Re: Dietmar Hertel: was hab ich da ersteigert?

Ich würde auch als erstes diese ausgelutschten LKW-Reifen runterwerfen und geschmeidig laufende neue Reifen mit sauberem Rundlauf aufziehen. Damit dürfte das Problem schon größtenteils entschärft sein.
Den Rahmen an sich halte ich für unverdächtig. Der verwendete Rohrsatz gehört nicht zu den labilen Vertretern, sondern ist einer der steiferen Rohrsätze seiner Zeit (Oversizing, innenliegende Verstärkungsrippen, angemessene Wandstärken). Man kann ja ein und denselben Rohrsatz / Fügetechnik verwenden, um einerseits einen spurstabilen Schwerlast-Reiserahmen zu bauen, oder einen flatter-anfälligen RR-Rahmen. Am verwendeten Material und der Fügetechnik liegt es nicht. Wenn die (Lenk-)Geometrie nicht für den Verwendungszweck passt, ist das Material egal.
Auch die Sitzhaltung, und damit Achslastverteilung durch den Fahrer, spielt eine wesentliche Rolle. Je tiefer/sportlicher die Haltung, desto mehr Druck am Vorderrad, desto weniger Flatterneigung (was aber auch nur bis zu einem bestimmten Punkt gilt).

Ich hatte erst kürzlich ein zum Problem passendes Erlebnis: Abfahrt mit dem RR von Unterstmatt nach Bühlertal (Nordschwarzwald - Schwarzwaldhochstraße), auf der man es richtig laufen lassen kann. Vorne Lenkertasche mit Tageskram dran, Rucksack am Rücken. Jenseits der 50 km/h wurde das Ganze in der Lenkung äußerst ungemütlich. Also - Lenkertasche abgeklippst, in den Rucksack gestopft, und weiter gings. Der Rest der Abfahrt hat auch bei knapp bis an 80 km/h heran keine Probleme mehr in der Lenkung gemacht und das Rad hat stabil seine Bahn gezogen. Nur dieses mickrige Lenkertäschchen hat also schon für eine gewöhnungsbedürftige Unruhe gesorgt, weil die RR-Geometrie dafür nicht vorgesehen ist.

Matthias