Re: Mögliche Pannen / Wartung

von: Uwe Radholz

Re: Mögliche Pannen / Wartung - 15.03.17 17:00

In der Tendenz sind wir meist der gleichen Überzeugung wenn es darum geht, welche gewaltigen Anforderungen ein Reiserad, wenn es denn angeschafft werden muss, erfüllen soll.
Im Verlaufe der Jahre haben wir beide es in verschiedenen Variation mehr oder weniger so geschrieben: es kommt auf den Fahrer und seine Sehnsucht, so was zu machen, an, nicht auf das Rad. Da sehe ich auch immer die Übereinstimmung mit dem B-Schlumpf. Auch wenn wir, was seine Beiträge betrifft, eine sehr sehr unterschiedliche Rezeption haben.

Nur denke ich, dass es nicht das gleiche ist, wenn ein Forumisto eine klare Vorstellung hat, ein glaubhaftes Konzept und nach Erfahrungen fragt, wie er das erfolgreich umsetzt oder wenn angemeldet wird, man wolle "sowas" mal irgend wie oder irgendwann machen. Und vor lauter Erwägungen wird nie losgefahren.

Aber zurück zu Sache. Es ist falsch, dass Ketten nie reißen. Sie tun es. Nicht häufig, bei vielen nie. Aber sie tun es. Im Norden Schwedens sicher mit einigem Aufwand zu lösen. Trampen zur nächsten Ortschaft, notfalls laufen. Gehen sicher viele Stunden drauf, vielleicht ein Tag. Mit einem Schloss (5 Gramm?), mir genügt der Nieter, mit der kürzeren Kette kann ich fahren, nur 20 Minuten.
Für mich keine wirklich strittige Entscheidung, ob ich so was dabei habe.

Eine Ersatzkette hingegen hätte ich auch nicht dabei und habe ich auch nie dabei gehabt. Bei mir halten Ketten zwar nur 3000 KM, etwas länger, wenn ich den Kranz mit draufgebe, aber in Europa, auch im Südosten des Kontinents, bekommt man so was für Geld zu kaufen. Es dürfte eher schwer sein, 3000 km zu fahren, ohne an einem Geschäft vorbei zu kommen.

Bei der Entscheidung, einen Ersatzreifen mitzunehmen, überlege ich schon länger. So was wiegt und nimmt Platz weg. Dass man sich den Reifen irreparabel zerschneidet, kann immer vorkommen. Und auf das Beispiel von Stefan, dessen neue und eigentlich gut teuren Mondials (also einer davon) sich nach wenigen tausend Kilometern grußlos verabschiedeten, habe ich schon verwiesen. Im dicht besiedelten Deutschland, in Sachsen-Anhalt an einem Sonntag, bedeutete dies zwar Verdruss und Aufwand aber keine Katastrophe.
In anderen Weltgegenden habe ich regelmäßig auch eine andere Entscheidung getroffen und einen gefalteten Ersatz mitgeführt. Aber dann kommt man langsam tatsächlich in den Bereich, wo man sich fragt, ob man ein zweites Fahrrad als Ersatz mitführt.

Ich denke 100% Sicherheit gibt es nicht. Außer, man fährt mit einem gewerblichen Reiseveranstalter. Aber es macht in meinen Augen sehr viel Sinn, sich auf mögliche Probleme einzustellen und vorher zu überlegen, wie man diesen mit vertretbarem Aufwand begegnet. Und ich finde die Überlegungen des TO und seine Schlussfolgerungen schon ziemlich zielführend