Kurbelbruch

von: Anonym

Kurbelbruch - 28.10.04 09:18

so etwas gibt es. Völlig markenübergreifend. Warum, das hat Jobst Brandt (wer sonst? listig ) sehr anschaulich erläutert. Die Bilder in dem angegebenem pardo-link sind sehenswert.
www.sheldonbrown.com/brandt/breaking-cranks.html
HS
von: Anonym

Re: Kurbelbruch - 28.10.04 09:42

Jau gibts!
Hab ich mal live gesehen und zwar beim Start eines Zeitfahrens. Gott sei Dank ist der Betroffene nicht im Wiegetritt losgefahren sondern hat aus dem Sattel gedrückt. Nicht auszudenken was das für ne Radelle gegeben hätte, wär die Kurbel beim Beschleunigen im Wiegetritt aus einer Kurve heraus gebrochen schockiert schockiert Glück im Unglück!
Wenn ich das höre habe ich unwillkürlich bie Bilder von Rene Haselbachers Sturz bei der Tour vor Augen als ihm der Lenker brach.
War übrigens eine Campa Kurbel-ich glaub Veloce und ist an Tretlageraufnahme links gebrochen.

Gruß Axel
von: BastelHolger

Re: Kurbelbruch - 28.10.04 09:49

Alle Bilder zeigen alte Kurbeln. Also ist das Thema heute gegessen?
von: WilliStroti

Re: Kurbelbruch - 28.10.04 09:57

Hallo,

nach Betrachten der Bilder wundert mich (Konstrukteur von Beruf) nichts mehr. Aluminium ist kein dauerfester Werkstoff und sehr kerbempfindlich.
Die Kurbeln auf den Fotos waren schon sehr betagt und durch Fräsungen und Gravuren geschwächt. Besonders deutlich war das bei der einen Stronglight Kurbel zu sehen....
Aber solche Teile werden ja mittlerweile besser konstruiert und auch Oversize-Tretlagerwellen schaden nicht.
Manche Ratgeber empfehlen ja gar alle Alu.Komponenten am Rad alle fünf Jahre aus zu tauschen. Das erscheint mir dann soch sehr übertrieben.

Gruß, Willi
von: Anonym

Re: Kurbelbruch - 28.10.04 11:27

jede Kurbel kann "brechen" - es kommt halt darauf an, was du damit anstellst. Das ist eigentlich keine Frage des Herstellungsjahres - sondern der Nutzungsdauer, des Materials, der Konstruktion und der eingeleiteten Belastung.
"Bruch" kann bevorzugt entstehen bzw. wird beschleunigt, wenn irgendwo Kerbwirkung enstehen kann - egal, ob durch Gravur, Prägung oder Kratzer. Es ist daher davon auszugehen, dass polierte Kurbeln mehr "vertragen". U-Scheibe und Fett an der Pedalaufnahme nicht vergessen listig

Kohlekurbeln haben Metalleinsätze für Gewinde und Wellenaufnahme?
Und eine faserschützende Beschichtung?
Warum wohl...
HS
von: Falk

Re: Kurbelbruch - 28.10.04 14:55

Stahlkurbeln brechen auch. Eine "Rennkurbel" aus der Stellkeilzeit ist mir schon in den frühen 80ern beim Anfahren durch die Wellenaufnahme gebrochen. Gut, war Berufsverkehr und der Stall war schon zu sehen. Sonst ist mehrmals die Pedalaufnahme gebrochen (das ist aber immer langsam passiert).

Falk, SchwLAbt
von: chirlu

Re: Kurbelbruch - 28.10.04 15:27

In Antwort auf: BastelHolger

Alle Bilder zeigen alte Kurbeln. Also ist das Thema heute gegessen?


Glaub' ich nicht. Mir ist gerade diese Woche eine vier Jahre alte (Stahl-)Kurbel an meinem Stadtrad gebrochen, am Pedalauge. Vier Jahre ist nicht richtig alt. schmunzel

Es ist aber zum Glück nicht plötzlich passiert. Zuerst hatte auf einmal ich so ein "schwammiges" Gefühl beim Treten; das lag, wie sich herausstellte, daran, daß das Pedal etwas schief stand, weg vom Tretlager gerichtet. Der Riß in der Kurbel war da noch nicht direkt zu sehen. Obwohl ich danach besonders vorsichtig war (nicht mehr über dieses Pedal aufsteigen beispielsweise), ist das betreffende Pedal innerhalb kurzer Zeit immer weiter gekippt, bis ich es bei einem Biegetest plötzlich in der Hand hatte, samt dem obersten Kurbelstück.

Danach war noch 500 m Schieben bis zur Werkstatt angesagt - Einbeinigfahren ohne Klickpedale geht irgendwie nicht so gut. zwinker
von: Anonym

Re: Kurbelbruch - 29.10.04 05:57

In Antwort auf: chirlu

In Antwort auf: BastelHolger

Alle Bilder zeigen alte Kurbeln. Also ist das Thema heute gegessen?


Glaub' ich nicht. Mir ist gerade diese Woche eine vier Jahre alte (Stahl-)Kurbel an meinem Stadtrad gebrochen, am Pedalauge. Vier Jahre ist nicht richtig alt. schmunzel


Ursache erkennbar?

Zitat:
Es ist aber zum Glück nicht plötzlich passiert.


weil es eine Stahlkurbel war. Bei Alu hättest du etwas anderes erlebt.

Zitat:
Zuerst hatte auf einmal ich so ein "schwammiges" Gefühl beim Treten; das lag, wie sich herausstellte, daran, daß das Pedal etwas schief stand, weg vom Tretlager gerichtet. Der Riß in der Kurbel war da noch nicht direkt zu sehen. Obwohl ich danach besonders vorsichtig war (nicht mehr über dieses Pedal aufsteigen beispielsweise), ist das betreffende Pedal innerhalb kurzer Zeit immer weiter gekippt, bis ich es bei einem Biegetest plötzlich in der Hand hatte, samt dem obersten Kurbelstück.


soviel hättest du mit einer Alukurbel nicht erlebt - dir wäre längst das Pedal abgefallen.

Zitat:
Danach war noch 500 m Schieben bis zur Werkstatt angesagt - Einbeinigfahren ohne Klickpedale geht irgendwie nicht so gut. zwinker


doch - mit Pedalriemen oder Gepäckgurt

Aber mal im Ernst: Stahlkurbel? Fahrrad von Lidl oder Aldi?
HS
von: Zombie025

Re: Kurbelbruch - 29.10.04 07:00

Sorry HS, deine technische Kompetenz in allen Ehren, aber deine Kommentare über Alukurbeln zeugen nur von theoretischem Wissen und einer ausgeprägten Vorliebe für Pauschalisierungen:
Bei einer der letzten Touren hatte ein Mitfahrer mit einem stattlichem Kampfgewicht von über 100kg seine Kurbel am Pedalauge erheblich verbogen, als er bei sehr schneller Fahrt mit dem Pedal an einem Stein hängenblieb. Das Rad hat sich aus voller Fahrt um den Stein gedreht. Dabei war kein "plötzliches Abbrechen" oder "Abfallen vom Pedal" zu bemerken.
Und das, obwohl es eine Alukurbel war... komisch, wah?
Vielleicht solltest Du mal Deine lehrbücher weglegen und mehr Radfahren...
von: Salamander

Re: Kurbelbruch - 29.10.04 07:16

In Antwort auf: Zombie025
Bei einer der letzten Touren hatte ein Mitfahrer mit einem stattlichem Kampfgewicht von über 100kg seine Kurbel am Pedalauge erheblich verbogen, als er bei sehr schneller Fahrt mit dem Pedal an einem Stein hängenblieb. Das Rad hat sich aus voller Fahrt um den Stein gedreht. Dabei war kein "plötzliches Abbrechen" oder "Abfallen vom Pedal" zu bemerken.
Und das, obwohl es eine Alukurbel war... komisch, wah?
Vielleicht solltest Du mal Deine lehrbücher weglegen und mehr Radfahren...

Das mag ja sein, aber wie lange ist er noch damit gefahren? Mit einer so verformten Alukurbel würd ich zwar auch noch nach Hause fahren, aber nur mit mäßigem Tempo und ohne große Belastung der Kurbel (Aufsteigen, Wiegetritt). In dieses Teil häte ich kein Vertrauen mehr. Der Bruch kann durchaus später nach der Gewalteinwirkung kommen.
von: Zombie025

Re: Kurbelbruch - 29.10.04 07:20

Viel war nicht mehr mit Fahren, da sich durch die Biegung das pedal beim Treten in alle Richtungen bewegte (X- und Y-Achse), was ziemlich kniebelastend war... ca. 1 bis 2 cm war der Versatz aus der normalen Position... unfahrbar
von: Salamander

Re: Kurbelbruch - 29.10.04 07:31

Dann steht eine Einzelaussage einer Pauschalierung entgegen zwinker
Bei Weiterfahrt wärde die Kurbel irgendwann gerissen, wahrscheinlich plötzlich. Ist eine Materialeigenschaft von Alu, auf solche Belastungen mit Bruch zu reagieren, Stichwort Kerbwirkung.Wenn Stahl später bricht, dann meist langsam, so daß sich das Versagen ankündigt (wie bei Rahmenbrüchen, die sich durch Flattern ankündigen)

Kniebelastend? Klickpedale oder mit Haken & Riemen?
von: Berliner

Re: Kurbelbruch - 29.10.04 07:34

Zitat:
Sorry HS, deine technische Kompetenz in allen Ehren, aber deine Kommentare über Alukurbeln zeugen nur von theoretischem Wissen und einer ausgeprägten Vorliebe für Pauschalisierungen:


Ich denke was HS meinte war:

Wenn Alu bricht dann sofort. Au bricht nicht langsam. Stahl kann an einer Stelle brechen und sich dann langsam aufbiegen und noch eine Weile halten. Hat Alu erstmal nen Riß ist vorbei mit lustig.

Gruß Daniel
von: Anonym

Re: Kurbelbruch - 29.10.04 10:55

keineswegs komisch. Verformung im plastischen Bereich?
Wenn der Bruch kommt, dann schlagartig
HS
von: Bernie

Re: Kurbelbruch - 29.10.04 10:56

Ich habe an meinem Rennrad (2000 gekauft, ca. 7500 km) juengst im August noch die linke Campa Veloce Kurbel an der Tretlageraufnahme geknackt. Sah aus, als haette die Schmiedenaht nicht gehalten und ist dort eingerissen. Ich hatte auch gemeint, die Dinger gehen bei modernen Raedern nicht kaputt, sondern nur bei Kaufhausware. Oder ich habe vom Mit-Gepaeck-Fahren zu viel Kraft in den Beinen, das ein Rennrad das nicht aushaelt. :-)

Gruss

Bernie
von: chirlu

Re: Kurbelbruch - 29.10.04 12:08

In Antwort auf: HS

Ursache erkennbar?


Materialermüdung, nehme ich an. schmunzel Sicher begünstigt durch mein hohes Gewicht, außerdem hatte ich kürzlich die Pedale getauscht, vielleicht hatte das auch damit zu tun ("Never change a successful team!" zwinker).

In Antwort auf: HS

Aber mal im Ernst: Stahlkurbel? Fahrrad von Lidl oder Aldi?


Nein, Hartje "Blücher" bei einem Fachhändler gekauft.
von: Krakonos

Re: Kurbelbruch - 29.10.04 13:13

In Antwort auf: chirlu

In Antwort auf: HS

Aber mal im Ernst: Stahlkurbel? Fahrrad von Lidl oder Aldi?


Nein, Hartje "Blücher" bei einem Fachhändler gekauft.


Na wenn das Rad schon "Blücher" heißt, dann sind Stahlkurbeln ja wohl das mindeste... grins Gepanzert ist das Rad aber nicht, oder?

Gruß Georg
von: schorsch-adel

Re: Kurbelbruch - 29.10.04 14:26

Zitat:
Kommentare über Alukurbeln
sollten wir denn nicht besser unterscheiden zwischen kaltgeschmiedeten und anderen Alukurbeln, Martin ? Da scheint mir schon ein wesentlicher Haltbarkeitsunterschied zu liegen.
Markus
von: Anonym

Re: Kurbelbruch - 29.10.04 14:28

habt ihr die Kurbel gerichtet? Ist sie wieder im Einsatz?
HS
von: chirlu

Re: Kurbelbruch - 29.10.04 20:42

In Antwort auf: Krakonos

Gepanzert ist das Rad aber nicht, oder?


Trotz Suchfunktion konnte ich nicht die genauen Kriterien herausfinden, ab wann ein Rad als Panzer gilt. Gegen Angriffe mit Feuerwaffen ist es jedenfalls nicht gesichert, das ist in einer lieblichen Universitätsstadt nicht erforderlich. grins