Re: Wie ist Eure eigene Fahrradhistorie?

von: Krakonos

Re: Wie ist Eure eigene Fahrradhistorie? - 15.06.04 11:12

Hmmm, mal sehen:
so ca. 1978, denke ich, Radfahren auf einem knallgrünen Kinderfahrrad gelernt. War aus dem Westen, glaube ich. Erst mit Stützrädern, später ohne. Dann, während meiner ersten Schuljahre hatte ich eigentlich gar kein eigenes Fahrrad. Meine Eltern hatten auch kein und auch kein großes Interesse am Radfahren. Nur das inzwischen viel zu kleine Kinderrad wurde immer mal wieder zum Rumheizen in unserem Hof mißbraucht. Ein Freund von mir hatte ein 24" Rad und der bekam dann ein neues Klapprad, sodaß wir dann zusammen, ich auf seinem alten Rad, durch die Gegend gedüst sind. Ich denke, ich war ungefähr 12, als ich mein erstes richtiges Rad bekam. Das war also in den späten 80ern. Es war ein 26" Diamant-Rad ohne Schaltung mit Rücktritt. Das fuhr selbst für meine damaligen geringen Ansprüche nicht besonders gut.
1992 habe ich mir dann (zum größten Teil mit dem Geld meiner Eltern) ein Peugeot Monaco gekauft. Das war dann schon was anderes. Ein Rennsportrad, knallrot, saumäßige Weinmann-Felgenbremsen, Shimano-Positron 12-Gang. Die funktionierte Super. Das Raster ist hinten am Schaltwerk, was eigentlich ziemlich genial ist, da praktisch keine Justiererei nötig ist. Die klapperigen Weinmann-Bremshebel und den Stahl-Rennlenker habe ich dann gegen 105er Bremshebel und einen Alu-Rennlenker ausgetauscht. Mit dem Rad bin ich auch meine ersten Touren gefahren. Das ging soweit ganz gut, die Bremsen waren aber für Fahrten mit Gepäck eigentlich unterdimensioniert und der Gepäckträger schlingerte. Irgendwann war dann der Satel hinüber. Ich habe ihn durch einen Brooks Colt ersetzt, der mir aber nicht sehr gut gepaßt hat. Das Rad habe ich sehr lange gefahren. Ich denke so bestimmt 30-35000 km. Dann brach der Rahmen. Ich glaube 1999. Daneben hatte ich mir schon 1996 ein Rennrad selber aufgebaut. Basis ist ein Principia 700-Alu-Rahmen und die 96er Campa Chorus. Dieses Rad wurde von mir für etliche Touren mißbraucht. Dafür wurde auf den hinteren Schnellspanner ein Tubus Fly gesteckt. dazu kam noch eine Lenkertasche. Da mußte man schon etwas am Gepäck sparen, was ich aber sowieso mache. Das ging auf Asphalt super und auf guten Fahrwegen auch erträglich. 39x26 als kleinste Übersetzung waren mit Gepäck fürs Hochgebirge etwas kanpp, aber es ging. Schließlich ist es ein Rennrad, das klettert gut. Wir sind so viele Pässe in den Rockies und auch einige in den Alpen gefahren. Bedingt durch die Rennradgeometrie war es etwas schwierig, mit Lenkertasche im Wiegetritt zu fahren. Da mußte man sich wirklich dran gewöhnen, damit es einen nicht vom Rad haut. Das Rad ist immer noch mein Rennrad und wird jetzt hoffentlich wieder mehr genutzt. Technisch eigentlich immer noch gut, nur die 2x8 Schaltung ist nicht mehr ganz Stand der Dinge. Aber 9kg sind auch heute noch ein guter Wert.
Nachdem also bei meinem Peugeot der Rahmen brach, habe ich mir ein Reiserad aufgebaut. Shimano Ultegra 3x9, Rennlenker, Lenkerendhebel, Tubus Gepäckträger vorn und hinten. Alesa Explorer Felgen, Edco-Naben und Brooks Swift. Das Rad wäre eigentlich sehr gut, wenn da nicht der Rahmen wäre: Ultegra Via DeOro. Sehr lang gebauter Alu-Rahmen mit massiver, häßlicher, etwas verzogener Gabel. Nicht sehr leicht, bock hart und paßt nicht (zu lang). Jetzt habe ich also seit ein paar Tagen einen Nöll T3-Rahmen bei mir im Keller stehen. Die meisten Teile, werden vom alten Rad weiter genutzt. Andere Rohrdurchmesser erzwingen neuen Umwerfer und neue Sattelstütze, und ein neuer Vorbau muß her. Ein SON soll für zuverlässige Beleuchtung sorgen.
Im Laufe dieser Zeit habe ich noch so eine Räder für andere Leute zusammengebaut. Aber, wie ihr seht , ist die Liste meiner eigenen Räder nicht sooo lang und so soll es auch bleiben. Den Nöll-Rahmen werde ich hoffentlich länger fahren, als den Univega.

Gruß Georg