Re: Welcher guter Kinder Rad Hersteller?

von: ohne Gasgriff

Re: Welcher guter Kinder Rad Hersteller? - 30.08.14 15:46

Unserer ist jetzt 8, ist einen Kopf größer als seine Alterskameraden und fährt seit zwei Jahren mit so was hier. Das Gewicht von 12,4kg ist nicht gerade der Brüller, aber das Ratt ist robust, muß es auch sein, denn Kinder pflegen auch einen robusten Umgang damit, zumindest wenn sie am Radeln insgesamt Spaß haben. Das Rad ist v.a. ein Spielzeug, mit dem rumexperimentiert wird, die Geschicklichkeit geübt wird etc. Für den Schulweg braucht er es nicht. Es wird damit die Umgebung erforscht, es werden Touren unternommen, aber es ist kein nüchternes Transportmittel, sondern weit mehr - und genau deshalb entwickelt sich auch so was wie 'ne "Liebe zum Radfahren". Als wir damals im Laden standen, wollte ich partout noch einen Seitenständer dranschrauben lassen, aber das Kind hat sich dagegen vehement gewehrt und rückblickend muß ich sagen, daß es damit eigentlich mehr Verstand bewiesen hat als ich. Wenn man das Radgewicht in Relation zum Körpergewicht setzt und mal mit den eigenen Werten vergleicht, kommt man schnell zu dem Schluß, daß man eher nach Dingen Ausschau halten sollte, die man noch abschrauben kann, anstatt irgendwelchen zusätzlichen Tinnef dranzuschrauben. Und Tinnef meint hier so ziemlich alles, was nicht der reinen Fortbewegung dient. Was soll das Kind mit einem Nabendynamo oder einer fest installierten Beleuchtung? Das ist nur Gewicht, wird so gut wie überhaupt nie benötigt, wäre aber nach jedem zweiten Sturz kaputt. Ein Gepäckträger käme ihm überhaupt nicht in die Tüte, Licht hat er am Helm und Schutzbleche werden bei Bedarf angesteckt, liegen also so gut wie immer in der Garage. Von den Speichenreflektoren haben sich die meisten zwischenzeitlich davongestohlen. Das Rad hat mittlerweile eine Menge Schrammen, aber wirklich kaputt war noch nix. Die Gabel taugt nicht sonderlich viel, läßt sich v.a. in der Federvorspannung nicht weit genug zurückstellen, aber etwa die Hälfte des Federwegs ist i.d.R. "in Gebrauch", wie die Schmutzringe an den Standrohren verraten. Die Schaltung funktioniert bislang ohne Fehl und Tadel und ihre Bedienung war relativ fix erlernt (mit sechs, wohlgemerkt). Die Spannweite braucht er auch, da wo wir rumfahren und wenn er mal über Kreuz schaltet, ist das ja kein Beinbruch. Passiert mir selbst noch hin und wieder. Ein Chain-suck gleich am zweiten Tag war zwar ärgerlich, blieb aber bislang ein Einzelfall.

Gruß,

Clemens