Ratlosigkeit beim Schaltzugverlegen ReiseMTB

von: luckyloser

Ratlosigkeit beim Schaltzugverlegen ReiseMTB - 22.08.14 14:17

Hej Leute,

Ich versuche mal mangels fehlender DigiCam mein Problem zu erklären.
ich baue gerade einen alten Centurion MTB-Reiserahmen aus den 80igern wieder auf.
Dabei stehe ich vor einem Problem mit der Schaltzugverlegung. Für die Schaltzüge wurden schöne Führungen rechts und links und ein paar cm dahinter die Gegenhalter ans Unterrohr gelötet. Da der Rahmen eher klein ausfällt (48), das Steuerrohr sehr kurz ist, und der Winkel der Anlötteile eher steil ist, hab ich von den Führungen am Unterrohr zum Lenker nur einen Höhenunterschied von ca. 12cm. Verlege ich nun Schalthebel und die Bowdenzüg wie gewohnt, Rechts Schaltwerk, Links Umwerfer entstehen nun mehrere doofe Biege- und knickstellen an den Bowdenzüge, diese schleifen dann trotz Führung auch noch tierisch am Steuerrohr und am Unterrohr. Würde ich die Bodenzüge kürzen das sie einigermaßen weich laufen, wären sie so kurz das der Lenker gerade einmal 90° einlenkbar wäre.
Absolut sauber und ordentlich würde die komplette Verlegung aussehen & funktionieren wenn der Schalter für den Umwerfer rechts und fürs Schaltwerk links wäre.

Der Versuch mit dem Kreuzen der Bowdenzüge unterm Unterrohr funktioniert auch nicht da die Anlötteile so weit außen am Rohr befestigt sind das sie sofort am Rahmen schleifen. (auch probiert mit verschieden Bodenzugführungen am Tretlager)

Ich sehe nun nur noch 2 Möglichkeiten:

1. Ich bringe ein Gewinde am Unterrohr an und befestige da einen herkömmlichen Gegenhalter (was schade wäre da so schicke Anlötteile angebracht sind)
2. Ich bekomme irgend woher Schalthebel (3/9) welche rechts und links getauscht sind, oder ich die Mechanik ändern kann (so gehabt mal bei alten Gripshiftschaltern, die eigentlich nicht mehr ans Rad sollen)

oder hat irgendwer von euch noch einen andere Idee was ich tun könnte.

von: Toxxi

Re: Ratlosigkeit beim Schaltzugverlegen ReiseMTB - 22.08.14 14:26

Das gleiche Problem habe ich am Stadtrad. Da schleift es an der Lampe statt am Unterrohr. Habe auch noch keine vernünftige Lösung gefunden.... Es schaltet sich trotz der Knicke aber sehr gut, auch keine Ghostshifts beim Lenken.

Gruß
Thoralf
von: derSammy

Re: Ratlosigkeit beim Schaltzugverlegen ReiseMTB - 22.08.14 14:28

Die Schaltungsseiten tauschen? Ich weiß nicht, halte ich für keine so gute Idee, würde mich kirre machen. Was soll denn für ein Lenker dran? Wenns ein Rennlenker wäre, so ginge das mit althergebrachten Wäscheleinen-STI wahrscheinlich.

Alternative Ideen? Nunja, man kann diese um 90° gebogenen Röhrchen , die an V-Brakes verbaut sind (gibts auch mit 135° und flexibel), eventuell zweckentfremden, um relativ reibungsarm einen scharfen Winkel hinzubekommen. Aber ohne Foto ist das nur ne fixe Idee ohne Ahung, ob das funktionieren würde. Ist halt dummerweise die Schaltung, die reagiert bei solchen Basteleien ja deutlich empfindlicher als die Bremse.
von: panta-rhei

Re: Ratlosigkeit beim Schaltzugverlegen ReiseMTB - 22.08.14 14:33

Salut Lucky,

In Antwort auf: luckyloser
Würde ich die Bodenzüge kürzen das sie einigermaßen weich laufen, wären sie so kurz das der Lenker gerade einmal 90° einlenkbar wäre.


Genau DAS würde ich machen. 90° reichen doch 3x, auch zum Rangieren!
von: derSammy

Re: Ratlosigkeit beim Schaltzugverlegen ReiseMTB - 22.08.14 14:41

90° in beide Richtungen oder nur je 45°? Zum Fahren würde sogar letzteres reichen, aber du kannst nie ausschließen, dass der Lenker mal versehentlich um mehr als 90° nach einer Seite verdreht. Dann zu riskieren, dass die Schaltung Schaden nimmt? Na ich weiß nicht. Dann eher länger lassen und nen Doppelbogen riskieren. Das funktioniert schon auch.
von: iassu

Re: Ratlosigkeit beim Schaltzugverlegen ReiseMTB - 22.08.14 14:46

Das sehe ich genauso. 180° sind definitiv unnötig. Mit einem rechtwinkligen VR fahre zumindest ich keinerlei Kurven mehr.
von: Marius83

Re: Ratlosigkeit beim Schaltzugverlegen ReiseMTB - 22.08.14 16:34

Auch wenns wohl unverhältnismäßig Teuer ist und ich keinerlei praktische Erfahrungen mit "sonem Klimmbimm" habe, könnte ich mir vorstellen das so eine "Perlenschnur-Bowdenzug-Hülle" wie es sie von Jagwire gibt das Problem löst. Klick!
Der Vollständigkeit halber...
von: derSammy

Re: Ratlosigkeit beim Schaltzugverlegen ReiseMTB - 22.08.14 20:21

Hui, die Jagwire kannte ich noch nicht. Eigentlich ist Nokon ja der Klassiker für diese Perlschmurzüge.
von: luckyloser

Re: Ratlosigkeit beim Schaltzugverlegen ReiseMTB - 15.09.14 13:39

Hej Leute,

danke für eure Anregungen.
Da mir schon ziemlich oft das lowrider-bepackte Vorderrad besonders im Stand um geschlagen ist hab ich ein bissl Angst das ich mir das Schaltwerk beschädigen könnte, wenn ich die Leitungen auf 90° kürze.
Die "Perlenschnur-Bowdenzug-Hülle" ist ne feine Sache, bei einem 300€-Radaufbau-Budget aber beim besten Willen nicht drin.
Wenn ich im Internet nach alten CENTURION-Räder suche sieht man bei vielen Modellen das auch wirklich der rechte Schalthebel rechts und der Linke entsprechend links in die Führungen geht. Gabs früher noch andere Führungen um am Tretlager die Bodenzüge zu Kreuzen, oder wie wurde das denn bewerkstelligt? Gabs Schaltgruppen mit gerasterten Umwerfer-Schalter am Lenker rechts?

Hier mal noch ein Bild ausm 93iger Katalog mit einer ähnlichen Führung damit man sich das ein bissl besser vorstellen kann.

fremdes Bild in Link gewandelt
von: meterfresser

Re: Ratlosigkeit beim Schaltzugverlegen ReiseMTB - 15.09.14 20:01

Moin,

(Link funzt bei mir nicht)

bei mir knicken an den Führungen die Kabelhüllen nach zwei Jahren und durch die Lenkbewegungen scheuert sich die Plastikaußenhaut mit der Zeit durch. Deswegen hab ich statt der Züge einfach Kabelbinder durch die Führungen gezogen und die dann um die Züge locker geschlungen. Sieht nicht super aus, ist mir aber egal.

Schöne Grüße,

Christian
von: Freundlich

Re: Ratlosigkeit beim Schaltzugverlegen ReiseMTB - 16.09.14 19:21

In Antwort auf: luckyloser
...Die "Perlenschnur-Bowdenzug-Hülle" ist ne feine Sache,...

Ja, aber nicht, um Züge "um die Ecke" zu verlegen. Leider wurde vom Nokon-Vertrieb jahrelang gerade das als Hauptvorteil gepriesen. Die Vorteile von Nokon sind andere. Es gilt aber ein Mindestbiegeradius, wie mir vor Jahren der Erfinder in einem Briefwechsel bestätigte. Aus der Erinnerung und ohne Gewähr Radius 6 cm oder 7 cm (?). Das ist auch völlig logisch, weil bei Nokon das Seil mit sehr geringem Spielraum zum Liner gleitet. Das ist richtig und nützlich. Aber: Wird der Liner wegen Montagefehlern nur minimal eingedrückt, klemmt das Seil.

In Antwort auf: luckyloser
...Der Versuch mit dem Kreuzen der Bowdenzüge unterm Unterrohr funktioniert auch nicht da die Anlötteile so weit außen am Rohr befestigt sind das sie sofort am Rahmen schleifen...

Dazu noch ein unvollständiger Vorschlag zum Weiterdenken: Durchverlegte Zughüllen, gekreuzt unter dem Unterrohr. Für zusätzliche Zuganschläge, Zugführungen, Umbau von Hülsen auf Anschlag u.ä. gibt es Zubehörteile, auch von Jagwire. Auch beim vorderen Umwerfer gab oder gibt es Varianten der Zugführung bzw. des Zuganschlages. Wenn der vordere Umwerfer einen Anschlag bietet, kann die Hülle bis zum Umwerfer durchgehend verlegt und einfach um das Tretlagergehäuse gelegt werden.