Beschilderung Radwege

von: DaniA

Beschilderung Radwege - 25.10.16 08:22

Liebes Forum,
ich habe gerade die Aufgabe erhalten, eine informative Beschilderung für Radfahrende an unseren Ortseingängen zu erstellen.
Mit Infos wie z.B. Weiterführung des Radwegs,Zufahrten zu alternativen bzw. weiteren angrenzenden Radrouten und örtliche Infrastruktur (Bett & Bike, Gaststätten, Cafés usw.)
Nun habe ich ja unterwegs schon einige Infotafeln gesehen - nur wenn man konkret Ideen zur praktikablen Umsetzung sucht, erinnert man sich so schlecht.

Für (eurer Meinung nach)gelungene Beispiele wäre ich euch dankbar. Vielleicht habt ihr sogar Fotos von den Tafeln /Schildern. Mir hat z.B. die Beschilderung an den Touristinfos der Rhone (Eurovelo 17, Via Rhôna) entlang in Südfrankreich gut gefallen - habe aber leider kein Foto davon. Vielleicht findet sich in eurem Archiv was.

Vielen Dank jetzt schon für eure Mithilfe!
Dani
von: JaH

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 08:33

In Antwort auf: DaniA
Mit Infos wie z.B. Weiterführung des Radwegs,
Was genau ist hier mit "Radweg" gemeint?

Ich würde vermutlich eine Ortskarte nehmen, auf der die entsprechenden Wege/Routen gut erkennbar werden.
Und ganz wichtig, ich würde zusehen, daß die Karte a) halbwegs sicher vor Vandalismus ist und b) auch gepflegt wird.
von: StephanBehrendt

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 08:39

Bist du Verkehrsplanerin?

Zur Radwegweisung gibt es anerkannte Regeln. Der ADFC hat sie wesentlich mitgestaltet und hier veröffentlicht. Des Weiteren ist die ERA zu beachten.

Beide sollten auch genutzt werden damit der Radfahrer eine einheitliche Beschilderung vorfindet und sich nicht mit unsinnigen unverständlichen lokalen Entwürfen herumschlagen muss.

BW hat ausserdem ein Förderprogramm.
von: derSammy

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 09:06

Immer wieder für Verwirrung sorgt die Tatsache, dass "Radweg" sowohl zur Bezeichnung touristischer Radrouten (Elberadweg, Donauradweg, Eurovelo XY, ...), als auch zur Bezeichnung von Radverkehrsanlagen entlang des Straßennetzes benutzt wird. Weder müssen die touristischen Radwege stets über dezidierte Radverkehrsanlagen führen, noch sind die Radverkehrsanlagen immer Bestandteil von touristischen Radrouten. Wenn beides in die Karte soll, würde ich das auch kennzeichnungsmäßig versuchen zu unterscheiden.

So wie ich es orakelnd zwischen deinen Zeilen herauslese, bist du eher von der Tourismusabteilung beauftragt Radtouristen in eurem Ort zu informieren, und zwar durch Hinweistafeln an den Ortseingängen? Nicht mehr und nicht weniger? Solche Tafeln sind meines Wissens nicht genormt und ja nicht Bestandteil der Radwegsführung. ERA und co sollten also nicht relevant sein (obgleich die Beschilderung innerhalb des Ortes natürlich gut und ERA-konform sein sollte!).

Was dann auf eine Tafel soll oder darf, hängt entscheidend von der Ortsgröße ab, in einer Großstadt muss man Infos eher zurückhalten, bei einem Dorf kannst du fast jedes Häuschen einzeln beschriften.

Was mir auf so einer Tafel wichtig wäre: Zu den Unterkünften vor allem die Telefonnummern und -wenn machbar- das Preisniveau.

Beim Aufstellen der Schilder bedenken, dass Radfahrer eher nicht über die Landstraßen in den Ort kommen, sondern oft auch über kleinere Wege, die man als Verkehrsplaner nicht unbedingt auf dem Schirm hat.

Und bei der Beschilderung (das betrifft nicht nur die Infotafeln) im Blick haben, dass Radfahrer auch mal ortsunkundig sein können und vielleicht die nächsten Großstädte kennen, nicht jedoch die Nachbardörfchen Astätt und Bkaff.
von: DaniA

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 09:14

Ah, Danke für eure Fragen und Hinweise - ich habe mich falsch ausgedrückt.
Ich meine Infotafeln, die an unseren Ortseingängen bzw. an den in den Ort hineinführenden ausgewiesenen Radwegen / Radrouten über Weiterführung bzw. Anbindung an weitere Routen, touristische u. lokale Besonderheiten, Infrastruktur usw. informieren.
von: DaniA

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 09:16

In Antwort auf: derSammy

So wie ich es orakelnd zwischen deinen Zeilen herauslese, bist du eher von der Tourismusabteilung beauftragt Radtouristen in eurem Ort zu informieren, und zwar durch Hinweistafeln an den Ortseingängen? Nicht mehr und nicht weniger? Solche Tafeln sind meines Wissens nicht genormt und ja nicht Bestandteil der Radwegsführung. ERA und co sollten also nicht relevant sein (obgleich die Beschilderung innerhalb des Ortes natürlich gut und ERA-konform sein sollte!).

Richtig!:-)

Und Danke für den Hinweis mit dem Preisniveau bei den Übernachtungsmöglichkeiten.
Wir haben hier zwar nicht so viele Hotels etc, aber genau diese Vorabinfo vermisse ich unterwegs auch.
von: StephanBehrendt

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 10:01

Dann halte ich für wichtig:

Art und Preisniveau der Übernachtungsbetriebe (möglichst alle und nicht nur die die zahlen)
Restaurationen
Tourist-Info
Nächste Fahrradwerkstätten
Fahrradabstellanlagen
touristische Highlights
Lebensmittelgeschäfte
Knotenpunkte?
Weinstuben schmunzel

nach Gruppen sortiert, jeweils incl. Fonnummer und Öffnungszeiten und eventuell mit QR-Code
von: JohnyW

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 10:06

Hi,

eine gut lesbare Stadtplan, auf dem die Routen eingezeichnet sowie "Merkmale" wie Kirchen.

detailierte Legende mit unters. Farben für:
- Shopping
- Sehenswürdigkeiten
- Unterkunft
- Restaurants
- etc.
die man mittels Nummer im Stadtplan findet.

Neben Tel.Nummer auch Öffnungszeiten angeben.
von: Martina

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 10:29

Bei Gaststätten und eventuell auch Geschäften freue ich mich insbesondere wenn sie etwas weiter vom Weg ab liegen, wenn gleich die Öffnungszeiten dabei stehen.

Je nach Größe des Ortes ist m.E. auch der Hinweis auf das Vorhandensein einer Apotheke sinnvoll.

Martina
von: Mütze

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 11:23

Hi DaniA, ich habe für unser Dorf die gleiche Aufgabe übernommen und es so gelöst:
Am Dorfeingang und durch das Dorf durch führen Tafeln mit einem "i" und einem Fahrradzeichen drauf.
Die führen zu einem Aushang (ca 1 m x 1 m) mit Glastür davor, die man mit einem Schlüssel verschließen kann.
In dem Aushang habe ich alles wichtige ausgehängt, wobei ich möglichst mit Piktogrammen gearbeitet habe. So gibt's da z. B. Info zu Übernachtungsmöglichkeiten, Geschäften, Reparaturwekstätten, Apotheke, Post, öffentliches WC und so weiter.
Auch gibt es einen Hinweis auf die Internetseite des Dorfes mit QR-Code zum Flashen.
Ein Stadtplan ist auch angepinnt. Da kann man ja die weiterführenden Radwege auch aushängen (ist bei uns aber nicht nötig).
Wir organisieren sogar 'ne Schnitzeljagd durch den Ort, die Spielregeln und die erste zu lösende Aufgabe hängen auch dort aus.
von: DaniA

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 11:31

Hi Mütze,
witzig, als ich deinen ersten Satz gelesen habe, dachte ich sofort an Schnitzeljagd. :-)
Folgen die Leute dem i? Ich hätte die Befürchtung, dass "unsere" Radler lieber weiter fahren und sich nicht erst "zentralisiert" informieren lassen möchten.
von: Mütze

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 11:34

Ja, das klappt gut. Allerdings ist unser Dorf recht klein, die Radler brauchen bloß über, sagen wir mal 3 - 4 Kreuzungen fahren, bis sie beim Info-Aushang sind.
Ich vergaß zu schreiben, daß wir neben dem Aushang einen Fahrradständer angebracht haben.
Und der Vorteil von dem Aushang ist halt, daß man alle Infos jederzeit auf den neusten Stand bringen kann. Einfach neuen Aushang drucken, runterradeln und aufhängen.
von: Toxxi

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 11:51

In Antwort auf: JohnyW
Neben Tel.Nummer auch Öffnungszeiten angeben.

Ja, das ist ganz wichtig! Nichts ist ärgerlicher, als wenn man z.B. montags im Dauerregen zu einem Restaurant fährt, das aber prinzipell am Montag Ruhetag hat. Sowas sollte unbedingt vermerkt werden!

Wenn irgendwelche Wegweiser zu bestimmten Sachen stehen (Restaurant, Kirche etc. pp.) wäre es sehr schön, wenn auch eine grobe Entfernungsangabe draufsteht (sind es 100 m oder 5 km?). Ich habe es schon mehrmals erlebt, dass Wegweiser zu Restaurants an Radwegen stehen, aber weder Entfernung noch Öffnungszeit draufsteht. Wegen schlechter Erfahrungen folge ich solchen Wegweisern i.d.R. gar nicht mehr.

Eine Übersicht, wie eine bestimmt Radroute durch den Ort führt, halte ich auf für sehr angemessen. Es ist nämlich ganz oft so, dass die kleinen grünen Wegweiserchen in Tarnfarbe für den Unkundigen innerorts überhaupt nicht zu erkennen sind. Wenn man abwer wenigstens weiß, wo die Radroute aus dem Ort wieder rauskommt, dann kann man gezielt dort hinfahren.

Ich zitiere auch mal ein besonders schlechtes Beispiel aus einem meiner Reiseberichte:

In Bad Schmiedeberg treffe ich zufällig den Radweg Berlin-Leipzig und beschließe, mal einen Versuch zu starten und dem Weg zu folgen. Wer hat sich den bloß ausgedacht? In einem Dorf führt der Weg auf dem Bürgersteig einmal komplett um den Dorfplatz herum, man muss gefühlte dreißig Bordkanten überwinden nur um am Schluss auf der Straße zu landen, die einfach quer über den Platz gegangen wäre. Einfach sinnlose Zeitverschwendung!

Wenn vor dem Platz die generelle Wegweiseung mal angezeigt würde, wäre das extrem hilfreich gewesen. Ich meine sowas hier:

http://radreise-wiki.de/Datei:Wegweiser_Elberadweg.jpg


Gruß
Thoralf
von: derSammy

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 12:05

Heh, du zitierst aus der tschechischen Radweisung. Du kannst doch nicht erwarten, dass in einem Fahrradentwicklungsland wie Deutschland etwas ähnliches möglich wäre! teuflisch
von: JaH

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 12:32

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: JohnyW
Neben Tel.Nummer auch Öffnungszeiten angeben.

Ja, das ist ganz wichtig! Nichts ist ärgerlicher, als wenn man z.B. montags im Dauerregen zu einem Restaurant fährt, das aber prinzipell am Montag Ruhetag hat. Sowas sollte unbedingt vermerkt werden!
Was zu einem anderem Problem überleiten läßt: Dem der Aktualität. Wie auch auf Internetseiten, hat man stets ein Fragezeichen im Hinterkopf, inwiefern die gegebene Information noch aktuell ist. Wenn man so etwas als Anbieter ausschließen möchte, muss man sich auf die eigene Fahne schreiben die einmal gesammelten Informationen in nicht zu großen Abständen auch zu überprüfen. Das bedeutet aber mitunter nicht wenig Arbeit und je größer der Ort, desto aufwendiger.
Gehört aber auch zu einem langfristig erfolgreichem Auftreten, denn nichts verbreitet sich besser und hält sich beharrlicher, als schlechte Erfahrungen.
von: Margit

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 12:41

In Antwort auf: derSammy
Und bei der Beschilderung (das betrifft nicht nur die Infotafeln) im Blick haben, dass Radfahrer auch mal ortsunkundig sein können und vielleicht die nächsten Großstädte kennen, nicht jedoch die Nachbardörfchen Astätt und Bkaff.
Das hängt wohl damit zusammen, dass es ja auch extra Radkarten gibt, mal im Vergleich https://goo.gl/photos/YSmbcZ7c4pU4tLJy5 Und Radfahrer interessieren sich wohl mehr für Astätt und Bkaff verwirrt als für Orte mit z.B. Bahnhof bier
von: Martina

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 12:55

In Antwort auf: JaH
Das bedeutet aber mitunter nicht wenig Arbeit und je größer der Ort, desto aufwendiger.


Andererseits ist es in einem größeren Ort, in dessen Zentrum es sowieso 10 Restaurants im Umkreis von 500 m gibt nicht so exorbitant wichtig, die genauen Öffnungszeiten von jedem einzelnen aufzuführen. Gibt es dagegen nur eines oder geht es um ein Restaurant oben auf dem Berg möchte ich schon wissen, ob es heute Ruhetag hat.

Martina
von: derSammy

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 12:56

Das, was du verlinkst ist so ein merkwürdiger Effekt der OpenCycleMap. Die hat die Unart ab einer gewissen Detailstufe den Namen der großen Ortschaften schlicht nicht mehr anzuzeigen. Finde ich auch sehr unangenehm und im Brauser wechsle ich da häufig die Kartendarstellung. Die Standardkarte für die Groborientierung, die CycleMap für Höhenlinien und Details.
von: Toxxi

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 12:59

In Antwort auf: Martina
...oder geht es um ein Restaurant oben auf dem Berg möchte ich schon wissen, ob es heute Ruhetag hat.

Das trifft den Kern meiner Ausführungen. schmunzel
von: derSammy

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 13:02

Wobei die offiziellen Öffungszeiten total egal sein können, wenn der Betreiber Kundschaft erspäht und den Laden vorfristig vor der Nase abschließt ("Vorsicht, Umsatz!").
von: jutta

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 13:13

Was nützt dir eine angekündigte Öffnungszeit,
wenn sie nicht mehr stimmt? Das einzig Beständige ist doch heute die Änderung.
Und eine Anzeige über die Zeit aktuell zu halten, ist nicht einfach.
von: DaniA

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 13:59

ja, das Leid mit den Aktualisierungen und den geschlossenen Restaurants hat wohl jeder hier schon mal durch gemacht.
Also Telefonnummer angeben, dann kann der Radler sich beim Anbieter rückversichern.

Apotheke und Arzt war auch ein super Tipp von euch. Dabei hätte ich auch darauf kommen müssen, nachdem ich im letzten Radurlaub tagelang nach einem Arzt Ausschau gehalten habe (Jura, Drôme) bis ich an der Rhône schließlich an einem Krankenhaus vorbei kam.

Ich danke euch!
von: JaH

Re: Beschilderung Radwege - 25.10.16 15:41

Eben eingefallen: Hinweise auf etwaige öffentliche Toiletten, aber auch Trinkwasserspender, sofern vorhanden. Kenner suchen dafür auch gerne Stadtverwaltungsgebäude auf.

Was man auch tun kann, sofern noch nicht vorhanden, ein Fahrradschlauch Automat, denn nicht immer wenn Ersatz gebraucht wird, hat ein Laden auch geöffnet. Hierfür könnte man mit örtlichen Radhändler das Gespräch suchen, oder vielleicht in irgendeiner Weise als Anreiz kooperieren.
von: veloträumer

Re: Beschilderung Radwege - 28.10.16 13:26

Ja, ich könnte auch einige Fotos dazu beitragen, habe aber akutell keine Zeit dafür. Dass du in Frankreich Apotheken nicht gefunden hast, ist mir schleierhaft. In Italien und Frankreich sind Apotheken nicht nur im Überfluss vorhanden (auch in vielen kleine Orten), sondern durch Leuchtschriften exponiert gekennzeichnet. Ärzte sind deutlich schwerer zu finden, dass könnte man allerdings über die Apotheken erfragen. Natürlich wären dazu Hinweise auf einer Infotafel gut. Apotheken ließen sich ggf. per Symbol im Ortsplan markieren. Neben Symbolen werden auch immer wieder Punkte mit unterschiedlichen Farben verwendet, die sich entsprechend auf unterschiedliche Bereiche beziehen. In den Punkte sind dann Nummern, die in einer Legende aufgeschlüsselt werden.

Für Öffnungszeiten von touristischen Betrieben könnte man denen eine Werbeecke zur Verfügung stellen, mit der Auflage, die Basisinfos über ihren Betrieb darin unterzubringen. Vielleicht lässt sich darüber auch noch etwas Geld für die bessere Gestaltung der Tafel eintreiben. Es wären auch LED-Punkte denkbar, die zumindest den aktuellen Stand einblendet, grün noch Plätze frei und geöffnet, rot entweder geschlosen oder belegt. Auch für Esslokale bzgl. Öffnungszeiten denkbar. Die digitale Vernetzung ist sicherlich wiederum eine Kostenfrage. Auch wenn ich keine Smartphone besitze, ist für diese Klientel ein QR-Code ein gute Alternative, um zu Infos schnell zu bekommen. Jeder Betrieb, der über eine Website verüfgt, stellt per QR-Code die Verbindung zu seiner Website her, wo dann hoffentlich Infos sind. QR-Codes sind natürlich auch für andere Einrichtung denkbar wie etwa Sehenswürdigkeiten.

Sofern Radwege in der Umgebung gezeichnet werden: Hinweise auf Steigungen wären nicht schlecht, ebenso der Wegezustand von Radwegen. Im spanischen Baskenland (eigentlich öfters, erinnere mich aber nicht mehr) habe ich mal eine Karte gesehen, wo sehr dezidiert die Schwierigskeitsgrade auch von Offroad-Pisten aufgeschlüsselt waren (unterschiedlich farbig arkiert, ähnlich wie man es von Skipisten leicht/mittel/schwer etc. kennt. Für Mountainbiker gibt es sowas exakt nach Skipistenprinzip in einigen Schweizer Berggebieten, etwa in Zermatt.

Sofern auch Wegweiser von Radwegen aus gemeint sind: Diese sind oft zu klein, um sie beim Vorbeifahren lesen zu können. Am oberen Drau-Radweg (A) sind mir sehr viele Wegweiser an der Strecke aufgefallen, alle schön zu lesen. Es werden auch Firmen ausgewiesen. Generell finde ich es innnerhalb kleinerer Orten besonders im Ausland schön, wenn alle Gewerbebetriebe ausgewiesen werden, also auch Bäcker, Fleischer usw. Immer wieder Mängel gibt es mit der Ausschilderung von Bahnhöfen - sogar in der Autostraßenbeschilderung. Ich selbst wüsste auch gerne, wo bemannte Tankstellen mit Shop vorhanden sind - außerhalb von Schließzeiten gerade auf dem Lande eine der spärlichen Versorgungsmöglichkeiten. Das würde also auch auf die Infotafel kommen. Heute eigentlich schon unerlässlich, Hinweise für Ladestationen für E-Biker zu geben. Radwerkstätten, Radshops und Ladestationen sollten unterschiedliche Symbole haben. Entsprechendes kenne ich etwa von der Lofer-/Steinbergrunde (A). Auch die Symbolgestaltung slowenischer Radkarten gefällt mir - betrifft dann aber größere Gebiete. Auf Infotafeln im Ausland fällt mir gelegentlich auch etwas mehr Freundlichkeit und Humor durch Zeichnungen, Karikaturen usw. auf, selbst bei den Warnhinweisen. Das ist bei unser immer etwas nüchtern und wenig einladend.
von: He-li

Re: Beschilderung Radwege - 29.10.16 13:10

Also jetzt muss ich doch auch mal paar Worte zu dem Thema texten.
Wer bitte soll all eure INFO – Wünsche erfüllen, immer auf aktuellem Stand halten und möglichst in jedem Kaff an mehreren Stellen zur Verfügung halten??
Nicht jeder Ort hat eine Touristinformation die 6-8 Stunden besetzt ist.
Es sind meist kleine Verkehrsvereine mit ehrenamtlichen Mitglieder - die solche Wünsche erfüllen sollen/müssen.
Billig sind solch' umfangreiche Infotafeln wahrlich nicht.
Ich habe diese Aufgabe in unserem Verein auch übernommen.
Wir haben im Ort am R2 z.B. von Nord und Süd je eine Hinweistafel der Vermieter und eine Radwegkarte installiert, gleich dabei einen Rastplatz mit Bank und Tisch.
Es war nicht möglich die Öffnungszeiten der Restaurants auf den Tafeln zu platzieren weil die je nach Lust und Laune variieren.
Jeder Radler sollte die Möglichkeit in kleineren Orten nutzen, auch mal einen Einheimischen nach Bäcker, Lebensmittelladen, Arzt, Bank,Werkstatt usw. zu befragen.
Das tut nicht weh und zu 99% wird einem sicher auch freundlich geholfen.
von: Anonym

Re: Beschilderung Radwege - 29.10.16 14:27

Deine Feststellung finde ich sehr richtig. Es ist einfach die Frage, ob die Zeit für das Aufstellen von immer mehr und kaum zu pflegenden Schilderwäldern noch sinnvoll ist. Die Verbreitung von On-/Offline-Karten auf Smart-Phone mit jeden Detail ist eindeutig - Papierkarten gibt es auch noch. Ist der elektroniklose Reisende in DE noch ein relevanter Zielmarkt, für den Schilder und Tafeln aufgestellt werden müssen? MMn reichen reine Richtungsschilder für das Wesentliche ohne viel (und damit veraltende) Zusatzinfo - also die typischen grünen oder roten Schilder sind ok - und ein Link zur Homepage des Ortes. Da ist die Detailinfo.
von: Martina

Re: Beschilderung Radwege - 29.10.16 14:40

In Antwort auf: He-li
Also jetzt muss ich doch auch mal paar Worte zu dem Thema texten.
Wer bitte soll all eure INFO – Wünsche erfüllen, immer auf aktuellem Stand halten und möglichst in jedem Kaff an mehreren Stellen zur Verfügung halten??


Äh Moment, die Ausgangslage war eine ganz andere: es wurde explizit nach Wünschen gefragt. Weder wurde zugesichert, dass alle geäußerten Wünsche erfüllt werden, noch hat irgendeiner derjenigen, die sich beteiligt haben auch nur die leiseste Andeutung gemacht, dass er die Erfüllung einfordert. Es ist uns durchaus allen bewusst, dass ein Wunsch etwas anderes ist als eine Forderung. D.h. es besteht m.E. nicht der geringste Anlass zu diesem doch recht pampigen fast schon beleidigten Ton.

Zitat:

Jeder Radler sollte die Möglichkeit in kleineren Orten nutzen, auch mal einen Einheimischen nach Bäcker, Lebensmittelladen, Arzt, Bank,Werkstatt usw. zu befragen.
Das tut nicht weh und zu 99% wird einem sicher auch freundlich geholfen.


Ich denke, man muss immer die Gegebenheiten vor Ort kennen, um wirklich entscheiden zu können was sinnvoll ist. Angenommen der Ort liegt oben auf dem Berg und der Radweg führt eigentlich unten vorbei und der Ort hat zusätzlich eine Größe, bei der man nicht sicher sein kann, ob es dort einen Arzt, eine Apotheke oder wasauchimmer gibt. Dann finde ich es sehr hilfreich, wenn an der Abzweigung entsprechendes steht. Ich hätte diesen Wunsch übrigens gar nicht geäußert, wenn ich nicht bereits live und in Farbe entsprechende Beschilderungen gesehen hätte. Anders sieht es aus, wenn der Weg mitten durch den Ort und sowieso an allen relevanten Einrichtungen führt oder der Ort so groß ist, dass eh klar ist, dass es irgendwo einen Arzt gibt. Dann muss man nur noch jemanden finden, den man fragen kann, was je nach Tageszeit manchmal erstaunlich schwierig ist.

Martina
von: He-li

Re: Beschilderung Radwege - 30.10.16 08:25

..es sollte weder pampig noch beleidigend rüberkommen- es sind schlicht und ergreifende Erfahrungswerte aus jahrelanger Praxis ,dass diese Wünsche nicht zu erfüllen sind.
Gerade kleinere Orte sind finanziell nicht in der Lage eine solche ausführliche Beschilderung zu leisten.
In Städten, die Abgaben finanzierte Touristeninformationen betreiben mag manches möglich sein- mit ausführlichem Flyer, Karte usw. an denen sich die Gewerbebetreiber (Hotels,Pension,Restaurants )beteiligen.Aber sind die wirklich immer auf aktuellem Stand?
Gerade in DD erlebt mit 12.-€ Tourismusabgabe für 2 Nächte ( die nennen es halt Bettensteuer) da kann man auch was bewegen an Gästeinformation.
von: KUHmax

Re: Beschilderung Radwege - 30.10.16 11:44

Hallo Heli,
In Antwort auf: He-li
Jeder Radler sollte die Möglichkeit in kleineren Orten nutzen, auch mal einen Einheimischen nach Bäcker, Lebensmittelladen, Arzt, Bank,Werkstatt usw. zu befragen.
Das tut nicht weh und zu 99% wird einem sicher auch freundlich geholfen.

da musst du dann auch ggf. den Einheimischen zur Verfügung stellen, der Radfahrern ggf. auch unter der Woche mitten am Tag Auskunft geben kann lach
(nicht böse gemeint, aber ich habe schon in echten Schlaforten mehrere Orte durchfahren, ohne eine(n) Einheimische(n) zum Fragen zu finden.
von: Margit

Re: Beschilderung Radwege - 30.10.16 15:00

paar km weg von den Ballungszentren sind ja nicht mal die "touristischen" Radwege überlaufen, ausser den ganz bekannten und stark beworbenen. Da wundere ich mich oft, wieviel für eine Minderheit getan wird. Noch mehr wundere ich mich darüber, dass die moderne Technik von den Radfahrern so wenig angenommen wird. Erst heute wieder konnte ich einem jungen Radler behilflich sein, der nicht eruieren konnte, wo genau er sich nun befand, trotz intensivem Studium seiner Karte.

Kürzlich hatte ich Appetit auf ein süßes Stückchen zum Kaffee, also in Osmand kurz nachgesehen und in der Nähe einen eingetragenen Supermarkt gesehen, Google Maps ist da auch sehr gut, sofern man Netz hat. Im nächsten Dorf meinte meine Mitradlerin, dass hier eine Bäckerei gewesen wäre - fragte nur, ob sie auch wüßte wie denn das hübsche Kaff heißt und ob sie wirklich der Meinung ist, dass ich mir das nun merke und demnächst mal wieder hier vorbei radeln mag wirr
von: Toxxi

Re: Beschilderung Radwege - 30.10.16 15:03

In Antwort auf: He-li
..es sollte weder pampig noch beleidigend rüberkommen- es sind schlicht und ergreifende Erfahrungswerte aus jahrelanger Praxis ,dass diese Wünsche nicht zu erfüllen sind.

Für mich kam es auch ziemlich abwertend rüber. Es ging hier ausschließlich daum, um Wünsche zu sammlen. Wenn man die von vorherein ablehnt, kann man sich irgendwie alles sparen.
von: Toxxi

Re: Beschilderung Radwege - 30.10.16 15:09

In Antwort auf: DaniA
ich habe gerade die Aufgabe erhalten, eine informative Beschilderung für Radfahrende an unseren Ortseingängen zu erstellen.

Ein Wunsch, der vielleicht seltsam erscheinen mag:

Es sollte zu allererst der Name des Ortes dort stehen!

Ich bin schon ziemlich viele Radwege gefahren, die irgendwo von links nach schräg in einen Ort hineinführen, aber eben nicht auf öffentlichen Straßen. Da steht kein Ortseingangsschild, kein Hinweisschild und kein gar nichts. Sehr beliebt ist das an vielen deutschen Flussradwegen (löbliche Ausnahme: Saaleradweg, dort gibt es kleine Ortseingangsschilder).

Und im Ort selbst weiß man dann nicht, wo man eigentlich ist. Wenn man einen Einheimischen fragt, bekommt man in aller Regel einen Vogel gezeigt. In Vor-Navi-Zeiten bin ich dann immer zu einen Restauant gefahren (sofern vorhanden), weil auf der Speisekarte in der Regel eine Adresse steht.

Gruß
Thoralf
von: Friedrich

Re: Beschilderung Radwege - 30.10.16 15:09

In Antwort auf: Margit
Erst heute wieder konnte ich einem jungen Radler behilflich sein, der nicht eruieren konnte, wo genau er sich nun befand, trotz intensivem Studium seiner Karte

Die Karte verkommt zum Buch mit sieben Siegeln zwinker.
von: Peter Lpz

Re: Beschilderung Radwege - 30.10.16 15:40

Hallo Thoralf,

mit dem Radweg Berlin - Leipzig hast Du dir aber nun wirklich ein besonders schlechtes Beispiel ausgesucht. Wenn man sich auf seinen Streckenplan von Berlin nach Leipzig oder umgekehrt, etwas vorbereitet hat, dann wählt man den Radweg schon auf Grund der Streckenlänge ab. Da braucht man über das Streckenprofil noch nichts zu wissen.

Das von Dir zitierte Beispiel aus Tschechien hat aus meiner Sicht auch ein paar ernstzunehmende Schwächen. Denn wir sprechen hier von einem Land, das schon auf Grund der erheblich geringeren Verkehrsdichte viel bessere Voraussetzungen zum Radfahren aufweist. Nachteilig in Tschechien finde ich die Führung über ein Nummernsystem. Beim Elberadweg ist die Wegführung, wie bei den meisten Flussradwegen relativ simpel. Und wer tatsächlich beispielsweise dem Kammweg im Erzgebirge folgen möchte, der kann das auch auf ca. 150km Strecke tatsächlich auf einer geschickt gewählten und vorbildlich beschilderten Strecke tun.

Möchte man auf selbstgewählten Routen einfach nur durchs Land fahren, bspw. von Johanngeorgenstadt nach Furth im Wald, dann wird man sich um die Radwegzeichen in Tschechien auch nicht scheren. Hilfreich werden die erst mit dem sehr guten tschechichen Kartenmaterial, bspw. dem Cycloatlas (1:75.000). Ich finde die deutsche Radwegbeschilderung garnicht so schlecht, denn hier steht auf dem Pfeil zumeist der nächste Ort mit der dazugehörigen Entfernung. Mir reicht das. Nachteilig in Deutschland sind fehlende Schilder, verdrehte Schilder und eine zuweilen mit haarsträubenden Umleitungen verbundene "Sightseeing bzw. Kommerzbeschilderung", zumeist ohne Hinweis auf den kürzeren Weg. Durch Tschechien kommt man auch ohne Radwegbeschilderung mit dem Autoatlas auf hervorragend ausgewiesenen Nebenstrecken für Autofahrer. Jedenfalls waren das meine Erfahrungen, als ich einfach durch Tschechien durchgefahren bin.

Gruß Peter
von: Margit

Re: Beschilderung Radwege - 30.10.16 15:57

In Antwort auf: Friedrich

Die Karte verkommt zum Buch mit sieben Siegeln zwinker.
kann ich mir nicht vorstellen, ein paar Seiten mit eingezeichneter Route zur groben Übersicht habe ich (fast) immer dabei bier
von: Martina

Re: Beschilderung Radwege - 30.10.16 18:58

In Antwort auf: Margit
Noch mehr wundere ich mich darüber, dass die moderne Technik von den Radfahrern so wenig angenommen wird.


Man kann ja das eine tun und das andere nicht lassen. zwinker Die moderne Technik ist halt auf Strom und eventuell Netzabdeckung angewiesen, während das Schild vandalismusgefährdet ist. D.h. es ist nie schlecht, mehrere Informationsquellen zu haben und auch zu nutzen.

Martina
von: derSammy

Re: Beschilderung Radwege - 01.11.16 22:53

Ich finde an den lokalen Radweisungsausschilderungen nachteilig, dass die oft sehr lokal begrenzt sind. StephanBerendt meinte hier zwar mal, dass immer mindestens ein Nah- und ein Fernziel ausgeschildert sein sollen, aber ich habe nicht selten erlebt, dass die Ausschilderung recht nichtssagend war. Z.B. Nahziel ist ein Stadtteil (den die Ortskundigen sowieso kennen und den Ortsunkundige zum ersten mal lesen) und "Fern"ziel ist die nächste Ortschaft. Wenn du gerade eine Großstadt verlässt, ist das genauso oft nichtssagend. Ich fände mal gut, wenn z.B. wirklich die nächste Großstadt (und sei es in 50km Entfernung) ausgewiesen werden würde.
von: iassu

Re: Beschilderung Radwege - 01.11.16 23:05

Wird hier im Raum grundsätzlich drauf geachtet.
von: Falk

Re: Beschilderung Radwege - 01.11.16 23:41

Zitat:
Ich fände mal gut, wenn z.B. wirklich die nächste Großstadt (und sei es in 50km Entfernung) ausgewiesen werden würde.

Stimmt. Ein krasses Beispiel dafür oder besser dagegen war Malmö–Trelleborg. Dass beide Städte auch für Fahrradbenutzer ein naheliegendes Ziel sein könnten, hat den Wegweiseraufstellern offenbar keiner gesagt. Wenn man sich an die, die es gibt, hält, landet man auf der Autobahn.
von: Toxxi

Re: Beschilderung Radwege - 02.11.16 05:45

In Antwort auf: derSammy
Ich fände mal gut, wenn z.B. wirklich die nächste Großstadt (und sei es in 50km Entfernung) ausgewiesen werden würde.

Zustimmung. bravo

Wobei ich Großstadt abmildern und durch "größere Stadt" ersetzen würde. Es gibt in Deutschland Ecken, in denen es deutlich mehr als 100 km bis zur nächsten Großstadt (>100000 EW) sind.

Gruß
Thoralf
von: derSammy

Re: Beschilderung Radwege - 02.11.16 15:01

Von mir aus, 50.000 Einwohner bin ich auch gewillt zu akzeptieren. Allerdings ist die Großstadtdichte von Nordbrandenburg/Mecklemburg-Vorpommern abgesehen schon recht hoch. Besagte 100km sollten es recht selten sein.
von: veloträumer

Re: Beschilderung Radwege - 02.11.16 15:57

In Antwort auf: derSammy
Von mir aus, 50.000 Einwohner bin ich auch gewillt zu akzeptieren. Allerdings ist die Großstadtdichte von Nordbrandenburg/Mecklemburg-Vorpommern abgesehen schon recht hoch. Besagte 100km sollten es recht selten sein.

Du solltest mal die eingetragene Städte nacheinander abfahren - und zwar mit Tacho! Dann würdest du den Spruch als ziemliches Märchen interpretieren. Es nutzt auch wenig, wenn ich in Reutlingen die Ausschilderung für Freiburg erhalte, wenn ich nach Sigmaringen oder Rottweil möchte. Dann weiß ich immer noch nicht, in welche Richtung. Stuttgart oder Reutlingen nach Süd und Südost findest du auf über 200 km keine Großstädte, wohl bedeutende Orte wie Konstanz, Lindau, Bregenz, Ravensburg, Oberstdorf und sogar mehrere Staatsgrenzen. Die Einwohnerzahl allein kann ja nicht das Kriterium für einen überregionalen Radwegweiser sein - es kommt schon drauf an, ob der Wegweiser im Ruhrgebiet oder in der fränkischen Pampa steht. Und selbst wenn, müsstest du noch ein paar Einwohner nach unten abgeben, eher deutlich weniger - sonst bekommst du kein sinnvolles Radwegweisernetz - nicht in Deutschland.

Nicht zuletzt gibt es aus Radlersicht auch zu viele gleichwertige Varianten, als das Fernziele auf Wegweisern Sinn machen, die viele Radler nicht mal als Tagesetappen schaffen würden. Bei Autos gibt es schon eine markante Verschlankung der Alternativen, weil sodann Wege via Autobahnen ausgeschildert sind, ggf. noch Bundesstraßen. Über 50 km als Ortsausschilderung ist aber schon bei Bundesstraßen sehr selten. Befindet sich jemand auf dem Donauradweg, will er auch eher nicht wissen, wo es nach Reutlingen geht, sondern sucht eine Orientierung auf dem Danauradweg, alo etwa wo geht es donauaufwärts nach Donaueschingen und wo abwärts nach Wien. Dass dann Ulm auf dem Weg nach Wien liegt, darf man vielleicht auch noch den bildungsarmen Schichten zutrauen zu wissen. Es braucht also schon eine angepasste Betrachtung der Umgebung.

Übrigens: Auf der Karte fehlt zumindest Ulm als Großstadt - würde aber am Argument nichts ändern. Stuttgart - Ulm sind schon ca. 100 km auf den kürzesten Varianten.
von: iassu

Re: Beschilderung Radwege - 02.11.16 15:58

Ich schlage folgende, einfache und übersichtliche Regelung vor:

Zusätzlich zu lokalen Sehenswürdigkeiten wie "Schmidts Katzenasyl" und "Friederikes Perückenwebshop" sind folgende Angaben schildisch darzustellen:

- "Ortszentrum" (wenn vom durch das Industriegebiet führenden Durchgangsradweg weiter als 27 km entfernt),
- "Verpflegungsinfrastrukturelle Einrichtungen" (wenn in unmittelbarer Umgebeung des Standorts eine Bäckereidichte von weniger als 3,6 Geschäften/50m gegeben ist),
- "Verpflichtungsfreie Sozialpausierungsgrünflächen" (wenn das nächsterreichbare Fußballfeld eine geschlossene Arena ist)(das Wort "Wildzelten" ist strikt zu vermeiden!),
- "AAA" (AhnenAufbewahrungsAreale) (wenn die ansonsten nächste Trinkwasseraufbereitungsanlage weiter als 12,8 km entfernt ist) sowie
- "Massenagglomeration" (Ort mit mindestens N+1 Einwohnern (Zählung nicht älter als 41 Jahre) im Verhältnis zum Standortort.

Des weiteren möchte ich dringend anregen, endlich (!) angemessen arrangierte Radfernwegkapellen einzurichten, die ohne größere Umwege (max 3 Bogenminuten Abweichung vom anzunehmenden Reiseziel) konsumierbar sind.
von: veloträumer

Re: Beschilderung Radwege - 02.11.16 16:21

Ist mir noch zuviel Algebra, ich hätte gerne noch etwas mehr Differential- und Integralrechnung, z.B. für die zulässige Flächenbestrahlung der Sonne bezogen auf die infinitissimale Näherung der Unschärfe der Punktkoordinate des Infopunktes in Abhängigkeit von der Fußstandfläche stark profilierter Radschuhe, für deren Änderung des Kippwinkels bei unsicherem Stand eine asymptotische Veränderung des UV-Indexs auf die Denkplattenachse des Hirns zu beachten ist. zwinker
von: derSammy

Re: Beschilderung Radwege - 02.11.16 16:34

Au man, da hab ich ja was losgetreten. Liegt das nur am vergessenen Smily?

Ich geb mal ein Beispiel: Du steigst in Chemnitz aus dem ehemaligen Fernbahnbahnhof "Chemnitz Cenral" und suchst den D4, der da irgendwo vorbei führen muss. Ausschilderung? Fehlanzeige!
Also fährst du irgendwie los und triffst tatsächlich irgendwo auf den Streckenverlauf. Dort sind dann ausgeschildert "Adelsberg/Erdmannsdorf" in die eine Richtung und "Siegmar/Rabenstein" in die andere Richtung. Kein Wort von Freiberg, Dresden oder gar dem Endziel Zittau in die östliche oder Gera, Jena, Erfurt oder gar Aachen in die westliche Richtung. Als ob man sich auf den D4 begiebt um Stadtteile von Chemnitz anzufahren. wirr
von: iassu

Re: Beschilderung Radwege - 02.11.16 16:44

Wenn du unverhofft doch noch auf den Rattwech triffst, dann hattest du ja wohl ein recht positives Horoskop. Das dürfte dir in Meran kaum gelingen.... lach
von: Uli

Re: Beschilderung Radwege - 02.11.16 16:56

Zitat:
Als ob man sich auf den D4 begibt, um Stadtteile von Chemnitz anzufahren

Ich kenne die Ausschilderung in Chemnitz und die des D4 dort nicht, aber ich habe mit dem Verantwortlichen für die Beschilderung des NRW-Radroutennetzes genau das Thema mal diskutiert. Zusammenfassung:

Das NRW-Radroutennetz dient primär dem täglichen Bedarf. Zusätzlich berücksichtigt es die Belange des Radfahrens als Freitzeitbeschäftigung, indem es um touristische Routen ergänzt wird. Die zugrunde liegende Systematik der Beschilderung wurde 1998 durch die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen mit dem "Merkblatt zur wegweisenden Beschilderung für den Radverkehr" erarbeitet. Die Schilder weisen in der Regel auf die nächste Nachbargemeinde als Fernziel sowie auf dazwischen liegende Orte als Nahziele. Zusätzlich ist die Möglichkeit gegeben, touristische Routen mit zusätzlich angebrachten Piktogrammen ergänzend auszuschildern.

Ich kann mir gut vorstellen, dass das in Chemnitz auch so ist, denn meines Wissens wird diese Systematik mittlerweile bundesweit (weitgehend) als Maßstab angesehen.

Gruß
Uli
von: derSammy

Re: Beschilderung Radwege - 02.11.16 17:04

Hm, Beschilderung nach Grundsätzen von vor fast zwanzig Jahren. Aus Zeiten, wo der Anteil von Rädern am Modalsplit noch 20% niedriger war und vor der Etablierung der E-Bikes? Sehr zukunftsweisend daran festzuhalten.... omm

Ich frag mich ja, welcher "Alltagsfahrer" die Ausschilderung seines Nachbarstadtteils wirklich braucht. Der weiß wo der ist. Der Ausschilderung bedürfen Ortsunkundige und die wissen in aller Regel nicht wie Stadtteile heißen - die sind häufig ja noch nicht mal in Freizeitkarten erfasst.
von: Falk

Re: Beschilderung Radwege - 02.11.16 18:20

Zitat:
"Chemnitz Cenral"

Den müssen sie erst noch bauen. Kennst Du eine geeignete Stelle?

Was aber die Wegweisung betrifft, das Prinzip ist ziemlich einfach. Mindestens notwendig sind der nächste Ort und der nächste Knoten. Mehr gerne, doch diese beiden Sachen müssen hervorgehoben sein.
von: StephanBehrendt

Re: Beschilderung Radwege - 02.11.16 18:57

In Antwort auf: derSammy
Hm, Beschilderung nach Grundsätzen von vor fast zwanzig Jahren.
Haben die Menschen heute prinzipiell andere Ziele als damals? Wollen sie heute nicht zum nächsten Ort sondern drum herum fahren?
von: derSammy

Re: Beschilderung Radwege - 02.11.16 20:35

Die Frage darf schon erlaubt sein, ob die Entscheidungsgründe von vor 20 Jahren noch aktuell sind. Radreisen innerhalb Deutschlands haben seitdem einen "Boom" erfahren, E-Mobilität spielt genauso eine Rolle wie die Veränderungen im Radfahrverhalten. Da stellt sich mir schon die Frage, ob man die aktuellen Vorgaben mal auf Praktikabilität und zweckhaftigkeit geprüft hat, ob man damit alle Radler erreicht oder eventuell redundanten Aufwand an einer Stelle betreibt, wo es dessen nicht bedarf. Wie gesagt, Leute mit Ortskenntnis brauchen in der Regel keine Lokalbeschilderungen. Und Leute ohne Ortskenntnis können mit den Schildern allzuoft nix anfangen.
Unabhängig von den Beschilderungsrichtlinien gibt es nicht wenige Stellen, wo die Ausschilderung der Routenführung und der Wegführung ansich mal einer Überarbeitung bedürfen. Aber all das hat mit den Infotafeln nicht mehr viel zu tun...
von: Holger

Re: Beschilderung Radwege - 02.11.16 20:51

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: derSammy
Hm, Beschilderung nach Grundsätzen von vor fast zwanzig Jahren.
Haben die Menschen heute prinzipiell andere Ziele als damals? Wollen sie heute nicht zum nächsten Ort sondern drum herum fahren?

Ich denke schon, dass es heute mehr Reiseradler gibt als vor 20 Jahren. Verglichen mit den Sonntagsradlern immer noch relativ wenig, aber das hat sich schon merkbar verändert. Und daher sind schon mehr Leute unterwegs, die weiter entfernte Ziele haben.
von: nachtregen

Re: Beschilderung Radwege - 02.11.16 20:58

In Antwort auf: derSammy
Wie gesagt, Leute mit Ortskenntnis brauchen in der Regel keine Lokalbeschilderungen.

IBTD.

Leute mit Ortskenntnis finden zwar problemlos irgendeinen Weg von z.B. von Berlin-Kreuzberg in den Nachbarstadtteil Berlin-Schöneberg, aber sie würden ohne Beschilderung nicht die Radroute finden (wenn sie die nicht schon mal gefahren sind). Die in dem Fall ausnahmsweise sogar recht gut ist.
von: Toxxi

Re: Beschilderung Radwege - 02.11.16 21:55

In Antwort auf: iassu
- "Ortszentrum" (wenn vom durch das Industriegebiet führenden Durchgangsradweg weiter als 27 km entfernt)

Ich vermute, dass das ironisch gemeint ist. Ich nehme es aber ernst.

Am Etschradweg durch Trient habe ich vom Ort fast nichts gesehen. Die Etsch fließt recht weit vom Zentrum weg. Ein Wegweiser stand nirgendwo. Ein Navi hatte ich damals nicht. Und nun Stadtpläne von sämtlichen Städten mitnehmen, die zwischen München und Rom liegen, musste auch nicht sein.

Fazit: Von Trient habe ich nahezu nichts gesehen. traurig

In Antwort auf: iassu
Des weiteren möchte ich dringend anregen, endlich (!) angemessen arrangierte Radfernwegkapellen einzurichten, die ohne größere Umwege (max 3 Bogenminuten Abweichung vom anzunehmenden Reiseziel) konsumierbar sind.

Das darf von mir aus sehr gern unterbleiben... traurig Religion ist Privatsache und sollte nciht mit so ernsten Sachen wie Radfahren vermischt werden. Kein öffentliches Geld für Wegweiser zur religiösen Einrichtung! entsetzt

Gruß
Thoralf
von: Toxxi

Re: Beschilderung Radwege - 02.11.16 22:01

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: derSammy
Hm, Beschilderung nach Grundsätzen von vor fast zwanzig Jahren.
Haben die Menschen heute prinzipiell andere Ziele als damals? Wollen sie heute nicht zum nächsten Ort sondern drum herum fahren?

Denkst du auch nach, bevor du was schreibt, und liest du ggf. den Beitrag, um den es geht? Ich stelle eine Gegenfrage:

Wozu gibt es die D-Routen? verwirrt Um zum Eisessen in den nächsten Ort zu fahren? Oder zum Frisör? Dafür kann man sich den ganzen Aufwand echt schenken... omm

Die D-Routen sind primär als FERNradwege gedacht, die sich einmal quer durch Deutschland ziehen. Oft von Grenze zu Grenze (bzw. Meer). Und da brauchen sie definitiv eine entsprechende Wegweisung. Ansonsten ist das einfach nur rausgeschmissenes Geld.

Gruß
Thoralf
von: iassu

Re: Beschilderung Radwege - 02.11.16 22:10

Es war einfach nur sarkastisch gemeint. Die Zeiten, in denen ich aus Bravheit, Neugier und Bequemlichkeit einfach den Schildern folge, sind lange vorbei. Erlebnisse wie in Meran und nicht zuletzt in der Tat der grandiose Scherz bei Trento haben dazu quasitraumatisch beigetragen. Auch hierzuland gibt es bekanntlich jeden Tag mindestens eine Wegweiserkatastrophe, die einem immer wieder sagt: DU WOLLTEST ES DOCH NICHT MEHR MACHEN !

Man muß ja vom Flußufer kommend mehr als 1 km an diesem Kanal hoch zur Landstraße fahren und gleich danach wieder runter. Als ich das zweitemal dort unterwegs war, haben sie glaube ich unten an einer Brücke gebaut. Ich bin dennoch oben auf der Straße geblieben und kann mich daher damit brüsten, Trento leibhaftig von innen gesehen zu haben.

Und ja, auch mit Radwegkapellen war ich ebenfalls nicht auf der todernsten Seite. Obwohl ja in Autobahnkapellen auch niemand rein muß und der Bereich des Privaten nicht gestört wird.
von: hopi

Re: Beschilderung Radwege - 03.11.16 05:54

In Antwort auf: Toxxi

Am Etschradweg durch Trient habe ich vom Ort fast nichts gesehen. Die Etsch fließt recht weit vom Zentrum weg. Ein Wegweiser stand nirgendwo. Ein Navi hatte ich damals nicht. Und nun Stadtpläne von sämtlichen Städten mitnehmen . . . .,
na ja, oft gibt es solche Dinge. Aber bisher hat mich das nicht besonders gestört. Auch wenn ich meine Radreisen fast nie im Detail Pläne, schaue ich mir meistens vorher auf geeigneten Kartenwerken die zu befahrende Gegend an. Und im Raum Trient habe ich halt irgendwo ganz bewusst den Radweg verlassen und habe mich dann in die Stadt begeben.

Zitat:
Kein öffentliches Geld für Wegweiser zur religiösen Einrichtung! entsetzt
ich schaue mir gerne alte Sakralbauten an, auch wenn ich ansonsten keine besondere Verbindung zu religiösen Vereinigungen habe. Ansonsten bleibt dann wohl nur der Rat "Augen zu und schnell am Strasburger Münster vorbei" wenn der Weg durch oder in diese Stadt führt! schmunzel
von: Frankenradler

Re: Beschilderung Radwege - 03.11.16 06:30

In Antwort auf: Toxxi

In Antwort auf: iassu
Des weiteren möchte ich dringend anregen, endlich (!) angemessen arrangierte Radfernwegkapellen einzurichten, die ohne größere Umwege (max 3 Bogenminuten Abweichung vom anzunehmenden Reiseziel) konsumierbar sind.

Das darf von mir aus sehr gern unterbleiben... traurig Religion ist Privatsache und sollte nciht mit so ernsten Sachen wie Radfahren vermischt werden. Kein öffentliches Geld für Wegweiser zur religiösen Einrichtung! entsetzt

Gruß
Thoralf


Also Kirchen und Klöster sind auch Teil des allgemeinen Kulturgutes. Ich war eben zu einer Tagung in Wittenberg, obwohl schon November ist die Stadt noch voller Touristen (v.a. auch Fluss- Schifffahrten). Die Wittenberger würden sich schön bedanken, wenn die Leute nicht auf die Schlosskirche etc. hingewiesen würden. Der Elberadweg führt auch deshalb mitten durch die Stadt.

Im übrigen gibt es bereits eine Reihe von Radwegekirchen, ähnlich den Autobahnkapellen. Allein an der Elbe hat ich letztes Jahr 2 gesehen.

Gruss Gerhard
von: Toxxi

Re: Beschilderung Radwege - 03.11.16 06:32

In Antwort auf: hopi
Auch wenn ich meine Radreisen fast nie im Detail Pläne, schaue ich mir meistens vorher auf geeigneten Kartenwerken die zu befahrende Gegend an.

Würdest du dir von JEDEM Städtchen auf deiner Reise akribisch den Stadtplan angucken, kopieren und mitnehmen (immer vorausgesetzt, du hast kein Navi oder Smartphone)? verwirrt Der Sinn von Wegweisern st doch gerade, dass man das nicht machen muss.

Gruß
Thoralf
von: Toxxi

Re: Beschilderung Radwege - 03.11.16 06:40

In Antwort auf: Frankenradler
Also Kirchen und Klöster sind auch Teil des allgemeinen Kulturgutes.

Okay, mein Beitrag kam vielleicht falsch rüber.

Ich sehe das genauso, dass alte Kirchen und Klöster (und Moschen, Synagogen etc.) Kulturgut sind. schmunzel Ich schaue mir auf meinen Radreisen gern sowas an. Was mich bei Kirchen in großen Städten auch beeindruckt, ist die Ruhe, die dort drin herrscht, als Gegensatz zu dem ganzen Trubel drumherum.

In Antwort auf: Frankenradler
Im übrigen gibt es bereits eine Reihe von Radwegekirchen, ähnlich den Autobahnkapellen. Allein an der Elbe hat ich letztes Jahr 2 gesehen.

Ich frage mich immer wieder allen Ernstes, ob es wirklich Leute gibt, die sowas nutzen... Kennen tue ich niemanden.

Aber öffentliche Gelder, die man sinnvoller für Radinfrastruktur anlegen sollte, für "Radwegkapellen" ausgeben? traurig Wozu? Ich kann mir kaum vorstellen, dass man das etwas architektonisch und kulturell wertvolles hinsetzt. Und falls doch, wird es sicherlich teuer, und ist dann umso mehr Verschwendung.

Gruß
Thoralf
von: Frankenradler

Re: Beschilderung Radwege - 03.11.16 06:43

Von der Finanzierung habe ich nichts gesagt, aber auch für mich als engagierten evangelischen Christen ist klar, dass das keine staatliche oder kommunale Aufgabe ist, sondern eine kirchliche. Die beiden erwähnten Kirchen an der Elbe waren dort auch von den örtlichen Gemeinden betreut (die eine mehr, die andere weniger).

Insoweit sind wir uns einig.
Gruss Gerhard
von: hopi

Re: Beschilderung Radwege - 03.11.16 07:09

In Antwort auf: Toxxi

Würdest du dir von JEDEM Städtchen auf deiner Reise akribisch den Stadtplan angucken, kopieren und mitnehmen (immer vorausgesetzt, du hast kein Navi oder Smartphone)? verwirrt Der Sinn von Wegweisern st doch gerade, dass man das nicht machen muss.
selbstverständlich würde ich das nicht machen. Auch seit ich statt Papierkarten digitale Karten und ein dazu passendes "Kartenanzeigegerät" (z.zt. ein Garmin Oregon 450) nutze interessiert mich nicht jedes Städtchen, welches irgendwo am Wegerand meiner Reise liegt. schmunzel
Und jetzt sind wir wieder bei der hier im Faden angesprochenen Frage, zu welchen Orten/Richtungen denn die Fahrradbeschilderung verweisen sollte. Das große Ziel irgendwo in der Ferne, vielleicht erst nach mehreren Tagesetappen erreichbar oder doch eher das nächste Dorf oder den nächsten Stadtteil? Wenn die Schilder auch im Vorbeifahren noch lesbar bleiben sollen, muss man sich halt für irgendeine Auswahl entscheiden. Im Zweifelsfall wird die dann nicht meinen konkreten Wünschen und/oder Bedürfnissen im Einzelfall entsprechen. Damit wird man wohl leben müssen. Zumindest mich stört es relativ wenig. schmunzel
Über viele Jahre musste ich mit der recht merkwürdigen Beschilderung des Radwegenetzes bei uns am Niederrhein leben. Da gab's nur Richtungspfeile und Nummern, deren Bedeutung nur durch Mitnahme einer dazu passenden besonderen Karte erkennbar war. Diese besonderen Karten habe ich mir nie gekauft und bin möglicherweise deshalb gegenüber nicht immer hilfreicher Beschilderung besonders "abgehärtet" schmunzel
von: derSammy

Re: Beschilderung Radwege - 03.11.16 07:31

In Antwort auf: Toxxi

In Antwort auf: Frankenradler
Im übrigen gibt es bereits eine Reihe von Radwegekirchen, ähnlich den Autobahnkapellen. Allein an der Elbe hat ich letztes Jahr 2 gesehen.

Ich frage mich immer wieder allen Ernstes, ob es wirklich Leute gibt, die sowas nutzen... Kennen tue ich niemanden.

Irrtum. Wir haben am Elberadweg an mindestens einer dieser Kirchen Halt gemacht. Im ausliegenden Gästebuch waren zahlreiche Eintragungen von Radreisenden - und das obwohl es mit Anfang Mai noch etwas vor der eigentlichen Rad(haupt)saison war.

In Antwort auf: Toxxi

Aber öffentliche Gelder, die man sinnvoller für Radinfrastruktur anlegen sollte, für "Radwegkapellen" ausgeben? traurig Wozu? Ich kann mir kaum vorstellen, dass man das etwas architektonisch und kulturell wertvolles hinsetzt. Und falls doch, wird es sicherlich teuer, und ist dann umso mehr Verschwendung.

Diese Radwegskirchen sind in aller Regel bestehende Kirchen an Radwegen, die man spezifisch auf Radler ausrichtet. Der Hauptknackpunkt ist (ähnlich wie bei den Autobahnkirchen auch), dass die Kirchen stets offen sein müssen und entweder immer jemand zugegen sein muss, oder die Kirche halbwegs diebstahl- und vandalismussicher gemacht werden muss. Dann kommen noch einige fahrradspezifische Dinge hinzu, wie Karteninfomaterial, etc. Unterhalten wird das Gebäude natürlich von der Kirche. Was das Infomaterial betrifft - da darf sicher zweifelsfrei auch das örtliche Tourisimusbüro ran. Und die Ausschilderung selbst ist meines Erachtens schon eine staatliche Aufgabe. Wobei so ein paar Schilder wirklich nicht die Welt kosten.
von: StephanBehrendt

Re: Beschilderung Radwege - 03.11.16 08:08

In Antwort auf: Toxxi
Denkst du auch nach, bevor du was schreibt, und liest du ggf. den Beitrag, um den es geht?
Meistens schon.
Zumindest in Ballungsgebieten dient die Radwegweisung auch weiterhin weniger für Forumisten auf Reise sondern für Menschen zur Arbeit und zur Schule. Dein Beispiel vom D-Netz beschreibt also nur einen kleinen Teil der Wegweisung.
von: Friedrich

Re: Beschilderung Radwege - 03.11.16 09:02

In Antwort auf: Toxxi
Ich frage mich immer wieder allen Ernstes, ob es wirklich Leute gibt, die sowas nutzen... Kennen tue ich niemanden.

Ich schon - sowohl Reiseradler als auch LKW-Fahrer die Langstrecken bedienen und oft über Wochen unterwegs sind. Die letzte Radfahrerkirche die ich besucht habe war die 1. Deutsche Radfahrerkirche Weßnig (in diesem Sommer am Elberadweg) - allen Ernstes (und ich war nicht allein in der Kirche bzw. im Kirchenhof) zwinker.
von: dhomas

Re: Beschilderung Radwege - 03.11.16 10:23

Ist ja OK, sie haben es ja auch mit ihrer Kirchensteuer bezahlt. Hoffentlich.
von: veloträumer

Re: Beschilderung Radwege - 03.11.16 12:09

In Antwort auf: Toxxi
Ich sehe das genauso, dass alte Kirchen und Klöster (und Moschen, Synagogen etc.) Kulturgut sind. schmunzel Ich schaue mir auf meinen Radreisen gern sowas an. Was mich bei Kirchen in großen Städten auch beeindruckt, ist die Ruhe, die dort drin herrscht, als Gegensatz zu dem ganzen Trubel drumherum.

Dazu kommt noch, dass manchmal christliche und weltliche Vergötterung zusammenfallen und letztere vielleicht sogar bedeutsamer ist, hier insbesondere für Radler: Madonna del Ghisallo. Ich hätte auch noch ein besonders eindrückliches Exemplar eines Heiligentempels vorzuzeigen, das ebenfalls weltliche(n) Kult(ur) mit christlicher Gebetsstätte zusammenbringt - dabei nicht mal als Kirche eindeutig erkennbar ist -, muss dazu aber auf eine vermutlich spätere Vorstellung im Forum vertrösten.
von: StephanBehrendt

Re: Beschilderung Radwege - 03.11.16 12:21

In Antwort auf: Toxxi
Die D-Routen sind primär als FERNradwege gedacht, die sich einmal quer durch Deutschland ziehen. Oft von Grenze zu Grenze (bzw. Meer). Und da brauchen sie definitiv eine entsprechende Wegweisung. Ansonsten ist das einfach nur rausgeschmissenes Geld.
Die D-Routen laufen überwiegend auf bereits vorhandenen Wegen.
Die D-Routen werden wie eigentlich alle Routen überwiegend nicht durchgehend sondern nur auf Teilstücken befahren. Wer sie komplett fährt, dem würde ein einfaches Logo reichen.

Eine eindeutige Zielwegweisung mit Ort und Entfernung wie beim KFZ war ja gerade das Wegweisende in der Beschilderung. Vorher gab es fast nur kryptische Nummern oder bunte Logo-Täfelchen. Ohne Papierkarte war Beides für den Fremden unbrauchbar.