Re: Aldi Trekkingrad auf Amerika-Reise

von: Anonym

Re: Aldi Trekkingrad auf Amerika-Reise - 22.06.17 07:23

Passt vielleicht zu diesem Thread. Bei einem Tag der offenen Tür beim TÜV-Rheinland konnte ich vor einiger Zeit das Fahrradtestlabor (nach DIN EN 14764/.....) besichtigen: TÜV_RL . Dort wurden - zunächst überraschend - nur günstige Alltagsräder aus den Märkten getestet, keine teuren und damit individuellen Varianten (welche der 10 Mio Varianten will man auch testen?). Ob, wo und wie diese Marken testen, weiß ich nicht. Auch nicht, ob dies heute anders ist (werde ich beim nächsten TdoT sehen).
Für die großen Märkte (Aldi, Lidl, Norma, ....) ist die zertifizierte Einhaltung der Normen extrem wichtig. Das Käuferklientel hat in der Regel keinerlei technische Kenntnisse, aber um so höhere Gewährleistungsanforderungen. Weiterhin lohnen sich teure Produkthaftungsprozesse von Anwaltkanzleien gegen solche Branchengrößen, dort gibt es was zu holen, am besten noch mit öffentlicher Hetze bruns-dummer Medien befeuert. Ein solcher Prozess gegen einen kleinen Rahmenbauer ist mangels Masse uninteressant. Deshalb sind Verbrauchermärkte auch sehr kulant und erstellen keine Beweisführung, um den vorsätzlichen Mißbrauch eines solchen Rades z.B. als Reiserad nachzuweisen. Obwohl man es technisch anhand der Normen könnte, ist der Aufwand zu hoch und die Aussichten bei Gerichtsverfahren zu gering. Also wird der alltägliche Gewährleistungsbetrug durch den Kunden hingenommen und auf Kulanz gebucht - zahlen ja die anderen Kunden mit.
Wer täglich zwischen einem 250€-Neupreis-Einkaufsrad und teuren Individualrädern wechselt (ich tue das!), kennt den himmelweiten Unterschied - in allem, wirklich allem. Ein Billig-Rad und ein 10 - 20mal teureres Individual-Rad sind so ähnlich wie Trabi/Käfer und Cayenne: alle haben 4 Räder, 1 Lenkrad und können geradeaus fahren - also im Prinzip gleich.