Re: Flanschbruch an Roloff-Nabe

von: derSammy

Re: Flanschbruch an Roloff-Nabe - 20.10.17 21:32

In Antwort auf: Jan-V

Allerdings ist mit das thema trotzdem suspekt wegen den vielen anforderungen die rohloff heutzutage stellt bzgl aufbau. Und wenn man sieht das zB spezialisten wie Whizz Wheels sich da ausklinken, glaub ich schon dass da was im busch ist als nur falsch aufgebaut.

Whizz Wheels wird ein Großabnehmer für DT-Speichen sein. Ich vermute, dass der Hauptgrund dieses Streites der Unwille von WW sein wird komplett auf diesen Zulieferer zu verzichten. Als "Premiumlaufradbauer" möchte man sich bitteschön nicht vorschreiben lassen, dass man faktisch nur eine spezielle Speiche am Markt nehmen dürfe. Kann ich auch verstehen. Die Leute da werden mit anderen Laufrädern auch genug Geld verdienen und Rohloff wird im Endeffekt eher ne Nische bei denen sein.

In Antwort auf: Jan-V

Rohloff empfiehlt auch ein max. Fahrergewicht von 100 kg. Dann noch mit gepaeck auf ruettelpisten...

und
In Antwort auf: Jan-V

Das mit den 100 kg hat die Fr. Rohloff mich mal am telefon gesagt. Da war deutlich die rede von fahrergewicht und nicht von uebersetzung.

Da hast du etwas ganz gründlich falsch verstanden.
Ein limitierender Faktor ist das Eingangsdrehmoment an der Nabe. Ist dieses zu hoch, kann es die Nabe zerlegen bzw. bei Rohloff schert es da wohl irgendwelche Flansche ab. Ich habe noch nie davon gehört, dass je einmal jemand das geschafft hätte, aber grundsätzlich ist die Nabe auf ein Eingangsdrehmoment von 200Nm ausgelegt - wenn ich mich nicht irre.
Das höchste Moment erzeugt ein Radler üblicherweise im Wiegetritt, wenn er mit vollem Gewicht aus Pedal steigt.
Weil man nicht davon ausgeht, dass jeder Kunde die nötigen Kenntnisse in theoretischer Mechanik aufbringt, das Drehmoment für seinen konkreten Fall korrekt zu berechnen, hat man für ne Modellkurbellänge ausgerechnet, wie die Übersetzung dafür sein darf. Da die Fahrermasse eine erhebliche Rolle dabei spielt, hat man nochmals nach Fahrern über 100kg und unter 100kg unterschieden. Diese Grenze ist aber natürlich nicht scharf. Wer 99kg wiegt, ist gut beraten eher konservativer zu übersetzen, wer sehr deutlich unter den 100kg liegt, darf sicher auch die "unter 100kg"-Vorgaben noch minimal unterscheiden. Ähnlich kann man z.B. kürzer übersetzen, wenn man weiß, dass man sowieso nie Wiegetritt fährt. Ein Profiradsportler mit Klickpedalen, der mehr Drehmoment aufs Pedal bringt als nur "Masse mal Kurbellänge", sollte das auch berücksichtigen.
Langer Rede kurzer Sinn: Es gibt keine Gewichtsbeschränkung für die Rohloff. Schwere Fahrer sollten nur beachten, dass die Primärübersetzung so gewählt ist, dass sie das Getriebe nicht zerstören. Wobei das wie gesagt eher eine Vorsichtsmaßnahme zu sein scheint, habe noch nie von Problemen diesbezüglich gehört.