst mal weiterfahren. Ich möchte wetten, dass in Deutschland Tausende von Alurädern rumfahren, die irgendwo einen Haarriss haben, von dem der Besitzer nichts weiß.

Bernd

Hi,

ist sicher in Riss im Rahmen.
Bei dem Rahmen und dem Riss an der Stelle würde ich versuchen die Tour zu ende zu fahren. Aber täglich kontrollieren und beim Fahren sensibel darauf achten was sich tut. Keine Geschwindigkeitsrekorde aufstellen, kein Wiegetritt, schonend fahren.

Man kann auch die beiden Enden Markieren, dann fällt es leichter