Re: Kann man(frau) mit diesem MTB radreisen?

von: irg

Re: Kann man(frau) mit diesem MTB radreisen? - 18.01.17 07:03

Hallo Thomas!

[zitat=Ich habe nur Angst dass wir losfahren und nach ein paar Tagen tut dann der Rücken weh weil das Radl irgendwie nicht passt. Alles andere könnte man unterwegs noch improvisieren. Ich bin früher selbst auf fürchterlich unbequemen Böcken gefahren, aber ihr möchte ich den Einstieg so komfortabel wie möglich machen, in der Hoffnung dass sie Gefallen findet zwinker

Jetzt werde ich mal das Gesagte probieren und halte euch auf dem Laufenden. Danke! [/zitat]

Eure Wünsche sind klar, und sie sind mit diesem Rad zu erfüllen.
Ich würde an eurer Stelle das Rad einmal durchschauen und das eine oder andere Teil ersetzen. Das ist keine große Sache.
Auf jeden Fall würde ich die Bremsklötzchen tauschen, da kannst du auch Billigdorfer nehmen, nur keine Shimano. Mit denen riskierst du, die Felgen in kürzester Zeit zu zerstören.
Die Bowdenzüge, das war schon Thema im Thread, würde ich tauschen und teflonbeschichtete verbauen, dazu neue Seile nehmen.
Dann werden noch Teile wie die Reifen an zu schauen sein, ob ihr mit denen weiter fahren wollt. Die Schläuche halten normaler weise ewig und noch drei Tage, die kannst du lassen.
Gepäcksträger montierst du ja selbst.

Das Spiel der Radlager überprüfst du eh (geht auch leicht und schnell). Wenn die Laufräder noch halbwegs gut laufen, ist die Gruppe, aus der die Naben stammen, weniger wichtig. Wenn Kette und Kassette zu tauschen sind, kannst du in einem Aufwaschen den Schaltungsbereich optimieren.

Damit deine Freundin angenehm sitzt, könntet ihr noch drei Änderungen überlegen: Den Lenker werdet ihr wahrscheinlich nicht tauschen müssen/wollen, vielleicht will sie aber andere Griffe? Sattel ist ein wichtigeres Thema: Vielleicht passt der Sattel, der aktuell am Rad ist, für sie, vielleicht nicht. Da könnt ihr nur probieren. Für Sättel gibt es auch kaum allgemeine Empfehlungen a la "der ist immer gut!" Vielleicht lohnt es sich, den Vorbau gegen einen verstellbaren aus zu wechseln. Wenn ihr die Haltung doch nicht passen sollte, könnt ihr unterwegs leicht etwas daran ändern, ohne viel herumbauen zu müssen.

Insgesamt sehe ich keinen Grund, an dem Rad zu meckern. Es klingt vielleicht blöd, aber wir Alten unter den Tourenfahrern sind mit Dingern los gefahren, die wollte ich nicht einmal mehr als Stadtmöhre unterm Hintern, und sind auch weit herum gekommen. Gegen die ist das Radl deiner Freundin Gold....

Auch die Schaltung und die Bremsen sind nicht das Beste, was am Markt zu bekommen ist -aber: vergiss es! Dann ist der Schaltungskomfort vielleicht ein klein wenig eingeschränkt, na und?
Wenn das alles nach viel Arbeit ausschaut: Auch wenn ihr eine neues Radl kauft, sind einige dieser Arbeiten selbst zu erledigen. Z.B. die Radlager (ausgenommen Rillenkugellager, die sind in einer anderen Preisklasse) gehören immer selbst überprüft und eingestellt, Radhändler tun das so gut wie nie. (Das gilt leider auch für ziemlich teure Räder.) Und Sattelwahl ist immer eure, auch bei einem neuen Rad.

lg!
georg