Pluzine-Niksic ist OK, wobei wir allerdings sonntags unterwegs waren.

Ursprünglich wollte ich diesen Grenzübergang auch mal fahren, musste dann aber kürzen, sodass ich von Trebinje direkt nach Bileca gefahren bin. Ich konnte allerdings auch nicht in Erfahrung bringen, ob der Grenzübergang Problme bereiten könnte. Meiner Meinung eher nein. Trotzdem würde ich den Umweg vielleicht doch nicht machen, denn das Tal von Trebinje Richtung Niksic direkt ist auch sehr schön (konnte ich aus der Vogelperspektive recht gut und weit einsehen, so auch Bilder, ein Camp gibt es etwa af hlaber Strecke zwischen Trbinje und Grenze). Bei den Seen bei Niksic bin ich auch unterwegs gewesen - wei oben gesagt: Nahezu kein Verkehr außerhalb Nikisc. Ab Grenze gibt es auch eine Teilalternative über Grahovac.

Nach Norden von Niksic nach Pluzine musst zumindest bis zum Abzweig Savnik mit etwas mehr Verkehr rechnen - aber auch alles sehr harmlos. Bis Rastovac (Camp) ist auch noch recht gur besiedelt (Pendlerraum für Niksic). Die durchgehende Steigung zur Passhöhe Javorak beginnt nach dem Abzweig nach Savnik, ist aber sehr gemäßigt. Die Straßen dort sind sehr gut ausgebaut. Nachteil: Es kann auch mal ein Fahrer übermotiviert sein (habe dort ein Auto auf dem Kopf gesehn, Fahrer vermutlich tot). Es gibt jenseits der Passhöhe mehrere Camps. Eine asphaltierte Nebenstrecke zweigt jeseits des ersten Abzweigs zu einem Camp ab, vermutlich gibt es eine Ausschilderung "Bukovac". Auf dieser Straße kommst du automatisch am Etno selo Izlazak bei Rudinice vorbei (sonst zwei weitere Zufahrten von Hauptstraße), das empfehlenswert ist (oberhalb des Stausees Süd mit Aussicht und gute typisch montenegrinische Küche (habe nur zu Mittag gegessen, aber Hütten sehen auch gut aus, Zelt geht auch).

Anmerkung zum Weg nach Berane: Wenn du Zabljak - Mojkovac - Berane fährst, musst du mit sehr viel Verkehr ab Mojkovac rechnen (Busse, LKW). Das ist der Haupttransit nach Serbien usw., zumindest via Bijelo Polje, ob nach Berane auch noch, weiß ich nicht, aber zu vermuten. Alternative ist auf Asphalt via Kolasin, Matesevo, Andreijvica (ab Kolasin wieder einsam) - beißt sich aber wohl mit deiner weiteren Planung als Doppelung.

Das dachte ich mir schon... Evtl. würde ich auch über Plevlja und von dort durchs Gebirge fahren... mal gucken. Dann kommt man fast direkt in Bijelo Polje raus und quert die Transitstrecke Belgrad - Podgorica nur.


Ich will dann irgendwie runter an die Küste. Und wollte entwder vom Kosovo über den Cakor-Pass nach Andrijevica, oder von Berane aus direkt. Und dann über den Trešnjevik-Pass über die kleine Gebirgsstraße nach Podgorica. Insofern beißt sich das alles. Zur Not kann ich auch mal ein Weilchen auf einer großen Straße fahren. Kollege Paschukanis schrieb hier vor ein paar Tagen, dass von Novi Pazar nach Berane sehr wenig Betrieb war.

Gruß
Thoralf

Also wenn du Zeit und Lust auf etwas Abenteuer hast würde ich empfehlen von Mojkovac zum Biogradsko jezero zu fahren und von dort über die Berge durch den Biogradska Nationalpark nach Berane. Ist zwar stellenweise steil und ruppig und hat ein paar Schiebestellen, aber wo die Einheimischen mit ihren Yugos zum Beerensammeln hochkommen, solltest du kein Problem haben.
Der Kammweg ist jedenfalls gut zu beradeln und bietet fantastische Ausblicke.
Am Biogradsko jezero ist die Nationalparkverwaltung und da kann man auch Zelten und es hat ein Restaurant. Von hier ist es eine Tagesetappe nach Berane.
Pushbikegirl hat die Strecke übrigens auch in ihrem Blog beschrieben.

Die Idee ist super! Vom Biogradsko Jezero habe ich schon gelesen, soll schön sein. Ich bin zwar nicht so der große Offroad-Fan, aber mal einen Tag durchs Gebirge auf Schotterpisten wäre in schon völlig Ordnung. Ibs. wenn ich durch Gegenden komme, in die man sonst nicht kommt.

Bist du das schon mal gefahren?

Gruß
Thoralf

Ja, aber auch umgekehrt. Also von Berane Richtung Westen. Ich hatte auch noch Geburtstag an diesem Tag, und es war einer der besten Tage unserer großen Balkan-Fahrt letztes Jahr. Also wenn das Wetter gut ist und du dich fit genug fühlst, dann mach das!

Thoralf, in gewisser Weise wiederhole ich mich. Studier mal Top Biking Trail 3 und die entsprechenden Stellen "meiner" Via Dinaria. Es gibt auch eine Variante direkt ab Mojkovac ohne den Biogradsko jezero. Dafür kommst du am Sisko jezero vorbei. Über den Biogradsko-See und weiter hinauf bin ich ja gefahren. Für Berane ist es sinnvoll, dass du von meiner Route bei Jusin Brijeg abzweigst und auf die o.a. Route Mojkovac - Lubnice aufschließt. Neben dem entsprechenden Kapitel im Bericht solltest du auch in der Einführung das Unterkapitel zu den Straßenverhältnissen lesen.

Ist irgendwie untergegangen, danke für die Erinnerung. Zumal ich "Top Biking Trail" auch immer wieder auf den montenegrinischen Radkarten gelesen habe.

Gruß
Thoralf

Die Route findest du sogar auf Google Maps. Allerdings sind die Streckenabschnitte unterschiedlich schwer, teils geht es ja über Asphalt, andere Passagen muss das Rad sogar getragen werden. In der Broschüre ist das eigentlich weitgehend sehr gut auch abgestuft beschrieben. Nach meiner Erfahrung sind die Einschätzungen dort recht realistisch. Wenn da was von Tragepassgen stehen sollte, würde ich mit Reiserad davon abraten.

Hallo Thoralf und wen es sonst interessiert,

die Strecke weiter nördlich, also Zabljak - Mala Crna Gora - Susicko Jezero - Pluzine ist seit letztem Jahr komplett asphaltiert. Der Belag ist tip top. Allerdings sind es natürlich einige Höhenmeter, da man einmal zur Talsohle des Canyons muss (ich war nur mit dem Auto unterwegs!). Landschaftlich ist das ganze atemberaubend ...allerdings auch die südliche Route über den Sedlo. Wer in Zabljak stationiert ist könnte das sicher als Rundtour mit Tagesgepäck machen. Dann hat man sämtliche Eindrücke mitgenommen und kann unterwegs (von Zabljak nach Mala Crna Gora) auch ein bisschen in die Taraschlucht sehen.
So meine ich:
https://goo.gl/maps/f4qWI

Sind so 80 km.

Gruß
Karsten

Endlich mal eine sehr erfreuliche Nachricht! Höhenmeter schrecken mich erst mal nicht, und die hat man andersrum auch.


Genau das hatte ich ohnehin schon länger im Auge. Allerdings will ich sowieso von Pluzine nach Zabljak. Bei einer Rundtour fahre ich also irgendwas zweimal... Hmmm... mal gucken.

Gruß
Thoralf

Dann mache ich mal folgenden Vorschlag, wenn du dir noch ein paar Schotterstrecken zutraust: Wie gehabt bis Pluzine. Dann Pluzine - Trsa - Mala Crna Gora - Zabljak - Virak - Durmitor Sedlo - Boricje - Bezuje - Dubrovsko - Poscenje - Slatino - Bukovica - Bare-Pass - Rosava - Durdevica-Tara.

Du verpasst einen landschaftlich eher mäßigen Teil zwischen Trsa und Boricje. Du gewinnst vor allem noch die Komarnica-Schlucht mit Nevideo-Canyon (evtl. Canyoning-Tour?). Die Hochplateaus bei Dubrovsko und Bare-Pass sind durch die Blumen/Vegatation sehr reizvoll. Bare-Pass ist aber auch ohne die Sonderroute Komarnica problemlos einzufügen. Problem: Boricje - Bezuje ist der kritischste Teil. Diese Strecke gilt als schwieriger als Bezuje - Dubrovsko. Letztere Strecke bin ich umgekehrt gefahren: feste Piste auch bei Regen, Schotter aber sehr dick und locker, braucht Reifen mit viel Grip (vgl. meinen Bericht). Falls man sich in Bezuje abends die Überfahrt nach Dubrovsko bzw. Poscenj (nur dort Verpflegung/Camps) nicht mehr zutraut (mindestens 3 Stunden sollte man kalkulieren, eher mehr), lohnt ggf. von Bezuje über die Brücke und den Berg hoch zum Izlazak-Camp (s.o.) - Abfahrt und Auffahrt sind Asphalt. Auch alle Reststrecken sind Asphalt (also z.B. ab Dubrovsko). Zur ansicht hilft sicherlilch diese Karte.

Seit ihr von Rozaje weiter nach Berane gefahren? Da gibt es einen längeren und einen kürzeren Tunnel. Gibt es dort ein Radverbot? Diverse Routenplaner weigern sich nämlich standhaft, die Strecke durch den Tunnel zu legen.

Gruß
Thoralf

Das sind leider alles große Straßen...

Da wird aber auf hohem Niveau gejammert!
Ich bin diese Strecke im September 2010 gefahren und hatte ausser den ersten 15 km ab Dubrovnik bis zur Abzweigung nach Montenegro (Trebinje) und im Stadtbereich Niksic sehr wenig Verkehr, dafür aber mit Ausnahme des steilen Aufstiegs ab Pluzine ins Durmitor immer gute Strassen.

Nun muss man gewisse Eigenheiten des selbsternannten »Umwelt-Staates« Crna Gora einbeziehen. Ich kenne kein anderes Land mit derartig vielen Bleifußaltären an den Straßen und alle zehn Meter an die Felsen gesprühter »auto šlep«- und »auto služba«-Werbung. Die Fahrweise vieler Montenegriner passt dazu. Schlimmer sind allenfalls Albaner.

Hier wird nicht gejammert, sondern festgestellt. Und wenn du sagst, dass da wenig Betrieb ist, dann umso besser!

Gruß
Thoralf

Wobei viele Montenegriner Albaner sind... - Zur Ehrenrettung: Das schwere Busunglück, dass sich zwischen meinen beiden Kolasin-Aufenthalten ereignete, war durch einen rumänischen Busfahrer verursacht: Busunglück Moraca-Schlucht.

Unangenehm sind mir die albanischen und Kosovo-Albaner aufgefallen. Man erkennt sie an den Kennzeichen und schon vorher an der Fahrweise. Mit vollem Rohr so nah vorbeibrettern, dass die nur die Montagszeitung dazwischenpasst, das hat ihnen offenbar allergrößten Spaß gemacht. Das Fehlen einer annerkannten Ordnungsmacht in beiden Ländern war spürbar. Ein Stück weiter in Griechenland wurden sie plötzlich handzahm. Allerdings nur auf vielleicht drei Kilometern um eine Polizeikontrolle. Also wissen sie, wie es eigentlich richtig geht.
Im Gebirge ist meist zu wenig los und das Stück Podgorica–Kolašin haben wir uns seinerzeit gespart. An der Küste und um die Bucht von Kotor waren die Verhältnisse nicht so richtig feierlich.