Re: High End Reiserad (und Alltagsrad)

von: derSammy

Re: High End Reiserad (und Alltagsrad) - 25.04.17 08:39

In Antwort auf: Lunatic Fridge

In Antwort auf: derSammy
XT muss es nicht sein, alles ab Deore oder gar Alivio ist brauchbar. Umso teurer, umso leichter und blingbling-mäßiger ist das Komponentenfinish. Ich würde aber nicht davon ausgehen, dass die Haltbarkeit zunimmt.

Das Blingbling ist mir egal, ebenso das etwas geringere Gewicht. Meine Hauptsorge war die Haltbarkeit. Wenn jetzt die Deore genauso haltbar ist, lässt sich da natürlich guten Gewissens Geld sparen.

Eine ähnliche Diskussion hatten wir kürzlich (Titel war irgendwas mit "XT"). Es gibt einzelne Aspekte, wo der Mehrpreis für höherwertige Komponenten schon lohnt. Bei anderen Dingen kann es kontraproduktiv sein. Bei XT-Naben kommen meines Wissens Alunachsen zum Einsatz. Haltbarer dürfte Stahl in den niedrigeren Gruppen sein. Bei anderen Komponenten wie den Schalthebeln, gehen höhere Gruppen schon mit einer besseren Schaltqualität einher. Bei den Kurbeln ist das Mehrgewicht der niedrigeren Komponenten teilweise erheblich (der Preisvorteil allerdings auch), bei Ketten und Kassetten stehen Mehrpreis und qualitative Vorteile meines Erachtens selten in einem ausgewogenen Verhältnis.

In Antwort auf: Lunatic Fridge
Wenn der Entfaltungsrechner stimmt, den ich auf Google gefunden habe, dann ist meine bisherige Schaltung ziemlich mies unten heraus und reicht trotzdem gefühlt völlig aus. Derzeit bin ich bei 205-703cm, mit der Rohloff wär ich dann bei 152-797 und mit Shimano 3x10 bei 146-828cm. Klar, ich hab dann auf Reisen mehr Gepäck dabei, aber der Unterschied von Shimano zu Rohloff nach unten hin ist ja in dieser Abstimmung quasi vernachlässigbar.

Ich kann für derartige Vergleiche immer nur den Ritzelrechner empfehlen. Wichtig ist, dass du sowohl bei der Kettenschaltung, als auch bei der Kettenschaltung durch Modifikation von Kettenblättern und Kassetten/Ritzeln die Schaltung an deine Bedürfnisse anpassen kannst. Knackpunkt ist in der Tat oft der kleinste Gang. Bei vielen Trecking-Rädern ist der von Haus aus zu groß (obwohl es technisch problemlos möglich wäre, den kleiner zu wählen), bei Nabenschaltungen muss man aufpassen, dass zu kleine Gänge nicht die Drehmomentvorgaben sprengen (der Ritzelrechner bringt da eine Warnung), bei Rennradschaltungen stellt sich die Frage, ob ausreichend kleine Gänge überhaupt realisierbar sind.
Und ja, die Rohloff wurde konstruiert, um faktisch genau den Bereich einer üblichen Kettenschaltung abzubilden. Nur Pinion oder extreme Kettenschaltungen bieten hier noch mehr Spektrum, das der Rohloff reicht für die meisten Anwendungen allerdings völlig aus.
Was die Bewertung deiner aktuellen Schaltung betrifft, solltest du drei Aspekte bedenken:
1) Solange es halbwegs flach ist, ist das Thema mit den kleinen Gängen in der Regel kein Thema. Das vergisst man schnell, wenn man in einer flachen Gegend wohnt und das "Aha"-Erlebnis kommt, wenn man im Urlaub in die Berge kommt.
2) Unterschätze nicht den Einfluss von Gepäck. Im Flachen bremst das nicht so stark, aber am Berg merkst du jedes Gramm und umso mehr, wenn du dafür keine geeigneten Gänge hast.
3) Das mit den kleinen Gängen wird umso relevanter, umso höher die eigene Trittfrequenz ist. Ungeübte fahren oft mit deutlich zu niedriger Trittfrequenz, was schlecht für die Knie ist. Umso mehr man fährt, umso eher gewöhnt man sich auch an höhere Trittfrequenzen so um die 80-90 U/min.

In Antwort auf: Lunatic Fridge

In Antwort auf: derSammy
... Dynamos... deutsche reparierbare Wertarbeit vs. asisatisches Wegwerfprodukt.

Nur damit ich das ned versehentlich falsch verstehe: Meinst du das so mit dem Wegwerfprodukt oder ist das mehr ironisch gemeint?

Ich traue den SONs eine längere Haltbarkeit zu. Wenn die Lager kaputt gehen, kann man die relativ einfach tauschen. Leider muss bei den neuen SONs dazu die Nabe ausgespeicht werden, aber grundsätzlich ist das alles reparabel und die Haltbarkeit würde ich auch jenseits der des Rahmens ansiedeln.
Die Shimanos kann man theoretisch auch reparieren, da wird in der Regel das gesamte elektronische Innenleben ausgetauscht. In der Praxis und auch angesichts des Preises wird dann meist doch gleich ein neues Laufrad gekauft. Im dem Sinne meine ich das mit "Wegwerfmentaliät".

In Antwort auf: Lumatic Fridge

In Antwort auf: derSammy
Velotraum baut schon taugliche Räder. Kosten halt mehr als bei anderen.

Das lese ich oft, aber wenn ich mir dann in einem Konfigurator was möglichst Identisches zusammenbau dann land ich eigentlich immer fast genau beim gleichen Preis - plusminus vielleicht 200-300 Euro. Klar, ist auch Geld, aber für diese prozentuell geringe Ersparnis will ich dann auf nix verzichten. Den Poison Konfigurator muss ich mir allerdings mal ansehen, die Marke hatte ich bisher noch nicht ernsthaft auf dem Schirm.

So komplett individuelle Wunschaufbauten kosten eben meist. Günstiger ist es in der Regel immer, wenn man ein komplettes Rad (in größerer Auflage produziert) nimmt. Allerdings muss man dann auch mit den Komponenten auskommen, die dran sind. Modifikationen kosten meist. Das liegt im Kern daran, dass Individualisierungen teure Arbeitszeit kosten und dass die Hersteller große Komponentenzahlen deutlich billiger abnehmen können, als was im Einzelhandel (womöglich gar als UVP) dafür aufgerufen wird. Hat man schon Teile da, oder günstig auf dem Gebrauchtmarkt erworben, muss man schauen, welcher Weg der gangbarste für einen selbst ist.