Umrüstung von Normal auf Rennradlenker

von: Joda

Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 31.01.15 10:57

....Spiele mit dem Gedanken mein Stevens X6 Lite auf Rennradlenker umzurüsten !
Was muss ich beachten , und ist es grundsätzlich möglich ???
Danke für Eure Tipps
von: Mike42

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 31.01.15 11:06

Das Thema kommt hier im Forum immer wieder, ich frag mich wirklich warum die Leute nicht einfach Räder mit/für Rennradlenker kaufen lach

Kurz zusammengefasst die zwei größten Probleme:

  • Ein Rennradlenker baut weiter vor. Wenn du einen sehr langen Vorbau (dh. ein kurzes Oberrohr) hast kannst du einfach einen kürzeren nehmen und es geht. Wenn du aber schon einen kurzen Vorbau hast, kannst du nichts machen.
  • Die Schalt/Bremshebel (STIs) funktionieren nur mit Mini-V-Brakes bzw. Rennradbremsen und Rennradschaltwerk und Umwerfer ordentlich. Es gibt diverse Lösungen mit Endschalthebeln oder normalen Bremshebeln am Oberlenker, ergonomisch finde ich zumindest das aber alles nicht.
von: Anonym

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 31.01.15 11:06

Rahmen von "normalen" Rädern haben ein viel längeres Oberrohr als Rennrad-Rahmen. Eine solche Umrüstung macht also nur Sinn, wenn dir der Rahmen eigentlich viel zu kurz ist.
von: ---mike---

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 31.01.15 11:27

........
von: ---mike---

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 31.01.15 11:30

...das mit dem Oberrohr stimmt, lässt sich aber durch einen kürzeren Vorbau, in Verbindung mit einer Schafterhöhung kompensieren:

http://www.wigglesport.de/bbb-bhp-2021-vorbauverlangerung/?lang=de&curr=EUR&dest=9&sku=5360445134&utm_source=pla&utm_medium=base&utm_campaign=de&kpid=5360445134&utm_source=google&utm_term=&utm_campaign=Shopping+-+All&utm_medium=base&utm_content=sDQFsFssN_dc|pcrid||pkw||pmt||prd|5360445134de

Zum Thema Lenker wirst du STI, mit MiniV oder Canti fahren müssen, oder einen Lenker mit 22,2 Durchmesser und Flathebeln, und Bremshebeln für V-Brake:

Lenker 22,2mm:
https://www.purefixcycles.com/products/pure-fix-drop-bars

oder

http://www.singlespeedshop.com/Singlespe...anodisiert.html

Die Auswahl ist hier begrenzt...

Flatschalthebel:
http://www.cycle-aix.de/Ultegra_1
oder
http://www.cycle-aix.de/Tiagra_2

Auch hier ist die Auswahl begrenzt...

Oder Daumenschalthebel:
http://www.cnc-bike.de/index.php?cPath=31_1155

Bremshebel V-Brake:
http://www.cnc-bike.de/product_info.php?products_id=12128
Achtung: Die sind für Lenkerdurchmesser 23,8 -24,2mm ausgelegt.
Heißt also du brauchst passende Schellen für 22,2mm.
Sowas findest du am besten bei alten Rennbremshebeln. Habe leider keinen Shop gefunden.
Schaltzugeinsteller für die Bremsen nicht vergessen:
http://www.sjscycles.co.uk/tektro-tektro-91712-v-brake-lead-pipe-with-adjuster-90-deg-prod18060/

Wenn du dich für den dünnen Lenker entscheidest würde ich dir Gelpads unters Lenkerband empfehlen und ein dickeres Lenkerband, fizik Performance ist da ganz gut.

Bei der STI-Variante, brauchst nur einen normalen Rennradlenker nach Geschmack, mit 23,8mm Durchmesser, Klemmung unterschiedlich, 26mm, 25,4mm, 31,8mm...

Zweitbremshebel, wenn du magst, gibt es in 22,2 und 23,8:
http://www.singlespeedshop.com/Singlespe...hebel-Paar.html

Daumenschalthebel gehen natürlich auch hier, anstatt der STI







von: ---mike---

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 31.01.15 11:54

...achso, die Flatschalthebel brauchst du nicht beim 22,2mm.
Du kannst deine weiterhin verwenden, das traf nur auf mich zu :-)

Aber summasummarum kannst du für den Umbau, inklusive aller Komponenten, auch Kleinmaterial (Spacer, Züge, Lenkerband, Gelpads, etc...) mit knapp 300€ rechnen.
Ich habe die Shops wahllos ausgesucht. Schau das du einen findest der das meiste günstig anbietet, die Versandkosten schlagen sonst auch ganz schnell in die Höhe.

Den Pure Fix gibt es in der Bucht, Link darf ich hier aber nicht einstellen.
Aber leider auch nur da...

Wenn es die STI-Variante wird, wirds nochmal teurer. Relativ teuer, und neue Bremsen brauchst du auch. Ich halte nichts von den Umlenkrollen für die V-Brake´s

von: Joda

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 31.01.15 12:35

na ja , hab ja noch so einige Teile im Keller liegen lach
da wirds preislich nicht so schlimm!
von: ---mike---

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 31.01.15 12:38

Na dann auf gehts lach
von: Nordisch

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 31.01.15 16:50

So schafft man sich optisch ein Ungetüm und gibt dafür auch noch 300 € aus.
Teils ergeben sich technisch fragwürdige Lösungen.
Und den Character eines Rennrades kannst so völlig knicken.

Besser das vorhandene Rad verkaufen und sich ein passendes Rad holen.

Der Markt der Ranndonneure auf Cyclocrossbasis mit passender Scheibenbremse zwischen 700 und 1500 € ist derzeit gut besetzt.

Kona Rova Al

Planet X London Road

Canyon

Rose


....
von: ---mike---

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 31.01.15 17:14

Welche Lösung ist den fragwürdig?

Bsp: Identische Rahmen, verschiedene Ausführungen:
http://www.fahrradmanufaktur.de/katalog/index.php?route=product/category&path=14

Ob es bei seinem Stevens fragwürdig ist, muss jeder selbst entscheiden.
Er hat nach der Lösung bzw. Vorschläge zur Machbarkeit gefragt, nicht nach unpassenden Kommentaren...

Nichts für ungut cool

von: Sickgirl

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 31.01.15 17:26

Geometrie, Schalt und Bremsenloesung.

für mich ist das geile am Rennlenker die Bremsschaltgriffposition, das ist für mich die bequemste Position. Dazu gehört für mich das in der Haltung bremsen und schalten kann und das das Oberrohr hinreichend kurz ist um da nicht zu ueberstreckt sitzt.

Und bei den STIs Lösung hat man das Bremsenproblem. Mini V-brakes bremsen zwar auch irgendwie, aber für mich war die mechanische Scheibenbremsen eine wahre Offenbarung.
von: Nordisch

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 31.01.15 17:41

Tut mir Leid, wenn ich aus Zeitgründen nicht im Detail daruf eingehen kann.

Ich beschäftige mich mit genau der Problematik seit mittlerweile 15 Jahren.
Mit Abstand die meisten Leute haben entweder gleich oder nach dem teuren Umweg des Umbaus auf ein Rad mit passender Geometrie gewechselt.

Der TX Rando mag geometrisch ein Hybrid sein und es lässt sich so für ein paar Fahrerproportionen ein Rando draus basteln.
(Ich habe auch mal danach geschaut, als Rando hätte mir (1,75 m, 83 cm SL) keins gepasst.)

Hier geht es aber ums Stevens, was geomtrisch voll und ganz auf Flatbar ausgelegt ist.
Die Bremsschalthebel eines Renners liegen aber mindestens 10 cm weiter vorn.
von: pefro

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 31.01.15 18:27

In Antwort auf: ---mike---
Welche Lösung ist den fragwürdig?

Bsp: Identische Rahmen, verschiedene Ausführungen:
http://www.fahrradmanufaktur.de/katalog/index.php?route=product/category&path=14


Ja, sowas gibts ja auch von Poison.

Das ist aber in meinen Augen kein Beweis, dass es für einen Randonneur / Dropbar keinen speziellen Rahmen braucht, sondern eher dafür, dass ein Hersteller da ein bisschen sparen möchte zwinker
von: Sickgirl

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 31.01.15 18:39

Gerade mal nachgeschaut, der Randoneursrahmen hat ein gut 20 mm kürzeres Oberrohr wie die Modelle mit geradem Lenker
von: Flying Dutchman

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 31.01.15 18:52

Moin,

das X6 lite (das hat meine Freundin auch) hat doch hydraulische Shimano Scheibenbremsen?! Das wird beim Rennlenkerumbau schonmal eine größere und teurere Baustelle.
von: Mike42

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 31.01.15 19:44

In Antwort auf: ---mike---
Welche Lösung ist den fragwürdig?

Bsp: Identische Rahmen, verschiedene Ausführungen:
http://www.fahrradmanufaktur.de/katalog/index.php?route=product/category&path=14

Ob es bei seinem Stevens fragwürdig ist, muss jeder selbst entscheiden.
Er hat nach der Lösung bzw. Vorschläge zur Machbarkeit gefragt, nicht nach unpassenden Kommentaren...

Die sind nicht unpassend. Der Umbau geht einfach nicht besonders gut bzw. ist nicht besonders vorteilhaft. So schlimm ist ein Besenstiellenker doch auch nicht. Hörnchen für mehr Griffpositionen, weniger breit und Spacer raus für mehr Aeorodynamik.

Nur weil ein Hersteller einen Trekkingrahmen mit Rennradlenker anbietet muss das noch lange nicht gut sein. Außerdem würde man dann den Rahmen beim Neukauf vermutlich mindestens eine Größe kleiner wählen.

In Antwort auf: Flying Dutchman
das X6 lite (das hat meine Freundin auch) hat doch hydraulische Shimano Scheibenbremsen?! Das wird beim Rennlenkerumbau schonmal eine größere und teurere Baustelle.

Also bei meiner Schwester hatte das vor einigen Jahren noch ganz normale Shimano V-Brakes.
von: Joda

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 07:23

In Antwort auf: Flying Dutchman
Moin,

das X6 lite (das hat meine Freundin auch) hat doch hydraulische Shimano Scheibenbremsen?! Das wird beim Rennlenkerumbau schonmal eine größere und teurere Baustelle.


....nein , mein X6 hat V-Brake !
von: ---mike---

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 08:43

...zumindest beim meinem TX800 hat sich der Umbau mehr als bewehrt, das TX-Randonneur-Modell viel bei mir aufgrund der Alugabel einfach raus. Deswegen habe ich mich für den Umbau entschieden.

Ich kann nur für meinen Rahmen (Modell) sprechen! Ob das Stevens dafür geeignet ist, muss Joda wissen. Machbar ist es zumindest, das wollte ich aufzeigen, mehr nicht...

Sinn und Nutzen beurteilt jeder selbst!

Gruß Mike
von: Sickgirl

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 08:47

Hast du dir eigentlich mal die Geometrietabellen angeschaut: die TX800 haben eine gut gut 20 mm längeres Oberrohr wie das Randonneursmodell. Und das hat sicherlich seinen Grund.
von: ---mike---

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 08:50

...jap hatte ich, und das einfach mit einem kürzeren Vorbau kompensiert
von: Sickgirl

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 08:57

Gibt Leute, die mögen keine so kurzen Stummelvorbauten, wie zBps unser Nordisch. Je nach dem wie kurz der Vorbau an so einem geraden Lenker ist, kann man vielleicht auch gar keinen 20 mm kürzeren mehr montieren.
von: ---mike---

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 08:58

...von 110 auf 90 war bei mir kein Problem.
von: Sickgirl

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 09:04

Dann war das Rad für dich schon vorher relativ kurz.
von: ---mike---

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 09:10

Nein, Ich habe vorher gut drauf gesessen, und sitze jetzt gut mit Rennradlenker, where's the problem?

Eine Schafterhöhung, die mir Lenker schon entgegen bringt ergänzt mit einem etwas kürzeren Vorbau, und ein Lenker bei dem der Reach nicht allzu lang ist. Der Lenker sitzt perfekt!
von: Mike42

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 09:18

Die Schafterhöhung kann ich ja auch nicht nachvollziehen. Warum sollte die notwendig sein? Wenn überhaupt dann sollte man den Rennradlenker tiefer montieren können weil man die Hände mehr belasten kann.
von: Sickgirl

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 09:22

Ja, dann hat es bei dir gepasst. Mir zum Beispiel sind die meisten Serienrahmen generell zu lang. Ich könnte bei vielen Rädern mit Geometrie für gerade Lenker gar keine so kurzen Vorbauten mehr montieren.
von: ---mike---

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 09:22

Weil das TX-800 letztes Jahr einen sehr kurzen Schaft hatte, kombiniert mit einem steilen Ergotec Vorbau, nicht verstellbar. Ich wollte keine Lenkerhöhe verlieren, sondern nur einen Rennlenker...
von: gerald_k

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 09:58

Hallo Joda,
grau ist alle Theorie.
Nimm mal Deine Körpermaße auf und trage sie in diesem Formular ein.
Dann kannst Du die existierende Oberrohrlänge mit der errechneten vergleichen und hast einen Anhaltspunkt, wie kurz der Vorbau werden sollte und ob das Rad dann noch fahrbar ist.

Viele Grüße
Gerald
von: DebrisFlow

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 10:22

In Antwort auf: ---mike---
...jap hatte ich, und das einfach mit einem kürzeren Vorbau kompensiert

Der Rahmen hat ja noch mehr Baustellen, denn das Steuerrohr ist im Vergleich auch zu kurz, baut man sich nur einen kurzen Vorbau ran greift man erstmal viel zu tief, was man mit hohem Vorbau/vielen Spacern auf dem Schaft (insofern er lang genug ist) ausgleichen muss. Spreche da aus Erfahrung von etlichen Umbauten von Trekking/MTB-Rahmen auf Rennlenker.
von: Fundador

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 10:28

es kann ganz unterschiedliche Gründe für einen Umbau am vorhandenen Rad geben und die Idee von geradem Lenker auf Rennlenker umzurüsten, kann ich zumindest gut nachvollziehen. Bei mir stehen nur Räder mit Rennbügel in der Garage, weil ich mit geraden Lenkern keine guten Erfahrungen gemacht habe. Als ich mir vor Jahren ein neues Alltagsrad zulegen wollte, fiel die Entscheidung ziemlich eindeutig auf das Cannondale Bad Boy und dass obwohl es nur mit geradem Lenker zu haben war. Ich wusste aber aus Erfahrung, dass eine Umrüstung auf Rennlenker möglich ist und habe dies dann auch entsprechend getan. Ja, es hat zusätzlich Geld und Zeit gekostet, aber jetzt habe ich für diesen Zweck ein für mich optimales Rad. Ein optisches Ungetüm ist nach meinem Empfinden keineswegs daraus geworden und technisch funktioniert alles mindestens ebenso gut wie im Originalzustand. Das zugegeben lange Oberrohr habe ich durch einen 75 mm statt 110 mm Vorbau ausgeglichen.
Ein Rennrad wollte ich nicht draus machen, dass steht schon in meinem Fuhrpark. Ich wollte ein sportliches Alltagsrad mit der Möglichkeit breite Reifen fahren zu können und das habe ich jetzt eben so, wie es meinen Vorstellungen entspricht auch zur Verfügung [Link] . Ob dies Anderen gefällt oder nicht ist mir völlig egal. Ich rege mich auch nicht über Hollandräder auf der Bergzeitfahrstrecke oder e-Bike-Fullys auf dem Flussradweg auf.

Meiner Meinung nach ist viel mehr möglich und für den Einzelnen vielleicht auch sinnvoll, als Radgeschäft und Leermeinung so hergeben.

Beste Grüße, Fundador
von: ---mike---

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 10:35

dafür bravo
von: Levty

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 11:05

In Antwort auf: Fundador

Meiner Meinung nach ist viel mehr möglich und für den Einzelnen vielleicht auch sinnvoll, als Radgeschäft und Leermeinung so hergeben.


Beispiel von mir:
Ich habe zwei Fitness-Räder im Fuhrpark die für gerade Lenker ausgelegt sind. Beide sind von mir mt Rennbügel ausgestattet und die Geometrie passt mir sehr gut.
Im Sommer bekomme ich regelmässig von einem lieben Bekannten ein reinrassiges Carbonrennrad geliehen. Das Erste was ich bei dem Renner immer mache ist das Tauschen des Vorbaus von 90mm auf 110mm weil ich mich mit dem Kürzeren einfach nicht wohlfühle.
Da hilft meiner Meinung nach nur Ausprobieren.
von: Anonym

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 11:38

In Antwort auf: Fundador
Leermeinung

guter Begriff, werd ich mir merken zwinker

ich versteh auch nicht weshalb von einigen immer auf dem Problem der etwas laengeren Rahmen rumgeritten wird. Dass man das (und das evtl. ein kuerzeres Steuerrohr) durch andere Vorbauten ausgleichen kann ist ja schon mehrfach geschrieben worden. Die Laenge kann man ausserdem durch einen Kompakt-Lenker mit kuerzerer Vorbiegung kompensieren, Modelle wie Ritchey Curve sind da 2-3 cm kuerzer als traditionelle Rennlenker-Varianten.

Das kurze-Rahmen-Dogma kommt ja eher von Rennradln die fuer Rennen moeglichst kompakt und agil gebaut werden. Wenn man keine Fahrradrennen faehrt koennen laengere Rahmen sogar als angenehmer empfunden werden, da besserer Geradeauslauf.

Ausserdem kann ich eh nur empfehlen, mal testhalber den Sattel komplett nach vorne zu schieben und schauen ob es nicht so sogar besser passt, das bringt auch nochmal 1-2 cm, und ganz kostenlos. Oder mal eine Sattelstuetze ohne Versatz ausprobieren. Viele fahren ergonomisch weniger guenstig mit weit nach hinten geschobenem Sattel und das bei Stuetzen mit Versatz. Weiter nach vorn geschoben tritt man weniger von hinten sondern mehr von oben, grad beim Bergauffahren oft besser. Und man sitzt mehr *im* Fahrrad und hat bessere Kontrolle ueber die Fuhre.
von: Nordisch

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 11:49

Ich will keinen am Umrüsten hindern.

Ich spreche nur aus langjähriger Erfahrung, wo letzendlich über kurz oder lang dann doch
auf ein Rad passender Geometrie heraus gelaufen ist.

Die Ausnahme sind natürlich Fahrer, die sehr breite Reifen haben wollen.
(Aber selbst hier gibt es Flatbar Rahmen, welche besser geeignet sind, weil sie kürzer bauen als andere.)

Und größere Fahrer, bzw. Fahrer mit sehr langem Oberkörper und Armen haben bessere Chancen bei einem Wechsel von Flatbar auf Rennlenker, besonders wenn sie vorher ziemlich aufrecht gesessen haben und dabei die Vorbaulänge gut über 100 mm war.

Was man allerdings nicht machen sollte, ist eine perfekte Einstellung des Sattel/der Sitzposition zum Tretlager zu verändern, um das letzte Quäntchen Sitzlängenverkürzung zu erreichen.

Vor einem Umbau würde ich ggf. auch noch überprüfen, ob man perfekt zum Tretlager also mit der besten Kraftübertragung zum Tretlager sitzt.

Jüngere Fahrer sollten zudem berücksichtigen, dass im Laufe des Lebens die gewünschte Sitzlänge und die Überhöhung eher geringer als größer wird.
von: Toxxi

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 11:52

In Antwort auf: armin.b
ich versteh auch nicht weshalb von einigen immer auf dem Problem der etwas laengeren Rahmen rumgeritten wird.

Das kann ich erklären: es wird einfach deshalb darauf immer wieder drauf hingewiesen, weil viele Leute damit schon Probleme hatten. Wenn es für dich keins ist - umso besser. schmunzel

In Antwort auf: armin.b
Wenn man keine Fahrradrennen faehrt koennen laengere Rahmen sogar als angenehmer empfunden werden, da besserer Geradeauslauf.

Die Gleichung "längerer Rahmen = besserer Geradeauslauf" stimmt nicht! Der Geradeauslauf und das Lenkverhalten werden von Lenkwinkel und Nachlauf bestimmt und hängen entweder nur sehr mittelbar oder auch gar nicht von der Länge ab.

Bestes Beispiel ist der Vergleich zwischen meinem Randonneur (Cyclocrossrahmen) und Reiserad (MTB-Rahmen). Das Reiserad hat ein kürzeres Oberrohr, aber einen weniger steilen Lenkwinkel, und dadurch eine trägere Lenkung (= besserer Geradeauslauf).

In Antwort auf: armin.b
Ausserdem kann ich eh nur empfehlen, mal testhalber den Sattel komplett nach vorne zu schieben und schauen ob es nicht so sogar besser passt, das bringt auch nochmal 1-2 cm, und ganz kostenlos. Oder mal eine Sattelstuetze ohne Versatz ausprobieren. Viele fahren ergonomisch weniger guenstig mit weit nach hinten geschobenem Sattel und das bei Stuetzen mit Versatz.

Mooooment, so einfach ist das nicht. Warum behauptest du, ein nach hinten geschobener Sattel wäre unergonomisch? verwirrt Das Gegenteil ist eigentlich der Fall. Schiebt man den Sattel zu weit nach vorn, stimmt das Knielot nicht mehr, und man muss das Knie am oberen Punkt stärker anwinkeln. Das sorgt bei vielen Menschen für Knieprobleme. Deshalb sollte der Rahmen kurz genug sein, um eben NICHT den Sattel nach vorn schieben zu müssen.

Wenn das bei dir nicht so ist - prima, schätze dich glücklich!

Gruß
Thoralf
von: Fundador

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 11:55

In Antwort auf: armin.b
In Antwort auf: Fundador
Leermeinung

guter Begriff, werd ich mir merken zwinker

"freudscher Tippfehler" wurde von mir bewusst beibehalten... grins

Fundador
von: Nordisch

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 12:14

Als ich von 10 cm schrieb, meinte ich bereits einen Kompaktlenker mit geringer 75 mm Vorbiegung und 125 mm Drop.
Der STI verlagert die Griffpostion noch einmal 3 cm weiter nach vorn.

Auch sollte man überprüfen, ob man überhaupt Unterlenker lange fahren kann.
Ansonsten wäre eher ein Bullhorn oder vielleicht auch andere Lenkerformen besser, die eine ebenso angenehme Griffpostion ermöglicht.
Eventuell wird so ein Umbau unter den Strich weniger kostenintensiv, weil man doch ein paar alte Bauteile eher weiterverwenden kann.

Vom Sattel nach vorn schieben halte ich nichts (es sei denn man hat eh zu weit hinter dem Tretlager gesessen).
Ich bin jahrelang zu lange Rahmen mit gerade Stütze gefahren.
Damit kommt man schlechter den Berg hoch, weil die Hebelwirkung schlechter ist.
(Ich denke da kann ich meinen ehemaligen Trainer Herrn Sager trauen, der Fahrer wie Jan Ullrich, Paul Voss und Andre Greipel in der Jugend betreut hat. )

Die Sattelstütze nach vorn zu Schieben kann nur für Fahrer, die Knieprobleme haben, vorerest schonender sein. Die Kraftübertragung/Hebelwirkung ist aber schlechter.
Fahrer mit Knieproblemen sollten das aber nicht als die heilbringende Lösung ansehen.
Die Ursache für die Knieprobleme liegen in der Regel nicht in der Sitzpostion, sondern in Überlastung (Zusatzlast durch Gepäck plus ungewohnte Anstiege und verhätnismäßige lange Distanzen) und in muskulären Dysbalancen.
Sprich, man muss mit Dehnübungen, zum Anfang geringeren Belastung und mit Ausgleichssport (gezieltes Kraftraining, Laufen, Inlinen, Skilanglauf) entgegen wirken. Auch Maßnahmen wie Pedale mit größerer Bewegungsfreiheit und geringerem Drehwiderstand sind hilfreich. Eebenso eine Pulsuhr ist hilfreich. Wer das Herz nicht auf Hochtouren fährt, überlastet auch seine Gelenke nicht so schnell und tritt nicht unkontrolliert.

Nur Triatlethen schieben den Sattel weiter nach vorn, das aber um den Körper in eine deutlich aerodynamischere Position zu drehen. Die Kraftübertragung ist so aber schlechter.
von: Anonym

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 13:03

In Antwort auf: Toxxi

Die Gleichung "längerer Rahmen = besserer Geradeauslauf" stimmt nicht! Der Geradeauslauf und das Lenkverhalten werden von Lenkwinkel und Nachlauf bestimmt und hängen entweder nur sehr mittelbar oder auch gar nicht von der Länge ab.

Die Auswirkungen der Rahmengeometrie sind mir durchaus bewusst... ein Rahmen mit sonst gleichen Winkeln wird aber spurstabiler je laenger er wird, frueher hiess das mal "Laenge laeuft"

In Antwort auf: Toxxi

In Antwort auf: armin.b
Ausserdem kann ich eh nur empfehlen, mal testhalber den Sattel komplett nach vorne zu schieben und schauen ob es nicht so sogar besser passt, das bringt auch nochmal 1-2 cm, und ganz kostenlos. Oder mal eine Sattelstuetze ohne Versatz ausprobieren. Viele fahren ergonomisch weniger guenstig mit weit nach hinten geschobenem Sattel und das bei Stuetzen mit Versatz.

Mooooment, so einfach ist das nicht. Warum behauptest du, ein nach hinten geschobener Sattel wäre unergonomisch?

Lies einfach was ich schreibe... Ich sage nicht dass ein weit nach hinten geschobener Sattel fuer *alle* unergonomisch ist, sondern fuer *viele* es durchaus guenstiger waere, ihn weiter nach vorne zu schieben (es aber vielleicht nie ausprobiert haben). Daher hab ich nur empfohlen, es einfach mal auszuprobieren, kostet nix, ist in 20 s getan. Wenns dann so passt, hat man schon 1-2 cm "gewonnen", wenn nicht, stellt man's wieder zurueck und kauft halt einen kuerzeren Vorbau, so einfach ist das. Du musst es ja nicht tun, wenn Du eh weisst, dass Du damit Knieprobleme bekommst.
von: pefro

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 13:09

In Antwort auf: armin.b

ich versteh auch nicht weshalb von einigen immer auf dem Problem der etwas laengeren Rahmen rumgeritten wird.


Ist doch gut, wenn Einige hier ihre Erfahrungen posten. Was der TE dann für sich beherzigt und was nicht, liegt ohnehin bei ihm. Das längere OR / SR sind einfach die wesentlichen unterschiede zwischen Flatbar Tourenbike und Randonneur Geo.

Zitat:

Das kurze-Rahmen-Dogma kommt ja eher von Rennradln die fuer Rennen moeglichst kompakt und agil gebaut werden. Wenn man keine Fahrradrennen faehrt koennen laengere Rahmen sogar als angenehmer empfunden werden, da besserer Geradeauslauf.


Da muss man schon etwas differenzieren, denke ich. Eine Rennmaschinen Geo ist doch genau das, was ich bei einem Randonneur nicht will!

Den guten Geradesauslauf erhälst Du auch nicht zwangweise über ein langes OR. Lange Kettenstreben, entsprechender Gabelvorlauf und Du hast ihn auch mit einem kürzeren OR. Zusammen mit einem längeren Steuerrohr ergibt das m.M. nach die "ideale" Mischung für die Langstrecke.

Sich sowas aus einem bestehenden Bike zu bauen mag für den einen besser funktionieren, für den anderen weniger. Da kommts dann halt einfach auf den Versuch drauf an, wir sind schließlich alle unterschiedlich.

von: Falk

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 16:11

Zitat:
ein Rahmen mit sonst gleichen Winkeln wird aber spurstabiler je laenger er wird, frueher hiess das mal "Laenge laeuft"

Ich würde mal sagen, das ist Legende oder falsch verstanden. »Länge läuft« kommt vom Schiffbau und hat damit zu tun, dass ein längerer Rumpf bei sonst gleichen Vor- und Achterschiffsformen nur unwesentlich mehr Widerstand erzeugt. Damit ist mit derselben Antriebsleistung und vergleichbaren Fahrzeiten mehr Ladung transportierbar, um den Preis der schlechteren Ruderwirkung. Lange Achsstände bei Landfahrzeugen und geringe überhängende Massen haben mehr was mit der Laufruhe sowie Resonzschwingungen zu tun. Die kritische Geschwindigkeit wird damit nach oben geschoben. Beim Fahrrad dürfte beides kaum eine Rolle spielen, mal abgesehen von den überhängenden Massen – und auch die erst, wenn beladen wie Goldgräbermaultier.
von: Landradler

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 16:14

In Antwort auf: Falk
beladen wie Goldgräbermaultier.

Das ist doch mal was, endlich kann der Reisepanzer verschrottet werden! Es lebe das Goldgräbermaultier. lach
von: Nordisch

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 16:37

Jupp, beim Lenken spielen der Steuerrohrwinkel und die Gabelvorbiegung eine Rolle.

Lange Rahmen finde ich sind insofern ruhiger als, dass sie sich auf welligem Untergrund nicht so stark aufschauckeln.
Hier hatte ich allerdings nur mit einem sehr kurzen und steifen Rennrahmen jenseits der 70 km/h ernsthafte Probleme, der regelrecht auf schlechten Untergrund bockte.
Insofern, bei den Rahmen von denen wir reden, hat Rahmenlänge eher Sachen Komfort Relevanz.


Zu den Überhängen:

Beim Surly CC hat es Relevanz.
Ich hatte mit ca. 15 Kg auf dem Gepäckträger bereits einen wabbeligen Hinterbau und wenn durch Last auf dem Lowrider, das Gabelspiel träger wurde, kam es zu Resonanzschwingungen.
Hier macht sich beim Surly LHT neben der erhöhten Steifheit positiv bemerkbar, dass das Gepäck weiter über Nabenachse liegt (aufgrund des längeren Hinterbaus 425 vs 460 mm).
Alerdings hat das natürlich wenig mit der Länge des Vorderteils des Rahmens zu tun, der die Sitzlänge bestimmt.
von: olafs-traveltip

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 16:39

In Antwort auf: Levty

Beispiel von mir:
Ich habe zwei Fitness-Räder im Fuhrpark die für gerade Lenker ausgelegt sind. Beide sind von mir mt Rennbügel ausgestattet und die Geometrie passt mir sehr gut.


Gerade viele Fitnessräder sind mE eher Rennräder denen einfach ein gerader Lenker verpasst wurde. Da macht die Umrüstung auf Rennlenker sinn.

Gruß
Olaf
von: Nordisch

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 16:48

Hierfür ein gutes Beispiel.

Das Cube Road SL würde sich sehr gut für Fahrer ab ca. 1,70 m in der kleinsten 50er Rahmenhöhe für einen Rennlenkeraufbau eignen.

http://www.bike-discount.de/de/kaufen/cube-sl-road-black-anthrazit-white-247898/wg_id-3113

Hat der 1,70 m Fahrer aber zu einem 53er Rahmen oder größer gegriffen, wird der Umbau auf Rennlenker schon wieder kompromissbehaftet sein.
von: Fundador

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 18:05

In Antwort auf: Nordisch

Hat der 1,70 m Fahrer aber zu einem 53er Rahmen oder größer gegriffen, wird der Umbau auf Rennlenker schon wieder kompromissbehaftet sein.


Meiner unbedeutenden Meinung nach ist Fahrradfahren per se kompromissbehaftet, wie so ziemlich Alles auf dieser Welt. träller listig grins

Gruß, Fundador
von: Nordisch

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 18:14

Nur gibt es weniger kompromissbehaftete Lösungen, ohne einen wesentlich größeren finanziellen Verlust in Kauf nehmen zu müssen.
von: Sattelnase

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 22:56

In Antwort auf: Falk
»Länge läuft« kommt vom Schiffbau

Das ist richtig, aber ...

Zitat:
und hat damit zu tun, dass ein längerer Rumpf bei sonst gleichen Vor- und Achterschiffsformen nur unwesentlich mehr Widerstand erzeugt. Damit ist mit derselben Antriebsleistung und vergleichbaren Fahrzeiten mehr Ladung transportierbar, um den Preis der schlechteren Ruderwirkung.

.. das weniger. Vielmehr ist hier die Rumpfgeschwindigkeit angesprochen, in deren Berechnung die Wasserlinienlänge eines Schiffes als bestimmende Komponente eingeht. Ein Verdrängerschiff kann nicht schneller fahren als seine Rumpfgeschwindigkeit. Für Weiteres und Genaueres siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Rumpfgeschwindigkeit
von: Falk

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 23:09

Mit den Schlickrutschern der Sportschiffer hat das nichts zu tun. Die Regel »Länge läuft« kannten schon die Segelschiffbauer. Stell Dir mal einen zweihundert Meter langen Gleiter vor. Zudem, siehe oben, geht es dabei auch noch um das Verhältnis von Antriebsleistung zu Tragfähigkeit.
von: Sattelnase

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 23:22

Auch die Schiffe der von dir genannten Segelschiffbauer waren Verdränger, für die die Formel der Rumpfgeschwindigkeit galt.
von: Falk

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 01.02.15 23:29

So etwa das versuche ich zu sagen. Gleiter und Großschifffahrt passt nicht zusammen.
von: Joda

Re: Umrüstung von Normal auf Rennradlenker - 02.02.15 23:18

Danke für die vielen Infos ,
werde mein Vorhaben noch einmal gründlich überdenken !
Gruß aus Bochum