Re: Trekkingrad für erste 5000km Tour

von: Gitanesraucher

Re: Trekkingrad für erste 5000km Tour - 21.10.14 19:02

Guten Abend, allerseits,

nur zum Aspekt Rahmengröße: Sehe ich auch so, bin 1,82 m mit recht langen Beinen, und fahre seit 1987 einen 60er-Reise-Rahmen. Hat den angenehmen Nebeneffekt, dass der Sitzrohrwinkel so um die 72 oder 72,5 Grad beträgt (im Unterschied zum Profi-Rennrad von 74 Grad) und so - Rennlenker vorausgesetzt - in der Regel mit bequemer Oberkörperhaltung von 40 - 45 Grad "gefietst" werden kann.
Aber ehe wir hier ins Diskutieren und Disputieren geraten, möchte ich - nicht nur den Fragesteller - auf den "Bike Fit Calculator", den Rechner von "Competetiv Cyclist" aus den USA, hinweisen. Die meisten hier werden ihn kennen. Etwas komplexer als andere Rechner, aber sicher der meistbeachtete Grössenrechner im Netz. Eine "korrekte" Rahmengrösse ist schon eine wichtige, manche sagen auch unabdingbare Vorraussetzung für eine gute Position:
http://www.competitivecyclist.com/Store/catalog/fitCalculatorBike.jsp

Das ganze Programm dort - am besten zu zweit - durchexerziert, ausgedruckt und gesichert, dann weiß man schon eine Menge mehr, was theoretisch beste Rahmengröße, Oberrohrlänge, Stack-to-Reach-Ratio usw. anbelangt. Sodann kann man mit Zollstock und Wasserwaage bewaffnet zum Händler gehen. Jedenfalls wird der dann nicht mehr so viel Unsinn reden, nur weil er da noch ein paar Rahmen oder Kompletträder hat, die er unbedingt noch loswerden will, bevor die neuen Modelle kommen.

Einen Rahmen ohne Anlötteile für den Gepäckträger an den beiden Kettenstreben würde ich für eine 5000-Km-Tour nicht benutzen. Ein Tubus Cargo sollte es schon sein. Über diesen neumodischen Träger beim Stevens "Randonneur Lite" vermag ich nichts zu sagen, vermute aber mal - der Zusatz "Lite" spricht im Marketing-Deutsch Bände und lässt darauf schließen - dass er weniger für 5000-Km-Touren, sondern eher für Wochenendtou(ü)rchen gedacht ist. Mache man sich nichts vor: 5000 Km sind fürs Rad "heavy duty".

Grundsätzlich bin ich auch wie die meisten meiner Vorredner aus Gründen der Gewichtsverteilung für Lowrider, kann freilich für Lowrider an einer 28-Zoll-Federgabel nicht mitsprechen. Muss man da nicht die Federung abstellen?

Wen es interessiert: Meine Gefährtin und ich haben an unseren "Reise"-MTB's den "faiv"-lowrider für Federgabeln des Kölner Ingenieurs Ulrich Artmann. Der "einschlägige Fachhandel" verlangt dafür mittlerweile den depperten Preis von EUR 220,- (!). Wer sich für den "faiv" ernsthaft interessiert, gehe auf die Seite www.faiv-de und scrolle sich bei "Angebote/Preise" nach unten durch bis "Neugierig, den faiv zu mieten, dann bitte hier klicken !" Und lese aufmerksam, sehr aufmerksam! Dort gibt es den "faiv" zum Händlerpreis - 3 Stellen vor dem Komma billiger. Das erinnert mich an die "grünen Radler"-Zeiten mit ihren "alternativen" Radläden vor 30 Jahren - "Blackburn-Lowrider - es gibt nichts Besseres". Einkaufspreis DM 5,-, Verkaufspreis mit Null daran. - Das nur am Rande.

Zurück zum Thema: Die vorgestellten Räder überzeugen mich für eine 5000-Km-Reise nicht. Sinnvoller scheint mir - Zeit ist ja noch genügend vorhanden -, der Kauf eines gut gepflegten Second-Hand-Rads. Hochwertige Reiseräder, die neu 2000 EUR und mehr kosteten, gibt es ja mittlerweile schon ab 600-800 EUR. Nur, man muss natürlich recht genau wissen, was man will.
Tot ziens