Re: Abenteurerin hält Westeuropa für nicht radelba

von: Henki

Re: Abenteurerin hält Westeuropa für nicht radelba - 27.11.06 17:52

Hallo Bettina,

gerade habe ich den von dir zitierten Text mal weitergelesen. Kennt ihr es, wenn einem jemand peinlich ist, obwohl man ihn persönlich gar nicht kennt? Mit dieser Frau geht es mir so... peinlich

Zitat:
Und wie hat das "neue" Europa auf mich gewirkt?
Grundsätzlich denkt und handelt der Westeuropäer kommerziell, ist eher gestresst und neigt zur Gleichgültigkeit. Von dieser Tatsache ausgenommen sind ältere und auf dem Land lebende Menschen. Diese haben mich sehr beeindruckt. Sie bewirtschaften mit viel Liebe ihr Land und sind auf ihre Art und Weise genügsam. Nein, sie trauern dem modernen Leben keine Sekunde nach, sondern sie wissen, dass ihr Haus, ihr kleines Stück Land, das unkomplizierte soziale Umfeld in dem sie leben, sehr wertvoll ist.

Der Wertezerfall, der keine Illusion mehr ist, sondern eine stattfindende und sich entwickelnde Tatsache, breitet sich von den Städten immer mehr in die ländlichen Gegenden aus. Abgesehen von den leider auch schlechten Möglichkeiten des Internets, ist z.B. auch die Qualität von Fernsehsendungen eine interessante Feststellung. Diese nimmt, angefangen von der Schweiz in Richtung Süden mit jedem Kilometer drastisch ab. Während man in Frankreich noch informativ unterhalten wird, laufen in Spanien nur Sportprogramme, Soap-Sendungen, Werbung und Musikvideos. In Portugal wird dem Ganzen noch „einen drauf gesetzt“. Meine persönliche Meinung ist hier hart, aber für mich ist das schlicht und ergreifend systematische Gesellschaftsverblödung. Qualität scheint zur Rarität zu werden oder wird nur mit einem Preisaufschlag angeboten.

Mir persönlich kommt die Schweiz, zusammen mit anderen nördlichen Staaten, wie ein exotischer Inselstaat vor, in welchem Qualität in allen Bereichen noch zum grossen Teil intakt ist, in welchem differenziert informiert und ein gesunder Meinungsaustausch praktiziert wird. Das soll nun kein patriotisches Schulterklopfen sein, sondern meine Art des Beobachtens. Durch meine Art zu reisen lasse ich Erfahrungen sowie Erlebnisse auf mich wirken und reflektiere diese.


Das braucht wohl nicht weiter kommentiert zu werden... peinlich

Gruß,
Henning