Re: Wie ist Eure eigene Fahrradhistorie?

von: Felis

Re: Wie ist Eure eigene Fahrradhistorie? - 17.06.04 19:58

Liebes Rennrädle
Das neue Thema war wirklich eine gute und interessante Idee. Zu meiner 'Radgeschichte?:
Ich lernte auf Mutters schwerem stählernen englischen grasgrünen Stahlross Radfahren. Die Eltern waren grad mal in den Ferien, und meine älteren Geschwister fanden, dass es an der Zeit sei, ihrem jüngsten Bruder das Radfahren beizubringen. Also hoch auf, oder besser zwischen Mutters viel zu grossem Velo, ein kleiner Schubs, und schon ging's die recht steile Strasse hinunter, wo mich mein Bruder auffing resp. vom Rad riss. Nochmals von vorn - und irgendwann mal konnte ich das Gleichgewicht halten.
Danach erbte ich eine verkleinerte Herrenausgabe (oder war's ein vergrössertes Kindervelo?) von meinen reichen Nachbarn. Ich war mächtig stolz, dass ich deren rosarotes Fahrrad, das sie wegwerfen wollten, erben durfte. Und es hatte ein Oberrohr, also ein richtiges Herrenvelo, nicht Kinderkram...! Dieses Rad fuhr ich mehrere Jahre lang und machte meine Erfahrungen mit Rücktritt und Nabenschaltungen.
Als ich in die Berufswelt einstieg, erhilet ich von meinen Eltern ein neues blaues Cilo-Fahrrad mit 5 Gängen. Auf diesem fuhr ich während meiner Ausbildung bei Sonne, Wind, Regen und Schnee zur Uni, in die Ferien, in die Stadt. Bis mich dann eines Tages im Jahre 1976 ein Lastwagen in einer Rechtskurve überholte und mich unter dem einlenkenden Anhänger begrub: Schädelbruch und sonst noch welche Frakturen, Totalschaden am Cilo. Danach machte mir das Radfahren lange Zeit keine grosse Freude mehr.
Jahre später musste ich nach einem Sportunfall mein Knie wieder auftrainineren, und da ich keine Wasserrate war entschied ich mich fürs Radfahren. Ich kaufte mir ein giftgrünes Cilo-Fahrrad mit violetten Streifen. Auf dem fuhr ich dann viele Jahre übers Land, zur Arbeitsstätte, zum einkaufen etc. Doch so richtig wohl fühlte ich mich eigentlich nie darauf. Heute wiess ich es: die Rahmengeometrie stimmte für meinen Körperbau überhaupt nicht.
Mittlerweile hatte ich den langen Volksläufen und den extremen Berg- und Skitouren abgeschworen, und ich suchte zusammen mit meiner Frau nach einer anderen Möglichkeit, unser Reisefieber zu kurieren. Dabei entdeckten wir das Radfahren. Nach einigen wunderschönen Reisen im nahegelegenen Ausland und in unserer nächsten Umgebung kaufte ich mir vor 4 Jahren mein jetziges Rad, ein Merida Freeway aus der Trekkingserie II. Und dieser Rahmen passt mir nun wie angegossen. Leider ist er nicht so steif, so dass das Gefährt mit grosser Zuladung manchmal ins Schwanken gerät. Aber ansonsten bin ich damit sehr zufrieden.
Dies also der kurze Abriss meiner Fahrrad-Historie.