Re: Rohloff Schaltung - schwere Bergfahrten

von: Anonym

Re: Rohloff Schaltung - schwere Bergfahrten - 10.09.16 19:33

In Antwort auf: Raumfahrer
Ich ging jetzt vom 120 Kilo Fahrer aus, der mit vollbepacktem Frontgepäckträger und einer Übersetzung ausserhalb des Zulässigen einen steilen Berg hochfährt.

Aber gut zu wissen, daß abreißende Kuppelbolzen sehr selten vorkommen.
Die Tabellen ( https://www.rohloff.de/de/technik/werkstatt/entfalltungstabelle/index.html ) mit den eingezeichneten Grenzlinien auf der Rohloff-HP sollen im 1. Gang eine Überlastung der Ausgangstufe verhindern (also die etwa 250Nm oder vllt. heute auch ein höherer Wert). Zusätzlich wird für alle Gänge eine Überlastung der Eingangstufe verhindert (130Nm, alt 100Nm).
Mal konkret: 100kg, 170mm Kurbel, KB30/Ri16: Kurbel max. 167Nm -> Ritzel max.88,9Nm -> HR max 88,9Nm/0,279= 319Nm. Wenn die (alte?) Grenze 250Nm noch gilt, wäre das knapp 30% drüber, wenn die Grenze heute etwas höher liegt, dann ist es etwa zulässige Grenzbelastung.
Unzulässige Übersetzungen treiben den Wert immer höher. Es hilft aber, dass es sehr schwer ist, genau so passend auf einem Pedal zu balancieren - und auch noch ohne HR-Durchrutschen, gerade im 1. Gang. Man müßte wohl auf das Pedal springen.
Egal wie: jedes konkrete Rad mit Fahrer läßt sich überprüfen. Fahrer deutlich unter 100kg können da noch einiges mehr machen. Aber auch schwere Fahrer, die sicher nie Wiegetritt fahren, sondern nur pedallieren, überlasten auch mit unzulässiger Übersetzungen nicht die Nabe. Solche Tabellen sind aber viel zu riskant und werden daher nicht angegeben.

Die obigen Werte sind die für die Mechanik gefährlichen Drehmomentspitzen. Viel niedriger sind die mittleren Werte des Raddrehmoments zum Hochfahren gegen den Hangabtrieb. Aber der Fahrer fährt unter Last stark ungleichmäßig und liefert eigentlich nur Stoßmomente, deren Mittelwerte dem Hangabtrieb entsprechen.