Re: Reisen mit Rad und Zelt wird trendy

von: JoMo

Re: Reisen mit Rad und Zelt wird trendy - 20.08.15 11:50

Zitat:
Haben andere von Euch ähnliche Eindrücke?


Wenn ich auf meine Art Urlaub zu machen angesprochen werde, dann ernte ich zumindest öfters leicht neidiges Staunen als "so was würde ich mir nie antun".
Einige im Bekanntenkreis haben inzwischen auch schon so manche Radtour auch über mehrere Tage unternommen. Bei denen sitzt sozusagen der Virus und wirkt.
Gehe ich in den Keller und rieche die Mischung aus Reifengummi, Fahrradöl und all die anderen Teile, möchte ich am liebsten sofort wieder aufbrechen. Obwohl ich auch mit Bus, Flugzeug und Auto unterwegs bin, möchte ich so lange es geht nicht darauf zu verzichten, mit Sack und Pack auf dem Rad in den Urlaub zu fahren.
Das geht jetzt seit über 35 Jahren so und hat an Attraktivität nichts eingebüßt.

Während dieser Zeit habe ich alles mögliche an anderen Radlern kennengelernt. Manche 60iger (Alter) mit nagelneuer Topausstattung. Junge Leute mit nur dem Allernötigsten (Smartphone) und alles ziemlich improvisiert.
Im letzten Urlaub auf Korsika trafen wir zwei Italiener. Vollbepackt und einer sogar mit Anhänger. Die hatten nicht nur beide schwere Bademäntel dabei, die aussahen, wie gestreifte Gorillafelle. Auch eine Kabeltrommel mit ca. 7kg Gewicht durfte nicht fehlen.
Immer wieder dabei auch Männergesellschaften, die sich alla Heinz Erhard einen Jugendtraum erfüllen wollen und so eine Radtour unternahmen.

Damals, wie heute, ist man als Radreisender meist gerngesehener Tourist. Wir haben nicht den Touch eines Landstreichers, was bei Wanderern aufkommen mag und zu den Hells Angels rechnet man uns auch nicht, was bei einer lautstarken Motorradgruppe leichter vorkommen könnte, wenn man sich mit den Abzeichen nicht auskennt (heute sind das auch eher Zahnärzte und Architekten...).

Mehr sind es nach meiner Wahrnehmung aber nicht geworden.