Hallo zusammen,

ich werde ab August von Köln nach Kapstadt unterwegs sein, auf der Ostroute durch Afrika.
In Afrika umfasst das grob folgende Länder:
Ägypten, Sudan, Äthiopien, Kenya, Ruanda, Uganda, Tansania, Malawi, Zambia, Zimbabwe, Mozambique, Botswana, Südafrika.
Ich würde gerne größtenteils mit Papierkarten navigieren und habe als Ergänzung/Backup und zur Positionsbestimmung mein Smartphone mit Osmand+ und Tracks4Africa drauf.

Was gibt es überhaupt alles und welche Papierkarten könnt ihr empfehlen? Welchen Maßstab haltet ihr für sinnvoll? Was ist ein guter Kompromiss zwischen Detaillierungsgrad und Anzahl der mitzuschleppenden Karten? Hat jemand Erfahrungen z.B. mit den Reise-Know-How Karten? Gibt es möglicherweise vor Ort bessere/günstigere Karten zu kaufen, oder sollte ich besser alles schon von zu Hause an dabei haben?

Danke im Voraus für eure Tipps!
Dominik

Ich glaube bei der Länge der Reise bist du mit digitalen Karten besser bedient, verbunden mit recht groben Karten zur Orientierung.

"Reise-Now-How" kenne ich bisher eher von recht wenig informativen Reiseführern im Crash-Kurs-Stil. Dass es von denen empfehlenswerte Karten gäbe, wäre mir neu.
Für Mitteleuropa reichten mir meisten Karten im Maßstab 1:150.000 bis 1:300.000. Da sind dann (gute Kartenqualität vorausgesetzt) alle Straßen drauf, aber du hast noch eine große Übersicht. In Afrika stelle ich mir das schwieriger vor. Häufig gibt es da dann wohl nur eine große, stärker befahrene, Straße zwischen zwei größeren Ortschaften.

Schau mal nach russischen Militärkarten für die Reisegegend. Die sind zwar immer ein paar Jahre alt, aber von der Qualität gerade in Entwicklungsländern häufig das beste, was man bekommen kann. Wer kyrillisch kann, ist hier klar im Vorteil, aber es gibt wohl auch Improvisationsmöglichkeiten für Leute, die dieser Schrift nicht mächtig sind.

Michelin Karte Nordost-Afrika und Michelin Karte südliches Afrika. Das dürfte deine Strecke komplett abdecken. Die Kilometer-Entfernungsangabe stimmen eigentlich immer genau und einen kleineren Maßstab braucht man nicht. Und die Karten natürlich hier kaufen.

Gruß Eon

Karten solltest Du hier besorgen. Je weiter Du von Deutschland weg kommst, um so schwieriger wird es, überhaupt Karten zu finden. Von deren Qualität ganz zu schweigen.
Wie vom Vorposter bereits erwähnt: Die beiden Michelin-Karten. Kleiner Maßstab, dennoch detailliert und ziemlich aktuell. Über weite Strecken gibt es kaum Alternativen zu den dort abgebildeten Hauptstraßen.
Für Ägypten und Ostafrika gibt es noch bessere Karten, Freytag-Berndt hatte da mal was brauchbares im Angebot. Ist sehr hilfreich, weil es in Kenia, Uganda und Ruanda doch ein wesentlich dichteres Straßennetz gibt als in den nördlicheren Ländern. Ebenso Südafrika. Da gibt es aber gute Straßenkarten vor Ort.
Zur Qualität der RKH-Karten kann ich nichts sagen. Vermutlich bescheiden, trotz größerem Maßstab und ansehnlichem Erscheinungsbild.

Grüße

zaher

Ok cool, danke euch allen für die Tipps!
Dann werde ich mir wohl die beiden Michelin-Karten auf jeden Fall schonmal holen.

Salut Dombybike und Sammy,



Die RKH-Karten in Suedamerika sehen nett aus, sind aber nicht sehr genau. Wäre ich vorsichtig. Für alles, wo es Michelin gibt, würde ich diese nehmen. Die NordOst und Südafrikakarte von denen brauchst Du sowieso. Ägypten gibts einen Roadatlas von LonelyPlanet, ist nicht perfekt. Besser fand ich die 1:500 000er von Ravenstein.



Deshalb reichen die beiden Michelins auch schon für fast alles.




Hatte die DInger in 1 : 200 000 für Südbolivien. Das mit demKyrillisch fand ich ganz schön nervig und es ist fraglich, OB man es ausgerechnet in Afrika SO genau braucht. Aber für gewisse Regionen sicher die einzigen genauen Topographischen, die man kriegt. Wenn dann lange vorher sich auf die Suche machen, aber wie gesagt, nur für spezielle Gebiete.

Denn: Je härter und wilder es wird, desto mehr ist man mit dem Rad "Kulturfolger", d.h. man orientiert sich an den "am Wenigsten schlimmen Strecken" und das sind dann eher die Hauptrouten. Meine Erfahrung.

Hallo,

ich finde die RKH Karten für diese Region gut.

Wenn Du ein Smartphone mitnimmst, dann lade Dir doch OSMand drauf. Da kannst du dann offline via GPS navigieren und planen.

Gruß,

Hi,

Tracks4Africa, ist die beste Quelle, sehr detailiert in interessanten Gebieten. Lücken sind aber vorhanden. Die Reise-Know-How Karten sind schon ganz brauchbar, so viele Fernstraßen gibt es auch nicht und willst Du Hinterland-Straßen radln, kommst Du ums Fragen nicht drumrum.

Vor Ort wirst Du keine Karte kaufen können, und wenn dann nur in Hauptstädten.

Ich würde mir noch die OSM (Openfietsmap) zusätzlich runterladen.

Grüße
Thomas

Hi Dominik!

Geh zum Gleumes am Zülpi um die Ecke, da findest Du alles was Du suchst. Ich hatte für die grobe Planung die Michelin Südliches Afrika und dann noch einzelne Karten der jeweiligen Länder, meist von Bernd und Freytag oder Michelin. Damit kannst Du auf Deinen Elektronikkram verzichten. Brauchst Du nicht, weckt aber womöglich Begehrlichkeiten. Komme nicht auf die Idee, vor Ort (ausgenommen Südafrika) nach Landkarten zu suchen. In Tansania machte ich wiederholt die Erfahrung, wenn ich anhand der Karte nach dem Weg fragte, hatte ich eine Traube Menschen um mich herum, die alle begeistert auf die Karte schauten und jubelten, wenn sie einen Städtenamen entdeckten, den sie kannten. Den Weg konnte mir jedoch keiner erklären. Ich hatte den Eindruck, die meisten von Ihnen sahen zum ersten Mal eine Landkarte ihres Heimatlandes. Daraufhin habe ich es dann meist gelassen, nach dem Weg zu fragen oder habe zumindest keine Landkarte gezeigt.

Die Strecken, die auf den Länderkarten eingezeichnet sind, gibt es (sofern sich nicht jüngst überschwemmt wurden oder so). Ein kleinerer Maßstab hilft nichts. Das Straßennetz ist dort nicht so ausgebaut wie hier oder in Frankreich.

Als Reiseführer hatte ich Lonely Planet Ostafrika und Südliches Afrika. War hinreichend. Somit hatte ich zu Beginn der Reise (ich glaube) 9 Karten und 2 Reiseführer dabei. Einen Teil habe ich von Daressalam an einen Kontakt in Südafrika vorausgeschickt. Den Reiseführer Ostafrika habe ich an Traveller in der anderen Richtung unterwegs verscherbelt. Weiterhin konnte ich ein paar Sachen in Lusaka zurücklassen, was mir dann ein paar Monate später nach Deutschland mitgebracht wurde.

Es grüßt

Bernie

Hi, danke nochmal für eure Antworten.
Also um meinen "Elektronik-Kram" komplett zu Hause zu lassen bin ich dann doch zu sehr Generation Smartphone Denke schon, dass das ne sehr praktische Ergänzung sein kann.

Tracks4Africa habe ich ja schon, hab noch nicht so richtig viel durchgeguckt, aber gerade so im Norden Afrikas, Ägypten z.B., sieht das doch noch recht mau aus. Im südlichen Afrika sind die wesentlich detaillierter.

Ich hol mir erstmal die beiden Michelin Karten und überlege dann was ich evntl noch als Ergänzung mitnehmen will.

@Bernie: Wohnst du auch in Köln?

Dort findest du Vieles; seit Längerem aber keine Landkartenhandlung mehr.
Ich empfehle Globetrotter am Neumarkt in Köln.

Hallo!

Melde mich etwas verspätet. Ich habe 3 Jahre in Köln gewohnt, ist aber schon über 10 Jahre her. Bei meinen letzten Besuchen dort war ein Stopp beim Gleumes eigentlich immer Pficht. Dass der Kartenverkauf dort zurückgeschraubt wurde, wußte ich nicht. Dank für die Info.

Es grüßt

Bernie

Also den Gleumes gibt es leider mittlerweile gar nicht mehr. Dem Internet-Versandhandel zum Opfer gefallen.
Habe mir jetzt erstmal die zwei hier empfohlenen Michelin-Karten besorgt, werde das bei Bedarf mit T4A ergänzen. Werde dann beizeiten mal berichten wie es klappt, dauert aber noch was bis ich in Afrika bin

Viele Grüße
Dominik