Re: Rohloff Schaltung - schwere Bergfahrten

von: Keine Ahnung

Re: Rohloff Schaltung - schwere Bergfahrten - 03.09.16 15:56

Die Rohloff-Nabe liegt mit ihrem Schwerpunkt genau auf der Drehachse des Hinterrades. Bei einer Bergfahrt wirkt ihr Gewicht also nicht mit einem Drehmoment, welches das Vorderrad entlastet. Die Anstrengung beim Hochfahren des Berges wird zunächst durch das Gesamtgewicht und nicht die Gewichtsverteilung erhöht.

Um diese Anstrengung zu reduzieren, ist eine schnellere Trittfrequenz vorteilhaft, bei der natürlich der Kraftaufwand nicht zu hoch sein sollte. Somit kommt man hier zunächst nur mit einer niedrigeren Übersetzung weiter. Sind die Anstiege wirklich extrem, so ist die Platzierung des Gewichts nur hinten auf jeden Fall ein Nachteil. Dies äußert sich allerdings zunächst nur in einer fehlenden Spurtreue des Vorderrades bei schlechter Wegstrecke (das entlastete Vorderrad wird von jeder Unebenheit schnell zur Seite gedrückt) und im Extremfall in einem Abheben des Vorderrades.

Eine Lastenumverteilung nach vorne ist hier angebracht und führt generell - also auch wenn keine extremen Anstiege zu bewältigen sind - zu einem stabileren Fahrverhalten. Aus diesem Grund fahre ich auch dann, wenn ich eigentlich alles in die hinteren Taschen verstauen kann, trotzdem mit Fronttaschen.

Eine Pinion-Schaltung hat hier natürlich den Vorteil, dass ihr Gewicht nach vorne verlagert ist. Der Unterschied zur Rohloff-Schaltung dürfte bei dem im Vergleich zu dem auch weiter vorne sitzenden Fahrer geringen Gewichts eher klein sein. Taschen am Vorderrad bringen aufgrund des größeren Hebelarms (Abstand zur Drehachse des Hinterrades) wesentlich mehr. Das sind aber - wie schon geschrieben - Parameter, die die Stabilität des Fahrrads erhöhen und nicht die Energie verändern, die aufgebracht werden muss, um die Gesamtmasse nach oben zu bewegen.