Re: Zukunft der Fahrradteile: Wo geht es lang?

von: Keine Ahnung

Re: Zukunft der Fahrradteile: Wo geht es lang? - 16.10.17 10:06

Auch hier muss man das Für und Wider abwägen. Ich fahre eine Rohloff-Schaltung am Reiserad, wobei ich davor auch prima mit einer Kettenschaltung zurechtgekommen bin. Die große Zuverlässigkeit und die Reiseradtauglichkeit der Rohloff-Schaltung hat den Wechsel für mich aber trotz der Kosten attraktiv erscheinen lassen. Diese Zuverlässigkeit gepaart mit Funktionalität wird aber immer ein notwendiges Kriterium sein, welches Nabenschaltungen erst attraktiver macht als Kettenschaltungen. Will ich nicht sehr viel Geld investieren, sehe ich im Augenblick und auch für die nähre Zukunft nicht, wie die Kettenschaltung Attraktivität verlieren könnte. Kettenschaltungen sind recht robust, leicht, (von den Luxusvarianten abgesehen) preisgünstig und eigentlich sehr einfach zu warten. Eine Nabenschaltung in der gleichen Preisklasse bietet nicht den gleichen Übersetzungsbereich und ein Schaden, der bei einer Reiserad-typischen Nutzung nicht unwahrscheinlich ist, kann selber nur mit viel Aufwand oder sogar gar nicht behoben werden. Da - abgesehen von Pinion - nur Rohloff als gekapseltes System radreisetauglich erscheint (wenn ich nicht nur Flussradwege fahren will), sehe ich noch nicht, dass Kettenschaltungen wirklich in absehbarer Zeit ihre Lebensberechtigung auch im Reiseradsektor verlieren werden. Allerdings verstehe ich schon, was den Charme gekapselter Getriebe ausmacht. Wenn diese zuverlässig, preisgünstig, leicht und mit vergleichbaren Übersetzungbereichen verfügbar sein werden, werden sie tatsächlich konkurrenzfähig sein. Der Punkt "preisgünstig" ist aber das erste Problem und das Gewicht schreckt auch einige potentielle Nutzer. In gewissen Bereichen (z. B. Stadträder) sind Nabenschaltungen schon eine ernstzunehmende Alternative zu Kettenschaltungen, aber im Bereich z. B. der MTBs, Crossbikes, Rennrädern usw. noch über längere Zeit nicht.

Hier lohnt sich aber auf jeden Fall weitere Entwicklung. Ein Durchbruch würde aber wohl nur seitens der Großen (z. B. Shimano) zu erwarten sein, da nur dort die Massenproduktion zu akzeptablen Kosten führen dürfte.