hallo und noch ein gutes,neues,radlerfreundliches Jahr 2015 an alle!!

Ich möchte ja in diesem Jahr von Hamburg,durch Dänemark und Schweden nach Finnland (Helsinki)radeln.Ich wollte überwiegend zelten.
Wer von Euch war denn in den letzten Jahren in den Ländern und könnte mir
noch gute Tipps und Radschläge geben?

Hermann

Mit GPS ist das wahrscheinlich kein Thema mehr aber ich habe mich vor Jahren bei der Einfahrt nach Helsinki in den Vororten jämmerlich verfahren und bin dann mehr oder weniger zufällig ins Zentrum gelangt.

Die E4, auf der ich damals noch ein ganzes Stück gefahren bin, ist inzwischen für Radfahrer keine Option mehr, da überall mit 2+1 Mittelleitplanke versehen, wodurch der Randstreifen quasi völlig wegfällt. Also besser gleich anders planen. Inzwischen gibts solche Dinger (Mittelleitplanken) auch in Finnland. Für den Abschnitt hinter Kemi gabs aber eine Umfahrung.

Überhaupt ist in Skandinavien die Benutzung großer (zweistelliger) Straßen nicht mehr zu empfehlen - außer ganz im Norden natürlich, wo es gar nichts anderes gibt. Früher waren da breite Standstreifen und wenig Verkehr, aber das ist vorbei. Die kleineren Straßen sind leider oft nicht asphaltiert aber trotzdem meist gut befahrbar.

Zumindest in Schweden werden im Norden die Abstände zwischen den Supermärkten deutlich größer - also besser Platz für Proviant einplanen.

Schlechtwetteralternativen zum Zelten sind sowohl in Schweden als auch in Finnland Jugendherbergen, wobei deren Dichte in Schweden deulich höher ist.

Und natürlich Insektenschutz nicht vergessen. Tagsüber auf dem Rad braucht man was zu Zuschlagen gegen allerlei stechendes und beißendes Geziefer. Abends dann Vollschutz gegen Mücken. Geeignete Mittel wurden hier schon ausführlich besprochen.

Gute Reise, Uwe

Hallo Hermann,
ist wirklich kein größeres Problem, was da vor Dir liegt. Wir sind in den letzten Jahren mehrere Urlaube in Schweden und Finnland gewesen, immer im August. Ich habe beste Erfahrungen in diesen Ländern gemacht. Eigentlich kannst Du fahren, wo Du willst, Du findest immer eine gute Strecke mit wenig Verkehr oder auch besten Radwegen. Ich finde, die Radwege in den größeresn Städten wie Helsinki oder Stockholm gehören zu den besten, die ich je gesehen habe. Schon mal einen Kreisverkehr zwischen Autobahn oben und U-Bahn unter Dir gesehen? Ich vor Helsinki noch nicht. Wir schauen gern mal ins bikemap-net und suchen uns dort eine geeignete Route, schauen oft bei archiescamping nach Campingplätzen und lassen ansonsten viel einfach auf uns zu kommen. Das "Jedermannsrecht" ist auch wunderbar. Man findet immer eine schöne Stelle an der Ostsee, einem See oder Fluss. Wir gehen gern an die öffentlichen Badeplätze der Anwohner. Dort gibt es recht oft auch eine einfache Duschgelegenheit oder Tisch, Bank und Grillgelegenheit. Die Sache mit dem Proviant ist eigentlich nur in der Nordhälfte der skandinavischen Länder eine Frage. Da kann es schon mal vorkommen, dass man einen Puffer für 48 Std. braucht. Mückenmittel kauft man besser da oben, sind aber im August auch nur noch weit oben in der Polarkreisnähe ein echtes Problem. (und ich bin echt empfänglich dafür)Zur Sicherheit eine ordentliche Karte ist immer dabei. Ansonsten haben wir unsere Strecken auf dem Smartphone als offline Version von google maps abgespeichert. Wenn Du das nutzen willst, solltest Du aber eine brauchbare Stromversorgung auch unterwegs haben. Jetzt musst Du Dir nur noch überlegen, was Du alles sehen möchtest auf Deiner Tour.
Viel Spaß bei der Planung
Helmut

Hallo,
wo genau willst Du die schwedisch-finnische Grenze überkreuzen? Und was für Tipps brauchst Du? Streckenempfehlungen oder was?

Alles Gute aus dem kalten Norden,
Thomas

hallo und schönen Dank,
das hört sich doch alles recht positiv an.
Wie es scheint wird das einzige (kleinere) Problem wohl die Mücken sein.Gut,da muß man durch.
Ein "Kulturprogramm" habe ich eigentlich nicht auf der Tour und so werde ich wohl auch an Stockholm vorbeifahren.Ich liebe eher die Natur und die relative Ruhe und Einsamkeit.
Hier noch mal die geplante Strecke:
Von Deutschand die Vogelfluglinie nach Dänemark.Dann Helsingör/Helsingborg und in Schweden über Klippan,Osby,Lammhult,Mariannelund,Atvidaberg,Malmköping, Enköping,Knivsta nach Kapellskär und von dort mit der Fähre nach Naantali.Also,durch Schweden zwischen Vättern See und Ostsee.In jeder Stadt/Ort habe ich mir schon mal einen Campingplatz ausgesucht.Parallel werde ich noch nach Jugendherbergen gucken.

Hermann

Warum eigentlich bis Kappelskär und über Nådendal? Da halte ich die Fahrt nach Stockholm rein und dann mit dem Schiff nach Turku für deutlich schöner. Die Variante B wäre dann, nur bis Mariehamn auf dem Schiff zu bleiben (oder, wenn es denn unbedingt sein muss, von Kappelskär nach Åland, obwohl Du da vom Archipel vor Stockholm kaum was mitkriegst) und dann von Mariehamn über Lem- und Lumparland zum Fähranleger Svinö, von dort mit dem Schiff nach Degerby, über die Inselkette Föglö, Sonnboda, Finnholma, und Jyddö nach Överö zu fahren. Von Överö kommst Du wieder mit dem Schiff nach Galtby auf Korpo und von dort über die Schärenstraße 180 nach Turku. Die Schiffsverbindungen von Åland bis auf das finnische Festland sind kostenlos. Du musst Dir nur den etwas komplizierten Fahrplan von Skärgårdstrafiken angucken. Die Fahrzeiten auf den beiden langlaufenden Linien von Åland zum finnischen Festland sind etwas gewöhnungsbedürftig. Es gibt jeden Tag eine Fahrt, doch immer zu anderen Zeiten. Die nördliche über Brändö nach Osnäs und weiter über Kuustavi/Gustavs und Tavissalo ist auf dem Festland deutlich unschöner und bei östlichen Winden auch schwer.

Kappelskär–Nådendal ist vor allem für Kraftfahrers interessant, die sowohl Stockholm als auch Turku umgehen wollen.

Die Ansicht teile ich uneingeschränkt. Wir sind im vergangenen Sommer zwar andersherum von Finnland kommend über Aland gefahren, aber eine ausnehmend schöne Schärenlandschaft, die man auf keinen Fall versäumen sollte. Auch wenn wir die einsameren Gegenden sehr mögen, ist auch Stockholm mindestens mal 1-2 Tage wert. Lediglich die Einfahrt nach Stockholm haben wir mal auf Empfehlung nicht mit dem Rad gemacht, sondern sind von Westen mit einem historischen Dampfboot über den See in die Stadt.

Die Einfahrt von Westen her, genauer von Södertälje, ins Zentrum bzw. zur Fähre mit dem Rad ist aber sehr gut ausgeschildert und auch gut und stressfrei zu fahren. Ich mag große Städte bei meinen Radtouren auch nicht, aber Stockholm ist okay.

Gruß, Uwe

Hi, ich fahre auch von Deutschland über Dänemark und Schweden nach Finnland. Aber ich möchte ganz durch Schweden durch und oben über den Landweg nach Finnland rein.

Ich hatte auch erst den Plan von Stockholm nach Turku oder gleich von Deutschland mit der Fähre nach Finnland.

Los gehts Anfang Mai.

Bis Finnland sind es für mich knapp 2200km. Und das sind bei mir geschätzte 35 Tage.

Hat jemand noch Tipps?

Wo kann man seine Wäsche waschen?

Da ich denke, dass ich immer frei Campen oder Biwakieren werde, wie ist das mit wilden Tieren?

Gruß

Johannes

Immer wild zelten wird schwierig. Du musst auch geeignete Stellen finden. Ebene Wiesenplätze, die weder Hausgrundstücke noch landwirtschaftliche Nutzfläche sind, sind echte Raritäten. Plane mal ein paar Taler für Übernachtungen ein.
Was Stockholm–Turku betrifft, in den letzten Jahren war Wiking die bessere und für Einzelreisende auch die fairere Reederei. Silja wurde irgendwann mal verkauft, heißt jetzt Tallink-Silja und dann bekam man dort große Augen, in deren Hintergrund die Eurozeichen zu erkennen sind. Der Zwang zur ganzen Kammer kostet richtig Geld. Im Sommer 2013 stellte auch Wiking das erste Schiff mit Kammerzwang, die »Wiking Grace«, in Dienst. Dort gibt es aber wenigstens kleine Zweikojenkammern, die Einzelreisende nicht ruinieren. Der Fahrpreis stieg damit von so etwa sechzig auf etwas über hundert Euro. Silja wollte das zweieinhalbfache.
Umgehungsvariante: Tagsüber nach Mariehamn auf Åland und dann mit den kostenlosen Schiffen von Ålandstrafiken nach Finnland. Die Südroute über Galtby und dann über die Schärenstraße 180 nach Turku finde ich schöner als die Nordroute über Brändö. Nur dauert das eben alles etwa drei Tage, sonst nur elf Stunden.

Hallo,
ich bin 2010 von Turku über Alandinseln (Südroute), Norrtälje, Stockholm, Vättern, Vänern, Göteborg, Frederikshavn, übern Heerweg durch DK bis Flensburg Kiel geradelt.
Alandinseln sind sehr schön, nur zeitintensiv, weil meistens die Fähre gerade weg ist.
mfg
Michael

Auf den etwas unlogischen Fahrplan von Ålandstrafiken muss man schon vorher gucken. Habe ich das seinerzeit nicht geschrieben? Auf gut Glück zu den Anlegern fahren führt beinahe zwangsläufig zu einer längeren Pause mit Übernachtung.

Tach Johannes,
ich selbst hatte noch nie Probleme mit wilden Tieren, ausser natürlich mit Mücken, Elchlausfliegen und Bremsen. Auf den Åland-Inseln gibt´s leider Zecken, also dort in der Gegend nur geimpft aufkreuzen! Zecken soll´s heutzutage bis nach Rovaniemi rauf geben, gesehen hab ich bisher jedoch nur welche auf den Inseln und einmal in Liperi, Nordkarelien.

Ach so, Kreuzottern gibt´s in manchen Jahren recht viele, die sind gerne auf den warmen Strassen und Wegen. Antiserum gegen ihr Gift gibt´s in jeder finnischen Apotheke, das Produkt heisst "kyypakkaus".

Die Wölfe und Bären hier sind sehr scheu, wirst Du wohl kaum Probleme mit bekommen. Hier in Utajärvi gibt´s die Viecher auch, hab aber nie welche zu Gesicht bekommen.

Alles Gute aus dem Schnee,
Thomas

Hallo Hermann,
ich weiß nicht, wie lange du Zeit hast. Mir hat aber auf einer ähnlichen Tour der Abstecher nach Gotland mit Umrundung der Insel sehr gut gefallen. Du kannst auf Straßen, aber auch immer wieder auf Radwege wechseln, die dich mitten durch die Natur führen. Allein die Raukarküste, war mir schon den Abstecher wert. Auf Gotland halten sich Natur- und Kultursehenswürdigkeiten die Waage. Eine der 100 Kirchen kann man sich schon mal anschauen und Visby, die Hauptstadt fand ich kulturell auch interessant. Sollte die Insel in deinen Zeitplan passen, dann würde ich dir empfehlen sie nicht zu verpassen.
Gruß Hildegard

hallo Hildegard,
schönen Dank für den Tipp.Theoretisch habe ich Zeit genug, aber zu Hause wartet dann die Frau,die gerne mit dem Wohnmobil nach Skandinavien unterwegs sein möchte.
Vielleicht ein anderes Mal.

Gruß
Hermann

hallo,
so ,nach meiner Radtour von Hamburg nach Helsinki bin ich wieder in HH.
Es hat alles bestens geklappt.Keine Panne,fast optimals Wetter,schöne Strecken.
Nun möchte ich mal DANKE sagen, an all diejenigen die mir mit Tipps und Ratschlägen
(teils ironisch) geholfen haben.

Gruß
Hermann