Re: Das richtige Rad

von: cterres

Re: Das richtige Rad - 21.02.17 20:25

Ok, Punkt für Punkt.
0. Herzlich Willkommen, "Marmelade"!
Dir ist hoffentlich klar, das solche Themen ständig kommen und Teile deiner Fragen daher regelmäßig wiederholt werden und folglich auch schon Antworten dazu existieren, die sich im Kern kaum ändern.

1. Scheibenbremse? Gut. Hydraulisch? Auch gut.
Wer eine Bremse unterwegs nicht reparieren kann, darf sich eine beliebige Bremsanlage anschaffen. Da ist eine hydraulische Scheibenbremse eine gute Wahl, denn daran ist selten etwas zu warten. Wer mit Hydraulik auf dem Kriegsfuß steht, die Wartung nicht lernen will oder Angst hat, in der buchstäblichen Wüste irgendwo auf den schattigeren Kontinenten dieser Welt keine Ersatzteile zu finden, nimmt was rein mechanisches.

2. Kommt auf den Preis an. Zunächst einmal finde ich das Cube Travel gut. Solide Ausstattung. Ziemlich schwer, was allerdings auch mit der Ansammlung sehr preiswerter und etwas schwererer Komponenten zu tun hat. Aber dafür kostet das Rad nur 600-700 Euro. Der Aufpreis zum EXC ist je nach Angebot nur gering (ab 750 Euro), dafür erhält man 10-fach Schaltung. Technisch gibts keine großen Unterschiede. Immerhin ist es 500g leichter, aber mit 15kg immernoch recht schwer.
Ein Ritzel mehr, bedeutet etwas feinere Gangabstufung. Ich finde das angenehmer, aber sehr viel teurer sollte das Rad deswegen nicht werden.

3. Das Cube Travel ist sehr günstig, leider recht schwer aber immerhin mit kompletter Ausstattung. Einzig die Reifen solltest Du für Reise oder Stadtbetrieb ändern. Die MTB-Reifen sind sehr dünn und empfindlich gegen Glas oder Dornen. Durch einen durchstichsicheren Reifen wird das Rad möglicherweise sogar etwas schwerer, aber besser ein paar Gramm mehr am Reifen, als mehrere Pannen unterwegs.
Der Lenker ist etwas breit. 66cm ist für lange Strecken etwas viel. Den muss man nicht gleich wechseln, aber an beiden Seiten je 2-3cm abschneiden wäre vermutlich bequemer. Sollte man aber vorher erst mal ausprobieren. Ab ist ab.

4. Ignorier die Rahmenhöhe und orientier dich an der Oberrohrlänge. Dazu such Dir ein Rad, das dir gut passt (Probefahrt) und miss die Oberrohrlänge und separat die Länge des verbauten Vorbau aus und dann wähl das Rad mithilfe dieser Längenmaße aus.
Die Rahmenhöhe ist gerade bei modernen Rädern mit nicht völlig horizontalen Oberrohren wenig hilfreich. Mein Giant Seek und viele ähnliche Modelle von Giant (als Beispiel) haben maximal 55cm Rahmenhöhe. Die Oberrohrlänge entspricht aber Rahmen die bei klassischer Formgebung 60cm Rahmenhöhe hätten.
Mein 55er Rahmen ist also schon für große Radler.

Fitnessräder haben verglichen mit MTB und Tourenrädern ein kürzeres Oberrohr. Es ist aber noch etwas länger als bei Rennrädern. Ausgelegt sind sie für Geradlenker. Aber in der Regel tragen sie nicht viel Gepäck. Für lange Touren nicht die beste Wahl.

Räder vom Versender müssen korrekt aufgebaut und sorgsam kontrolliert werden. Die von preiswerteren Firmen wie Decathlon ganz besonders. Entweder man kann und macht das selbst oder geht damit zu einer Werkstatt und gibt eine komplette Inspektion in Auftrag. Jede Schraube muss kontrolliert und eventuell nachgezogen werden.