Re: Wie ist Eure eigene Fahrradhistorie?

von: LemonSorbet

Re: Wie ist Eure eigene Fahrradhistorie? - 18.06.04 17:12

Angefangen hat alles mit einem grün-orange farbenen Dreirad mit Komfortsattel. Eigentlich hab ich das Teil eher als Roller missbraucht und bin damit unsere Einfahrt runtergebrettert (Resultat: ständig aufgeschürfte Knie...).

Dann folgte mein erstes Rad - rot, ohne Gangschaltung jeglicher Art, dafür aber mit Rücktritt. Anfangs waren noch, wie mein Neffe so schön sagt, "Stürzräder" dran. Doch als meine Schwestern immer so schön flott auf ihren Rennrädern dahin flitzten, wollte ich natürlich auch mit. Also wurden die Teile kurzerhand hochgedreht (das schaffte ich grad noch so alleine) und eine meiner Schwestern musste SEHR schnell reagieren. Bald klappte es, und so nahmen die Jahre meiner ständigen Kamikazefahrten ihren Anfang (ich lebte praktisch auf dem Teil): Kollision mit Telefonzelle, Salto vorwärts mit Landung im Sattel (sowie mehrere, bei denen es nicht wirklich klappte), eine Landung im leeren Hänger eines geparkten Autos (Sibylle-guck-in-die-Luft), sowie diverse schiefgelaufene Standversuche auf dem Sattel.

Erst mit meinem nächsten Rad, einem wunderschönen, dunkelrosa Enik-Rad mit Dreigangnabe (Torpedo), konnte ich diesen Traum verwirklichen. Die Voltigierkünste meiner Klassenkameradinnen musste ich unbedingt nachahmen. Also wurde auf der Abfahrt in unser Dorf kräftig Schwung geholt und über den Gepäckträger schaffte ich es dann auch irgendwann, auf dem Sattel eine Standwaage zu machen. Heute wird mir dabei ganz anders, schließlich kriegt man gut Tempo an unserem Dorfberg...

Mit 17 kam dann ein Trekkingrad (21-Gang Shimano Alivio), das ebenso hieß. Gekauft bei einem Autohändler. Es leistete sehr gute Dienste und bestand so manche Tour mit Bravour. Auch war es mein einziges Verkehrsmittel während der 6 Jahre in Berlin. Zuletzt durfte es dann mit mir durch Wales fahren, doch diese Tour sowie das Radeln in London gaben ihm dann den Rest.

Elf Jahre später, heute genau vor vier Wochen und zwei Tagen, durfte ich dann bei velotraum mein neues, melonengelbes Stahlross abholen. Musste ihm gleich einen Namen geben - Ferdinand (ja, haltet mich jetzt ruhig für verrückt zwinker ). Bin inzwischen rund 780km geradelt und hellauf begeistert. Ferdi wird mich noch so manchen km tragen dürfen (hach, und der ahnt noch nix von seinem Glück). Im Sommer steht, bevor ich wieder nach GB zurück kehre, erst mal eine Tour quer durch Deutschland an. Freu mich schon ! schmunzel

Grüße von