Re: Zukunft der Fahrradteile: Wo geht es lang?

von: spiff

Re: Zukunft der Fahrradteile: Wo geht es lang? - 18.10.17 21:33

In Antwort auf: derSammy
...Und die 120Wh elektrische Energie landen auch nicht ohne Verluste in dem S-Pedelec-Akku. Über 50% des deutschen Stroms stammen aus der Verbrennung fossiler Rohstoffe, auch da hast du diese 30%-Wirkungsgradgrenze zumindest solange man das nicht durch die Einkalkulation des "Abfallproduktes" Wärme schön rechnen kann. Das heißt dafür sind auch 0, 15l Dieseläquivalent verbrannt worden, als untere Grenze und noch ohne irgendeinen Verlust auf dem gesamten elektrischen Übertragungsweg zu untersellen. In der Praxis dürfte das also noch erheblich mehr sein, 0,03-0,05l sind sicher nicht abwägig...
Das ist immer noch sehr wenig, aber gar nicht mehr so erstaunlich weit vom technisch machbaren 3l-Auto oder z.B. nem Moped aus der sicher nicht endoptimierten DDR-Produktion entfernt.


Die von Dir genannten Zahlenwerte sind geschätzt. Du unterstellst den Verbrauch von Strom durch Verbrennung fossiler Brennstoffe. Außerdem rechnest Du Wirkungsgradverluste der Kraftwerke, des Ladevorgangs etc. für den Betrieb von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen. Du unterschlägst aber vollständig Energieaufwendungen und Resourcenaufwendungen für die Gewinnung von Kraftstoffen aus Öl zum Betrieb von Verbrennungsfahrzeugen wie Bau und Unterhalt von Ölfeldern, Ölbohrplattformen, Tanklastschiffen, Raffinerien, Tanklastzügen, Tankstellen etc. Die einhergehende imense Belastungen für die Umwelt lässt Du aus. Wer darüber nachdenkt dem dämmert das der Gesamtwirkungsgrad für den Betrieb von Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotoren unendlich schlecht ist und der Resourcenverbrauch undenkbar groß ist. Strom kann umweltfreundlich gewonnen werden und wird es auch mehr und mehr. Schon heute kann ich 100% Ökostrom tanken, ich habe es in der Hand. Ein Pedelec muss kein Auto ersetzen, das kann es nicht leisten. Aber es kann Autofahrten ersetzen und da rechnet sich jede Fahrt in der Ökobilanz. Ich denke ein guter Ansatz ist auch zu versuchen das eigene Kraftfahrzeug so lange wie möglich zu betreiben (also eher 15 Jahre als 3 Jahre), möglichst eben nicht zu benutzen (auch damit es lange hält), und versuchen zu vermeiden ein 2., oder gar 3. Auto im Haushalt anzuschaffen.

Gruß spiff