Re: Ritzel verschlissen?

von: ohne Gasgriff

Re: Ritzel verschlissen? - 18.11.15 21:39

In Antwort auf: JaH
Meinung kann subjektiv, oder aber objektiv begründet werden. Du repräsentierst jetzt die subjektive Meinung, Falk und Ingmar haben im Wiki objektive Meinung, auf der Basis von hart erworbenem Wissen - Maschinenbau und so Sachen -, mitgeteilt.


Einspruch: Begründen kann man nur objektiv - und dies ist das sicherste Indiz, subjektive und objektive Standpunkte voneinander zu unterscheiden. Von Falk habe ich noch nie eine objektive Begründung für irgendwas gelesen, selbst wenn er sich mal nicht daneben benimmt. Ingmar (kenne ich nicht, Nickname?) behauptet(!) - ohne es zu begründen - außen sei keine Schmierung notwendig, und dagegen trage ich meine, wie ich denke, wohlbegründeten Bedenken vor.

In Antwort auf: JaH
Der Verschleiß am Kettenblatt ist die Folge von (teil)verschlissenen Ketten. Kettenverschleiß bedeutet Längung und gelängt Ketten üben eine veränderte Reibung auf Kettenblattzähne aus, welche ja für eine exakte Kettengliedlänge konstruiert sind.

Eine Kette verschleißt von der ersten bis zur letzten Kurbelumdrehung. Das ist ein permanenter Prozeß, sie wird kontinuierlich länger, bräuchte also ein mitwachsendes Kettenblatt. Da es dies naturgemäß nicht geben kann, der Antrieb aber dennoch über viele tausend Kilometer klaglos funktioniert, muß es also irgendeinen Effekt geben, der einen Ausgleich bewirkt. Den finden wir in der Zahnform, mit ihren schrägen Flanken. Die Kette kann sich darauf auf einen größeren Teilkreis bewegen, bis die Teilung eben wieder paßt. Und diese Bewegung (in Wirklichkeit geschieht sie am Ketteneinlauf von außen nach innen und erreicht dann eben nicht mehr den Zahngrund) verursacht Reibung und damit Verschleiß. Diesen Verschleiß kann (und sollte man m.E.) mit einem Schmierfilm minimieren.
Seit Hyperglide sind die Zahnspitzen an der Kassette dramatisch gekürzt, im Vergleich zu den früheren Uniglide-Ritzeln und ganz besonders im Vergleich zu den Kettenblattzähnen. Deswegen rutscht ab einer gewissen Längung die Kette immer zuerst an der Kassette über die Zahnspitzen, nie am Kettenblatt. Dies nur zum Beleg für die Behauptung, daß sich die Kette im Laufe ihrer Lebensdauer auf immer größerem Teilkreis rumtreibt.