Re: Kaufberatung Trekkingrad

von: irg

Re: Kaufberatung Trekkingrad - 15.12.14 19:04

Hallo!

Irgendwie kommt mir die Diskussion eher skurril vor. Viele extrapolieren ihre eigenen Erfahrungen, die gelten dann für alle.

Dabei funktioniert das, denke ich, nicht so einfach. Ich persönlich habe keine Probleme, Bremsbackerln von V-Brakes einzustellen -ich mache das bei unserem Fuhrpark aber immer wieder. Anmderen mit weniger Übung geht das natürlich anders. Meine persönlichen Erfahrungen mit Nabenschaltungen sind deprimierend -andere haben sich ihren Frust mit Kettenschaltungen geholt. Ich tue mir Nabenschaltungen deshalb nicht mehr an. (Dabei müsste ich theoretisch sogar ein Gegner von Kettenschaltungen sein. Ich ärgere mich fast ausschließlich mit solchen und nicht mit Nabenschaltungen. Ich habe aber fast keine Nabenschaltung mehr im Fuhrpark.)

In anderen Bereichen wird es noch schräger: Felgenbremsen, V-Brakes, Scheibenbremsen. Auf Tour geht nach meiner Erfahrung viel, auch Simples. Andere tun es unter einer Scheibenbremse nicht mehr. Sollen sie. Ich gönne es ihnen. Aber die Berechnungen über den Zeitbedarf für das Felgentauschen, am besten noch auf Tour, haben für mich wenig mit dem ursprünglichen Thema zu tun.
Wer einmal eine schlechte Felge eingespeicht hat (die gibt es, ich hatte auch schon welche!) ärgert sich über -Felgenbremsen! Das darf er gerne machen. Aber mit Tourenradeln hat das wenig zu tun. Vor der Tour kann mit einem Blick überprüft werden (gut, mit einem Blick pro Felgenseite, also ein leicht höherer Aufwand), ob von den Felgen Ungemach droht. Wer nur annähernd vernünftige Felgen verbaut hat, wendet sich nach der Überprüfung mangels Handlungsbedarf ab und macht etwas Lustigeres. Und der Blick war ohnehin gescheit, schließlich sollte man den Felgenboden auf Risse im Auge behalten. (In meiner Familie, die nur mit Felgenbremsen viele km/Jahr radelt, habe ich erst 2 gute Felgen durchgebremst ausgetauscht. Eine weitere wird bald folgen. Das in bald 25 Jahren.)

Ob jemand Scheiben- oder Felgenbremsen fährt, ist für mich eine Sache von Lust & Laune. Beides ist gut möglich. Und ich vermute stark, dass im deutschen Hügelland ausreicht, was bei mir auf Touren mit täglich über 1000 Höhenmetern, auf weiten Strecken auf Dreck keine Probleme gemacht hat.

Ich habe ein leichtes Problem damit, wenn solche -Verzeihung- Lächerlichkeiten wie die Wahl der Bremse oder des Antriebes so existenziell wichtig werden müssen. Jede Entscheidung hat ihre Vor- und Nachteile -und die sollten wir erklären und danach die Entscheidung der betreffenden Person, die gefragt hat, überlassen.

(soll ich jetzt sagen: "Amen!"?

lg!

georg