Re: MA: Ausstellung & Jubiläum 200 Jahre Fahrrad

von: veloträumer

Re: MA: Ausstellung & Jubiläum 200 Jahre Fahrrad - 08.12.16 13:20

In Antwort auf: StephanBehrendt
Du suchst billige Unterkünfte zu einer Jahreszeit in einem Ort, wo anscheinend kein Bedarf dafür besteht. Für einen Gastgeber lohnt es sich nämlich nicht, die Bude für einen einzigen einsamen Reiter je Woche aufzuhalten. Es ist billiger, die Bude ganz zu zu machen.

So etwas nennt man Marktwirtschaft.

Ich darf dich vorsichtig darauf hinweisen, dass man am Markt nur überleben kann, wenn man einen langen Atem hat. Den schnellen Euro machst du als Raubtierkapitalist, der immer mit einem Bein im Knast sitzt. Die Existenz dieser hält mich nicht davon sie nicht zu mögen. Manche nehmen auch kein gutes Ende. Für mich steht Nachhaltigkeit ganz weit vorne. Als Radler bin ich nicht (noch nicht?) ganz marktkonform, gewiss, ich bitte um Verzeihung. - Oder bist du vielleicht auch ein Radler, der nicht in dunkler Nachtkälte 50 Kilometer von einer Therme oder einem Essen zu einer Unterkunft zurückfahren möchte? Welche Märkte meinst du?

Man kann es wenigstens anschreiben und an der Tür freundlich sagen, vielleicht mit einem Hinweis auf andere Möglichkeiten im Ort. Das ist auch keine Geldfrage. Privatvermieter haben ihre Angebote bereits auch schon häufig mit 4 Sternen betitelt (auch in Bad Bergzabern). Was sind die Sterne wert? Viele wohnen in der Bude, sie haben ggf. nicht mal Angestellte. In Italien gibt es nahezu keinen Gastbetrieb, der nicht einen Holzbalken mit aperto/chiuso hat, wenngleich nicht immer das Schild korrekt umgedreht wird. Mit professionell meine ich übrigens, das jemand mit einem Gastgeberangebot Geld verdienen möchte und keinen Rundumservice der Luxusklasse. Eine Hauskennzeichung, eine korrekte Klingel und ein freundliches Gesicht ist jetzt nicht wirklich eine so große Anforderung? verwirrt Zumindest würde ich als Gästezimmeranbieter damit rechnen, dass jemand Fremdes mal an die Tür klopft, selbst wenn Nebensaison.

Mehr noch andernorts habe ich auch ständig Phantomhinweise bekommen, mannchmal sogar vom Nachbarhaus - als würde man nicht wissen, dass der Nachbarbetrieb auf hat oder nicht. Ich wurde auch schon abgewiesen, weil das Zimmer für mich alleine zu groß sei - da interessierte nicht einmal, ob ich das bezahlen würde. Ich berichtete bereits dieses Jahr, das ich vom Campingplatz vertrieben wurde, weil der Betreiber meine Ankunft für zu spät hielt, seinen Ausschank aber erst wenige Minuten zuvor geschlossen hatte. Es gibt weitere Beispiele aus dem Hochsommer/Wochenende - etwa Gaststätten geschlossen, obwohl beiliegender Camping brechend voll. Wer möchte da Urlaub machen? Die Latte der Entgleisungen und Fragezeichen von solchen, die es nicht mehr nötig haben, wird halt länger.

Saison: Die Jahreszeit Spätherbst/Winter ist bekannt schwierig, bei der JH war es aber genau umgedreht gewesen. Hätte man ja wissen müssen, dass Advent bei JHen Hochsaison sind, nur sonst nicht, aber doch wieder woanders usw. Ich kann dir auch Beispiele nennen, wo die Zimmerpreise in der Vorweihnachtszeit auf Hochsaisonniveau gehoben werden, gleichzeitig aber viele Betrieb nicht geöffnet sind, weil sie kein Geschäft erwarten. Mit Pech sind dann die geöffneten Betriebe nicht nur reltaiv teuer, sondern auch ausgebucht. Das ist alles sehr verquert.

Marktwirtschaft ist, wenn ich demnächst auch noch zum wilden Wintercamping übergehe. Jetzt fehlt nur noch, dass ich den Gänsebraten auch noch selbst mitbringen muss, weil es für Gasthöfe eine Zumutung sein soll, zur kalten Jahreszeit einen Ofen anzuschmeißen. Welch intrigantes Touristenvolk! Und auch noch mit Fahrrad! Wozu eigentlich Radreiseforum? zwinker